Hallo zusammen, folgende Überlegungen im Vorfeld: 1.) ein 3D Druck dauert umso länger je größer man den Füllgrad wählt. 2.) je niedriger der Füllgrad je instabiler das Objekt 3.) je größer der Füllgrad je größer die Kosten 3.) PLA verliert ab 60 Grad an Festigkeit Idee: Man Druckt einen Körper hohl aus und bohrt an oberster Stelle ein Loch. Anschließend Epoxidharz eingießen und aushärten lassen. Dann sollte man ein sehr stabiles Objekt vor sich haben. Probleme: a.) Dichtigkeit: Epoxid suppt bei kleinsten Löchern raus. b.) Wärmeentwicklung: Wenns blöd läuft hat man am Ende einen versuppten Haufen PLA und Epoxid vor sich. Epoxid wird ja mitunter recht warm... Lösungsideen: zu a.) Vorher Wasser reinfüllen und bei Undichtigkeit nachdichten. zu b.) Objekt ins Wasser stellen beim Aushärten zum Kühlen. Frage: Hat schonmal jemand versucht ein 3D Objekt hohl auszudrucken um es anschließend mit Epoxidharz auszugießen? Hat jemand Ideen oder Anregungen oder ist das Ganze Unsinn? lg 3D
3D schrieb: > Objekt ins Wasser stellen beim Aushärten zum Kühlen. Bringt nicht viel, allenfalls nur bei sehr kleinen Formen. Der Wärmewiderstand des Epoxyds ist deutlich höher als der von frei bweglicher Luft. Habe mal den Rest einer fertig angesetzten Mischung Epoxydharz ins Eisfach gelegt, um etwas Zeit für einen weiteren Verguss zu haben. Ergebnis: die PE-Flasche zerbarst mit lautem Zischen im Eisfach, weil das Harz dennoch zum Kochen kam. Besser wäre es, Harz und Härter schon vorm Anrühren stark abzukühlen. Klappt aber nur bei grundsätzlich sehr niedrigviskosem Harz.
0815 schrieb: > 3D schrieb: >> Objekt ins Wasser stellen beim Aushärten zum Kühlen. > > Bringt nicht viel, allenfalls nur bei sehr kleinen Formen. Der > Wärmewiderstand des Epoxyds ist deutlich höher als der von frei > bweglicher Luft. Habe mal den Rest einer fertig angesetzten Mischung > Epoxydharz ins Eisfach gelegt, um etwas Zeit für einen weiteren Verguss > zu haben. Ergebnis: die PE-Flasche zerbarst mit lautem Zischen im > Eisfach, weil das Harz dennoch zum Kochen kam. > Besser wäre es, Harz und Härter schon vorm Anrühren stark abzukühlen. > Klappt aber nur bei grundsätzlich sehr niedrigviskosem Harz. hmm... Im Prinzip muss ja nur das PLA gekühlt werden und das hat ja Kontakt zum Wasser. Die Frage ist ob es auf der Innenseite bereits so stark aufweicht, das die Stabilität zu gering wird um es in Form zu halten... Gibt es ev. Harze oder Härter die langsamer aushärten und weniger warm werden?
Bei Polyesterharzen kann man die Geschwindigkeit durch die Menge des Härters einstellen.
Aber Polyesterharze enthalten Lösungsmittel. Da muss man erstmal prüfen, ob die PLA Verträglich sind. Von der Geruchsbelästigung ganz zu schweigen.
Noch eine weitere Frage: gibt es einen Spray den man zum Abdichten verwenden kann und der sich einfach anwenden lässt? Ev. geht auch was zum Pinseln. Idelaerweise farblos und durchsichtig, damit das Objekt nicht unschöne Stellen aufweist. Ev. sowas? http://www.conrad.de/ce/de/product/888182/PlastiDip-Fluessiggummi-Spray-Farbe-Transparent-61001001-400-ml PlastiDip lässt sich anschließend auch wieder ablösen.
