Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Elektrisch leitfähige Kontaktpaste


von WackelkontaktPhobie (Gast)


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Hallo Leute,
ich möchte Bauelemente zwischen 2 Kontakten pressen.  Ich habe das 
gerade testweise mal probiert und einen kontaktwiderstand von 72µOhm 
gemessen.

Diesen möchte ich auch beibehalten und möchte die Kontaktfläche mit 
einer Art leitfähigen Paste bearbetien, was sowohl (ähnlich wie bei 
Wärmeleitpaste) die fehlenden Kontaktstellen füllt (rauheit ausgleichen) 
und auch oxidation verhindert...

Es gibt diesen WireGlue-Kleber aber ich wollte eigentlich nicht kleben, 
sondern echt nur einschmieren und pressen.
Hat jemand bezugsquellen für sowas? Dieser WireGlue-Kleber wäre auch ok, 
wenn jemand damit erfahrung hat und bestätigen kann, dass man den mit 
einem kleien Ruck wieder losbekommt, könnt ich damit leben.

Ich würde Ebay oder Amazon als Bezugsquelle bevorzugen, aber alles was 
man findet ist Wärmeleitpaste -.- es scheint man muss den konkreten 
Produktnamen kennen....

Kontaktiert wird Kupfer auf verzinntes Kupfer.

Hat jemand Ideen?  Kontaktspray wäre mir übrigens zu dünnflüssig....

von herbert (Gast)


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Irgendwas auf Graphitbasis könnte ich mir vorstellen.Den Abrieb von 
einem sehr weichen Bleistift? Die Medizintechnik benutzt in der 
Elektrotherapie manchmal Dauerelektroden welche mit einem recht pappigen 
Gel auf der Haut befestigt werden. Ich kenne das vom Orthopäden und ist 
nicht mit diesem Ultraschall Gel zu verwechseln.Eventuell taugt das für 
deinen Zweck

von Michael B. (alter_mann)


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Kupferpaste (Heißschrauben-Compound)!

von WackelkontaktPhobie (Gast)


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uuiiiiii
Also die Kupferpaste habe ich gefunden. Cool.
Das blöde daran scheint abre zu sein, dass es den Kontaktpunkten nicht 
weicht, sondern als schmiermittel ja auch irgendwie dazwischen bleiben 
wird..... da hab ich etwas schiss, dass ich zum schluss den 
Kontaktwiderstand nich noch übermäßig erhöhe.... Und austrocknen und 
abbröckeln darfs auch nicht :-O

Das Zeug auf Graphitbasis scheint irgendwie OK zu sein, aber nicht so 
toll, was den Widerstand angeht. Es gibt ähnliche Produkte auf 
silberbasis... die haben 50x kleineren Widerstand.


Also sowas:
http://www.ebay.de/itm/Kupferpaste-125g-Kupferfett-Warmeleitpaste-Leitlack-26-kg-/231335256880?pt=%C3%96le_Schmierstoffe&hash=item35dca7e330
oder das hier:
http://www.ebay.de/itm/BUSCH-5900-Silber-Leitlack-alle-Spurweiten-Neu-/361076278377?pt=DE_Modellbau_Modelleisenbahnen&hash=item5411d2c469

von Michael B. (alter_mann)


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Kupferpaste trocknet höchstens in geologischen Zeiträumen aus.
Besorge Dir einen kleinen Klecks in der nächstbesten Schrauberbude und 
mach daran eine Widerstandsmessung.
Die Autoschrauber nehmen das übrigens für Auspuffschrauben oder die 
Gleitflächen der Bremsklötze, allerdings nicht wegen der 
Leitfähigkeit.;-)

Alternativvorschlag: Leitsilber auf die Kontaktstelle tupfen.

von WackelkontaktPhobie (Gast)


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cool Leitsilber klingt echt am besten bis jetzt. das scheint ja 
regelrecht dafür gemacht

von frist (Gast)


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Vielleicht wäre auch so eine 'Flüssigmetall' Wärmeleitpaste was für 
Dich. Ich weiß nicht genau was da drin ist, aber wohl eie Bismur-Gallium 
Legierung, die bei Raumtemperatur schon flüssig ist. Sowas wurde nur 
hart werden, aber es besteht die Gefahr, dass es langsam oder schell 
(bue Gallium und Aluminium z.B.) eine Legierung mit dem Metallen der 
Kontakte bildet und dann hat man irgend was undefiniert es, das man 
sicher gar nicht will.

Und dann gubts da noch so spezielle Gallium Folien, bis man zur Montage 
von bestimmten Laserdioden auf Kühlkörpern benutzt, das ist vielleicht 
auch passend.

Grüße
Flo

von michael_ (Gast)


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WackelkontaktPhobie schrieb:
> cool Leitsilber klingt echt am besten bis jetzt. das scheint ja
> regelrecht dafür gemacht

Es klingt zwar gut, aber es hat einen hohen Widerstand und ist für große 
Ströme ungeeignet.

