Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Kabel in Sandboden spülen


von Bohrfix (Gast)


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Hi-
Ich will einen VA Erdungsdraht von ca. 10mm Durchmesser unter einer 
asphaltierten Fläche in ca. 0,5m Tiefe verlegen und nicht ca. 100m 
Asphalt schneiden und aufreißen.

Bei letztens erfolgten Bauarbeiten hat sich gezeigt dass dort ganz 
schöner gewachsener, weicher trockener und rieseliger Sand drunter 
ist.(Norddeutschland - Heideähnlich)

Nun möchte ich versuchen, dort einfach einen Leiter einzuspülen.(ähnlich 
einer Erdrakete) Beispielsweise alle 10m (20m wären besser) könnte ich 
ein schönes Loch in den Asphalt schneiden und stemmen, um wieder neu 
anzusetzen.

Geht das z.B. mit einem modifiziertem Hochdruckreiniger, der dann den 
Schlauch schonmal relativ stabil grade drückt? Gibt es da vielleicht 
sogar Vorsatzdüsen für zu kaufen? Hat soetwas schonmal einer von Euch 
ausprobiert und kann berichten?

vg





hat von Euch schonmal jemand mit Haus / Bastelmitteln

von DerSchonWieder (Gast)


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Bohrfix schrieb:
> VA Erdungsdraht von ca. 10mm Durchmesser

Ist das überhaupt zulässig? Kommt mir für die Länge etwas dünn vor, VA 
hat einen recht hohen Widerstand.

von Bohrfix (Gast)


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Zulässig als Ringerder gemäß EN18014:(spezielle V4A Sorte, dmin=10mm)


Über den Unsinn vieler Vorschriften und Normen möchte ich nicht 
diskutieren - es könnten mit Sicherheit 80% derer ersatzlos entfallen, 
die Leute die diese veranlassen, durchsetzen und überwachen könnten für 
die Gesellschaft bestimmt sinnvolleres tun...

vg

von 0815 (Gast)


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Waagerecht halte ich das für ein Gerücht. Zumindest auf solchen Längen. 
Was man unbedingt bräuchte, sind entsprechend stabile Rohre, z.B. 1 1/2 
Zoll und mehr. Und das Wasser/Sand-Gemisch wird schon nach z.B. 1m nicht 
mehr waagerecht neben dem Rohr ausströmen, sondern sich einen Weg nach 
oben suchen. Dann hängt das Rohr fest, und nach z.B. 3m wird man da auch 
nichts mehr schieben können. Selbst ohne diese Probleme wird man nur mit 
viel Glück 5m schaffen, ohne daß das Rohrende erheblich von der 
gewünschten Richtung und Höhe abweicht.

Vorhaben meiner Meinung nach aus mehreren Gründen völlig unmöglich. 
Schau Dir mal entsprechende Bohrmaschinen an, die sind nicht umsonst so 
aufwendig.

von MaWin (Gast)


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Es ist möglich, siehe Erdrakete, man wird den recht starren Draht 
halbwegs waagerecht einführen müssen, aber daß es dir mit einem 
zerbastelten HDR gelingt ist eher unwahrscheinlich, die Löcher 
zwischendrin helfen nicht, denn wenn du sie nicht triffst hast du ein 
Problem und wenn du sie triffst, hättest du die nicht gebraucht.

von Max B. (theeye)


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Bohrfix schrieb:
> ähnlich
> einer Erdrakete

Warum ist das keine Option?

Gruß Max

von Bohrfix (Gast)


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Schön - viele Gedanken.

Die Erdrakete braucht relativ große Löcher, Länge so etwa 1,5m da ich 
aber alle 20m noch um eine Ecke muß - würde der Aufwand durch die dann 
riesigen Löcher immens. Da könnnte ich dann gleich den Asphalt auch 
einfach aufschneiden und ein Blumenbeeet reinpflanzen...

