Hallo Leute! Muss ein recht großes Edelstahlteil hartlöten, wollte aber auf Sauerstoffbrenner verzichten. Kennt jemand einen Hartlötbrenner mit z.B. 5-15KW? Die Suche danach gestaltet sich schwierig, weil statt der Leistung meist nur "Power-Brenner" oder "Turbo-Hyper-Flamme" usw. angegeben wird... Also das Ding müsste schon fauchen, und eine größere Punktflamme erzeugen. Hat jemand einen Tip?
Hartlöter schrieb: > z.B. 5-15KW? Woher weißt du denn das die Leistung reicht? Hartlöter schrieb: > Muss ein recht großes Edelstahlteil hartlöten, Verstehe nicht was man da hartlöten will. Gewöhnlich schweißt man mit Schutzgas MIG/MAG oder WIG. Hartlöter schrieb: > auf Sauerstoffbrenner verzichten. Auch das hat seine Grenzen. Kommt halt auf das Werkstück an. Leider hat meine Kristallkugel im Moment Sendepause.
Hartlöter schrieb: > Muss ein recht großes Edelstahlteil hartlöten, Das Teil muss gezielt an der Lötstelle auf ausreichend Temperatur für Dein Lot kommen. > wollte aber > auf Sauerstoffbrenner verzichten. Ohne Sauerstoff kommt man normal nicht weit, mit hast Du gleich viel mehr Kontrolle über die Flamme. > Hat jemand einen Tip? Ordentlicher Brenner mit richtigen Propan/Sauerstoff-Flaschen und -Armaturen, nicht diese kleinen Baumarkt-Kartuschen.
Also das Teil ist ca. 100x100x30mm groß, wiegt vielleicht 2Kg. Muss allerdings komplett durcherhitzt werden, weil es aus mehreren 8mm starken Platten besteht, zwischen denen eine Spaltlötung stattfinden soll. Ist in der Anordnung sicherer und stabiler als jede Schweißung, da viel mehr Fläche. Klaro schrieb: > Woher weißt du denn das die Leistung reicht? Weil mein Brenner (an richtiger Propanflasche) ca. 3-4KW hat, und es damit schon fast klappte (Silberlötzinnkugel schmolz bereits auf dem V2A, aber eben nur punktuell, noch kein Kapillareffekt zwischen den Platten). Genauer genommen stand die Konstruktion auf einem Hockerkocher(1,5KW), und wurde zusätzlich mit einem Handbrenner bearbeitet. Reichte fast, aber eben nur fast.
Was für Lot hast du genommen, 630°C? So groß ist ja dein Teil nun auch wieder nicht. Vielleicht probierst du es mal mit so einer alten fetten Benzinlötlampe.
Die reine Leistung ist doch garnicht das Problem. Das Problem ist die (Flamm-)Temperatur. Und die reicht bei einem Propan/Luft-Brenner ebend zum Hartlöten nicht aus.
Die Leistung ist aber das Problem. Was nützt ein Goldschmied-Flämmchen von 1000°C, um so einen Block zu erhitzen? Gar nichts. Mit dem von mir genannten Benzin-Brenner mit 4cm Öffnung kann es gehen. Mit diesem Kaliber wird auch der Glühkopf einer Lanz-Bulldog zum glühen gebracht.
michael_ schrieb: > Benzin-Brenner Die Dinger wären mir ehrlich gesagt zu gefährlich. Dagegen ist ein echter Schweißbrenner ja Kinderspielzeug... Habe zwischenzeitig doch noch ein Hartlöt-System mit ca. 12KW gefunden, allerdings wohl ein nicht mehr produziertes Teil. Also Handstück und Brennerdüse zusammensammeln... Max Mustermann schrieb: > Die reine Leistung ist doch garnicht das Problem. Doch, bei DER Lötung schon. Das Lot muss zwischen die Platten kriechen, also bringt es mir nichts, nur je eine Ecke des Blocks mit ner Schweißflamme zu erhitzen. Eigentlich brauche ich gar keinen Brenner in der Hand bzw. auf der Lötstelle, sondern nur genügend Hitze von unten. Hatte schon überlegt, einen Bunsenbrenner zu pimpen, oder sogar selbst entsprechend groß nachzubauen.