WackelkontaktPhobie schrieb:
> Hallo Leute,
> ich möchte Bauelemente zwischen 2 Kontakten pressen.  Ich habe das
> gerade testweise mal probiert und einen kontaktwiderstand von 72µOhm
> gemessen.

Welchen Wert willst du erreichen und welche Ströme sollen fließen?

WackelkontaktPhobie schrieb:
> Kontaktiert wird Kupfer auf verzinntes Kupfer.

Komische Kombination für sowas. Erhöhe doch einfach den Kontaktdruck!

von frist (Gast)


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Vielleicht wäre auch so eine 'Flüssigmetall' Wärmeleitpaste was für 
Dich. Ich weiß nicht genau was da drin ist, aber wohl eie Bismur-Gallium 
Legierung, die bei Raumtemperatur schon flüssig ist. Sowas wurde nur 
hart werden, aber es besteht die Gefahr, dass es langsam oder schell 
(bue Gallium und Aluminium z.B.) eine Legierung mit dem Metallen der 
Kontakte bildet und dann hat man irgend was undefiniert es, das man 
sicher gar nicht will.

Und dann gubts da noch so spezielle Gallium Folien, bis man zur Montage 
von bestimmten Laserdioden auf Kühlkörpern benutzt, das ist vielleicht 
auch passend.

Grüße
Flo

von WackelkontaktPhobie (Gast)


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Also das flüssigmetall fände ich jetzt nicht so interessant....

Den Anpressdruck zu erhöhen ist natürlich kein problem, allerdings wird 
der gleiche Anpressdruck auch das Leitsilber verdrängen, sodass es nur 
an stellen bliebt, wo der druck nicht präsent ist. somit wäre das 
immernoch ein zuverlässigerer kontakt als vorher.

Mir geht es nicht darum, unbedingt einen speziellen Widerstand zu 
erreichen... einfach nur darum, dass es zuverlässig ist.

Ich denke ich wers mit dem Leitsilber versuchen.

von michael_ (Gast)


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WackelkontaktPhobie schrieb:
> Den Anpressdruck zu erhöhen ist natürlich kein problem, allerdings wird
> der gleiche Anpressdruck auch das Leitsilber verdrängen, sodass es nur
> an stellen bliebt, wo der druck nicht präsent ist. somit wäre das
> immernoch ein zuverlässigerer kontakt als vorher.

Was redest du da? Ich denke du hast Zinn auf der zweiten Kupferschicht.
Deine 72µOhm willst du doch unterbieten. Mit was hast du das gemessen?
Und ein Kontaktwiderstand hat nichts mit Zuverlässigkeit zu tun.

von Gerd E. (robberknight)


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WackelkontaktPhobie schrieb:
> Kontaktiert wird Kupfer auf verzinntes Kupfer.

verlöten?

von Klaus K. (klauskleister)


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Hallo zusammen,

ich stehe gerade vor einem ähnlichen Problem und würde mich freuen, wenn 
du kurz berichten könntest was im endeffekt dein vorgehen war.

von Hmm (Gast)


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Polfett - nicht leitend
Kontaktfett - leitend

Vom Onlinehändler deines Vertrauens.

von Harald W. (wilhelms)


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Hmm schrieb:

> Polfett - nicht leitend

Wird trotzdem gern genommen und das bei Strömen im 100A-Bereich.

Beitrag #6905880 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Crazy Harry (crazy_h)


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WackelkontaktPhobie schrieb:
> einen kontaktwiderstand von 72µOhm
> gemessen.

Mit was hast du das gemessen?

von Andre (Gast)


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WackelkontaktPhobie schrieb:
> Kupfer auf verzinntes Kupfer

Das ist übrigens das Konzept einer Wagoklemme. Durch Federkraft wird der 
massive Leiter auf eine verzinnte Stromschiene gedrückt.
Dabei ist das Zinn die gesuchte "Kontaktpaste", es gibt (wenig und 
langsam) nach und formt eine gasdichte Verbindung:
"Die Zinnschicht ist verantwortlich für die Gasdichtheit der 
Kontaktstelle und verhindert die Korrosion"
https://www.wago.com/de/gebaeudetechnik/elektroinstallateur/praxistipps/anwendungstipps-verbindungsklemmen

Für Alu-Leiter gibt es noch eine Kontaktpaste. Kupfer funktioniert 
millionenfach ohne.

von MaWin (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Wird trotzdem gern genommen und das bei Strömen im 100A-Bereich.

Das tut schon sehr weh.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

> Harald W. schrieb:
>> Wird trotzdem gern genommen und das bei Strömen im 100A-Bereich.
>
> Das tut schon sehr weh.

Gute Besserung.

von Martin (Gast)


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Ich suche auch eine Lösung für unzuverlässige Kontakte in einem LED 
Kugelschreiber und habe dies hier von der Firma Klüber gefunden: 
https://www.klueber.com/ecomaXL/files/Kontaktpflege_Schmierstoffe_fuer_elektrische_Kontakte.pdf

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