Hi, was passiert eignetlich wenn das Verfallsdatum bei Bungardplatinen abgelaufen ist? Wird dann die Belichtungszeit länger? Oder kommt irgendwann der Tag x an dem sie sich überhaupt nicht mehr belichten lassen? Oder ist dann eben die vollständige Belichtung innerhalb einer gewissen Zeit nicht mehr garantiert aber sie funktionieren in der Regel noch eine ganze Weile lang weiter so? Ich hab hier zwei Platinen die am 04.05.2014 abgelaufen sind und wollte damit gerade meine UV-LED-Belichtung testen. Leider lässt sich die Platine offenbar überhaupt nicht mehr belichten. Hab sie minutenlang druntergelassen (danach 10..20 Minuten) und in NaOH-Lösung (3g auf 300ml Wasser) geschmissen. Nichts passiert.
Paul Hamacher schrieb: > Hi, > > was passiert eignetlich wenn das Verfallsdatum bei Bungardplatinen > abgelaufen ist? Sofort am nächsten Tag ist sie unbrauchbar und deine nachbarn werden mit dem finger auf dich zeigen!
So blöd war die Frage jetzt wirklich nicht als dass man so ne dämliche Antwort drauf geben muss :-P
:
Bearbeitet durch User
Ich habe hier Bungard-Platinen, die gut und gerne 2 Jahre "überlagert" sind. Lagerung erfolgte im Keller in "absoluter" Dunkelheit. Die Belichtung und Entwicklung funktioniert immer noch problemlos. Zur Sicherheit habe ich aber die Belichtungszeit verdoppelt. Das einzige Problem ist manchmal, daß die Schutzfolie nicht so gut abgeht (siehe Post von Helmut).
Hm okay. Irgendeine Idee, warum meine Belichtung hier nicht hinhauen will?
Paul Hamacher schrieb: > Leider lässt sich die > Platine offenbar überhaupt nicht mehr belichten. Hab sie minutenlang > druntergelassen (danach 10..20 Minuten) und in NaOH-Lösung (3g auf 300ml > Wasser) geschmissen. Nichts passiert. Schutzfolie abgemacht? Ernsthaft, weil die Dinger locker noch eine ganze Weile über Mindest-Haltbarkeit (vor allem, wenn kühl und dunkel gelagert) halten ...
Dieter Frohnapfel schrieb: > noch eine ganze > Weile über Mindest-Haltbarkeit (vor allem, wenn kühl und dunkel > gelagert) halten ... Gerade gestern habe ich noch eine Geätzt. Problemlos. Belichtet wie immer. Die lagen ca 2 Jahre auf einem nicht gedämmten Dachboden also Winter fast Frost Sommer vermutlich 50° Wenig Tageslicht im 10er Pappe. Natriumhydroxid in der 250g dose welche schon öfters offen war hat übrings auch Überlebt.
So. Habe grade einen zweiten Versuch unternommen. Beim ersten hat mich die ausbleibende rote Wolkenbildung im Entwicklungsbad irritiert. Allerdings hatte ich da nur mit Edding auf der Fotoschicht rumgemalt und daher auch keine farbunterschiede zwischen belichter/unbelichtet erkennen können. Mit einem richtigen Platinenmotiv hats nun funktioniert.
Ich hab hier welche die sind 20 Jahren alt und gehen noch. Das Reste der Schutzfolie manchmal an der Leiterplatte anhaften passiert allerdings. Für sehr feine Leiterplatten würde ich die dann nicht mehr verwenden.
jan bader schrieb: > Ich hab hier welche die sind 20 Jahren alt und gehen noch. Dann bin ich ja beruhigt. Denn ich habe seit 1993 auch noch einen kleinen Packen Bungard-Platinen im Kühlschrank liegen, auf einer Fläche von Europakarte-Format haben sie mich dort nie wirklich gestört. Natürlich auch gut verpackt. 1993 verarbeitete ich die letzte Platine. Mit dem Gedanken, daß es wieder mal weiter geht, legte ich sie zur etwas längeren Haltbarkeit zunächst mal in den Kühlschrank, jedenfalls besser als auf die Heizung. Zumal Bungard ja schon damals in ihrem Prospekt damit warben, die Platinen seien künstlich vorgealtert und damit stabiler und länger haltbar. Bei einer Qualität wie die sonst übliche Durchschnittsware bei den Bastel-Distributoren hätte ich sie bestimmt längst entsorgt. Da ging ja teils schon nach dem Auspacken der Lieferung nix mehr. Tatsächlich hatte ich mit Bungard auch 0% Ausschuß, bei anderen hingegen bis zu 100%. Also erst mal zur Seite legen statt weg werfen. So wurden es erst Wochen, dann Monate, ein Jahr, zwei Jahre, inzwischen dann 21 Jahre. ;-)
Ok dann zur nächsten Frage: Mit welchem Mittelchen kriegt man denn die Klebereste der Schutzfolie weg ohne die Fotoschicht anzulösen?
So.. ich habe gerade mal etwas geforscht und das Problem bei der Platinenherstellung enttarnt. Die NaOh-Lösung war zu schwach weil ich bisher kein destilliertes Wasser sondern direkt welches aus dem Hahn genommen habe. Ich habe mich heute das erste mal gewundert, warum da etwaus ausflockt und auf der Wasseroberfläche schwamm. Danach mal mit dest. Wasser die Lösung angesetzt und voila, sofort nach dem Einlegen der Platine der charakteristische rote Schleier über der belichteten Fotoschicht. Hätte man eigentlich vorher drauf kommen können aber da ich zuletzt vor dem Umzug was geätzt habe hab ich die Verwendung von Leitungswasser nie hinterfragt. Juhu!