Warum gehst du nicht in die nächste Schlosserei und lässt die Arbeit von einem Fachmann erledigen?
Hartlöter schrieb: > Kennt jemand einen Hartlötbrenner mit z.B. 5-15KW? Bei Glasbläsern haben normalerweise schon kleine Tischbrenner diese Leistungsklasse bis 25kW http://www.arnold-gruppe.de/index.php?id=44&no_cache=1&tx_arnold_pi1%5Bitem%5D=150767 und unterschiedliche Düsen. Aber Hartlöter schrieb: > Also das Teil ist ca. 100x100x30mm groß, wiegt vielleicht 2Kg. Muss > allerdings komplett durcherhitzt werden, das passt ja problemlos in kleine Elektroöfen wie Naber/Efco/Uhlig mit nicht mal 1000W kommen die problemlos auf 1100 GradC.
Hartlöter schrieb: > Also das Teil ist ca. 100x100x30mm groß, wiegt vielleicht 2Kg. > Muss > allerdings komplett durcherhitzt werden, weil es aus mehreren 8mm > starken Platten besteht, zwischen denen eine Spaltlötung stattfinden > soll. Ist in der Anordnung sicherer und stabiler als jede Schweißung, da > viel mehr Fläche. Das Teil passt doch in fast jeden Ofen. Schutzgas gegen die lästige Oxydation dazu und fertig. Mal bei der nächsten Töpferbude nachfragen...
Vielen Dank erst mal für die Tips. Ihr werdet lachen, aber habe mich inzwischen dazu entschlossen, einen Brenner selbst zu bauen. Nach Art eines Bunsenbrenners, nur größer. Ein Sortiment Düsen mit unterschiedlichen Durchmessern ist zufällig vorhanden, Druckminderer usw. sowieso. Einzig noch nötige Abstimmung wäre dann die von Gas und Luft, aber das könnte man mit mehreren Rohrstücken und unterschiedlichen Lochgrößen usw. austesten. Die Flamme muss auch nicht wie aus dem Bilderbuch aussehen, nur halbwegs blau sein, und von entsprechender Größe. Falls es wen interessiert, würde ich mich in ein, zwei Tagen noch mal mit dem Ergebnis melden. Und nein, ich bin bis dahin kein Fall für den Bestatter ;-)
Dein Gebastel - aber du hast Angst vor einer altbewährten Lötlampe?
michael_ schrieb: > aber du hast Angst vor einer altbewährten Lötlampe? Ja, die Teile sind regelrecht explosiv, und einem Flammenwerfer nicht unähnlich. Bei Gas habe ich selbst im ungünstigsten Fall nur ne große Flamme und keine Haare mehr.
Hallo Hartlöter Spann die Bleche so isoliert ein, dass die Wärme nicht über den Schraubstock abfließt. Evtl. kann von unten mit einer Heißluftpistole nachgeholfen werden. Damit könnte es mit Deinem jetzigen Flammenwerfer und Silberlot doch noch klappen. Gruß, Bernd
B e r n d W. schrieb: > dass die Wärme nicht über den > Schraubstock abfließt Der Block liegt isoliert auf dem Rost eines Hockerkochers, also kein Wärmeverlust. Habe mich heute mal an nem Brenner versucht, und es funktioniert soweit schon. Mit ner 0,95mm Düse gibt es eine Flamme mit geschätzt 10-20KW, das ist schon ordentlich. Allerdings steht momentan nur ein Druckregler 50mbar zur Verfügung, und - ich hatte es geahnt - damit ist einfach keine fauchende Flamme möglich. Allenfalls kann man die Flamme entleuchten, aber sie bleibt doch weich. Werde das Gleiche demnächst nochmal mit einem anderen Regler und dafür deutlich kleinerer Düse versuchen. So lässt sich im Vergleich zur gleich großen Gasmenge einfach mehr Luft ansaugen. So wird die Flamme selbst bei der Leistung deutlich kleiner und böser, genau wie benötigt.