3D schrieb: > Im Prinzip muss ja nur das PLA gekühlt werden und das hat ja > Kontakt zum Wasser. Es geht nicht um die Kühlung von außen, sondern um die Wärmeleitung schon im Harz. Diese Wärmeleitung ist viel schlechter als die der Umgebungsluft. Bei Volumina über z.B. 0,5l wird es aussichtslos, das Kochen zu verhindern. Egal wie stark und mit was man kühlt. Natürlich gibt es Epoxydharze, die langsamer abbinden. Selbst die gießt man aber auch in Schichten, weil sich größere Blöcke sonst dennoch zu stark erwärmen. Daher mein Tip: Harz und Härter so weit es die Viskosität zulässt, schon vorm Anrühren abkühlen, und diese Temp. versuchen zu halten. Dann kommt die Reaktion einfach kaum in Gang, es wird erheblich weniger Wärme je Zeiteinheit gebildet. Die entsprechenden Hinweise der Hersteller getrost ignorieren, Epoxydharze binden problemlos auch bei -20° ab, es dauert dann allerdings Wochen. (Beschichtungsharze (Topcoat) sind ne andere Sache...) Polyesterharze enthalten ca. die Hälfte Styrol, das löst so ziemlich alles an. Zum Vergießen sowieso nicht geeignet, das schrumpft ganz enorm.
Die meisten, hierfür gut geeigneten Kunststoffe, schrumpfen beim Aushärten. Kunststoffe die (fast) nicht schrumpfen sind anstrengend für die Geldbörse. Darüber hinaus wäre es auch nicht schlecht, wenn beide Kunststoffe auch eine Verbindung eingehen würden.
> Bei Volumina über z.B. 0,5l wird es aussichtslos, das > Kochen zu verhindern. Was passiert denn beim Kochen? Werden dann Gase freigesetzt? Da der Ausdruck ja nicht geschlossen ist, sollten diese entweichen können. Im Grunde darf das Harz ja ruhig heiß sein. Letztlich soll ja nur das PLA kühl genug bleiben um alles was innen ist in Form zu halten.
3D schrieb: > Noch eine weitere Frage: gibt es einen Spray den man zum Abdichten > verwenden kann und der sich einfach anwenden lässt? Warum nicht vorab etwas (relativ schnell abbindendes) Harz einfüllen und mit Drehen über der Oberfläche verteilen? Dann ist alles dicht...
Du könntest auch einfach mit ABS drucken und in der Zeit, in der du aufs aushärten vom Harz wartest einfach ein bisschen Infill dazu drucken.
eingast schrieb: > Du könntest auch einfach mit ABS drucken und in der Zeit, in der > du aufs > aushärten vom Harz wartest einfach ein bisschen Infill dazu drucken. Ich könnte ja wärend das Harz aushärtet schon wieder was neues Drucken. Der Drucker wäre einfach weniger in Betrieb. Oft druckt er einfach nur ewig am Infill herum. Da stellte sich mir die Frage warum das Infill nicht einfach eingießen? Werde ev. mal einen kleinen Versuch starten...
Klaus Wachtler schrieb: > 3D schrieb: >> Noch eine weitere Frage: gibt es einen Spray den man zum Abdichten >> verwenden kann und der sich einfach anwenden lässt? > > Warum nicht vorab etwas (relativ schnell abbindendes) Harz einfüllen und > mit Drehen über der Oberfläche verteilen? Dann ist alles dicht... klingt nach einer guten Idee...
Also, wenn ich mir den Aufwand vorstelle um ein Objekt sauber mit Harz auszugiessen ohne alles mit eingesaut zu haben, da lasse ich doch lieber den Drucker etwas länger laufen. Bei kleinen Objekten ist das zeitlich doch kein Thema, erst bei größeren und da sind dann die kosten für Harz un Härter nicht mehr zu vernachlässigen. Abgesehen davon macht Vollmaterial keinen Sinn, wenn z.B. ein 10% Infill eine ausreichende Stabilität ergibt. Ohne Infill fehlt dir ggf. auch das Stüztmaterial für die Oberfläche. Wenn ich sauber gedruckt habe, brauche ich normalerweise nichts abzudichten...
