Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Suche Einfachen Kupferdraht


von Ibram G. (ibram)


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Hallo,

Früher gab es etwas, das hieß Klingeldraht und war Kupferdraht, Plast- 
Ummantelt. War gut einzusetzen für alles mögliche - Als 
(Niederspannungs)Stromzuleitung für die Hausklingel, zur Verkabelung in 
Lochrasterplatten, als Niederspannungs-Stromzuführung zu 
Experimentier-PCB, etc.
Das hab ich versucht zu kaufen, heisst jetzt Schaltdraht und ist 
irgendwie silbern: Ich denke, verzinnt. Das wäre nicht schlimm, wenn 
sich die Kacke vernünftig löten ließe. Aber jedes Stückchen welches ich 
löten möchte, muss ich minutenlang mit Lötzinn, Kolophonium und 
Lötkolben behandeln, bis es vernünftig Lötzinn annimmt.
Dabei zieht sich die Isolierung dank ihrer thermischen Eigenschaften 
gleich noch mal einen Zentimeter zurück.
Im Gegensatz dazu lassen sich bedrahteten Bauteile, welche ja auch 
verzinnt sind, völlig unproblematisch löten.
Vielleicht geht das Zinn eine fragwürdige Verbindung mit Bestandteilen 
der PVC-Isolierung ein ?
Im Prinzip könnte ich Kupferlackdraht einsetzen, ist mir aber zu 
aufwändig - der will ja bei 450 Grad "abisoliert" werden.
Bis ich die Lackierung 'runtergekratzt habe und der Draht sauber Zinn 
annimmt, dauert es auch länger, als mir die Sache wert ist.

1) Wie bekommt Ihr Problem-Verzinnten Schaltdraht gelötet?

2) Wo erhält man soliden, unbehandelten Kupferdraht mit ein wenig PVC 
oder Polyäthylen als Isolierung, Durchmesser 0,3 bis 0,5 mm ?


Ibram

von Thomas (Gast)


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Klingeldraht gibt es - ich glaube sogar unter dieser Bezeichnung - bei 
Reichelt in rot oder schwarz.

Schaltdraht lässt sich eigentlich problemlos löten. Kolophonium ist im 
Elektronik-Bereich eigentlich auch überflüssig, bei allen Lötarbeiten. 
Ich denke da liegt ein Bedienungsfehler vor oder dein Lötkolben hat 
nicht genug Power.

von (prx) A. K. (prx)


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Tarik Torgaddon schrieb:
> Das hab ich versucht zu kaufen, heisst jetzt Schaltdraht und ist
> irgendwie silbern: Ich denke, verzinnt. Das wäre nicht schlimm, wenn
> sich die Kacke vernünftig löten ließe. Aber jedes Stückchen welches ich
> löten möchte, muss ich minutenlang mit Lötzinn, Kolophonium und
> Lötkolben behandeln, bis es vernünftig Lötzinn annimmt.

Was ist denn das für ein seltsamer Draht? Klingeldraht ist normalerweise 
nicht verzinnt, aber ein Verzinnung, die sich dem Lötvorgang widersetzt, 
ist auch nicht grad normal. Ist es dir versehentlich gelungen, 
Aluminiumdraht aufzutreiben?

von Ibram G. (ibram)


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Es ist Kupferdraht.
Wenn ich kräftig an der Verzinnung kratze, ist die weg, das Kupfer kommt 
zum Vorschein.
Das ganze nennt sich Schaltdraht YV Querschnitt 0,2 Quadratmillimeter.

- Ibram

von Mike (Gast)


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Tarik Torgaddon schrieb:
> Wenn ich kräftig an der Verzinnung kratze, ist die weg, das Kupfer kommt
> zum Vorschein.

Und wie lange lagert der schon. Das hört sich an, als ob der über 
oxidiert ist.

von mahwe (Gast)


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gibt auch lötbaren kupfer lackdraht

von Egon (Gast)


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Der TO hat schon Recht, es gibt allgemein als dünnen Schaltdraht nur 
noch
dieses vernickelte Zeug das ohne Vorbehandlung nicht lötbar ist.
Gemeint ist sicher der Sondermüll wie M-YV der bei den Telefonern als
Rangierdraht benutzt wird, ganz abartiges Zeug.
Hier hilft nur die Oberfläche schön zu entfernen und dann ist der Mist
auch lötbar. Aber selbst dann zieht sich die saubillige Isolierung auch
noch 5mm zurück wenn man nicht schnell ist.

