Ich habe mich jetzt etwas informiert und auch hier schon einige Threads zum ESR Messen von Kondensatoren gelesen, aber habe nun eine Frage zum DE-5000 im Vergleich zu den Alternativen. Das DE-5000 wird ja von vielen empfohlen und die Spec und funktionellen Möglichkeiten sind auch größer als die des ERS60. DE-5000: http://www.deree.com.tw/de-5000.htm ESR-60 http://www.peakelec.co.uk/acatalog/jz_esr60.html Ich möchte allerdings die Kondensatoren im eingebauten Zustand testen können, nur dafür wollte ich mir so ein Gerät zulegen und würde daher gerne wissen, ob das DE-5000 dafür überhaupt geeignet ist. Auf der Webseite des Herstellers und im Handbuch habe ich dazu nämlich nichts gefunden. http://www.deree.com.tw/de-5000.htm Und im EEVBlog sagt David Jones in folgendem Video, dass es keinerlei Input-Protection hätte: http://youtu.be/ji-UT7HJm0Q?t=14m20s Das lässt mich stutzig werden. Zwar muss man die Kondensatoren sowieso alle vorher entladen, aber es kann ja doch mal eine Restspannung da sein, die dann eventuell die Bauteile im DE-5000 beschädigen könnte. Zum Vergleich sieht das beim ESR-60 ganz anders aus. Hier soll man die Kondensatoren zwar auch alle entladen, aber das Gerät verfügt zusätzlich noch über eine eigene Entladefunktion als Schutz, die automatisch, vor der eigentlichen ESR Messung, noch zur Anwendung kommt, so dass da ganz sicher keine Restsspannung irgendetwas beschädigen kann. Der Nachteil ist allerdings, dass es natürlich wesentlich weniger sonstige Funktionen bietet und die Messgenauigkeit schlechter ist. Mehr als die Kapazität und den ESR Wert messen kann es nämlich nicht und die Frequenz ist fest bei 100 KHz. Beim DE-5000 sieht das anders aus, das ist ein LCR Meter, womit einem nicht nur mehr Testfrequenzen im Fall der Fälle zur Verfügung stehen, sondern neben dem ESR Wert noch weitere Sachen getestet werden können. Wenn es aber für eine in-circuit Anwendung nicht geeignet ist oder ihr es dafür nicht empfehlen würdet, dann müsste ich mich nach einem anderen Gerät umsehen. Ansonsten habe ich auch noch das ESR-Messgerät ESR 1 von ELV gefunden, aber da liegt die Testfrequenz bei nur 60 KHz, was IMO ein großer Nachteil ist, weil die Hersteller der Kondensatoren in ihren Datasheets die ESR Werte standardmäßig eben für eine Freqzenz von 100 KHz angeben. Wer einen Kondensator also mit den Herstellerangaben vergleichen möchte, der sollte AFAIK auch bei 100 KHz messen und nicht bei 60 KHz. Ein Vorteil des ERS-1 wäre allerdings der Preis, der bei nur ca. 50 € liegt, wenn ich den Bausatz nehme. Eine Funktionsgarantie hätte ich dann aber nicht. Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass bei mir demnächst auch eine Anschaffung eines digitalen Multimeters ansteht, vorgestellt hatte ich mir hier das UNI-T UT61E für ca. 70 €. Wenn es nun aber ein Multimeter geben sollte, dass an die Fähigkeiten des UNI-T UT61E heranreicht, aber zusätzlich noch eine ESR-Messung von Kondensatoren im eingebauten Zustand erlaubt und der Gesamtpreis hier dann niedriger ist als z.B. die Kombination aus UNI-T UT61E + ESR-60 = 70 € + 90 € = 160 €, dann wäre natürlich auch so ein ESR fähiges Multimeter für ca. ~/<= 160 € eine Option. Das in-cuircit Testen von Kondensatoren ist mir unter anderem auch desshalb wichtig, da ich damit z.B. auch Anwendungsfälle wie z.B. eine nicht mehr sauber funktionierende Soundkaten überprüfen könnte. Auf einer befinden sich z.B. über 60 Kondensatoren. Ohne in-curcuit Test würde das also bedeuten, dass, wenn die Sichtprüfung keine Auffälligkeiten zeigt, ich alle Kondensatoren auslöten, dann messen und gegebenfalls ersetzen und dann wieder einlöten müsste. Wenn ich die Kondensatoren aber im eingebauten Zustand messen könnte, dann würde diese Anzahl drastisch auf ein paar wenige reduziert werden können. Nämlich auf die, die defekt sein könnten, oder zwar funktionieren, aber mit einem defekten Kondensator parallel betrieben werden. Eine Reparatur wäre somit auch wesentlich günstiger, da ich ich nur ganz wenige austauschen müsste. Ansonsten hätte ich auch nichts dagegen, so ein ESR Gerät nach Bauplan zu bauen, wenn es da etwas im Do it yourself Bereich gibt und es sich kostenmäßig lohnt. Dann sollte es aber zumindest im 100 KHz Bereich arbeiten und besser sein als das ESR-1 von ELV.
