Heute abend ist es soweit: Die Kometenmission Rosetta der ESA wird heute abend den Lander abkoppeln, der innerhalb der nächsten Tage dann auf 67P/Churyumov-Gerasimenko landen soll. http://rosetta.esa.int/ Die Mission läuft schon seit über 10 Jahren, man musste also etwas Geduld mitbringen.
...und das am 11.11. Wenn ich Milliardär wäre, hätte ich eine eigene geheime Mission zum Kometen gestartet, nur um dort ein paar Narrenkostüme am Landeplatz abzulegen. Und dann warten, wann die ersten retuschierten Bilder von der Oberfläche gezeigt werden...:-)))
Können die nicht erstmal die irdischen Probleme lösen?!? Wir können keinen sicheren Flugkurs über Krisengebiete planen, aber eine Sonde auf einem Kometen landen. Super Leistung! Soweit meine Meinung zum Thema.
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Sigint 112 schrieb: > Können die nicht erstmal die irdischen Probleme lösen?!? Wir können > keinen sicheren Flugkurs über Krisengebiete planen, Da draussen gibts keine Menschen und jedwede Götter scheinen sich nicht einzumischen. Das erleichtert die Sache ungemein.
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Die Götter selbst sind nicht das Problem, damit kommt man klar. Nur ihre selbsternannten Vertreter auf Erden...
Matthias Sch. schrieb: > Die Mission läuft schon seit über 10 Jahren, man musste also etwas > Geduld mitbringen. Ach, andere mussten auf eine so lapidare Antwort wie „42“ viel länger warten. :-)
So, der Lander ist offenbar erfolgreich abgekoppelt worden :-) Leider gibt es wohl Probleme mit der Düse, die den Lander beim Aufsetzen auf die Oberfläche drücken sollte: sie funktionierte beim Test offenbar nicht :-( Aber die Ladung sollte ja auch so gelingen können. Sehr spannend - wenn es klappt, ist das wirklich eine technische Meisterleistung (und natürlich auch Glück). Ich drücke die Daumen! P.S.: Weiss jemand, wie der offenbar antriebslose Lander seine Position im Raum hält, so dass er mit den Füßen voran aufsetzt? Drallstabilisierung scheidet ja eher aus ... wobei, wenn man dann einen dicken Bohrer vorne anbrächte ... ;-)
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Chris D. schrieb: > Leider gibt es wohl Probleme mit der Düse, die den Lander beim Aufsetzen > auf die Oberfläche drücken sollte: sie funktionierte beim Test offenbar > nicht :-( > > Aber die Ladung sollte ja auch so gelingen können. Da gibt es ja noch ein paar andere Mechanismen, wie die Bohrer in den Füßen und die Harpunen. Das wird schon halten :-)
Boris P. schrieb: > Da gibt es ja noch ein paar andere Mechanismen, wie die Harpunen. Erwartet man denn viele Fische auf dem Kometen? :-)
Boris P. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Leider gibt es wohl Probleme mit der Düse, die den Lander beim Aufsetzen >> auf die Oberfläche drücken sollte: sie funktionierte beim Test offenbar >> nicht :-( >> >> Aber die Ladung sollte ja auch so gelingen können. > > Da gibt es ja noch ein paar andere Mechanismen, wie die Bohrer in den > Füßen und die Harpunen. Das wird schon halten :-) Ja klar. Alles wird davon abhängen, ob und wie stark der Lander zurückfedert - vielleicht "hüpft" er auch ein paar Mal. Ich dachte bisher, dass die Bohrer erst dann aktiv werden, wenn der Lander sich auf der Oberfläche beruhigt hat. Oder schrauben die sich bereits im Moment des Aufsetzens in den Boden? Vor allem darf er jetzt nicht mehr umkippen - mit der Düse am Kopfteil bestand wohl die wage Möglichkeit, ihn wieder etwas anzuheben, so dass er sich drehen könnte.
Chris D. schrieb: >> Da gibt es ja noch ein paar andere Mechanismen, wie die Bohrer in den >> Füßen und die Harpunen. Das wird schon halten :-) > > Ja klar. Alles wird davon abhängen, ob und wie stark der Lander > zurückfedert - vielleicht "hüpft" er auch ein paar Mal. Das Problem ist ein anderes. Dei Landeeinheit bringt auf der Erde ein Gewicht von 100kg auf die Waage. Auf dem Kometen wiegt er aber nur 1g! D.h. die Anziehungskraft ist so gering, dass das Ding bei der kleinsten Aktivität wieder abhebt. Ohne irgendeinen Haltemechanismus würde ich eher erwarten, dass sich Philae an seinem Bohrer wie auf einer Gewindestange in die Höhe schraubt als das sich der Bohrer ins Eis bzw. Gestein bohrt. Vergleichbar einer Bohrmaschine, die man zwar an die Wand hält aber niemand drückt auf die Bohrmaschine drauf.