Besorg Dir einfach bei Ebay altes DDR-Material, dann hast Du 
erstklassiges
Material und erlebst keine Pannen mehr wie mit diesem billigen Dreck der
Neuzeit.

von smufte (Gast)


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Hab meines aus dem Baumarkt nebenan. Das hing in der Elektroabteilung.
Stinknormaler Kupferdraht.

von Michael B. (alter_mann)


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Einfach mal nach Klingeldraht googeln.
Im Zweifelsfall dann den Y-Klingeldraht nehmen.

von Ibram G. (ibram)


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Hi - Ja, das Problemchen liegt im "V" des YV-Drahtes. Wenn man es weiss, 
findet man diese "Falle" schnell. Und auch unverzinnten Y-Draht.

Danke!
- Ibram

von ... (Gast)


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Tarik Torgaddon schrieb:
> Hi - Ja, das Problemchen liegt im "V" des YV-Drahtes. Wenn man es weiss,
> findet man diese "Falle" schnell. Und auch unverzinnten Y-Draht.
Aha, und was bedeutet deiner Meinung nach dieses "V"?

von DerSchonWieder (Gast)


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Egon schrieb:
> Besorg Dir einfach bei Ebay altes DDR-Material, dann hast Du
> erstklassiges
> Material und erlebst keine Pannen mehr wie mit diesem billigen Dreck der
> Neuzeit.

Was für ein dummes Geschwafel.
Klar 30 Jahre altes oxidiertes Material ist super, und die DDR war 
bekannt dafür in Sachen Elektrik, Materialwissenschaften und Elektronik 
weltführend gewesen zu sein (Achtung Ironie!).

Keine Ahnung was der TO da hat, aber normaler verzinnter oder 
versilberter Schaltdraht von Reichelt, oder anderen Versendern 
funktioniert einwandfrei.

Selbst bei alten Stasi-IMs

von Cyblord -. (cyblord)


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DerSchonWieder schrieb:
> Was für ein dummes Geschwafel.
> Klar 30 Jahre altes oxidiertes Material ist super, und die DDR war
> bekannt dafür in Sachen Elektrik, Materialwissenschaften und Elektronik
> weltführend gewesen zu sein (Achtung Ironie!).

Die ganz normale nur schwer eträgliche Ostalgie hier im Forum. Da hat es 
so ein paar überzeugte Alt-Ossis, wenns nach denen geht, war da drüben 
alles besser. Vom Brot bis zum Labornetzteil.Und das sind hier im Forum 
gar nicht mal so wenige. Ich denke hier gibts ne ziemliche 
Ossi-Schwemme. Komischerweise korreliert das mit der großen Jammerer- 
und Weiner Schwemme. Muss aber nix bedeuten.
Da einige Moderatoren da auch dazu gehören, wird das alles toleriert und 
Gegenstimmen gelöscht.

von Harald W. (wilhelms)


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cyblord ---- schrieb:

> Die ganz normale nur schwer eträgliche Ostalgie hier im Forum. Da hat es
> so ein paar überzeugte Alt-Ossis, wenns nach denen geht, war da drüben
> alles besser. Vom Brot bis zum Labornetzteil.Und das sind hier im Forum
> gar nicht mal so wenige. Ich denke hier gibts ne ziemliche
> Ossi-Schwemme. Komischerweise korreliert das mit der großen Jammerer-
> und Weiner Schwemme. Muss aber nix bedeuten.
> Da einige Moderatoren da auch dazu gehören, wird das alles toleriert und
> Gegenstimmen gelöscht.

Wir haben etwa ab 1985 zunehmend auch mit Wissenschaftlern aus Ost-
europa (einschliesslich DDR) zusammengearbeitet, die teilweise auch
über mehrere Monate hier im Westen gearbeitet haben. Einen grossen
Unterschied vom Wissen her gab es da nicht. Es gab höchstens mal
"grosse Ideen", die mangels vorhandener, hochwertiger Geräte nicht
verwirklicht werden konnten.
Gruss
Harald

von Joachim B. (jar)


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Tarik Torgaddon schrieb:
> Dabei zieht sich die Isolierung dank ihrer thermischen Eigenschaften
> gleich noch mal einen Zentimeter zurück.

dann nimm wrapdraht Teflon oder PTFE

Abisolierer
http://www.conrad.de/ce/de/product/828939/Abisolierer-fuer-PVC-PTPE-usw-025-mm-CK-T3756-25

http://www.conrad.de/ce/de/Search.html?search=wickeldraht&filterKabeltyp=Wickeldraht

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