Ich hab immer Wasserhahn-Wasser genommen. Nie Probleme gehabt.
Paul H. schrieb: > Ok dann zur nächsten Frage: Mit welchem Mittelchen kriegt man denn die > Klebereste der Schutzfolie weg ohne die Fotoschicht anzulösen? Ich habe mal bei überlagerten Platinen (ich glaube 5 Jahre drüber) etwas experimentiert. Sowohl Waschbenzin als auch Spritus entfernen die Kleber-Reste, greifen aber gleichzeitig auch die Fotoschicht an. Deutlich unproblematischer sollte Speiseöl sein. Wahlweise auch Nähmaschinenöl. Halt nix mit Lösungsmitteln. Danach wieder entfetten mit Wasser und Spülmittel.
vielleicht funktioniert petroleum, das ist weniger aggressiv als waschbenzin oder spiritus aber damit krieg ich die meisten kleber auch weggelöst
Wie schon geschrieben: Die Haltbarkeitsdaten sind völlig unkritisch, für Bastler allenfalls ein Indiz. Wenn überhaupt, dann sind die für echte Serienfertigung gedacht. (im kleinen MAßstab, also diejenigen die gerade noch icht selbst beschichten). ALs Angabe bis zu welchem Zeitpunkt die volle Einhaltung der Spezifikationen bei üblicher Lagerung garantiert wird und nicht über eine Parameteranpassung o.ä. nachgedacht werden muss. Wobei selbst dabei der angegebene Zeitpunkt noch weit vor dem tatsächlichen Zeitpunkt liegen wird. Bei durchschnittlichen Hobbyisten die üblicherweise eh keine 100% konstanten Parameter anwenden und ihre Vorgehensweise im laufenden Prozess durch 100% Handarbeit jederzeit dynamisch anpassen können bevor ettliche m^2 Ausschuss aus der Maschine gekommen sind kann man diese Zeiten getrost um ein vielfaches überschreiten. Ich habe hier noch einen Vorrat an einseitigen Bungard Material was definitiv seit kurz vor der JAhrtausendwende bei mit im Bestand ist. Lagerung erst in meinem Kinderzimmer, dann Dachboden, dann nach wiederentdeckung beim großen Aufräumen des Dachbodens meiner Eltern nun die letzten Jahre in einem Schrank im meinem (privaten) Büro. Und die Platinen gelingen immer noch Problemlos mit Leiterbahnen von unter 10mil. Das einzige was mir aufgefallen ist das die Belichtugnszeiten für gute Ergebnisse etwa 50% über denen meines "frischen" Materials liegen. Allerdings kann ich nicht sagen ob das eine Folge der Alterung ist oder ob Bungard irgendwann zwischendurch mal die Rezeptur geändert hat. Paul H. schrieb: > Hätte man eigentlich vorher drauf kommen können aber da ich zuletzt vor > dem Umzug was geätzt habe hab ich die Verwendung von Leitungswasser nie > hinterfragt. Ich nehme auch immer ganz normales Leitungswasser für die Entwicklung. Egal ob ich positiv Lacke (NaOH) oder aber negativ Laminate (Na2CO3) entwickle. Völlig Problemlos - und ich würde bei diesem Schritt auch nichts anderes erwarten. Wenn bei dir tatsächlich soviele Fremdstoffe im Wasser sind das nahezu sofort das gesamte NaOH reagiert und in Form einer neuen Substanz ausfällt so das der PH Wert zu niedrig wird, dann würde ich dem aber definitiv mal auf dem Grund gehen. Normal ist DAS nicht! Es gibt sehr viele Prozesse wo wirklich schon geringe Mengen Fremdstoffe erheblich stören. Aber die Platinenentwicklung im sauren Medium gehört ganz sicher nicht dazu! Dazu sind die zulässigen Toleranzen ettliche Zehnerpotenzen zu groß. Gruß Carsten
:
Bearbeitet durch User
Paul H. schrieb: > as passiert eignetlich wenn das Verfallsdatum bei Bungardplatinen > abgelaufen ist? Meine Erfahrungen sind damit schlecht: Sie lassen sich nicht mehr gut entwickeln und es bleibt immer noch ein Schleier von Lack auf den eigentlich freien Stellen übrig. Entweder muß man länger entwickeln und die Folge ist Fraß in Kupferflächen beim Ätzen, oder das Layout wird beim Ätzen fleckig, manche Stellen sind längst fertig, während andere unangeätzt bleiben und sich nicht rühren. Kurzum, solche Platinen kann man nur noch mit Konzentrat abstrippen und später für Versuchszwecke (dead bug Methode usw.) verwenden. W.S.
>Meine Erfahrungen sind damit schlecht: Meine nicht. Ich habe schon mit Bungard-Platinen, die zwei Jahre überlagert waren, problemlos arbeiten können. Beim Abziehen der Schutzfolie bleiben zwar einige schwarze Placken hängen, diese ließen sich aber mit Waschbenzin ohne Beschädigung der Fotoschicht entfernen. Die Belichtungszeit habe ich sicherheitshalber verdoppelt. Im Übrigen wundert mich deine Aussage, ich dachte du ätzt für deine anspruchsvollen Platinen schon lange nicht mehr: Beitrag "Re: Wasserstoffperoxid erwerb so gut wie unmöglich. :-("
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.