Sigint 112 schrieb: > Können die nicht erstmal die irdischen Probleme lösen?!? Wir können > keinen sicheren Flugkurs über Krisengebiete planen, aber eine Sonde auf > einem Kometen landen. Einfach: Für einen sicheren Kurs ist die Flugsicherung zuständig. Für die Landung auf einem Kometen die ESA. > > Können die nicht erstmal die irdischen Probleme lösen?!? Kein einziges 'irdisches' Problem würde sich dadurch lösen, dass man einfach jegliche Forschungstätigkeit einstellt. Da, wo wir heute sind, sind wir, WEIL wir Forschung betreiben und nicht weil wir das nicht tun. Ganz im Gegenteil: Das 'finstere Mittelalter' heisst deswegen 'finster', weil in dieser Zeit in Europa so gut wie kein Forschung betrieben wurde und alles sich religös festgefahrenen Dogmen unterworfen hat. Die Natur funktioniert so, wie es in der Bibel steht und wer was anderes behauptet oder sich gar erdreistet nachzusehen, ob das auch stimmt, kommt ins Feuer.
Ja. Andere Quellen sprechen von 10g (ein Blatt Papier hier auf der Erde). Offenbar soll im Moment des Kontaktes eines Fußes eine Harpune in den Boden geschossen werden. Der Lander wäre dann noch in der Abwärtsbewegung und könnte mit seinen 100kg an Masse den Rückstoß auffangen ohne abzuheben. Wenn die Harpune verankert ist, zurrt sich der Lander dann an diesem Seil fest. Erst danach sollen dann wohl die Bohrer zum Einsatz kommen. Übrigens habe ich die Frage bzgl. der Stabilisierung geklärt. Philae hat einen Drallstabilisator an Bord, der mit 8000 1/min die Ausrichtung halten soll. Steuerdüsen etc. wären wohl zu schwer (und komplex) gewesen. Weiteres findet sich (wie fast immer, hatte da nur länger nicht geschaut) bei Bernd Leitenberger: http://www.bernd-leitenberger.de/philae.shtml
Hallo, Chris D. schrieb: > Offenbar soll im Moment des Kontaktes eines Fußes eine Harpune in den > Boden geschossen werden. Der Lander wäre dann noch in der > Abwärtsbewegung und könnte mit seinen 100kg an Masse den Rückstoß > auffangen ohne abzuheben. > > Wenn die Harpune verankert ist, zurrt sich der Lander dann an diesem > Seil fest. > > Erst danach sollen dann wohl die Bohrer zum Einsatz kommen. hier gibt es eine Animation dazu. http://www.esa.int/spaceinvideos/Videos/2014/11/Journey_to_a_comet_and_science_on_the_surface Zitat von der gleichen Seite: "Finally, the animation shows Philae landing on the comet. Because of the comet’s extremely low gravity, landing gear will absorb the small forces of landing while ice screws in the probe’s feet and a harpoon system will lock the probe to the surface. At the same time a thruster on top of the lander will push it down to counteract the impulse of the harpoon imparted in the opposite direction. Once it is anchored to the comet, the lander will begin its primary science mission, based on its 64-hour initial battery lifetime. The animation shows a number of the science instruments in action on the surface." Mit freundlichen Grüßen Guido
@Karl Heinz: Forschung ist wichtig, das steht ganz ausser Frage. Allerdings ist mir die Kultur eines Landes wichtiger. In ganz Deutschland werden kulturelle Einrichtungen geschlossen, weil das Geld fehlt. Theater, Museen, Schwimmbäder, Jugendeinrichtungen, etc. Da ist es meiner Meinung nach schon angebracht zu hinterfragen, wie groß die wissenschaftlichen Erkenntnisse bei solchen Großprojekten sind. Ich hab jedenfalls das Gefühl, das Rosetta-Projekt ist eine große ABM-Maßnahme für die beteiligten Wissenschaftler. Was bringen uns wissenschaftliche Erkenntnisse, wenn 95% der Bevölkerung nichts mehr davon versteht und sich nicht dafür interessiert. Man sollte das Geld lieber in Bildung und Kulur stecken, statt es in den Himmel zu schießen!