kannst du dir einen Brenner zum Unkraut-Abflammen ausleihen? Immer noch besser als selbst bauen: http://www.amazon.de/Profi-Gasbrenner-Brenner-Dachbrenner-Unkrautvernichter/dp/B0083WTFCG/ref=sr_1_10?ie=UTF8&qid=1415719495&sr=8-10&keywords=unkraut+brenner
.. oder bei einem Dachdecker ausleihen, womit die Bitumenbahnen verkleben. Hartlöter schrieb: > michael_ schrieb: >> aber du hast Angst vor einer altbewährten Lötlampe? > > Ja, die Teile sind regelrecht explosiv, und einem Flammenwerfer nicht > unähnlich. Bei Gas habe ich selbst im ungünstigsten Fall nur ne große > Flamme und keine Haare mehr. So ein Quatsch! Benzin explodiert nicht, außer in Ami-Schinken. Natürlich sollte man Respekt vor einer fauchenden Lötlampe mit blauer Flamme haben.
Hartlöter schrieb: > Allerdings steht momentan nur ein Druckregler > 50mbar zur Verfügung, und - ich hatte es geahnt - damit ist einfach > keine fauchende Flamme möglich. Allenfalls kann man die Flamme > entleuchten, aber sie bleibt doch weich. Werde das Gleiche demnächst > nochmal mit einem anderen Regler und dafür deutlich kleinerer Düse > versuchen. Mit Deinem Gasbrenner wirst Du die von Dir gewünschte Leistung nicht lange aus einer handelsüblichen Gasflasche ziehen können. Das Gas in der Flasche ist flüssig und wenn etwas davon verdampft, kühlt es sich in der Flasche ab. Und zwar ist die Abkühlung in der Flasche um so größer je mehr Gas Du verdampfst. Je stärker die Abkühlung in der Flasche, desto mehr sinkt der Gasdruck. Sinkt der Gasdruck zu stark, verdampft nicht mehr die abverlangte Gasmenge. Willst Du die Gasflasche von außen beheizen, um dem Abkühlungseffekt durch die starke Gasverdampfung entgegenzuwirken? Vielleicht mit einem kleinen Gasbrenner unter der Gasflasche, der als Gasflaschenheizung unter der Gasflasche immer dann zündet, wenn Dein Power-Brenner Leistung verlangt?
Jürgen S. schrieb: > Vielleicht mit einem > kleinen Gasbrenner unter der Gasflasche, der als Gasflaschenheizung > unter der Gasflasche immer dann zündet, wenn Dein Power-Brenner Leistung > verlangt? Ja, wie damals in der Datsche, da musste Winters die eiskalte Gasflasche auch erst mal auf Temperatur gebracht werden mit einem kleinen Holzfeuerchen, bevor was rauskam.
Jürgen S. schrieb: > Mit Deinem Gasbrenner wirst Du die von Dir gewünschte Leistung nicht > lange aus einer handelsüblichen Gasflasche ziehen können. Mit einem kleinen Umbau geht das wunderbar: 1. Druckregler ausbauen 2. kleinere Düse verwenden 3. Vorwärmrohr (fürs Gas, zwischen Flasche und Düse) am Gasbrenner anbringen 4. Flasche auf den Kopf stellen Damit erreichen Gasbrenner mit handelsüblichen Gasflaschen mühelos eine Leistung von über 200kW
Jürgen S. schrieb: > Willst Du die Gasflasche von außen beheizen, um dem Abkühlungseffekt > durch die starke Gasverdampfung entgegenzuwirken? Vielleicht mit einem > kleinen Gasbrenner unter der Gasflasche, der als Gasflaschenheizung > unter der Gasflasche immer dann zündet, wenn Dein Power-Brenner Leistung > verlangt? genau. Und damit die Gasflaschenheizung wiederum genug Leistung aus ihrer Gasflasche ziehen kann, empfiehlt es sich unter diese Flasche auch noch ein Gasbrenner als Flaschenheizung zu montieren...