Dazu kostet die Erdrakete mit Kompressor auch in der Miete teuer - und 
ich bastle gern ;)

Hi MaWin, vielleicht sollte ich den Draht einfach ersteinmal mit einem 
dünnen graden Rohr von beispielsweise einem halben Meter Länge 
voreinführen, damit der Draht definiert grade wird...

vg

von Karl (Gast)


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Du weist aber auch was es Kostet eine Meter Asphalt zu schneiden? Die 
Rakete ist auf jeden Fall billiger. Die Wahrscheinlichkeit, dass das mit 
dem Spülen so klappt, wie du dir das vorstellst, halte ich für gering. 
Was sorgt dafür, dass deine Spülspitze nicht von der geplanten Richtung 
abweicht? Weiterhin entstehen dabei Hohlräume, die früher oder später 
sich nach oben durchdrücken.

von Amateur (Gast)


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Da wirst Du dem Draht aber ganz genau sagen müssen: "Von hier aus exakt 
geradeaus."
Machst Du das nämlich nicht, so entwickelt der Draht schon nach kurzer 
Strecke, eigene Vorstellungen von Geradeaus.
Hinzu kommt noch das Problem, den Draht super gerade auszurichten und 
auch so durch das Erdreich zu pressen.

von Bohrfix (Gast)


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Hi Karl,

das Asphaltschneiden kostet mich im Zweifelsfall nix, ein alter 
fahrbarer Fugenschneider steht noch herum, mit dem ich über die Jahre 
schon einige zig Meter geschnitten haben.

Trotz alledem wurmt es mich ungemein, meinen schönen Asphalt 
kaputtzuschneiden. Daher besteht ersteinmal der Drang zum Basteln.
Wo eine ungestörte Asphaltfläche ist, muß man kein Unkraut wegmachen...

Wenn es nicht geht kann ich also notfalls immer noch schneiden, bei ca 
15cm Asphaltstärke und gut 100m kommen dabei aber 2,5m3 Asphalt-Abfall, 
viele Stunden Arbeit und dazu trotzdem  noch viel Spaß mit der Hilti 
dazu.

Da ist mit etwas Schlamm wie früher am Strand eine Sandburg zu bauen 
doch eindeutig besser.

vg

von Peter II (Gast)


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Bohrfix schrieb:
> Trotz alledem wurmt es mich ungemein, meinen schönen Asphalt
> kaputtzuschneiden.

Warum ist das überhaupt notwendig? Welchen Grund gibt es auf einmal 
einen Erdungsdraht zu verlegen?

von wendelsberg (Gast)


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Peter II schrieb:
> Warum ist das überhaupt notwendig? Welchen Grund gibt es auf einmal
> einen Erdungsdraht zu verlegen?

Und warum genau unter den Asphalt?
Leg den in die Rasenflaechen daneben, da wird er auch besser gewaessert.

wendelsberg

von Peter (Gast)


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Bohrfix schrieb:
> weicher trockener und rieseliger Sand drunter
> ist.(Norddeutschland - Heideähnlich)

das ist keine gute Umgebung für einen Ringerder.

von dummschwaetzer (Gast)


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Mach halt einen vertikalen ERDER

von Tek (Gast)


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Bohrfix schrieb:
> Trotz alledem wurmt es mich ungemein, meinen schönen Asphalt
> kaputtzuschneiden.

Die Frage ist ob der so schön bleibt nachdem Du das Kabel drunter 
durchgeschwemmt hast. Man kann ja schlecht Steuern wieviel Sand 
weggeschwemmt wird. Bei uns in der Straße war mal ein Rohrbruch der Tele 
des Asphalts unterspült hat... "Schön" war das nicht.

Würde da eher in den sauren Apfel beissen und schneiden oder halt eine 
andere Stelle suchen wenn das möglich ist.

von Besucher (Gast)


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Peter schrieb:
> das ist keine gute Umgebung für einen Ringerder.