Stefan M. schrieb: > Wenn ich Milliardär wäre, hätte ich eine eigene geheime Mission zum > Kometen gestartet, nur um dort ein paar Narrenkostüme am Landeplatz > abzulegen. Dazu passend das Bild: http://www.zeit.de/wissen/2014-11/rosetta-komet-tschuri-meme
Sigint 112 schrieb: > Man sollte das Geld lieber in Bildung und Kulur stecken, statt es in den > Himmel zu schießen! Jojo, stattdessen bauen wir für das zehnfache der Kosten einen Bahnhof in Stuttgart. Bin mir sicher, das bringt die Welt viel mehr voran.
Karl Heinz schrieb: > Dei Landeeinheit bringt auf der Erde ein Gewicht von 100kg auf die > Waage. Auf dem Kometen wiegt er aber nur 1g! Nitpick mode: Sie hat eine Masse von 100 kg, aber die Gewichtskraft auf dem Kometen beträgt nur 10 mN. (Wenigstens wir Ings sollten die beiden doch wenigstens sauber auseinanderhalten.)
Sigint 112 schrieb: > Was bringen uns wissenschaftliche Erkenntnisse, wenn 95% der Bevölkerung > nichts mehr davon versteht und sich nicht dafür interessiert. Ich schätze mal, 95% der Bevölkerung verstehen nicht genau, wie ein Computer funktioniert. Also sollte man Computer am besten abschaffen.
Wenn nur 5% wüssten warum wofür ihre Steuermittel tatsächlich ausgegeben werden, ich meine nicht die vorgeschobenen sozialen und infrastrukturellen Notwendigkeiten, ..... Namaste
Sigint 112 schrieb: > Was bringen uns wissenschaftliche Erkenntnisse, wenn 95% der Bevölkerung > nichts mehr davon versteht und sich nicht dafür interessiert. Wenn so ein Komet mal auf Kollisionskurs mit der Erde gerät, könnten wissenschaftliche Erkenntnisse durchaus relevant werden. Vielleicht gibts auf diesen schmutzigen Schneebällen sogar Leben (z.B. in mikroskopischer Form)? Auch andere Erkenntnisse könnten mal wichtig werden. Das könnte für die Bevölkerung dann tatsächlich mal interessant werden. > Man sollte das Geld lieber in Bildung und Kulur stecken, statt es in den > Himmel zu schießen! Geld gibts genug, es muss nur gerechter verteilt sein und das in erster Linie ein politisches Problem. Wird Rosetta nicht in DARMstadt überwacht? ;-b
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Sven B. schrieb: > stattdessen bauen wir für das zehnfache der Kosten einen Bahnhof oder sehen uns für das dreifache (=Einspielergebnis) im Kino an, wie jemand fiktiv auf einem Planeten mit blauen Bewohnern landet.
Wer die Landung live verfolgen möchte, nocht ist Zeit. Doch möglicherweise nur noch wenige Minuten. http://new.livestream.com/accounts/362/events/3544091
JAAAAAA !!! Ich hab nur kurz den Jubel gesehen (ist ja vollkommen überlastet, der Stream). Es hat anscheinend geklappt :-D Gratulation! Eine echte Meisterleistung. Chris (mit Gänsehaut)
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Anscheinend ist allerdings die Harpune nicht abgeschossen worden, was im Moment heisst, das Philae etwa 4g wiegt und nur dadurch auf dem Kometen parkt. Nun heisst es überlegen, denn da der Thruster nicht gezündet werden kann, hält nichts ausser der lächerlichen Schwerkraft die Sonde auf Position. Auch der Versuch, die Schnur aufzuwickeln und die Harpune nochmal abzuschiessen, birgt Risiken - wg. Actio = Reactio. Genauso ist es nicht möglich, einfach mit dem Verschraubungen anzufangen, weil auch die zu viel schubsen würden.
Matthias Sch. schrieb: > das Philae etwa 4g wiegt Nein, nicht schon wieder! Bitte schreib' 100mal mit Papier und Bleistift auf: „Die Masse wird in Gramm oder Kilogramm gemessen und ist eine Eigenschaft eines Körpers. Das Gewicht ist die Gravitationskraft, die auf eine Masse ausgeübt wird. Es wird in Newton gemessen.“
Was ist denn nun, gibt's mal wieder Neuigkeiten? Steht das Ding jetzt fest oder nicht? ;)
Sven B. schrieb: > Was ist denn nun, gibt's mal wieder Neuigkeiten? Steht das Ding jetzt > fest oder nicht? ;) Eher nicht. Laut dem was im Live Stream zuletzt verkündet wurde ist oder besser war das Ding zwar gelandet, danach aber wohl nochmals wieder etwas abgehoben und in Drehung um sich selbst geraten. Nun wissen sie wohl nicht welche Position genau der Lander momentan hat oder ob er überhaupt still steht, sonst hätten sie die Harpunen für die Verankerung längst manuell gezündet. Die Funkverbindung ist erwartungsgemäß nun erst mal abgebrochen. Neuigkeiten soll es erst morgen wieder geben. Bilder: http://www.esa.int/spaceinimages/Missions/Rosetta/%28class%29/image
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g. c. schrieb: > Eher nicht. Laut dem was im Live Stream zuletzt verkündet wurde ist oder > besser war das Ding zwar gelandet, danach aber wohl nochmals wieder > etwas abgehoben und in Drehung um sich selbst geraten. Mist. Na gut, war eigentlich vorhersehbar wenn beide Systeme die das Teil auf der Oberfläche halten sollen nicht funktioniert haben. Gibt es diese Infos irgendwo schriftlich?
