Ein AT45DB64 kostet knappe 4 EUR und bietet 64MBit Speicher. Eine 0815 SD Karte hingegen 4,50 EUR für 8 GB. Beides lässt sich mit SPI ansteuern. Wieso findet sich kein Flashspeicher den man auf eine Platine löten kann in der größe von mehreren GB zu diesem Preis?
Ein AT45DB64 hat ein wohldefiniertes Datenblatt. Eine 0815 SD Karte hingegen meistens nicht so wohldefiniert, bzw. realitätsfern. Zudem Stückzahl! Stückzahl! Stückzahl! Und warum lötest du nicht einfach eine SD Karte auf dein Board? Bei Stückzahl 1 bis einige ist das auch nicht aufwendiger als bei einem Chipgehäuse.
>Ein AT45DB64 kostet knappe 4 EUR und bietet 64MBit Speicher.
Beim richtigen Distributor (AVNET) schon bei 1000Stk. unter 3$.
Wenn Du so viel nimmst, das Du keinen Distributor brauchst sondern
direkt beim Hersteller einkaufen kannst geht am Preis noch einiges mehr.
Gute Nacht
Hauspapa
Danke für die Antwort. Ich nutze hier auch die AT45 und auch die SSI Flash Speicher die nun Microchip hat, nur wundere ich mich ebend über die Größe.
Simon schrieb: > Wieso findet sich kein Flashspeicher den man auf eine Platine löten kann > in der größe von mehreren GB zu diesem Preis? Ich hab hier grad einen Intenso USB-Stick vom Grabbeltisch liegen, in dem eine 32GByte SD-Karte direkt auf die Platine gelötet wurde. Der lag im Verkauf unter 10€. Die Lösung ist also garnicht so abwegig.
Simon schrieb: > Wieso findet sich kein Flashspeicher den man auf eine Platine löten kann > in der größe von mehreren GB zu diesem Preis? Meist werden auf SD Karten direkt die Dies verarbeitet. Kriegst du das hin? Sonst brauchst du zusätzlich Gehäuse und die zugehörigen Bearbeitungsschritte.
Micron 64GBit MT29F64 bei 1000Stk. unter 6$ geht in Deine Grössenordnung. Die Grosskundenrabatte (mit Rahmenvertrag und Abnahmeverpflichtung) haben zum Teil Dimensionen, da kommt kein Sommerschlussverkauf auch nur in die Nähe. Grüssle Hauspapa
Die Inhalte von SD-Karten sind Massenprodukte mit riesigen Stückzahlen. Nischenprodukte wie Dataflashes auf gleicher technischer Grundlage wären mit Lösungen auf Basis simpler SD-Karten preislich vermutlich nicht konkurrenzfähig. Technisch sollte man auf NAND-Flash basierende Massenprodukte und Nischenprodukte auf Basis von NOR-Flash nicht in einen Topf werfen. Die Herstellungsprozesse von Herstellern wie Microchip und Atmel hinken um 1-2 Jahrzehnte hinter jenen Prozessen her, die für Massen-Flash verwendet werden.
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> Und warum lötest du nicht einfach eine SD Karte auf dein Board?
Bin etwas überrascht, dass das geht. Hast du ein Beispiel für mich, wie
man eine SD-Card direkt auf die Platine lötet?
@ A. K. (prx) >Technisch sollte man auf NAND-Flash basierende Massenprodukte und >Nischenprodukte auf Basis von NOR-Flash nicht in einen Topf werfen. Das sowieso, die Dichte von NAND-Flash ist deutlich höher. >Die >Herstellungsprozesse von Herstellern wie Microchip und Atmel hinken um >1-2 Jahrzehnte hinter jenen Prozessen her, die für Massen-Flash >verwendet werden. Ohhhh, Vorsicht mit solchen gewagten Aussagen. Das glaube ich eher nicht. Atmel war mal führend beim Flash für Controller, heute können es alle. Wo Atmel technologisch heute steht weiß ich nicht, aber kaum 2 Jahrzehnte hinter den anderen. Jaja, ich weißl es werden auch noch relativ "alte" Prozesse gefahren, einfach weil sie da sind und eine Umstellung auf neuere nicht möglich oder sinnvoll ist. Bei solchen Sachen wie Speicher wäre ich da aber etwas vorsichtiger.