Hallo, "Ja, wie damals in der Datsche, da musste Winters die eiskalte Gasflasche auch erst mal auf Temperatur gebracht werden mit einem kleinen Holzfeuerchen, bevor was rauskam." Satire, oder wirklich ernst gemeint ? Feuer unter (an) einer Propangasflasche hört sich irgendwie "speziell" an - irgendwie wie erweiteter Selbstmordversuch... Hennes
Jürgen S. schrieb: > as Gas in der Flasche ist flüssig und wenn etwas davon verdampft, kühlt > es sich in der Flasche ab. Und zwar ist die Abkühlung in der Flasche um > so größer je mehr Gas Du verdampfst. Je stärker die Abkühlung in der > Flasche, desto mehr sinkt der Gasdruck. Sinkt der Gasdruck zu stark, > verdampft nicht mehr die abverlangte Gasmenge. Mit einem Brenner wie oben verlinkt und einer 11kg Propangasflasche kann man bei ca. 10° Aussentemperatur problemlos 20-30 min arbeiten ohne daß die Leistung spürbar nachlässt. Danach hat die Flasche dann allerdings Reif aussen. Und mit dem Brenner brauchst du keine 20min um so ein STück Eisen aufzuwärmen.
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Perkeo Brennern. Sollte auch was fürs Hartlöten dabei sein.
Hennes schrieb: > "Ja, wie damals in der Datsche, da musste Winters die eiskalte > Gasflasche > auch erst mal auf Temperatur gebracht werden mit einem kleinen > Holzfeuerchen, bevor was rauskam." > > Satire, oder wirklich ernst gemeint ? vermutlich keine Satire. Bei einem sibirischen Winter durchaus realistisch. Mit Propan ist bei Temperaturen von unter -35°C nicht mehr genug Druck in der Gasflasche. Wenn der Gaslieferant so blöd war Butan oder Isobutan in die Flasche zu füllen, dann gibts schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt Probleme... Hennes schrieb: > Feuer unter (an) einer Propangasflasche hört sich irgendwie "speziell" > an - irgendwie wie erweiteter Selbstmordversuch... Stimmt. Vernünftige Menschen gießen stattdessen Wasser, das sie zuvor mit dem Benzinkocher (der ist Wintertauglich) erwärmt haben, über die Gasflasche Wer eine vernünftige Stromversorgung hat, der kann auch einen elektrischen Gasflaschenwärmer (gibts wirklich) verwenden...
Jürgen S. schrieb: > Mit Deinem Gasbrenner wirst Du die von Dir gewünschte Leistung nicht > lange aus einer handelsüblichen Gasflasche ziehen können. Ach je, die baumarktüblichen Gasbrenner zum Dachpappe kleben oder Unkraut vernichten haben eine Nennleistung von 75kW, und an einer grauen 11kG-Gasflasche laufen die eine ganze Weile. Oliver
Oliver S. schrieb: >> Mit Deinem Gasbrenner wirst Du die von Dir gewünschte Leistung nicht >> lange aus einer handelsüblichen Gasflasche ziehen können. > > Ach je, die baumarktüblichen Gasbrenner zum Dachpappe kleben oder > Unkraut vernichten haben eine Nennleistung von 75kW, und an einer grauen > 11kG-Gasflasche laufen die eine ganze Weile. Bei Problemen oder winterlichen Temperaturen die Gasflasche einfach in einen mit Wasser gefüllten Mörtelkübel stellen. Funktioniert sogar mit kaltem Wasser und ist Baustellenkompatibel.
Oliver S. schrieb: > haben eine Nennleistung von 75kW, und an einer grauen > 11kG-Gasflasche laufen die eine ganze Weile. Wo bekommt man denn die GRAUEN Flaschen? Habe nur rote und blaue 11Kg-Flaschen, die frieren ja vermutlich gleich ein? ;-)
Hennes schrieb: > Feuer unter (an) einer Propangasflasche hört sich irgendwie "speziell" > an - irgendwie wie erweiteter Selbstmordversuch... Alles Schlaffies ohne Mumm hier. So lange nicht so viel Gas rauskommt, wie bei normalem Wetter, ist sie sicher nicht zu warm. Und ob überhaupt was drin ist, merkt man vorher beim Schütteln.
