Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Vom Techniker zum Ingenieur.


von Justin Kovalekc (Gast)


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Mich interessiert, wie weit der Weg vom Techniker zum Ingenieur ist? 
Hier war neulich noch ein Thread in dem gesagt, wurde, dass man an den 
Techniker den Master anschließen kann. Das bedeutet ja, dass der 
Techniker und er Bachelor inhaltlich irgendwie gleich sind. Plus die 
Berufspraxis, die man Techniker dem Bachelor vorraus hat. Die 
Möglichkeit an den Techniker und Master die Promotion anzuschließen ist 
natürlich auch eine interessante Sache. Wie seht ihr das?

von yannik (Gast)


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Um dich schnell als Ing. bezeichnen zu dürften, könntest Du einen
(1) Betriebsführerlehrgang
(2) Bachelor "Aufbaustudium" im UK oder
(3) "weiterbildungs" Masterstudiengang (z. B. an der Hochschule 
Darmstadt(FH))
erfolgreich absolvieren. All diese Wege stehen dir formall offen, die 
Akzeptanz dieser Abschlüsse kann je Stelle/Firma natürlich etas 
schwanken.

von AlmostTheSame (Gast)


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>Das bedeutet ja, dass der Techniker und er Bachelor inhaltlich irgendwie gleich 
sind.

Ja, so wie Hauptschule und Gymnasium auch inhaltlich irgendwie gleich 
sind.

von Thomas1 (Gast)


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yannik schrieb:
> Um dich schnell als Ing. bezeichnen zu dürften, könntest Du einen
>
> (2) Bachelor "Aufbaustudium" im UK od



Nach IngG sicher nicht, da dort eine Mindeststudiendauer vorgeschrieben 
ist.

von Dennis (Gast)


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Justin Kovalekc schrieb:
> Das bedeutet ja, dass der
> Techniker und er Bachelor inhaltlich irgendwie gleich sind.

Theoretisch sollte das nicht so sein, die Praxis zeigt aber dass gute 
Techniker durchaus Bachelors das Wasser reichen können. Alles eine Frage 
der persönlichen Einstellung  Interesse  Motivation.

Bevor einer fragt: bin selber Dipl.-Ing. und berichte von meiner 
persönlichen Erfahrung.

von Knobikocher (Gast)


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Justin Kovalekc schrieb:
> Das bedeutet ja, dass der
> Techniker und er Bachelor inhaltlich irgendwie gleich sind.

Äusserst fragwürdig diese Deutung. Es bedeute nur, dass man mit dem 
Techniker zum Master zugelassen wird. Ob man dieses Studium dann ohne 
das Wissen aus einem Bachelurstudiengang schafft, ist noch fragwürdiger. 
(Wobei ich das dem strebsamen Techniker durchaus wünsche)

Die gewonnene Praxiserfahrung nutzt im Studium nur sehr wenig.

Ich habe vor meinem Elektrotechnik-Studium eine Ausbildung zum ETB 
gemacht. Die dort gelernte Theorie war nach zwei Stunden vom Vorkurs 
erledigt. Die gelernte Praxis brachte ein paar Vorteile in ein paar 
Labor-Versuchen.
Ein guter Freund hat zur gleichen Zeit den Technikerabschluss erworben. 
Seine gelernte Theorie war praxisnah, aber nicht mit dem eines Studiums 
zu vergleichen. Ohne dieses Wissen dann einen Masterstudiengang zu 
bestehen halte ich für nicht machbar. (Ausser derjenige holt diesen 
Wissen im Studium nach)

von horst1 (Gast)


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Überingenieur schrieb im Beitrag #3856590:
> horst1 schrieb:
>> Überingenieur schrieb:
>>> Der Techniker soll Techniker bleiben, denn zu mehr ist er nich
>>> imstande!
>>> Der Techniker ist wesentlich weniger Wert als der Ingenieur und das soll
>>> auch so bleiben.
>>
>> ...sprach der Oberstreber im ersten Semester.
>>
>>> Ein Techniker ist nich mehr als ein besserer Facharbeiter!
>>
>> ...neben Bachelors und FHlern.
>
> Und Horsten

Das auf jeden Fall.