Falk Brunner schrieb: > Ohhhh, Vorsicht mit solchen gewagten Aussagen. Atmels ATmegas basieren m.W. auf 130nm Technologie. Die war vor über 10 Jahren mal brandaktuell. > Atmel war mal führend beim Flash für Controller, Mikrocontroller dieser Klasse werden selten mit aktueller Fertigungstechnik hergestellt. Braucht man normalerweise auch nicht, oder ist evtl. sogar stellenweise vorteilhaft. Mit Flash hoher Kapazität, vergleichbar SD-Karten, verträgt sich das allerdings nicht.
Es gibt auch Speicherkarten-Sockel für die Verwendung in geschlossenen Geräten: http://www.farnell.com/cad/1843446.pdf So schlapp 15x15 mm sind schon nicht so schlecht. Aber was mich auch wundert, hat wirklich noch keine Firma daran gedacht einen kompakten Micro-SD Chip zu bauen? Also den Inhalt einer Karte in einen SO-8 zu bonden? Warum? Serielles FLASH das nicht mechanisch größer ist als eine MicroSD Karte habe ich bisher nur bis 256MBit gefunden, das sind 32 MByte. Wo steht MicroSD aktuell? 64GByte?
Falk Brunner schrieb: > Wo Atmel technologisch heute steht weiß ich nicht, In 2011/2 migrierte Atmel die Dataflash-Fertigung von 130nm auf 110nm. Ok, das sind keine 2 Jahrzehnte, das ist bloss eines.
Rudolph schrieb: > Also den Inhalt einer Karte in einen SO-8 zu bonden? Hochkant? Gängige Flash-Dies sind zwischen 100mm² und 170mm² gross: http://pc.watch.impress.co.jp/video/pcw/docs/482/415/p7.pdf Da bist du mit einer µSD mit möglicherweise gestapelten Dies platzmässig eher besser dran. Preislich sowieso.
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Rudolph schrieb: > Wo steht MicroSD aktuell? 64GByte? Sandisk hat auch 128 GB als MicroSDXC. > Also den Inhalt einer Karte in einen SO-8 zu bonden? Gibt es doch als eMMC, ist aber meistens ein BGA Package.
Simon schrieb: > Ein AT45DB64 kostet knappe 4 EUR und bietet 64MBit Speicher. > > Eine 0815 SD Karte hingegen 4,50 EUR für 8 GB. Und da ist sogar noch die Urheberrechtsabgabe mit drin. Falk Brunner schrieb: > @ A. K. (prx) > >>Technisch sollte man auf NAND-Flash basierende Massenprodukte und >>Nischenprodukte auf Basis von NOR-Flash nicht in einen Topf werfen. > > Das sowieso, die Dichte von NAND-Flash ist deutlich höher. Ist in SD-Karten nicht auch inzwischen MLC-Flash verbaut? Der braucht dann nochmal deutlich weniger Chipfläche pro Bit.
Simon schrieb: > Ein AT45DB64 kostet knappe 4 EUR und bietet 64MBit Speicher. > > Eine 0815 SD Karte hingegen 4,50 EUR für 8 GB. > > > Beides lässt sich mit SPI ansteuern. > > > Wieso findet sich kein Flashspeicher den man auf eine Platine löten kann > in der größe von mehreren GB zu diesem Preis? Das eine ist NOR-Flash, zu 100% fehlerfrei, das andere NAND-Flash, wo es defekte Pages geben kann und Du nur mit Fehlererkennung und -Korrekturverfahren arbeiten kannst (die bei einer SD-Karte vom Controller gemacht werden). Wusstest Du, dass bei manchen Billig-SDs Chips mit nur 30% funktionierender Pages eingesetzt werden? Heißt also: bei 2GB-Karten wird Ausschuss aus der 8GB-Produktion verwendet. fchk
Frank K. schrieb: > Wusstest Du, dass bei manchen Billig-SDs Chips mit nur 30% > funktionierender Pages eingesetzt werden? Heißt also: bei 2GB-Karten > wird Ausschuss aus der 8GB-Produktion verwendet. Wenn sauber selektiert wird, ist dagegen ja nichts einzuwenden. Ein alter Hut: Erinnert mich an den ZX81 (oder war es der Sinclair Spektrum?) - wo aus Kostengründen DRAM-Chips verwendet wurden, bei denen nur eine Bank ok war :-}
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Chris D. schrieb: > Erinnert mich an den ZX81 (oder war es der Sinclair Spektrum?) - wo aus > Kostengründen DRAM-Chips verwendet wurden, bei denen nur eine Bank ok > war :-} Das hat IBM auch gemacht - beim AT, bei dem die Speichererweiterung von 512 kiB um 128 kiB (um auf 640 kiB zu kommen) mit neun "halben" 256-kiBit-DRAMs erfolgte. Neun des Parity-Bits wegen.