Jetzt ist mir noch etwas anderes eingefallen. Könnte man vor dem DE-5000 eine Art Schutzschaltung anbringen und diese quasi zwischen dem zu messenden Ojekt und dem DE-5000 hängen und dabei noch brauchbare Werte erzielen? Wenn die Schutzschaltung z.B. einen konstanten ESR Wert hätte, dann müsste man den ja nur kennen und vom Messergebnis abziehen um dann den ESR Wert des Kondensators zu erhalten.
Ganz wichtig: Nur den ESR zu messen findet nicht alle defekten Kondensatoren! Mit den einfachen ESR-Testern findest Du also nur einen Teil der defekten Kondensatoren. Du brauchst ein Messgerät, das Kapazität und ESR, besser den "Tangens Phi" gleichzeitig anzeigt. Persönlich halte ich den Tangens als bestes Kriterium, da er im direkten Zusammenhang zur Kapazität und Messfrequenz steht. Damit kann man faule Kandidaten am schnellsten identifizieren. Messen von Kondensatoren im eingebauten Zustand in unbekannten Schaltungen ist in der Realität nicht so einfach, wie man es sich vorstellt. Problem sind die vielen Parallelschaltungen, gerade auf den Versorgungsspannungs-Leitungen. Man muss schon etwas Hirn und Erfahrung einbringen, ansonsten wird man veräppelt.
ESR-Geschädigter schrieb: > Du brauchst ein Messgerät, das Kapazität und ESR, ....gleichzeitig anzeigt. Das ESR-60 könnte das, beim DM-5000 bin ich mir nicht sicher, würde aber mal annehmen, dass es dies nicht kann, weil man da ja diskret festlegt, was man messen möchte. > Du brauchst ein Messgerät, das .... besser den "Tangens > Phi" gleichzeitig anzeigt. > Persönlich halte ich den Tangens als bestes > Kriterium, da er im direkten Zusammenhang zur Kapazität und Messfrequenz > steht. Damit kann man faule Kandidaten am schnellsten identifizieren. Okay, aber welches Messgerät käme hier in Frage? Ich möchte auch keine tausende von Euros ausgeben, schließlich ist das ja nur fürs Hobby. Mehr als 100 € wollte ich nicht ausgeben. Ausnahme siehe oben, wenn das so ein Multimeterkombigerät wäre, dann darf's auch etwas mehr kosten.
Ich habe so etwas gebaut: http://www.ludens.cl/Electron/esr/esr.html Diskussion: Beitrag "Kondensatoren prüfen - ESR?" Layout: Beitrag "Re: Kondensatoren prüfen - ESR?"
LED schrieb im Beitrag #3863426: > Ich möchte auch keine tausende von Euros ausgeben, schließlich ist das > ja nur fürs Hobby. An Kapazität und ESR von Elkos herumzumessen kann ein Weg bei einer Fehlersuche sein. Aber meine Meinung: Es ist eine genau so blöde Mode, am ESR herumzumessen wie einfach aufs Geratewohl Elkos zu tauschen. Kauf Dir zum Ausprobieren in den gelegentlichen Verdachtsfällen ein paar low-ESR-Kondensatoren zusammen und pfeif auf ein Messgerät fürs ESR. Ob das ESR zu hoch ist, zeigt ein Ausprobieren besser. Falls Du von einer in-circuit-Messung des ESR träumst, lass es weiter beim Träumen sein. Besser ist ein "Suchkondensator", den Du mit dem Lötkolben probeweise an die Pins des verdächtigen Kondensators heftest. Oder kauf dir nur low-ESR und verwende ausschließlich diese. Damit wird ein Gerät nur aufgewertet. Dass ein ESR zu niedrig ist, kommt nur in wenigen Fällen vor.
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Peter R. schrieb: > Falls Du von einer in-circuit-Messung des ESR träumst, lass es weiter > beim Träumen sein. Besser ist ein "Suchkondensator", den Du mit dem > Lötkolben probeweise an die Pins des verdächtigen Kondensators heftest. Okay, aber wenn so ein Gerät 70 Kondensatoren hat, dann bedeutet das, dass man 140 mal löten muss. Außerdem wird die Schaltung IMO dann auch irgendwann unschön, wenn ständig daran herumgelötet wurde. > Oder kauf dir nur low-ESR und verwende ausschließlich diese. Damit wird > ein Gerät nur aufgewertet. Dass ein ESR zu niedrig ist, kommt nur in > wenigen Fällen vor. Woher weiß ich aber, das der neue Kondensator einwandfrei ist?
ESR-Geschädigter schrieb: > Du brauchst ein Messgerät, das Kapazität und ESR, besser den "Tangens > Phi" gleichzeitig anzeigt. Dazu ist mir jetzt noch etwas eingefallen. Würde es nicht auch gehen, wenn man den ESR mit einem nur ESR Gerät wie z.B. dem DE-5000 misst und gleichzeitig die Kapazität mit einem Multimeter?
