Hallo allerseits, im Anhang ist eine grobe Skizze eines Linearaktors (in Paint gemalt:) ) das kurzgefasst folgende Funktionen erfüllen soll: -kompakt sein -leicht sein? -nicht überhitzen? -eine Kraft von etwa 4-6N aufrechterhalten können -einen Hubweg von etwa 1 cm, nicht mehr -und VORALLEM schnell ansprechen, d.h. mit einer Frequenz von min. 5Hz bumpen können (mir ist kein besseres Wort eingefallen als bumpen...) es handelt sich um einen sehr kompakten Aktor, der mit einer Coil und Neodymkern angetrieben wird. Die Ringmagnete an den Enden sind wegen folgendem Problem da: Da die Gesamtkonstruktion so kompakt ist, gibt es keine große Kühlfläche. Ich habe selbstgewickelte Spulen mit 100 Windungen und mehr als 200 Windungen getestet: einerseits reichen die Kräfte noch nicht aus (23Watt Netzteil bei 12 V), andererseits werden die Dinger zu schnell heiß, und zu langsam kalt. Das Ding soll eine Instrumentsaite und eine Rückhaltefeder reindrücken. Ich schätze mal, dass man bei 400 Windungen, und einem etwas besseren Netzteil auf jeden Fall die Saite im Griff hat..(nettes Wortspiel?) Jetzt kommt nur noch die Sache mit der Rückhaltefeder. Die müssen stark genug sein, damit wir schnell zurückkommen, allerdings sind die Federn aus Kugelschreibern schon meiner Meinung nach zu viel für so eine kleine Spule... aber genau solche Beschleunigungen braucht man. Also ich schätze mal, dass man etwa 800 Windungen benötigt (ausgehend vom selben Strom--> d.h. doppelte Wattzahl---> doppelte Wärme). Lösung: (pseudo-)Potentialwand aufbauen (siehe Bild), und den beweglichen Neodymkern rüberkicken, mit einem Impuls vom Kondensator--->Im Prinzip eine Coilgun. Vorteil ist es, eine ausreichende Kraft zur Verfügung zu stellen (Neodymring hat 400g+ Haltekraft, was ausreicht, da keine Rückhaltefeder mehr zu überwinden ist), und das ohne einen Dauerstrom! Die Spule erwärmt sich zwar, aber durch den kurzen Impuls, bleibt der Widerstand halbwegs konstant sodass sich der Wirkungsgrad nicht verschlechtert (also immer mehr Wärme statt B-Feld produziert wird). Wie kriegt man den Kolben über den Potentialwall drüber hinweg (ohne dass die Spule explodiert)? also rein rechnerisch wird der maximale Energieunterschied nicht 2 J überschreiten,denn solche Ringmagnete haben höchstens eine Haltekraft von 1 kg, und die Reichweite des Feldes (in axialer Richtung) ist sehr klein. Die Spule muss einerseits diesen Energieunterschied liefern, und gleichzeitig im ersten Moment genug Kraft bereitstellen. Die Maße des beweglichen Magneten, der Spulenlänge und der Schachtlänge müssen also so stimmen, dass die Spule in dem Moment wo der bewegliche Magnet oben klebt, genau maximale Kraft liefert. Den Kick müsste ein Kondensator machen, der über einen Charger in 100 ms betriebsbereit gemacht werden kann, sodass der Kolben nach spätestens 100 ms wieder zurückgekickt werden kann, um diese gesagten 5Hz zu erreichen. Elektrotechnisch möglich? Könnt ihr mir da im späteren Verlauf zur Seite stehen? Da die Spule einen großen Widerstand hat, denke ich nicht dass Eigenschwingungen zum Problem werden, allerdings hat die Spule dann auch eine große Induktivität, sodass sich das Feld zu spät aufbaut. Ideal wäre kritische Dämpfung. Anderes Problem: Wirkzeit des B-Felds. Wenn der Mittelpunkt des beweglichen Neodymkerns mit dem Mittelpunkt der Spule übereinstimmt, sollte das B-Feld nicht mehr allzusehr wirken, da es sonst verhindert, dass der Neodymkern in die Reichweite des unteren Neodymrings kommt. Vielleicht kann man das konstruktionsmäßig lösen, indem man das Potentialplateau möglichst klein hält, sodass das Plateau nur noch eine Spitze ist, sodass der Kernmittelpunkt sofort bei Passage des Spulenmittelpunktes in der Reichweite des unteren Ringes ist. Ansonten fallen mir da nur 2 weitere Optionen ein: 1.Parameter verändern, d.h. wie lange dauert es bis sich der Kondensator entladen hat. 2.Lichtschranke.