Da kann ich nur zustimmen. Verrate mal mehr zu der Bebauung bzw. wieso 
du 100m Erder unter Asphalt brauchst.
Kannst du keine Staberder nehmen? Die könntest du sogar im Keller durch 
den Boden schlagen.

von Bohrfix (Gast)


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Das Problem liegt mal wieder im Unsinn der deutschen Vorschriften und 
Normen.


Es ist ein Gebäude aus Containern, das auf einer ausreichend tragfähigen 
deutlich größeren Asphaltfläche aufgestellt ist.
Dazu braucht und hat es kein Fundament (gemäß Baugenehmigung und 
Statik).
(Bildersuche - Container beispielsweise als Schulanbauten - werden dann 
nur auf ein paar dicke Betonplatten vorgegebener Größe und Güte 
gestellt....)


Für einen nun neu zu erstellenden Stromanschluß ist jedoch über die TAB 
(der Stromversorger) für _ALLE_ Neubauten ein Fundamenterder gemäß 
EN18014 gefordert.
Da keine Fundamente existieren, bietet die Norm noch den Ringerder an.

Nach VDE100 wären sonst auch normale Banderder zulässig, wenn nicht die 
TAB für alle neu errichteten Gebäude diese Fundament- oder notfalls 
Ringerder fordern würden.


Mir wäre natürlich ein klassischer Banderder in einem daneben liegenden 
Kabelgraben deutlich lieber, der ist wahrscheinlich auch deutlich 
niederohmiger, besonders da in der Ecke auch genug Feuchtigkeit da 
wäre... .


Mit dem EVU habe ich mich bislang noch nicht auseinandergesetzt, ob die 
mir eine Ausnahmegenehmigung von den TAB erteilen - wäre sonst zu 
prüfen.
Der elektrische Sinn des Erders unter dem Asphalt wäre gering und dient 
hauptsächlich der Erfüllung ausgeuferter Vorschriften.


Tja - vielleicht sollte man noch ein zusätzliches "Deutschland schafft 
sich ab" - Buch über Vorschriften und Gesetzte verfassen. Wenn ich bei 
meiner hauptsächlichen beruflichen Tätigkeit mir den Unsinn im Bezug auf 
die Produktentwicklung und -Inverkehrbringung in der EU ansehe, schlägt 
mir dieses doch desöfteren aufs Gemüt.

vg

von Peter II (Gast)


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Bohrfix schrieb:
> Für einen nun neu zu erstellenden Stromanschluß ist jedoch über die TAB
> (der Stromversorger) für ALLE Neubauten ein Fundamenterder gemäß
> EN18014 gefordert.
> Da keine Fundamente existieren, bietet die Norm noch den Ringerder an.

Ist es denn eine Gebäude?

eine Baustromanschluss bekommt man auch so, also ohne Gebäude. Dort 
reicht ein Staberder auch aus.

Also einfach mal versuchen, Baustrom zu bekommen.

von Besucher (Gast)


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Nimm doch mal Kontakt mit dem EVU auf, die sollen dir eine verbindliche 
Ansage machen bevor du den Asphalt aufreist.

Vielleicht reicht es schon die Container mit Bandstahl zu verbinden und 
alle x Meter einen Stab- bzw. Tiefenerder einzusetzen.
So ähnlich sieht auch die Erdung von Zäunen neben Bahntrassen aus, nur 
statt zum Tiefenerder geht es direkt an die Schiene.

Oder du fragst mal bei Firmen nach die solche Container auf 
Schulgrundstücken aufstellen. Die Schüler sitzen da hoffentlich nicht 
ohne Strom drin.

von ALex (Gast)


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Besucher schrieb:
> ohne Strom drin.