LED schrieb im Beitrag #3864011: > Würde es nicht auch gehen, wenn man den ESR mit einem nur ESR Gerät wie > z.B. dem DE-5000 misst und gleichzeitig die Kapazität mit einem > Multimeter? Klar geht das. Aber wer misst, misst Mist. So kannst Du auch gleich die Kapazität vom DE-5000 ermitteln und weißt hinterher den ESR vom Multimeter. Und bau die Kondensatoren auch ja nicht aus. Das verfälscht nur die Messung... Und Grundlagen Physik gibt es in der Schule wohl auch nicht mehr? (Parallel- und Reihenschaltung von Widerständen und Kondensatoren...) kopfschüttel
Holger schrieb: > LED schrieb im Beitrag #3864011: >> Würde es nicht auch gehen, wenn man den ESR mit einem nur ESR Gerät wie >> z.B. dem DE-5000 misst und gleichzeitig die Kapazität mit einem >> Multimeter? > Klar geht das. Aber wer misst, misst Mist. > So kannst Du auch gleich die Kapazität vom DE-5000 ermitteln und weißt > hinterher den ESR vom Multimeter. Na das hört sich doch gut an.
http://www.ludens.cl/Electron/esr/esr.html Hab ich auch gebaut - sehr praktisch um "taube Nüsse" in Netzteilen / Monitore o.Ä. zu finden ...
LED schrieb im Beitrag #3864011: > Würde es nicht auch gehen, wenn man den ESR mit einem nur ESR Gerät wie > z.B. dem DE-5000 misst und gleichzeitig die Kapazität mit einem > Multimeter? Warum fragst Du nicht den Hersteller was der DE-5000 kann? Warum zoomst Du nicht in das PDF-Datenblatt und nimmst die Tomaten von den Augen? esrgott schrieb: > http://www.ludens.cl/Electron/esr/esr.html > > Hab ich auch gebaut - sehr praktisch um "taube Nüsse" in Netzteilen / > Monitore o.Ä. zu finden ... Nettes Spielzeug, aber wie weiter oben schon geschrieben wurde: Der ESR alleine ist nur in wenigen Spezialfällen interessant. Der Tangens zeigt wo es lang geht.
Popo-Puder schrieb: > Warum fragst Du nicht den Hersteller was der DE-5000 kann? Warum zoomst > Du nicht in das PDF-Datenblatt und nimmst die Tomaten von den Augen? Guten Morgen Popo-Puder, das habe ich schon lange gemacht und im Datenblatt steht nicht viel drin, hättest dir davon aber auch vor deinem Posting selber überzeugen können. > Nettes Spielzeug, aber wie weiter oben schon geschrieben wurde: Der ESR > alleine ist nur in wenigen Spezialfällen interessant. Der Tangens zeigt > wo es lang geht. Und bis jetzt hat niemand ein Messgerät genannt, dass den Tangens auswertet.
Gibt es im Preisbereich bis 200€ zwischenzeitlich bessere Geräte als das ESR70, die gleichzeitig ESR und Kapazität messen und anzeigen können? Existiert außer dem ESR70 noch ein anderes Gerät, das die Kondensatoren vor der Messung automatisch entladen kann?
LED schrieb im Beitrag #3862537: > weil die Hersteller der Kondensatoren in ihren Datasheets > die ESR Werte standardmäßig eben für eine Freqzenz von 100 KHz angeben. Lese mal lieber nochmal nach. Bei 100kHz misst niemand ESR
Carsten schrieb: > LED schrieb im Beitrag #3862537: >> weil die Hersteller der Kondensatoren in ihren Datasheets >> die ESR Werte standardmäßig eben für eine Freqzenz von 100 KHz angeben. > > Lese mal lieber nochmal nach. Bei 100kHz misst niemand ESR 👍👍👍👍👍 Nach 8 Jahren wird LED (Gast) fündig geworden sein. Mitlesen tut er mit Sicherheit nicht mehr.
Marco F. schrieb: > Gibt es im Preisbereich bis 200€ zwischenzeitlich bessere Geräte als das > ESR70, die gleichzeitig ESR und Kapazität messen und anzeigen können? > Existiert außer dem ESR70 noch ein anderes Gerät, das die Kondensatoren > vor der Messung automatisch entladen kann? Meine Fragen wären beide noch offen... ;-)
Marco F. schrieb: > Marco F. schrieb: >> Gibt es im Preisbereich bis 200€ zwischenzeitlich bessere Geräte als das >> ESR70, die gleichzeitig ESR und Kapazität messen und anzeigen können? >> Existiert außer dem ESR70 noch ein anderes Gerät, das die Kondensatoren >> vor der Messung automatisch entladen kann? > > Meine Fragen wären beide noch offen... ;-) Mache eine neuen Thread auf anstatt einen alten zu kapern;-( Kannst ja auf den hier verlinken.
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