Hallo James, ich weiss zwar nicht was Deine Frage ist, aber eine Coilgun ist eigentlich nicht für lineare Zwecke gedacht. Wenn bei 4N-6N schon Temperaturprobleme auftreten, dann ist der magnetische Kreis ineffektiv. Schau Dir mal dies hier an. http://www.conrad.de/ce/de/product/506213/Linearmagnet-in-Rahmenbauweise-Intertec-ITS-LS-4035-D-24VDC-24-VDC-Befestigung-M4-Ausfuehrung-drueckend-Anfangs-Endkraft?ref=list mfg klaus.
Danke für den Reply. Deine gezeigten Magnete sind 1. viel zo groß, und 2. viel zu schwer. Ich habe vergessen zu erwähnen, dass der Außendurchmesser auf 8mm begrenzt ist. Das Teil darf also nicht breiter sein als ein durchschnittlicher Bleistift. Meine Frage war eigentlich nicht konkret, aber ich wollte wissen ob es sich nach eurer Einschätzung lohnt, diese Konstruktion umzusetzen, und ob die elektrotechnischen Herausforderungen nachher auch zu bewältigen sind. EDIT: War das zu viel Text für den Anfang? ich versuchs mal zu kürzen...
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James Clerk Actimel schrieb: > Das Teil darf also nicht breiter sein als ein durchschnittlicher > Bleistift. Und dann ein halbes Kilo heben können? Das wird nichts. > Elektrotechnisch möglich? Sieh dir mal an, wie groß Hubmagnete sind, die diese Kraft aufbringen: https://www.google.de/search?q=hubmagnet+5n Und das sind dann technisch ausgefuchste Geräte mit zig Evolutionsschritten, in die einige Mannjahre Ingenieursarbeit vergraben wurden. Du hast also schon was vor... > -einen Hubweg von etwa 1 cm, nicht mehr So ein Hubmagnet ist unglaublich schwer als Linearaktor zu gebrauchen, weil das magnetische Verhalten extrem unlinear ist. Der hier ist sehr optimiert und sehr teuer: http://www.kuhnke.de/index.php?id=1441&L=0&status=artikel&identnr=68989&gid= Der hier ist aus der "Wald-und-Wiesen-Klasse": http://www.tremba.de/hubmagnete/db-hubmagnete-HMF-1614z.002.pdf Sieh dir mal die Kraftverläufe über den Weg an. Schlimm, nicht wahr?