Diese Arroganz gegenüber Quereinsteigern kann ja eigentlich nur auf 
Minderwertigkeitskomplexen beruhen.
Es ist äußerst faszinierend wie gewisse Ings nach unten treten und nach 
oben buckeln. Der BWLer freut sich, wenn du dir noch deinen Kopf 
zerbrichst während er nach dem pünktlichen Feierabend endlich Zeit hat 
sein Gehalt auszugeben.

von über das Studium (Gast)


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Hi,

also vielleicht kann es sein, dass im öffentlichen Dienst es da bei der 
Einstellung eine Angleichung zwischen Techniker und Bachelor gibt.

Realität in Bayern: Du bist Techniker und willst den Titel? Dann musst 
du studieren.

Leider wird dir keine Fh und keine Uni die ECTS Punkte schenken ... 
(nicht mal in meiner Pampa FH hat man Studiengangswechslern es leicht 
gemacht).

Schon beim Wechsel zwischen einer FH zur nächsten Fh wird oft nur das 
"Grundstudium", also nur die ersten 2 Semester angerechnet. Ich schätze, 
dass das beim Techniker ähnlich sein wird. Die ersten 2 Semester ja, den 
Rest musst halt nachholen ...

Anders rum schätze ich, muss auch ein Top Mastern wohl die 
Technikerschule durchlaufen, um den Titel zu bekommen.

So ist es halt noch hier. Egal, welche Fh oder Uni du wohl anschaust ... 
jede sieht sich als das beste an. Kann mir nicht vorstellen, dass du da 
gleich mit dem Master anfangen darfst. Aber sag Bescheid, wenn ich mir 
irre.

von genervt (Gast)


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Ja, da ist wohl wieder ein Toll entlaufen...

von Max B. (theeye)


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Justin Kovalekc schrieb:
> Das bedeutet ja, dass der Techniker und er Bachelor inhaltlich irgendwie
> gleich sind.
Hallo!
Der Meister wurde dem Bachelor gleichgestellt. Das heißt, dass du mit 
dem Meister ein Masterstudium anstreben kannst. Allerdings nur, wenn die 
Hochschule dich zulässt. Meist ist daran ein Eignungstest gekoppelt. 
Erst nach diesem Studium kommt der Doktor.

Und ob es sinnvoll ist nach dem Meister direkt mit einem Masterstudium 
zu starten sei mal dahin gestellt.

Gruß Max

von AlmostTheSame (Gast)


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Ja, nur weil man plötzlich Fettsäcke zu Sportwettbewerben zulässt heisst 
das ja nicht dasses nich so schwer sein kann.

von yannik (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Nach IngG sicher nicht, da dort eine Mindeststudiendauer vorgeschrieben
> ist.

Die meisten Bundesländern legen keine min. Dauer fest. Bayern ist hier 
klar die Ausnahme.

Zum BW:

Die Berufsbezeichnung »Ingenieur oder Ingenieurin« allein oder in einer 
Wortverbindung darf führen,

1.
wer

a)
das Studium einer technischen oder naturwissenschaftlichen Fachrichtung 
an einer deutschen wissenschaftlichen Hochschule oder an einer deutschen 
Fachhochschule oder an einer deutschen Berufsakademie, deren Abschlüsse 
den Abschlüssen an einer staatlichen Fachhochschule gleichstehen, oder

b)
das Studium an einer deutschen öffentlichen oder ihr hinsichtlich des 
Studienabschlusses rechtlich gleichgestellten deutschen privaten 
Ingenieurschule oder

c)
einen Betriebsführerlehrgang einer deutschen staatlich anerkannten 
Bergschule

mit Erfolg abgeschlossen hat, oder

2.
wem durch die zuständige Behörde das Recht verliehen worden ist, die 
Bezeichnung »Ingenieur (grad.) oder Ingenieurin (grad.)« zu führen.

von yannik (Gast)


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Max B. schrieb:
> Justin Kovalekc schrieb:
>> Das bedeutet ja, dass der Techniker und er Bachelor inhaltlich irgendwie
>> gleich sind.
> Hallo!
> Der Meister wurde dem Bachelor gleichgestellt. Das heißt, dass du mit
> dem Meister ein Masterstudium anstreben kannst. Allerdings nur, wenn die
> Hochschule dich zulässt. Meist ist daran ein Eignungstest gekoppelt.
> Erst nach diesem Studium kommt der Doktor.
>
> Und ob es sinnvoll ist nach dem Meister direkt mit einem Masterstudium
> zu starten sei mal dahin gestellt.

