Hallo an alle! Hier nur eine kleine Vorgeschichte. Ich bin gelernter Elektroniker für Betriebstechnik und habe somit recht wenig Erfahrung mit Hausinstallationen. Ich möchte dennoch einige Leitungen durch Wände Verlegen. z.B. Müsste ich Kabelfernsehen des e.G. ins 1. OG legen. Hier möchte ich schlitze in die Wand Fräsen und dann irgendwie durch die Decke so das alle Leitungen dennoch unterputz sind. Wie geht ihr so was an? Außerdem muss ich eventuell diese Leitungen dann von einen Raum in einen anderen Raum durch die Wand verlegen. Frage da zu...Leitungen bis zur Ecke der Wand verlegen, Loch so nah wie möglich in der Ecke bohren, Leitung durchs Loch und alles zu spachteln? Natürlich beachten das die Leitung tief genug in der Wand liegt und Biegeradien eingehalten werden. Oder würdet ihr ein großes loch in die Wand bohren, tiefe Schalterdosen reinsetzen und somit die Leitung von der einen Seite in die andere legen? Danke!
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Michael schrieb: > Hallo an alle! > > Hier nur eine kleine Vorgeschichte. Ich bin gelernter Elektroniker für > Betriebstechnik und habe somit recht wenig Erfahrung mit > Hausinstallationen. > > Ich möchte dennoch einige Leitungen durch Wände Verlegen. > > z.B. Müsste ich Kabelfernsehen des e.G. ins 1. OG legen. Hier möchte ich > schlitze in die Wand Fräsen und dann irgendwie durch die Decke so das > alle Leitungen dennoch unterputz sind. Wie geht ihr so was an? Vielleicht nimmst Du Leerrohre, dann bist du Zukunftssicher > > Außerdem muss ich eventuell diese Leitungen dann von einen Raum in einen > anderen Raum durch die Wand verlegen. Es gibt sog. Installationszonen diese solltest Du einhalten, wenn Du das ganze Dreckfrei willst, könntest du auch auf Sockelleistenkanel zurückgreifen. Dann noch beachten, das das Bad eine Ausnahme gegenüber "normalen" Räumen darstellt > > Frage da zu...Leitungen bis zur Ecke der Wand verlegen, Loch so nah wie > möglich in der Ecke bohren, Leitung durchs Loch und alles zu spachteln? Mit einem Bohrer der ang genug ist, kann man im Regelfall schon recht nah am Eck bohren > > Natürlich beachten das die Leitung tief genug in der Wand liegt und > Biegeradien eingehalten werden. > > Oder würdet ihr ein großes loch in die Wand bohren, tiefe Schalterdosen > reinsetzen und somit die Leitung von der einen Seite in die andere > legen? Wenn du auf beiden Seiten eine Antennendose brauchst, macht das u.U. Sinn. > > Danke!
Michael schrieb: > habe somit recht wenig Erfahrung mit Hausinstallationen. Grundlage 1: Für alles, was nicht 230V ist, Leerrohre verwenden, ist Vorschrift. Und bei 230V auch nicht blöd. Grundlage 2: Je weniger Bögen das Leerrohr hat, um so besser. Also möglichst gerade verlegen (z.B senkrecht in den Keller) und an den Ecken offene Übergänge.
MaWin schrieb: > > Grundlage 1: Für alles, was nicht 230V ist, Leerrohre verwenden, ist > Vorschrift. Und bei 230V auch nicht blöd. Hä? Ich muss jetzt meine Klingelleitung in ein Leerrohr packen? Netzwerkkabel auch? Ick glob, ick muss auswandern! ;-) Old-Papa
MaWin schrieb: > und an den Ecken > offene Übergänge. Ja, damit man die Leitung besser durchgezogen bekommt? :/
Old Papa schrieb: > Ich muss jetzt meine Klingelleitung in ein Leerrohr packen? Nein, die geniesst Bestandsschutz. > Netzwerkkabel auch? Das hätte nach DIN 18015-1 niemals ohne Leerrohr unter Putz gedurft. Für Kommunikation (Telefon mit Internet & Kabelfernsehen und Satellit) ist schon lange das Leerrohr Vorschrift, und die Haustürklingel ist inzwischen ja eher die Sprechanlage und Videoüberwachung, also auch klar eine Kommunikationsanlage. > Ick glob, ick muss auswandern! ;-) Am besten nach Österreich, dort liegen schlauerweise auch 230V im Leerrohr. In Deutschland kloppt man für tausende von Euros Wände auf, damit es der Elektriker bei der Erstinstallaiton ein paar Euro mehr in der Tasche behalten konnte weil er sich das Leerrohr sparte (nein, billiger ist seine Installation deswegen nicht gewesen, nur der Reibach höher). ... schrieb: > Ja, damit man die Leitung besser durchgezogen bekommt? :/ Nicht nur, sondern auch damit man sich Abzweige aussuchen kann.