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Ich weiß, die Kraftverläufe sind nicht linear, geschweige denn konstant. Ich denke es ist aber nur der erste Moment entscheidend, also für einen kurzen Moment, vielleicht über eine Strecke von 1 mm 4 N überwinden zu können, bis die Potentialwand überwunden ist. Das nennt sich auch glaube ich bistabile Linearmagnete. Und die Länge des Zylinders darf auch ruhig länger sein, dann sollte die Kraftkurve etwas linearer werden. Sind 4 N nicht für einen kurzen Zeitraum mit großem Leistungsimpuls machbar? In den Diagrammen gehen die ja nicht davon aus, dass jemand einen Leistungspeak auf die Spule loslässt. > So ein Hubmagnet ist unglaublich schwer als Linearaktor zu gebrauchen, > weil das magnetische Verhalten extrem unlinear ist. Hatte auch schon an Pneumatik gedacht, dazu sind aber individuell hergestellte Rollmembrane notwendig, und 7 bar Druckluftreservoir, und ein 3/2-wege Ventil (bzw. sehr viele davon, um sehr viele Zylinder anzusteuern). Das wäre die teuere Alternative. Aber wiegesagt, es geht nicht darum die Kraft dauerhaft aus der Spule zu schöpfen, sondern die Spule nur zu verwenden um den Kolben zwischen den stabilen Zuständen zu wechslen. >Wenn bei 4N-6N schon Temperaturprobleme auftreten, dann ist der >magnetische Kreis ineffektiv. Was meinst du genau? Also der magnetische Kreis ging in meinem Fall über die Luft, also praktisch kein magnetischer Kreis. Wenn ich ein magnetisches Außengehäuse verwenden würde, würde das den Außendurchmesser überschreiten. Außerdem darf eine magnetische Umhüllung keine große Remanenz aufweisen oder? denn die Spule wird ja in beide Richtungen betrieben.
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James Clerk Actimel schrieb: > Das Ding soll eine Instrumentsaite und eine Rückhaltefeder reindrücken. Du willst ein Klavier spielen, oder wie? > Ich habe selbstgewickelte Spulen mit 100 Windungen und mehr als 200 > Windungen getestet: Das ist fast gar nichts. Die gehen ja unmittelbar nach dem Einschalten in Sättigung. Und der Strom hängt nur noch vom Widerstand ab... > Also ich schätze mal, dass man etwa 800 Windungen benötigt (ausgehend > vom selben Strom--> d.h. doppelte Wattzahl---> doppelte Wärme). Welche Formel hast du für diese kuriose Rechnung verwendet? Für mich gilt vorerst noch immer: gleicher Strom bei gleicher Spannung ergibt gleiche Leistung. Denn in P=U*I kommt keine Windungszahl vor. > Federn aus Kugelschreibern...solche Beschleunigungen braucht man...4-6N Irgendwei solltest du mal genau sagen, was du machen willst. Da passt noch einiges nicht zusammen...
Entschuldigung. auf meine kuriose Rechnung komme ich, in dem ich vom gleichen Strom ausgehe, aber von doppelter Windungszahl, was etwa doppelte Spulenlänge bedeutet, i.e. doppelter Spulenwiderstand. Um den gleichen Strom aufrechtzuhalten, benötigt man also ein Netzteil doppelter Leistung, wegen I^2*R, was auch doppelte Wärmeproduktion impliziert. >Das ist fast gar nichts. Die gehen ja unmittelbar nach dem Einschalten >in Sättigung. Und der Strom hängt nur noch vom Widerstand ab... Ich verstehe nicht genau, was meinst du mit Sättigung? Wenn ich was zum genauen vorhaben sage, dann habe ich die Erfahrung, dass mich dann entgültig keiner mehr ernst nimmt, falls das nicht schon der Fall ist. Deshalb hab ich das erstmal unterdrückt solang es ging: Es geht darum, das Griffbrett einer Geige zu bestücken. Die Haltekonstruktion dafür ist möglich. Allerdings sind solche kompakten zylinder notwendig, um Halbtöne in höheren Lagen auch zu treffen. Das ist nicht so wichtig alles...
James Clerk Actimel schrieb: > Allerdings sind solche kompakten zylinder notwendig, um Halbtöne in > höheren Lagen auch zu treffen. Das ist nicht so wichtig alles... Du kannst auch "dickere" Spulen verwenden, wenn du die Mechaniken zweistöckig aufbaust. Und ich würde es an deiner Stelle mal mit käuflichen Spulen versuchen...