Butz schrieb: > Wo bekommt man denn die GRAUEN Flaschen? Habe nur rote und blaue > 11Kg-Flaschen, die frieren ja vermutlich gleich ein? ;-) Graue Flaschen muss man kaufen, die Roten und Blauen kann man nur mieten. ...dann gibts noch die kleinen, blauen Campinggasfläschchen in denen Butan zu Mondpreisen verkauft wird. Die muss man im gegensatz zu den großen Blauen auch kaufen.
Wenn man im Winter Campinggas kauft, ist Wintergas drin 90% Propan und 10% Butan. Im Sommer dagegen 50% / 50%. Butan hat bei 0°C schon fast keinen Gasdruck mehr (0,5 mBar), mit Propan gehts dagegen bis <-20°C. Für hohe Leistungen nimmt man besser große Flaschen, weil die wegen der größeren Oberflache einen geringeren Wärmewiderstand haben und der Inhalt eine größere Wärmekapazität.
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MaWin schrieb: > Alles Schlaffies ohne Mumm hier. Das ist schon wahr. Überlege aber gerade, was Nachbarn/Passanten zu diesem Anblick sagen würden. Es gäbe vermutlich nur zwei Lager. Die Einen rennen gleich weg, und wählen 110/112. Die Anderen haben gleich mal eine Frage zur Thematik, sind aber auch irgendwie kurz angebunden... Nur eins ist sicher: mit einem Feuerchen unter der Gasflasche kommt man vor lauter Trubel gar nicht erst zum Hartlöten. Auch ist der Einsatz der Feuerwehr dann nicht mehr kostenlos, sondern sogar ungewöhnlich teuer. Die werden wohl alles auffahren was da ist... Die Physik dahinter ist ne andere Sache, und sicher korrekt. Verwette aber alles was ich habe, daß man niemanden der 100 Mann in Uniform von der Richtigkeit des Feuerchens überzeugen wird...;-)
Butz schrieb: > Es gäbe vermutlich nur zwei Lager. Die Einen rennen gleich weg, > und wählen 110/112. Die Anderen haben gleich mal eine Frage zur > Thematik, sind aber auch irgendwie kurz angebunden... Und dann gibt es noch die 3. Fraktion die in sicherer Entfernung mit der Handykamera im Anschlag wartet.
MaWin schrieb: > Hennes schrieb: >> Feuer unter (an) einer Propangasflasche hört sich irgendwie "speziell" >> an - irgendwie wie erweiteter Selbstmordversuch... > > Alles Schlaffies ohne Mumm hier. > > So lange nicht so viel Gas rauskommt, wie bei normalem Wetter, ist sie > sicher nicht zu warm. Der Flasche macht das erst mal weniger, aber wenns durch das Feuerchen den Schlauch durchschmurgelt wirds interessant.
B e r n d W. schrieb: > Wenn man im Winter Campinggas kauft, ist Wintergas drin 90% Propan und > 10% Butan. Im Sommer dagegen 50% / 50%. Butan hat bei 0°C schon fast > keinen Gasdruck mehr (0,5 mBar), mit Propan gehts dagegen bis <-20°C. Die großen Gasflaschen (5kg, 11kg, 33kg) werden in Deutschland eigentlich immer mit "reinem" Propan gefüllt, da man mit Butan bei mitteleuropäschem Wetter nicht den zum Betrieb von Löt- und Dachpappenbrennern nötigen Gasdruck erreicht. Letztere wollen meist mit einem Gasdruck von 1,5-4bar betrieben werden. In wärmeren Ländern sind allerdings mit Butan gefüllte Gasflaschen üblich. > Für hohe Leistungen nimmt man besser große Flaschen, weil die wegen der > größeren Oberflache einen geringeren Wärmewiderstand haben und der > Inhalt eine größere Wärmekapazität. ...aber auch nur solange sie noch voll sind. Wenn die Flasche schon fast leer ist, hilft nur noch der Kübel mit Wasser