Das Problem bei Leerrohren ist meistens der zu geringe Querschnitt. Aber welches Haus hat schon Wände, die es erlauben, DN100 zu verlegen? Damit hätte man wenigstens für die Zukunft vorgesorgt.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Das Problem bei Leerrohren ist meistens der zu geringe Querschnitt. > Aber welches Haus hat schon Wände, die es erlauben, DN100 zu verlegen? > > Damit hätte man wenigstens für die Zukunft vorgesorgt Da war man vor Jahrhunderten schon weiter: Das alte Museum in Berlin besitzt an seiner Front einige Säulen, die mit Leer-Rohren bestückt sind. Damit ist es möglich, bei einer eventuellen Nachrüstung von Leucht- buchstaben jeden Einzelnen über separate Kabel anzusteuern: https://dokuwiki.noctrl.edu/lib/exe/fetch.php?media=ger:201:2010:fall:alte_museum.gif ;-) (Für diese Angaben übernehme ich kein Gewehr!) MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Für diese Angaben übernehme ich kein Gewehr! Hast du überhaupt eine Waffenbesitzkarte?
Paul M. schrieb: > Hast du überhaupt eine Waffenbesitzkarte? Ich habe eine Waffelbesitzkarte. Eventuell genügt das: http://kamelopedia.net/wiki/Waffelgesetz MfG Paul
MaWin schrieb: > ... schrieb: >> Ja, damit man die Leitung besser durchgezogen bekommt? :/ > > Nicht nur, sondern auch damit man sich Abzweige aussuchen kann. Ja nee, is klar.. Leerrohr unter Putz mit offenen Ecken..^^
Ich würde auch leerrohre empfehlen die man in einer Ecke des Raumes durch den Boden führt. In der unteren Etage würde ich dann ein paar Kabelführungsschienen an der Wand befestigen und diese Ecke dann mit einem passenden Vorbau verstecken. 40-110mm Bohrung in der Ecke | V______ |/--\ |\__/ | Die Bohrung muss natürlich geschlossen werden, ich würde etwas Mineralwolle passend zurechtschneiden und dort reinstecken, es lässt sich auch einfach wieder entfernen. Wenn man den Brandschutz erhöhen will sollte man eine Gipsplatte drüber legen und mit einem Lochblechstreifen befestigen. Also so ähnlich kann es aussehen: Kabel | -v---------------- Wand |o°°°/ |o / |o / Sichtschutz(abmontierbar) | / |/ | | Wand Die Kabel werden ohne Leerrohr verlegt, aber man kann sehr gut ran und die Kabel auch leicht austauschen oder neue hinzufügen. In den Ecken eines Hauses bietet sich das eigentlich an da man dort im allgemeinen eh nichts zu stehen hat. Durch dieses fräsen macht man nicht nur extrem viel Dreck (viel feiner Staub), man destabilisiert auch das Haus, bei Poroton ist das besonders schlimm, bei Kalksandstein nicht so sehr. Ich bin ein Fan von Kabelschächten, gutem Zugriff auf die Kabel und guter Kontrollierbarkeit nachdem ich mit den ganzen Kabeln im Haus meiner Eltern massive Probleme hatte. Damals dachte ich dass solch ein Kabelschacht nicht schön aussieht, aber in der Uni nutzen die das auch und es sieht eigentlich ganz gut aus wenn der Kabelschacht (ist ja nur 2x2cm oder 3x3cm) intelligent verlegt wird.
... schrieb: > MaWin schrieb: >> ... schrieb: >>> Ja, damit man die Leitung besser durchgezogen bekommt? :/ >> >> Nicht nur, sondern auch damit man sich Abzweige aussuchen kann. > > Ja nee, is klar.. Leerrohr unter Putz mit offenen Ecken..^^ Ich denke mal, das gemeint ist, die Leerrohre an den Abzweigen/Ecken in einer UP-(Blind-)Dose enden zu lassen...