Neun x1 Chips für 16(+2) Datenbits? Vorgesehen waren auf der Karte 18x64kb für die 128kB und optional 18x256kb für weitere 512kB. Dank kompatiblem Pinout der eingesetzen 64er und 256er RAMs waren aber auch teilgenutzte 256kb RAMs einsetzbar: http://www.minuszerodegrees.net/5170/cards/5170_cards.htm#128_meo Du meinst vielleicht die hier, mit 36x128kb RAMs für 512kB: http://www.minuszerodegrees.net/5170/cards/5170_cards.htm#512_meo Diese 41128er waren aber keine halben 256kb ICs sondern doppelte 64kb ICs, piggybacked. Stacked würde man das heute nennen.
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A. K. schrieb: > Neun x1 Chips für 16(+2) Datenbits? Nee, das klappt nicht, da hast Du recht. Um eine Erweiterungskarte ging es nicht, das war auf der Hauptplatine selbst bestückt - muss dann bloß 'ne andere Organisation gewesen sein. Das war also nicht die Lücke zwischen 512 kiB und 640 kiB, sondern die ersten 512 oder sogar nur 256 kiB. Das nämlich war die Minimalbestückung, mit 18 Speicherchips. Oh, das ist schon lange her ... Etwas Recherche zeigt diese Beschreibung der 128 kiBit-DRAMs, die in einigen Fällen sogar durch zwei separate übereinandergestapelte 64-kiBit-DRAMs gebildet wurden: http://www.minuszerodegrees.net/memory/41128.htm
Hatte ich damals mit einem 68000er gemacht. Der hatte 256kiB in 2 Banks zu je 16 64kib RAMs drauf. Irgendwann kam ich günstig an diese RAMs ran (etwas unübliche Typen mit Refresh-Pin), habe die draufgelötet und mit etwas ähnlich platzierter Logik die Adressdekodierung gehackt.
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>Wieso findet sich kein Flashspeicher den man auf eine Platine löten kann >in der größe von mehreren GB zu diesem Preis? Kleines Beispiel: Den STM32F42x würde ich jetzt nicht als langsamen Controller bezeichnen. Er schafft bei maximalem Takt auf seinen schnellsten SPIs 42MBit. Für Deine 8GB=64GBit über die Schnittstelle gehen 25 Minuten drauf. Brutto, ohne Kommunikationsprotokoll, Wartezeiten usw. Wenn Du Schreiben und zur Prüfung zurücklesen willst, ist eine Stunde weg. bei kleineren Controllern und noch grösseren Speichern sieht das dann noch wesentlich ungünstiger aus. Vermutlich gibt es einfach zu wenig Anwendungen die Speicher mit diesen Randbedingungen erfordern. viel Erfolg Hauspapa
Meine Aussage eben bezog sich auf:
>Beides lässt sich mit SPI ansteuern.
Wenn parallel auch geht:
Wieder für den STM32F4: Die Bruttorate für "External memory controller
(FSMC)": 32Bit parallel x 60MHz = 1.9GBit
Drum gibts mit parallelem Interface auch grossen Speicher zu bezahlbaren
Preisen.
schönen Abend
Hauspapa
Simon schrieb: > Ein AT45DB64 kostet knappe 4 EUR und bietet 64MBit Speicher. > > Eine 0815 SD Karte hingegen 4,50 EUR für 8 GB. > > Beides lässt sich mit SPI ansteuern. > > Wieso findet sich kein Flashspeicher den man auf eine Platine löten kann > in der größe von mehreren GB zu diesem Preis? der von Dir gesuchte Speicher nennt sich eMMC - embedded MultiMediaCard. Die Preise sind in Stückzahlen etwa mit denen der SD Karten vergleichbar. Bis zur Version 4.2 war auch noch die Ansteuerung im SPI Mode enthalten.
Da hab ich ja mit meiner Frage gut was los getreten. Fazit: Ich bleibe bei den SST Speichern von Microchip schon alleine weil ich größere Datenmengen eh nicht auf die schnelle davon lesen kann.
Chris D. schrieb: > Ein alter Hut: > Erinnert mich an den ZX81 (oder war es der Sinclair Spektrum?) - wo aus > Kostengründen DRAM-Chips verwendet wurden, bei denen nur eine Bank ok > war :-} War beim Spectrum mit 48K.
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