Forum: PC Hard- und Software Wutanfall - Festplattenschaden?


von Bernhard D. (bdrescher)


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Hallo,
Ich soll momentan den Laptop meiner Schwester reparieren,  nachdem diese 
in einem Wuntfall drei mal auf dessen Tastatur eingeschlagen hat...
Nun ja.
Daraufhin erschien der unweigerlich folgende bluescreen. Beim hochfahren 
stürzt Windows nun immer ab, eine Systemwiederherstellung schlägt fehl.
Ich vermute nun, da der Laptop bis ins Reparatursystem kommt eventuell 
nur die Festplatte durch die Erschütterung beschädigt wurde. Da man auf 
die Festplatte zugreifen kann wird der Lesekopf nur vorübergehend auf 
der platte aufgesetzt haben oder?
Nun erstelle ich gerade ein dd image der Festplatte(crc errors im 
anfangsbereich).
Die Frage ist jetzt, ob die Festplatte langfristig noch zuverlässig 
bleibt. Ich könnte mir vorstellen, dass der Lesekopf mit der Zeit ganz 
den Geist aufgegeben wird.
Hat jemand Erfahrung mit sowas?
Bitte keine unnötigen Kommentare bezüglich des Vorfalls, auch wenn ich 
mir selbst ein Kommentar nicht verkneifen könnte ;)

Gruß Bernhard

von Lenny D. (le-do)


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Du kannst in den SMART Daten auslesen wie viele Sektoren defekt sind und 
ob sonst alles passt, eventuell gibt's auch Testtools (Schreiben und 
dann Soll-Ist-Inhalt vergleichen), schau mal im Netz.

Aber ich glaube ich würde Daten retten und ne neue kaufen, is sicherer.
Als ich meinen Laptop runtergeschmissen habe habe ich die Gelegenheit 
genutzt und ne SSD eingebaut, hat Welten verändert ;)

von Reinhard S. (rezz)


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Bernhard Drescher schrieb:
> Die Frage ist jetzt, ob die Festplatte langfristig noch zuverlässig
> bleibt.

Gegenprobe: Läuft der Laptop mit einer anderen Festplatte einwandfrei? 
Dann würde ich die (bisherige) Festplatte nicht mehr nutzen wollen.

> Hat jemand Erfahrung mit sowas?

Ich zumindest nicht.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Klingt nach "Kopf auf Tischplatte gehauen", auf Festplatt. Da die 
Reparaturmechanismen menschlicher Köpfe besser als die mechanischer 
Köpfe sind, und auch der Tisch Schaden genommen haben wird, wäre Ersatz 
ratsam.

von Harald W. (wilhelms)


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Bernhard Drescher schrieb:

> Ich soll momentan den Laptop meiner Schwester reparieren,  nachdem diese
> in einem Wuntfall drei mal auf dessen Tastatur eingeschlagen hat...
> Ich vermute nun, da der Laptop bis ins Reparatursystem kommt eventuell
> nur die Festplatte durch die Erschütterung beschädigt wurde.

Die in Laptops verwendeten 2,5"-Platten sind gegen Erschütterungen
eigentlich recht unempfindlich. Wenn wirklich nicht mehr passiert
ist, als einige Schläge auf die Tastatur würde ich eher auf einen
Platinenbruch tippen. Aber die Festplatte lässt sich ja verhältnis-
mäßig einfach ausbauen und mit einem USB-Adapter und einem anderen
Rechner überprüfen. Dabei sollte man am besten gleich ein Backup der
wichtigsten Dateien machen.
Gruss
Harald

von Utschastnik (Gast)


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Vielleicht hängt nur eine Taste der malträtierten Tastatur.
Es gibt aber auch richtige Dreckdinger von Laptops, da ist es nicht
verwunderlich, wenn jemand mal etwas kräftiger in die Tasten greift.

Bau die Platte aus und prüfe sie an einem anderen Rechner mit
"Crystaldiskinfo".

von jz (Gast)


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Ein Grund mehr für eine SSD: Die überlebt sowas normalerweise :D

von Gerd E. (robberknight)


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Bernhard Drescher schrieb:
> Nun erstelle ich gerade ein dd image der Festplatte(crc errors im
> anfangsbereich).

Mein Vorschlag: nimm dd_rescue. Das normale dd lässt bei defekten 
Sektoren manchmal den Sektor weg, wenn Du hinterher ein 
Filesystem-Restore auf der Kopie laufen lässt kommt da dann nur noch 
Müll raus.

Defekte HDD auf jeden Fall ersetzen, sowas würde ich meine Daten keine 
Minute mehr anvertrauen. So ne Platte kostet ja nicht die Welt.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Ich würde auch zu ner SSD raten.
Dann gibt es weniger Grund zu Wutanfällen, da deutlich schneller.
Mein Notebook war vor dem SSD Einbau ne richtig lahme Schnecke.

von DerSchonWieder (Gast)


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Der Laptop hat einen Festplattenschaden, die Schwester ja wohl einen 
Dach...

