Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Aluminium Weichlöten (Hochspannung, Flussmittel)


von Mark (Gast)


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Seid gegrüßt.

Für einen Elektrofilter (EGR) müssen mehrere verschiedene 
Aluminiumbleche (d=1mm) miteinander verbunden werden.
Geplant hatte ich hierfür das Weichlöten mit Heißluft; Lötzinn ist ein 
Silberlötdraht (SnAg) ohne Flussmittelseele.

Als Flussmittel hatte ich vor Zinkchlorid in Isopropanol zu lösen.

Nun zu den Fragen:

Welches Flussmittel haltet Ihr dafür als geeignet?
Besteht Elektrolysegefahr?
Ist eine solche Verbindung überhaupt für Hochspannung (10-20kV) 
geeignet?

Ich bedanke mich für eure Hilfe.

von Schreiber (Gast)


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Mark schrieb:
> Für einen Elektrofilter (EGR) müssen mehrere verschiedene
> Aluminiumbleche (d=1mm) miteinander verbunden werden.
> Geplant hatte ich hierfür das Weichlöten mit Heißluft;

Ich hätte es da eher mit Wig-Schweißen versucht.
Wenns am nötigen Werkzeug mangelt, man kann Aluminium auch 
Autogenschweißen (mit Flussmittel).

Mark schrieb:
> Geplant hatte ich hierfür das Weichlöten mit Heißluft...
...ist Mist.
Auf diesem Wege bekommt man das Alu fast nicht warm. Wenns wirklich 
Löten sein muss, dann mit dem Gasbrenner.

von Matthias K. (kannichauch)


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Vorschlag: Erst einmal schauen, wie das schon mal gemacht wurde.
Aluminium lässt sich grundsätzlich nicht besonders gut löten, wegen der 
Oxidhaut. Das Ergebnis ist grundsätzlich stärkerer Korrosion 
unterworfen, wegen möglicher Elementbildung. Mit elektronischen Lötungen 
ist der Schwierigkeitsgrad überhaupt nicht zu vergleichen.
Ich würde tausendmal lieber mit Epoxid oder Silikon kleben und eine 
elektrische Verbindung separat herstellen.
Mit Hochspannung hat eine solche Lötung irgendwie nichts zu tun.
Bei Conrad gab es mal ein Lot für Alu.
Aluminiumoxid in Zinkchlorid zu lösen, finde ich interessant. Aber ob 
das geht, müsste ich erst mal prüfen. Ammonium- und ich glaube auch 
Zinkchlorid ist für Lötungen mit Eisenwerkstoffen geeignet, glaube ich 
mich zu erinnern.

MfG
Matthias

von Salewski (Gast)


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von Günter Lenz (Gast)


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Es gibt ein Trick Aluminium zu Löten.
Es muß erst mal verzinnt werden. Dazu benötigt
mann dünnflüssiges Kolofonium. Also Kolofonium
mit Spiritus auflösen. Das Alublech wird eingetaucht,
und im eingetauchten Zustand wird die Oberfläche
abgeschabt. Dann wird die abgeschabte Fläche verzinnt.
Es darf niemals Luft drann kommen, also es muß alles
im eingetauchten Zustand gemacht werden. Wenn die Fläche
dann Zinn angenommen hat kann man das Alublech herausnehmen
und es kann gelötet werden.

von Schreiber (Gast)


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Salewski schrieb:
> Ihr kennt schon diese "Reibelote" auch für Alu Druckguss?

Ja. Der reinste Mist. Aluminium wird idealerweise geschweißt oder 
genietet und nicht gelötet.
Das Zeug ist nur zum flicken von alten Geräten brauchbar.

von tmomas (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Dann wird die abgeschabte Fläche verzinnt.
> Es darf niemals Luft drann kommen, also es muß alles
> im eingetauchten Zustand gemacht werden.

Wie macht man das denn, eingetaucht in Spiritus ein Alu-Bauteil 
verzinnen?

von Jens B. (fernostler)


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Bei der Telekom gab es früher im Fernnetz auch Kabel aus Alu (UGS: 
Hitlerkabel, weil die irre alt waren). Dort wurde dann Cu und Al Litze 
zusammengezwirbelt und mit nornmalem Lötzin verlötet - aber vorher mit 
einer (mir leider unbekannten) Flüssigkeit bepinselt.

Auf jeden Fall geht das.

von F. F. (foldi)


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Wig Schweißen und zwar mit einem entsprechenden Wig Gerät. Das muss 
Hochfrquenzzündung haben.
Da die Oxidschicht einen höheren Schmelzpunkt hat als der Kern, ist 
alles andere außer Schweißen und nieten Murks.
Mig/Mag geht wohl auch, wird aber selten gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Weld (Gast)


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Hochfrequenzzündung hat mit dem Startprozess beim schweißen zu tun. Hier 
wäre WIG-AC Schweißen die erste Wahl. In einer Stromrichtung wird das 
Oxid aufgebrochen (Stichwort Oxiddiode), in der anderen beginnt der 
eingentliche Schweißprozess.

von heinz (Gast)


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@Weld

stimmt nicht ganz, Aluminium wird auch DC geschweisst mit 100% Helium 
als Schutzgas. Hat die MTU? ein Patent drauf.

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