Unfug, der EQR und der NQR sagen nicht aus das Abschluss 
"gleichgestellt" oder gar gleichwertig sind.

von Paul M. (paul_m65)


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Max B. schrieb:
> Und ob es sinnvoll ist nach dem Meister direkt mit einem Masterstudium
> zu starten sei mal dahin gestellt.

Finanziell gesehen ist es jedenfalls gröbster Unfug nach dem Meister 
noch ein Studium anzufangen.

von yannik (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Max B. schrieb:
>> Und ob es sinnvoll ist nach dem Meister direkt mit einem Masterstudium
>> zu starten sei mal dahin gestellt.
>
> Finanziell gesehen ist es jedenfalls gröbster Unfug nach dem Meister
> noch ein Studium anzufangen.

Naja, also wenn man wie in Darmstadt schon rechtgroßzügig im Master 
anfangen kann und zudem neben den eigentlichen Beruf studiert und 
entsprechend jung ist, warum nicht(mit Anfang 20 könnte man dann den 
Meister-Master beginnen und dürfte dann noch min. mit 25 fertig sein) ?

von Max B. (theeye)


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yannik schrieb:
> Paul M. schrieb:
>> Max B. schrieb:
>>> Und ob es sinnvoll ist nach dem Meister direkt mit einem Masterstudium
>>> zu starten sei mal dahin gestellt.
>>
>> Finanziell gesehen ist es jedenfalls gröbster Unfug nach dem Meister
>> noch ein Studium anzufangen.
>
> Naja, also wenn man wie in Darmstadt schon rechtgroßzügig im Master
> anfangen kann und zudem neben den eigentlichen Beruf studiert und
> entsprechend jung ist, warum nicht(mit Anfang 20 könnte man dann den
> Meister-Master beginnen und dürfte dann noch min. mit 25 fertig sein) ?
Steht doch schon da: Das Geld für den Meister ist rausgeschmissen.

yannik schrieb:
> Max B. schrieb:
>> Justin Kovalekc schrieb:
>>> Das bedeutet ja, dass der Techniker und er Bachelor inhaltlich irgendwie
>>> gleich sind.
>> Hallo!
>> Der Meister wurde dem Bachelor gleichgestellt. Das heißt, dass du mit
>> dem Meister ein Masterstudium anstreben kannst. Allerdings nur, wenn die
>> Hochschule dich zulässt. Meist ist daran ein Eignungstest gekoppelt.
>> Erst nach diesem Studium kommt der Doktor.
>> Und ob es sinnvoll ist nach dem Meister direkt mit einem Masterstudium
>> zu starten sei mal dahin gestellt.
>
> Unfug, der EQR und der NQR sagen nicht aus das Abschluss
> "gleichgestellt" oder gar gleichwertig sind.

"Der „Deutsche Qualifizierungsrahmen“ (DQR) billigt seither dem 
Meistertitel und dem ersten akademischen Abschluss, dem Bachelortitel, 
den gleichen Rang zu. " 
Quelle:http://mobil.handwerksblatt.de/handwerk/meister-darf-sich-nicht-einfach-bachelor-nennen-17566.html

Gruß Max

von yannik (Gast)


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Das Handwerksblatt zitieren? Wie wäre's wenn Du dir mal die offizellen 
Unterlagen zum EQR ansehen würdest!

Ich zitiere hier ja i.d.R. auch die KMK Beschlüsse oder die 
Tarifverträge und nicht die Boulevardpresse...

von yannik (Gast)


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Dort 
(http://www.dqr.de/media/content/Gemeinsamer_Beschluss_der_KMK_des_BMBF_der_WMK_und_des_BMWi_zum_DQR.pdf) 
solltest Du recht schnell feststellen, dass es nicht um fleichheit 
sondern um Qualifikationsrahmen und Verggleichbarkeit geht.

Es sei aber angemerkt das es schon ziemlich lächerlich ist, irgendwelche 
Zeitungen einer Lobbygruppe zu zitieren anstatt auf die formalen 
Entscheidungen zurückzugreifen.

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