Wer so unbeherrscht ist muss lernen sich besser zu beherrschen. Also 
lass sie warten!

von Bernhard D. (bdrescher)


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Hallo,
danke für die vielen Rückmeldungen. Ja, die Festplatte ist eindeutig 
ihrer Lebenskraft beraubt worden. Defekte Sektoren überall (an einigen 
Stellen findet der PC nicht mal mehr Sektoren). Die Datenrettung wird 
wohl gleichzeit paliativ-Therapie für die Festplatte werden.
Zu letzten Bemerkung bezüglich dem Dach meiner Schwester... es gibt halt 
Menschen die sich nicht im Griff haben. Muss sie halt mit den 
Konsequenzen leben.

Vielen Dank an alle
Gruß Bernhard

von Rolf M. (rmagnus)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Die in Laptops verwendeten 2,5"-Platten sind gegen Erschütterungen
> eigentlich recht unempfindlich.

Nicht wenn sie gerade laufen. Oft gibt es zwar eine notpark-Funktion 
über Beschleunigungssensoren, aber die wird eher helfen, wenn der 
Rechner runterfällt, so daß noch Zeit bleibt, die Köpfe zu parken. Wenn 
mitten während eines Zugriffs plötzlich eine harte Erschütterung kommt, 
sieht das etwas anders aus.

> Aber die Festplatte lässt sich ja verhältnis-
> mäßig einfach ausbauen und mit einem USB-Adapter und einem anderen
> Rechner überprüfen. Dabei sollte man am besten gleich ein Backup der
> wichtigsten Dateien machen.

Das sollte man besser machen, bevor die Festplatte kaputt ist.

Bernhard Drescher schrieb:
> Ja, die Festplatte ist eindeutig
> ihrer Lebenskraft beraubt worden. Defekte Sektoren überall (an einigen
> Stellen findet der PC nicht mal mehr Sektoren). Die Datenrettung wird
> wohl gleichzeit paliativ-Therapie für die Festplatte werden.

Möglicherweise hat der Kopf einen Splitter aus dem Medium geschlagen, 
das noch am Kopf hängt und damit nun systematisch die Sektoren, auf die 
zugegriffen wird, zerkratzt. Wenn alles vorbei ist, kannst du die alte 
Platte ja vor dem Wegwerfen spaßeshalber mal aufmachen und dir das 
Medium anschauen.

von se (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Bernhard Drescher schrieb:
>> Nun erstelle ich gerade ein dd image der Festplatte(crc errors im
>> anfangsbereich).
>
> Mein Vorschlag: nimm dd_rescue. Das normale dd lässt bei defekten
> Sektoren manchmal den Sektor weg, wenn Du hinterher ein
> Filesystem-Restore auf der Kopie laufen lässt kommt da dann nur noch
> Müll raus.

Gegenvorschlag: ddrescue (ohne underscore!)

Das ist das neuere Tool, welches gerade mit defekten Sektoren deutlich 
intelligenter umgeht:
Erste Durchlauf: Es werden alle lesbaren sektoren ausgelesen, defekte 
markiert,
Zweiter Druchlauf: Fehlerhafte Sektoren werden versucht zu lesen.
Dritter Durchlauf: Lesenblock wird verkleinert, erneuerter Leseversuch
...
Das passiert so lange, bis man selbst den Prozess beendet.

Damit konnte ich bei einem Patienten selbst NTFS Dateitabellen auf 
fehlerhaften Sektoren wieder recovern und anscheinend komplett 
verlohrene Daten widerherstellen.

Sehr Praktisch: Das Tool gibts auf der genialen Linux Live CD von 
http://grml.org

Vg!
Se

von Jetzt entspannt - aber... :-) (Gast)


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Hallo,

in meinen "jungen Jahren" hab ich auch so manch mal den PC meine Meinung 
auf physische Art meine Meinung kund getan (hat aber nicht gebracht).
Mittlerweile bin ich viel ruhiger geworden :-)

Trotz der deutlich bessern Stabilität und Zuverlässigkeit heutiger 
Betriebssysteme (Wer durfte noch mit Win 98 "arbeiten" ?) würde es wohl 
mehrere 10000 Verkehrstote geben wenn LKW, KFZ, Bus und Bahn genauso 
unzuverlässig und fehleranfällig funktionieren würden wie unsere Rechner 
(und vor allen deren Software).
Die Aufrüstzeit wäre erst mal erträglich, aber nach einigen Wochen 
Einsatz würde der Startvorgang wohl länger dauern als beim ältesten 
Steinzeitdiesel bei -35°C.

Der Vergleich hinkt, aber trotzdem: Der Rechner sollte eigentlich nur 
mir dienen und einfach vernünftig funktionieren - ohne dauernde 
Datenpflege, Updates usw.

von Peter X. (peter_x)


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Bernhard Drescher schrieb:
> Nun erstelle ich gerade ein dd image der Festplatte(crc errors im
> anfangsbereich).