James Clerk Actimel schrieb: > Es geht darum, das Griffbrett einer Geige zu bestücken. Die > Haltekonstruktion dafür ist möglich. Allerdings sind solche kompakten > zylinder notwendig, um Halbtöne in höheren Lagen auch zu treffen. Das > ist nicht so wichtig alles... Weisst Du, wie eine Hand funktioniert? Um hohe Kräfte in den Fingern zu erzeugen, obwohl in der Hand nicht viel Platz ist, wurden die "Aktoren" in den Unterarm verlegt und es gibt Seilzüge die bis zu den Fingern gehen. Das gleiche Prinzip solltest Du auch bei Deinen Antrieben verwenden. Gruss Harald
Wie wäre denn ein (Schritt-)Motor in Verbindung mit einer Spindel (mit hoher Steigung) um die benötigte Kraft zu erzeugen ?
Crazy H. schrieb: > Wie wäre denn ein (Schritt-)Motor in Verbindung mit einer Spindel (mit > hoher Steigung) um die benötigte Kraft zu erzeugen ? Vielleicht auch mit Zahnstange. Sowas gibts fertig als Antrieb für Zentralverriegelung. Die Bewegung müsste dann z.B. per Bowdenzug bis zum Griffbrett geführt werden. Gruss Harald
>Du kannst auch "dickere" Spulen verwenden, wenn du die Mechaniken >zweistöckig aufbaust. Und ich würde es an deiner Stelle mal mit >käuflichen Spulen versuchen... Einerseits ja... so kann man enger spielen, dann können wir den Durchmesser ungefähr verdoppeln. Wenn es aber zweistöckig ist, dann ist der Drehmoment bei Neigung der Geige zu groß. Andere Idee wäre noch Mehrspurigkeit, 6 Spuren, mit axialen Kolbenstangen, und Kolbenstangen, die sozusagen Knicke haben, und benachbart wirken. So kann man jeden Halbton erreichen. Zwar nicht alle gleichzeitig, aber für die meisten Stücke reicht es. Dazu sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass die Geige spielbar sein soll. D.h. die Robotik übernimmt das Griffbrett, und der Spieler kann seine Bogenübungen, die er/sie sonst auf leeren Saiten gemacht hatte, etwas spriztiger gestalten. Vielleicht muss die Geige durch Dachaufhängungen etwas unterstützt werden, damit der Spieler nicht zu viel Gewicht trägt, aber das wars auch. Zitat von Harald: >Um hohe Kräfte in den Fingern >zu erzeugen, obwohl in der Hand nicht viel Platz ist, wurden die >"Aktoren" in den Unterarm verlegt und es gibt Seilzüge die bis zu >den Fingern gehen. Das gleiche Prinzip solltest Du auch bei Deinen >Antrieben verwenden. Zitat von mir: >Hatte auch schon an Pneumatik gedacht, dazu sind aber individuell >hergestellte Rollmembrane notwendig, und 7 bar Druckluftreservoir, und >ein 3/2-wege Ventil (bzw. sehr viele davon, um sehr viele Zylinder >anzusteuern). Das wäre die teuere Alternative. Wenn mir einer bestätigen könnte, dass das mit Sicherheit eine gute Idee ist,... Das ganze würde dann am ende aus einem Druckluftreservoir bestehen, das von einem Kompressor gefüttert wird. Vom reservoir gehen etwa 40 Leitungen aus (bis hier hin ist es machbar), über 3/2 Wegeventile, die bei OFF den schlauch mit atmosphäre verbinden, und bei On mit dem Reservoir. Die einzelnen Zylinderaktoren bestehen aus einem Zylinder, einer Rollmembran die in eine passende Flansch gelegt ist (muss 3d-gedruckt werden, woher soll ich solch spezielle teile herkriegen?man kann es ja schwer aus holz schnitzen). In der Rollmembran liegt ein Kolben passenden Durchmessers,der gegen die Rückstellfeder drückt. Wo ist der Haken bei der Sache? Um zu wissen ob es klappt, muss ich eine kleine Anzahl von diesen individuellen Rollmembranen anfertigen lassen, und dann irgendwie einzelne passende Zylinder herstellen.
Es bleibt nichts anderes, als die Varianten zu testen. Hat jemand einen Schaltplan zu einem Charger?
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