Wann werden die Leute den unterschied zwischen:
SANNUNG und STROM
endlich verstehen und sinnvoll anwenden können?

von Jens K. (hardware_freak)


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Also "Sannung" kannte ich noch nicht, kannst du mir das vielleicht 
erklären?

von wendelsberg (Gast)


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Wen man erst das gelesen hat:

Bohrfix schrieb:
> Bei letztens erfolgten Bauarbeiten hat sich gezeigt dass dort ganz
> schöner gewachsener, weicher trockener und rieseliger Sand drunter
> ist.(Norddeutschland - Heideähnlich)

dan findet man das schon seltsam:

Bohrfix schrieb:
> Tja - vielleicht sollte man noch ein zusätzliches "Deutschland schafft
> sich ab" - Buch über Vorschriften und Gesetzte verfassen. Wenn ich bei


Vielleicht haettest Du einfach VOR Aufstellung der Container klaeren 
sollen, was da gefordert ist. Dann waere im schlimmsten Falle die 
Fraesnut under den Containern.

Bohrfix schrieb:
> Mit dem EVU habe ich mich bislang noch nicht auseinandergesetzt, ob die
> mir eine Ausnahmegenehmigung von den TAB erteilen - wäre sonst zu
> prüfen.

Das machen die meisten Leute VOR Baubeginn..

wendelsberg

von wendelsberg (Gast)


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Aua!
Korrekturen:

Wen --> Wenn
dan --> dann
under --> unter

wendelsberg

von Werner M. (Gast)


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Bohrfix schrieb:
> Bei letztens erfolgten Bauarbeiten hat sich gezeigt dass dort ganz
> schöner gewachsener, weicher trockener und rieseliger Sand drunter
> ist.(Norddeutschland - Heideähnlich)

Kannst du mal verraten, was ein V4A Erder in einem trockenen, rieseligen 
Sand soll?
Den Erdungswiderstand kann man doch in der Pfeife rauchen.

von Max B. (theeye)


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Werner M. schrieb:
> Kannst du mal verraten, was ein V4A Erder in einem trockenen, rieseligen
> Sand soll?

Bohrfix schrieb:
> Der elektrische Sinn des Erders unter dem Asphalt wäre gering und dient
> hauptsächlich der Erfüllung ausgeuferter Vorschriften.

Gruß Max

von Peter II (Gast)


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Max B. schrieb:
> Werner M. schrieb:
>> Kannst du mal verraten, was ein V4A Erder in einem trockenen, rieseligen
>> Sand soll?
>
> Bohrfix schrieb:
>> Der elektrische Sinn des Erders unter dem Asphalt wäre gering und dient
>> hauptsächlich der Erfüllung ausgeuferter Vorschriften.
>
> Gruß Max

man muss aber auch die Funktion des Erders nachweisen, das wird dann 
etwas schwerer.

von AufArbeit (Gast)


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Besucher schrieb:
> Nimm doch mal Kontakt mit dem EVU auf, die sollen dir eine
> verbindliche
> Ansage machen bevor du den Asphalt aufreist.
>
> Vielleicht reicht es schon die Container mit Bandstahl zu verbinden und
> alle x Meter einen Stab- bzw. Tiefenerder einzusetzen.
> So ähnlich sieht auch die Erdung von Zäunen neben Bahntrassen aus, nur
> statt zum Tiefenerder geht es direkt an die Schiene.
>
> Oder du fragst mal bei Firmen nach die solche Container auf
> Schulgrundstücken aufstellen. Die Schüler sitzen da hoffentlich nicht
> ohne Strom drin.

Hier (Elbmarsch, Sandboden)an der Schule stehen auch ein paar dutzend 
Container als Schulklassen auf einem Pausenhof aus Betonplatten. Die 
sind untereinander verbunden und alle paar Meter mit einem Staberder 
geerdet. An dem Staberden hänger die Container und Blitzableiterstäbe 
vom Dach. Schein also zu gehen.

von Ohjemine (Gast)


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> An dem Staberden
 > hänger die Container
 > und Blitzableiterstäbe vom Dach. Schein also zu gehen.

In 20 Meter Tiefe gibt es Grundwasser, deshalb geht es.
Dann braucht es jedoch einen Rüttler und keine Asphaltfräse.

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