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Sebastian M. schrieb: > Also, wenn ich mir den Aufwand vorstelle um ein Objekt sauber mit > Harz > auszugiessen ohne alles mit eingesaut zu haben, da lasse ich doch lieber > den Drucker etwas länger laufen. Bei kleinen Objekten ist das zeitlich > doch kein Thema, erst bei größeren und da sind dann die kosten für Harz > un Härter nicht mehr zu vernachlässigen. Abgesehen davon macht > Vollmaterial keinen Sinn, wenn z.B. ein 10% Infill eine ausreichende > Stabilität ergibt. Ohne Infill fehlt dir ggf. auch das Stüztmaterial für > die Oberfläche. > > Wenn ich sauber gedruckt habe, brauche ich normalerweise nichts > abzudichten... hmm... so ein Teil aus Epoxid ist jedoch um einiges stabiler. Ein Druckteil mit 10% Infill und entsprechenden Proportionen kann man ja teilweise schon sehr leicht in der Hand zerbrechen (gradezu zerbröseln). Epoxid ist fast so als hätte man einen Stein in der Hand ^^ Das Gesamtobjekt (bis auf die Oberfläche) wäre dann auch sehr temp. beständig. > Ohne Infill fehlt dir ggf. auch das Stüztmaterial für > die Oberfläche. Der Gedanke ist mir auch gekommen. Ein wenig Infill (5%) werde ich dann brauchen. Die Frage ist wie das Harz zwischen den "Infill-Kammern" verfließt. Ev. muss man mehrere Einflusslöcher bohren.
3D schrieb: > kann man ja > teilweise schon sehr leicht in der Hand zerbrechen (gradezu zerbröseln) Dann stell mal deinen Drucker richtig ein. Meiner liefert mit 20% infill bei ABS Teile die du sicher nicht so einfach zerbröselst.
Da muss ich "eingast" zustimmen. Ich gehe mal davon aus, dass du beim Zerbröseln dünnwandige PLA-Objekte meinst. Da PLA so spröde ist und sich schlecht bearbeiten lässt, drucke ich auch zu ca. 90% ABS. Die Stabilität ist zum großen Teil auch eine Frage der Konstruktion. Allerdings kann ich auch bei ABS nicht erwarten, dass eine 0,4 mm dicke Außenwand massive Kräfte aufnehmen kann, wenn es aber in den Bereich von 1,2 oder 3 mm geht, dann sieht die Sache schon ganz anders aus.
ja ich drucke bislang nur mit PLA. ABS könnte ich theoretisch auch, habe aber Bedenken wegen den giftigen(?) Dämpfen (Drucker steht in der Wohnung).
3D schrieb: > wegen den giftigen(?) Dämpfen Da hab ich mir aus nem PKW-Innenraumfilter mit Aktivkohle und nem 120mm PC-Lüfter einen hervorragenden ABS-Entstinker gebaut ;-) Einfach die Verpackung aufgeschnitten, hinten ein 120er Loch rein und alles mit massig Klebeband verklebt. Nimm nen 4-eckigen dann gehts einfacher.
3D schrieb: > Was passiert denn beim Kochen? In erster Linie wird das Harz nicht richtig fest, sondern brüchig wie Glas. Ferner ändert es seine Form, verformt evtl. das Gehäuse gleich mit, usw. Also das ist ganz generell zu vermeiden. Alles gar kein Thema bei Streichholzschachtel-Größe. Bei Schuhkarton-Größe hat man bei einem Guss aber längst ein nahezu unlösbares Problem. Die Wärme kommt nicht aus dem Harz, stattdessen wird dieses heißer, und reagiert gleich noch viel schneller... Gerade bei einem geschlossenen Gehäuse wären Luftblasen im Harz normalerweise kein Problem. Also kann man Harz und Härter ruhig bei 0° anrühren, und den zähen Honig langsam wo einfüllen. Dann je nach Größe am besten noch ab in die Tiefkühltruhe...;-)
eingast schrieb: > 3D schrieb: >> wegen den giftigen(?) Dämpfen > > Da hab ich mir aus nem PKW-Innenraumfilter mit Aktivkohle und nem 120mm > PC-Lüfter einen hervorragenden ABS-Entstinker gebaut ;-) > > Einfach die Verpackung aufgeschnitten, hinten ein 120er Loch rein und > alles mit massig Klebeband verklebt. Nimm nen 4-eckigen dann gehts > einfacher. Das wäre eine Idee. Im Prinzip könnte ich eine Seitenwand des Druckers bearbeiten und einen großen Lüfter mit Filter einbauen. Das wäre ja auch generell zu empfehlen (auch beim PLA drucken). > Alles gar kein Thema bei Streichholzschachtel-Größe. ich könnte mir vorstellen, dass nicht nur das Volumen, sondern auch die Form eine große Rolle spielt.Die ungünstigste Form ist wohl eine Kugel und die günstigste Form eine flache Scheibe. Man bewegt sich halt irgendwo dazwischen. Aber grade für Gehäusewände könnte ich mir das gut vorstellen, dass es keine Probleme gibt.