richtig fauchende Gasbrenner findet man unter jedem Heißluftballon. War einmal bei einem Start dabei: bis die Kugel einigermaßen gefüllt ist und zu schweben beginnt, ist die erste 33kg-Flasche leer. Die arbeiten, wie Autor: Schreiber (Gast) Datum: 11.11.2014 23:52 einbrachte, mit Steigrohr-Flaschen (wie die Gas-Stapler-Flaschen) aus der Flüssigphase und Verdampfung im Vorwärmrohr. > Die großen Gasflaschen (5kg, 11kg, 33kg) werden in Deutschland > eigentlich immer mit "reinem" Propan gefüllt naja, das "rein" ist relativ. Nach DIN 51622 und 51619 muss der Propangehalt mindestens 95/2=47,5% sein. http://www.bachert-kg-rvv.de/gasabnahme/technik/technik.html: Propan Handelsübliches Propan ist ein Gemisch aus mind. 95% Massenanteile Propan und Propen; der Propangehalt muß überwiegen. Der Rest darf aus Ethan, Ethen, Butan- und Butenisomeren bestehen. Butan Handelsübliches Butan ist ein Gemisch aus mind. 95% Massenanteile Butan- und Butenisomere; der Gehalt an Butanisomeren muß überwiegen. Der Rest darf aus Propan, Propen, Pentan- und Pentenisomeren bestehen. Sehr gute Seiten zum Thema: bushwalkingnsw.org.au/clubsites/FAQ/FAQ_GasStoves.htm de.wikipedia.org/wiki/Propan de.wikipedia.org/wiki/Gasflasche de.wikipedia.org/wiki/Muffelofen
Das eigentliche Problem ist nicht in erster Linie die Leistung des Brenners, sondern die starke Wärmeabstrahlung des Teils. Ich bin sehr sicher, aus Erfahrung, dass ein normaler, großer Dachpappenbrenner ausreicht, wenn du einen Gasofen improvisierst. Dafür brauchst du im Idealfall Feuerleichtsteine. Die isolieren sehr gut und halten je nach Typ >1300°C locker aus. Wenn du das ganze nur einmal (oder selten) machen willst, kannst du einfach Ytong-Steine aus dem Baumarkt nehmen und damit eine Kammer aufbauen, vorne offen. Die Steine können einfach lose aufeinander liegen, werden aber Risse bekommen. Darum ist es gut, sie mit Bindedraht zu umwickeln. Das zu lötende Teil reinlegen, Brenner 'draufhalten und in wenigen Minuten ist die Sache gegessen....
butsu schrieb: > Ich bin sehr sicher, aus Erfahrung, dass ein normaler, großer > Dachpappenbrenner ausreicht, wenn du einen Gasofen improvisierst. Dafür > brauchst du im Idealfall Feuerleichtsteine. Die isolieren sehr gut und > halten je nach Typ >1300°C locker aus. > > Wenn du das ganze nur einmal (oder selten) machen willst, kannst du > einfach Ytong-Steine aus dem Baumarkt nehmen und damit eine Kammer > aufbauen, vorne offen. Den kräftigen Verzug wegen ungleichmäßiger erwärmung gibts dann aber gratis dazu! Besser einen Töpferofen verwenden, den kann man schön langsam und gleichmäßig hochheizen.
Schreiber schrieb: > Den kräftigen Verzug wegen ungleichmäßiger erwärmung gibts dann aber > gratis dazu! > Besser einen Töpferofen verwenden, den kann man schön langsam und > gleichmäßig hochheizen. Wenn die Flamme bewegt wird ist Verzug bei der Anordnung normalerweise kein Problem. Die Erwärung kann sehr gleichmäßig gemacht werden. Ich habe das schon oft gemacht, auch bei komplexen Teilen. Selbst relativ große Mokume Gane Barren habe ich so schon verschweisst. Und die Verzeihen wirklich keine stark ungleichmäßige Erwärmung... Der Töpferofen, wenn er elektrisch beheizt wird, hat den Nachteil einer oxidierenden Atmosphäre. Ein Gasofen erlaubt eine neutrale oder sogar reduzierende Atmosphäre zu erzeugen.