Wozu der Fürstenfick?
Get Data Back holt alles zurück, was machbar ist.
Danach das drehende RAM entsorgen. Eventuell statt dessen eine SSD 
benutzen. Aber auch die schwächelt eines Tages.
Wohl dem, der eine Sicherungskopie hat (auf NAS etc.).

von Crazy Harry (crazy_h)


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He hab ich nen Sohn, von dem ich nix weiss ? Meine Tochter kann das 
nämlich auch sehr gut :oD

von se (Gast)


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Jetzt entspannt - aber... :-) schrieb:
> Wer durfte noch mit Win 98 "arbeiten" ?

Mit 98 habe ich gerne und intensiv "gearbeitet".

Ich hatte damals(tm) die Installations-CD auf einer HDD-Partition.
So ging das neuinstallieren deutlich schneller :-D

Vg

von Christian (Gast)


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se schrieb:
> Jetzt entspannt - aber... :-) schrieb:
>> Wer durfte noch mit Win 98 "arbeiten" ?
>
> Mit 98 habe ich gerne und intensiv "gearbeitet".
>
> Ich hatte damals(tm) die Installations-CD auf einer HDD-Partition.
> So ging das neuinstallieren deutlich schneller :-D
>
> Vg

ich kannte den Lizenz-Key auswendig :-D Hach das waren noch Zeiten ;-)

von Reinhard S. (rezz)


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se schrieb:
> Jetzt entspannt - aber... :-) schrieb:
>> Wer durfte noch mit Win 98 "arbeiten" ?
>
> Mit 98 habe ich gerne und intensiv "gearbeitet".

Ich mit ME und Win2k (ohne jedwede Service Packs). DAS war schnell. 
Schneller als heutzutage Win7 mit SSD.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Reinhard S. schrieb:
> DAS war schnell. Schneller als heutzutage Win7 mit SSD.

Die Erinnerung trübt. O nein. Damals war man nur noch deutlich 
geduldiger als jetzt.

von Rolf Magnus (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> DAS war schnell. Schneller als heutzutage Win7 mit SSD.
>
> Die Erinnerung trübt. O nein. Damals war man nur noch deutlich
> geduldiger als jetzt.

Also zumindest DOS und Win 3.1 waren richtig schnell. Es sei denn, man 
hatte SCSI-Laufwerke. Dann hat alleine der Scan vom SCSI-Controller 
länger gedauert als dreimal Win 7 hoch- und runterfahren.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Rolf Magnus schrieb:
> Also zumindest DOS und Win 3.1 waren richtig schnell.

Gerade ging es um Me und Windows 2000.

Und DOS ... DOS hat ja auch nichts gemacht. Nichts tun kann man auch 
sehr schnell, aber was bringt das? Eben: Nichts.

von Peter D. (peda)


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Rolf Magnus schrieb:
> Also zumindest DOS und Win 3.1 waren richtig schnell.

Ich stell mir grad mal vor, 3 VLC-Player mit 3 Bildschirmen und 3 
Audioausgängen unter DOS laufen zu lassen.

Allerdings unterstützt W7 nicht wirklich mehrere Audio-Mixer.
Die Anwendung muß den Ausgang auswählen können.

von Reinhard S. (rezz)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> DAS war schnell. Schneller als heutzutage Win7 mit SSD.
>
> Die Erinnerung trübt. O nein.

Unter 2 Sekunden vom Klick auf "Herunterfahren" bis Aus hab ich seitdem 
nicht wieder gesehen.

> Damals war man nur noch deutlich geduldiger als jetzt.

Würde ich so nicht sagen. So im Groben haben sich die Wartezeiten nicht 
geändert. Nur die dabei rumgeschubsten Datenmengen...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Reinhard S. schrieb:
> Unter 2 Sekunden vom Klick auf "Herunterfahren" bis Aus hab ich seitdem
> nicht wieder gesehen.

Ah. Ja, das ist ja auch die Geschwindigkeit eines Betriebssystems, die 
man primär vergleicht. Da hätte ich ja auch selbst draufkommen können.

Wobei: Es stimmt noch nicht mal. Gerade Windows 2000 hatte die 
unangenehme Angewohnheit, auch ohne Neuinstallation von Software im 
Betrieb langsamer zu werden, und insbesondere äonenlang beim 
Herunterfahren zu trödeln.

Beim Frickel-Windows kann das anders gewesen sein, das habe ich nicht 
mit spitzen Fingern angefasst, dafür aber jede andere Version von 
Windows NT.

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Und DOS ... DOS hat ja auch nichts gemacht.

Doch. Das Filesystem.

von Rolf M. (rmagnus)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Unter 2 Sekunden vom Klick auf "Herunterfahren" bis Aus hab ich seitdem
>> nicht wieder gesehen.
>
> Ah. Ja, das ist ja auch die Geschwindigkeit eines Betriebssystems, die
> man primär vergleicht. Da hätte ich ja auch selbst draufkommen können.

Naja, bei Windows 7 kann das mitunter mal eine Viertelstunde dauern, 
weil es der Meinung ist, noch die letzten 50 Updates installieren zu 
müssen. Wenn man dringend weg muß und den Laptop einpacken will, ist 
sowas sehr ärgerlich.

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