Forum: HF, Funk und Felder Induktive Energieübertragung abschrimen - Welches Material?


von Cho-Zen (Gast)


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Hallo,

ich arbeite momentan an einem Technikerprojekt mit, bei dem wir den 
Auftrag bekommen haben, ein selbstfahrendes Fahrzeug induktiv zu laden.

Dazu müssen wir eine Leistung von etwa 100 W übertragen bekommen.

Wir haben mit dem Royer Converter und 2 selbstgewickelten Spulen aber 
bis jetzt nur etwa 40 W Pmax übertragen, weshalb wir jetzt noch mal mehr 
oder weniger von vorne Anfangen.

Wir werden nun neue Spulen Wickeln mit 160 * 0.1 mm HF Litze und von 
Sinus-Spannung (Royer Converter) auf Rechteckspannung mittels 
Microcontorller umschwenken, da der Royer Converter ab einer bestimmten 
Spannung immer keinen sauberen Sinus mehr zustande gebracht hat.

Meine Frage ist nun:

Zur Abschirmung und verbesserung Übertragung möchten wir unter der 
Primär-Spule und über der Sekundär-Spule je eine Ferrit-Folie (Ferrite 
Sheet) anbringen.

So wie ich das bis jetzt allerdings rausgefunden habe, sind diese Folien 
alle für eine bestimmte Frequenz ausgelegt, da diese wohl aus 
verschiedenen Materialien und Zusammensetzungen gefertigt werden.

Wir haben vor mit einer Frequenz von eta 80 kHz zu arbeiten.

Die Ferrite-Sheets die ich gefunden habe, sind aber alle für deutlich 
höhere Frequenzen ausgelegt im MHz Berich - zumindest so wie ich das aus 
den Datenblättern herauslese.

http://www.farnell.com/datasheets/1813076.pdf
http://www.farnell.com/datasheets/318301.pdf
http://www.farnell.com/datasheets/97558.pdf

Was könnte man als Alternative verwenden, bzw. wisst ihr einen 
Hersteller welcher Ferrit-Folien oder ähnliches für unseren 
Verwendungszweck herstellt?

Über Hilfreiche Antworten würde ich mich freuen - ich bin nicht gerade 
ein Profi was Digitaltechnik angeht...

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Zwei Fragen:
Wozu Abschirmung? Das Gegenteil, also möglichst feste Kopplung wäre doch 
angesagt!
Benutzt Ihr (Ferrit)- Kerne in den Spulen? Ich könnte mir zwei E- Kerne 
vorstellen, die beim "Tanken" einander gegenüberstehen, mit möglichst 
wenig Abstand. Oder Topfkerne.

von Morz Nilp (Gast)


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Lasst es sein. Irgendwie hat das Projekt so keinen Sinn. Da fehlen 
zuviele Grundlagen ...

von Dussel (Gast)


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von mahwe (Gast)


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von Uwe S. (de0508)


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Hallo,

und man sollte an die EMV und EMVU denken.

Ich habe mal die "Störquelle" - einen induktiven Tablet Ladevorrichtung 
- untersucht.

Und dieser hat, u.a. den gesamten KW-Beireich "verseucht", breitbandig 
und mit laufend wechselnden Frequenzen und Feldstärken maxima.
Jede angeschlossene Leitung strahlt!

von Cho-Zen (Gast)


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Vielen Dank erst mal für die Antworten.

Habe jetzt was gefunden, anscheinend sind die Würth Folien doch auch für 
die niedrigen Frequenzbereiche geeignet :-)

http://www.we-online.de/web/de/index.php/download/media/07_electronic_components/download_center_1/application_notes_berichte/funkprodukte_flexibel_geschirmt/Funkprodukte_flexibel_geschirmt_WE-FSFS.pdf

Zitat aus dem PDF:

Es gibt verschiedene Standards für die drahtlose Energieübertragung, die 
bei unterschiedlichen Frequenzen
arbeiten (Tabelle 1 ). Das Material für die Ferritfolie muss 
entsprechend (d. h. mit größtmöglichem µ‘- und
minimalem µ“-Wert) ausgewählt werden. Der Verlustanteil µ" bei WE-FSFS 
354 ist über einen Wert von
2 MHz hinaus niedriger als 2, während µ' größer als 200 ist – dies ist 
die perfekte Schirmung für Qi- und
PMA-Standards. Bei höheren Frequenzen ist WE-FSFS 364 aufgrund der 
niedrigen Verluste die beste Wahl:
µ" verbleibt unter 2 bis hinauf zu 13,56 MHz, während µ' auch dann noch 
über 100 liegt.
Standard Frequenzbereich
WPC-Qi 100…205 kHz
PMA 277…357 kHz
A4WP 6,78 MHz
WCT 13,56 MHz

von Stefan M. (derwisch)


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Eine solche Ladevorrichtung ist ja sicherlich schon von anderen 
erfolgreich entwickelt worden.
Also würde für mich erstmal die wichtigste Frage lauten: "Wie machen das 
denn die Anderen?"

In der Industrie ist es ja oft so, dass einer es erfunden hat und andere 
bauen es nach.
Evtl. mit leichten Änderungen, um Patentproblemen aus dem Wege zu gehen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Da gab es neulich einen Zeitschriftenartikel zur Simulation der 
elektromagnetischen Beslastung, wenn jemand neben einem Elektroauto 
steht, das von unten "drahtlos" mit induktiver Übertragung geladen wird.

Ich halte das ja für eine neue Form von gewaltiger Energieverschwendung. 
Das Laden per Kabel hat fast 100% Wirkungsgrad, das ist induktiv doch 
nie zu erreichen. Mal sehen wann die Leute das endlich bemerken, die 
immer noch solche Tankstellen-Parkplätze erfinden.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Literatur:
"Elektronik readers choice" Aug. 2014 S.10-13
Wirkungen magnetischer Wechselfelder auf den Menschen
Winfried Bilgic und Winfried Simon
electronicnet.de

von Fiskalfreund (Gast)


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Höchste Zeit, die CO2-Steuer um eine ab dem durchschnittlichen 
natürlichen Grundrauschen an der Oberfäche unseres Plaeten zupackende 
EMV-Steuer zu ergänzen.

Jede Menge blödsinniger Ideen würde damit auf einen Streich 
uninterressant und unwirtschaftlich, und nicht nur der weiteren 
Vermüllung unserer Umwelt mit "Störmief" Einhalt geboten, sondern dieser 
sogar längerfristig wieder zurückgedrängt.

von Fiskalfreund (Gast)


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ops & sorry:

"EMI"wollte ich doch korrekterweise schreiben - da muß mir so 'was wie 
ElektroMagnetischeVerschmutzung durch's Hirn vagabundiert sein...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Den Artikel gibts auch kostenlos hier:
http://www.elektroniknet.de/messen-testen/sonstiges/artikel/112053/1/
mit drei Abbildungen der Simulation "Person neben Auto"

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