In einem alten Buch das ich hier habe wird vom Hartlöten und Schweißen mit Preßluft und Propan geredet, also mit normalem Handstück (...und passenden Düsen?) Es wird aber erklärt das es sich dabei um eine Notlösung handelt. Gruß, Holm
Wenn wir schon bei den Flaschen sind dann nehmt doch die Aluvariante. Die friert langsamer ein ;) Ansonsten finde ich die Idee mit dem Kübel und Wasser gut. Sieht beim Grillen im Sommer aber doof aus.
Habe heute die Edelstahlteile verlötet und möchte berichten (Projekt hatte ne ganze Weile lang geruht). Funktioniert hat es mit Ach und Krach mit einem ca. 100KW-Brenner, solch einem für Dachdecker. Natürlich kann man bei so einem Starkbrenner mit recht weicher, chaotischer Flamme allenfalls 1/10 der erzeugten Wärme aufs Werkstück bringen. Aber da der Block praktisch komplett in der Flamme stand, hat es gerade eben geklappt. Solch einen leistungsfähigen Brenner, aber mit sauberer Spitzflamme, das wäre ganz erheblich besser und vor allem schneller gegangen. Weil die Spitze der Flamme ggf. gezielt auf dem Werkstück landet, und dieses auch durch den schnellen Gasstrom viel besser kontaktiert. Es ist erschreckend, daß es sowas NICHT zu kaufen gibt. Ich bin doch nicht der erste Mensch, der mehr als ein 24er Rohr hartlöten möchte?! Schon ab ca. 7-8KW Brennerleistung hören bei praktisch allen Herstellern die sauberen und harten Flammen auf, und man findet nur noch diese billigen "Brennertöpfe", deren Flamme an die Charakteristik einer offenen, brennenden Gasleitung erinnert... Technisch ist es auf jeden Fall besser möglich, denn man kann einen solchen Spitzbrenner problemlos auch größer ausführen. Aber es ist wohl eine Frage des Preises.
das Problem beim Aufheizen größerer Teile zum Hartlöten ist die Wärmeabfuhr. Statt eines größeren Brenners, helfen oft auch ein paar Schamotte Platten, mit denen man ein "Häuschen" baut. Noch besser sind Feuerleichtsteine, wenns nur einmalig ist, tut es auch Yton. Im Prinzip ist das dann eine improvisierte Gasesse. Da reicht dann ein viel kleinerer Brenner.
Man hätte auch einfach zehn Kilo Kohle auf einen Stahlrost legen und von unten in einen Luftstrom bringen können. DAS wird heiß. Und zwar flächendeckend.
hinz schrieb: > zehn Kilo Kohle Das hätte den Block zwar auf Temperatur gebracht, aber in welcher Zeit? Beim Edelstahllöten ist es ja wichtig, daß die Temperatur schnell erreicht wird, sonst verzundert alles so stark, daß auch das Flussmittel nichts mehr bringt. butsu schrieb: > das Problem beim Aufheizen größerer Teile zum Hartlöten ist die > Wärmeabfuhr Ja, das habe ich feststellen müssen. Die Wärmeabstrahlung ist derart stark, daß man selbst mit Handschuhen nicht lang den Brenner in der gleichen Hand halten kann. Allerdings, "eingemauert" wird das Löten selbst auch wieder schwieriger, weil man ja kaum an das Werkstück dran kommt. Hatte es jetzt so gelöst, daß ich bereits Silberlötzinn (+ Flussmittel) zwischen die Platten gelegt habe. So konnte ich die riesige Flamme des Brenners einfach nur noch drauf halten. Wahrscheinlich wäre genau nach diesem Prinzip eine Umhüllung aus Steinen o.ä. ideal gewesen. Beim nächsten Mal ist es aber evtl. ein großes Rohr, das man löten möchte. Schon muss man das Zinn einfach von Hand an das Rohr bringen, kann es schlecht schon von Anfang an daran positionieren. Ein z.B. 30KW-Brenner mit einer vernünftigen Mohrrübe als Flamme würde da keine Probleme machen.
Hartlöter schrieb: > hinz schrieb: > zehn Kilo Kohle > > Das hätte den Block zwar auf Temperatur gebracht, aber in welcher Zeit? Sagen wir zwanzig Sekunden, nachdem man den Block draufgelegt hat? ;)
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