3D schrieb: > Im Prinzip könnte ich eine Seitenwand des Druckers > bearbeiten und einen großen Lüfter mit Filter einbauen. Lieber nicht, ABS mag keine Zugluft. Den musst du leider ausserhalb hinmachen, ich mach beim Drucken die Tür vom Zimmer zu und schalt den Lüfter ein. Der wälzt dann munter den Raum um, das reicht um den Gestank zu beseitigen.
3D schrieb: > Anschließend Epoxidharz eingießen und aushärten lassen. Wird zu heiss. Silikon, Gips, Latex, oder Zement oder irgendwas anderes sind vielleicht besser geeignet. Oder die Vergussmasse für Kabelmuffen oder das Zeug mit dem die Formen für Zinnfiguren gemacht werden.. Anders herum kann man sich auch überlegen gleich ein Negativ zu erstellen. Das kann man dann komplett ausgießen und spart sich das weiche Zeugs an der Aussenwand. Da kannst du dann sogar Luftballons reinhängen um ne Hohlform zu bekommen Tonschlicker/Porzellan nehmen und hinterher brennen oder oder oder.
3D schrieb: > ich könnte mir vorstellen, dass nicht nur das Volumen, sondern auch die > Form eine große Rolle spielt.Die ungünstigste Form ist wohl eine Kugel > und die günstigste Form eine flache Scheibe. Ja natürlich. Gießt man nur 2mm dick, kann man auch 1000Kg vom 5-Minuten-Epoxy anrühren und ein ganzes Stadion damit beschichten... Aber das ist ja eher theoretisch, meist hat man eine recht dicke Konstruktion. Und in diesem Fall kommt halt grundsätzlich noch das Kunststoffgehäuse hinzu. X4U schrieb: > Anders herum kann man sich auch überlegen gleich ein Negativ zu > erstellen. Wäre schon ab 2 Stk. echt eine Überlegung wert. Zumal man bei Harzen wirklich nur billigstes NT-Silikon für die Form braucht.
0815 schrieb: > Wäre schon ab 2 Stk. echt eine Überlegung wert. Ob man nun die Positiv- oder Negativform ausgießt. Der Aufwand ist mMn der gleiche. Auch ab 1 Stück.
0815 schrieb: > Bei Schuhkarton-Größe hat man bei einem Guss aber längst ein nahezu > unlösbares Problem. Die Wärme kommt nicht aus dem Harz, ... Warum nimmt man nicht nur ein Harzschicht, i.e. Innen mit Harz auspinseln, Glasfasermatte/Mattenfetzen rein und mit Pinsel schön reintupfen. Vorteile: - das Ganze wird nicht so schwer - man braucht nicht so viel Harz - die Stabilität ist über die Zahl der Mattenschichten festlegbar
X4U schrieb: > Ob man nun die Positiv- oder Negativform ausgießt. Der Aufwand ist mMn > der gleiche. Auch ab 1 Stück. Na ja nein. Er muss ja erstmal das "Gehäuse" am 3D-Drucker erstellen, und kann dieses dann easy ausgießen. Klar geht eine solche Form einfach und schnell, aber bei nur einem Stk. braucht er sie doch gar nicht erst. Wolfgang schrieb: > Warum nimmt man nicht nur ein Harzschicht DAS ist aber endgültig eine Sauerei...wem das liegt, der kann natürlich hochfeste Gehäuse bauen...
Es gab mal Gussformen aus Silikonkunststoff zum Zinnfiguren-Gießen z.B. mit Lötzinn. Das habe ich mal ausprobiert, Lötzinn ist/war durch den hohen Bleianteil ja recht schwer. Bei Epoxidmaterial könnte ich mir vorstellen, dass das nicht so gut funktioniert. Das scheint mir (ich kenne nur den Zweikomponentenkleber Uhu-Plus) etwas zu zähflüssig. Es gibt eher Polyester als Gußmaterial (um einen Schmetterling o.ä. einzugießen), das hab ich auch mal ausprobiert, Es wird wie schon geschrieben wurde heiß. Eine gewisse Schrumpfung muss man auch berücksichtigen.
Wenn man am Ende ein eher kugelförmiges Objekt haben will, wäre PU-Bauschaum noch eine Alternative.
Zufällig diesen Beitrag gefunden: Wenn die Kugel sowieo dicht sein soll, warum nicht einfach mit sehr feinem Sand füllen verdichten und anschließend die Kugel verschließen.
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