MaWin schrieb: > Grundlage 1: Für alles, was nicht 230V ist, Leerrohre verwenden, ist > Vorschrift. Kannst Du mal die Vorschrift genau benennen? DIN 18015-1 ist es nicht...
Mike J. schrieb: > Die Kabel werden ohne Leerrohr verlegt, Mike J. schrieb: > Ich bin ein Fan von Kabelschächten, Mike J. schrieb: > Damals dachte ich dass solch ein Kabelschacht Ich verstehe diesen Sprachmix nicht so richtig, aber egal, meine Lösung: vertikal, Schlitze Leerrohre flexibel 23mm, 1. Rohr für 3-5x 1,5mm², 2. Rohr bei Bedarf Telefon/Netzwerk, 2/3. Rohr bei Bedarf Antenne Zu- ggffs. Abgang, 2/3/4. Rohr bei Bedarf Lautsprecherdosen kombiniert mit 2x DIN Audio für Aktivboxen in jeder Ecke und im Einspeisepunkt Anlage, Rohre enden in Leerdosen und in der Sockelleiste Tehalit 72mm 3 Kammern für Teppichabschluss. So gibt es keine Horizontalschlitze was die Arbeit erleichtert und die Wände nicht schwächt. Alles in Gira s-Color, das tolle bekomme ich immer noch nach 27 Jahren neu weil ich bis dahin schon 2x die Telefon Norm wechseln musste, aus Netzwerk von BNC nach RJ45, Schaltuhr nachgerüstet, Schalter umgestrickt, auch mal Dsub9 am freien Adern vom Telefonkabel nachgerüstet für RS232 zum Webserver NetIO Pollin am Router und alles passt heute immer noch ins Programm.
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... schrieb: > Ja nee, is klar.. Leerrohr unter Putz mit offenen Ecken..^^ Nachdenken ist deine Sache wohl nicht. Offensichtlich enden die wohl an passend zugänglichen Stellen. Helmut schrieb: > DIN 18015-1 ist es nicht... Aber sicher doch. Alle Kommunikations und Datenleitungen sind in Rohren zu führen.
@MaWin Damit ich es zeigen/ausdrucken kann bitte ich um einen Link
Helmut schrieb: > @MaWin > Damit ich es zeigen/ausdrucken kann bitte ich um einen Link Den Link bekommst du für EUR 91,80 von mir ... oder du gehst mal in die nächste Uni-Bibliothek. -------------------------------- http://www.elektrikforum.de/ftopic18412.html Text: aktuell treibt mich beim Hausbau eine Frage zu DIN 18015 um: Die Norm fordert in ihrer aktuellen Form, dass sowohl die Kommunikationsleitungen als auch die Fernsehkabel austauschbar in Rohren verlegt werden. Die Norm verweist dabei explizit auf die Möglichkeit, dass sich die Anforderungen an die Leitungen in (ferner) Zukunft ändern könnten (vgl. 18015-2 5.2.1 iVm 5.2.3 und 18015-1 4.5.2).
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MaWin schrieb: > Grundlage 2: Je weniger Bögen das Leerrohr hat, um so besser. Also > möglichst gerade verlegen (z.B senkrecht in den Keller) und an den Ecken > offene Übergänge. Was verstehst du an deinen eigenen Aussagen nicht?
... schrieb: > MaWin schrieb: >> Grundlage 2: Je weniger Bögen das Leerrohr hat, um so besser. Also >> möglichst gerade verlegen (z.B senkrecht in den Keller) und an den Ecken >> offene Übergänge. > > Was verstehst du an deinen eigenen Aussagen nicht? Schau dir den Beitrag an: Beitrag "Re: Leitungen durch Decke und Wand verlegen" Das was MaWin sagt ist vollkommen richtig. Ich musste mich dieses Jahr auch mit Abwasserrohren beschäftigen und in einem PDF einer entsprechenden Firma wurde der Hinweis gegeben dass man nur gerade Rohre verlegen sollte, alle Arten von Bögen gehören in einen Revisionsschacht. Quelle: http://lauterbach-kiessling.de/userdata/file/PDF/Allgemeine%20Unterlagen/tipps.pdf Wenn es mal eine Verstopfung gibt, dann an der Stelle mit dem Knick. Da ich selbst schon manchmal ein Kabel (Netzwerkkabel) durch ein dünnes Rohr mit einem kleinen Knick schieben musste weiß ich wie viele Probleme man damit hat und wie viel Zeit man dadurch vergeudet.
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