Sven B. schrieb: > g. c. schrieb: >> Eher nicht. Laut dem was im Live Stream zuletzt verkündet wurde ist oder >> besser war das Ding zwar gelandet, danach aber wohl nochmals wieder >> etwas abgehoben und in Drehung um sich selbst geraten. > Mist. Na gut, war eigentlich vorhersehbar wenn beide Systeme die das > Teil auf der Oberfläche halten sollen nicht funktioniert haben. Gibt es > diese Infos irgendwo schriftlich? Was direktes hab ich jetzt von der ESA auch nicht bei der Hand. Aber einen Bericht von jemanden, der im Kontrollzentrum war. http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/11/12/ist-philae-auf-dem-kometen-gelandet-ja-und-das-vielleicht-sogar-zwei-mal/
Jörg Wunsch schrieb: > Bitte schreib' 100mal mit Papier und Bleistift auf Den Teufel werde ich tun... Würde man Philae im Moment an eine Federwaage hängen, würde die eben etwa 4g anzeigen - das reicht wohl, um die Lage anschaulich zu machen.
Jörg Wunsch schrieb: > Matthias Sch. schrieb: >> das Philae etwa 4g wiegt > > Nein, nicht schon wieder! > > Bitte schreib' 100mal mit Papier und Bleistift auf: „Die Masse wird > in Gramm oder Kilogramm gemessen und ist eine Eigenschaft eines > Körpers. Das Gewicht ist die Gravitationskraft, die auf eine Masse > ausgeübt wird. Es wird in Newton gemessen.“ Auf der langen Reise hat sie halt "Gewicht" verloren... :-)
Aber in den letzen Tagen hat der lander wieder massiv an Gewicht zugenommen und das bei nahezu konstanter Masse. ;)
Kompromissvorschlag: Philae wird dort mit der gleichen Gravitationskraft auf den Boden gedrückt, wie auf der Erde ein Körper mit einer Masse von 4 Gramm.
g. c. schrieb: > ...sonst hätten sie die Harpunen für die Verankerung > längst manuell gezündet. Wie darf man sich denn das vorstellen? Ich meine, da kann ja niemand im Kontrollzentrum sagen: "OK, jetzt zünden!" und dann nen Knopf drücken. Bis das Kommando da oben ankommt hat das Labor ja wieder eine komplett andere Lage/Position. Und ich glaube nicht dass die das exakt eine halbe Stunde im vorraus berechnnen können, bei den unregelmäsigen Daten...
Ich weiss nicht, ob man die Harpunen noch einmal auslösen kann (vermutlich nicht). Zumindest können die meisten der Experimente auch dann durchgeführt werden, wenn der Lander nur aufliegt. Was man beim "4-Gramm-Problem" nicht außer Acht lassen darf: man weiss praktisch nichts über die Beschaffenheit der Oberfläche. Wenn das nur recht lockeres Material/Eis ist, könnte der Lander sich auch ohne Harpunen tief reingedrückt und so stabil verankert haben, dass die Bohrungen vielleicht doch noch möglich sind. Aber warten wir mal die genauere Analyse ab :-) EDIT: Die These mit dem Reindrücken kann wohl begraben werden - der Lander ist offenbar noch zweimal gehüpft, bevor er dann etwa zwei Stunden später zur Ruhe kam (Quelle DLF). Man hat jetzt aber wieder Kontakt und ist vorsichtig optimistisch :-)
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Dirk E. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Quelle DLF > Kannst Du die Quellenangabe bitte konkretisieren? Musst Du mal auf dradio.de im Stream nachhören, irgendwie um 8:40 herum war das: Informationen am Morgen. Da gab es kurz Infos dazu.
@Chris D. (myfairtux) (Moderator) OK, Danke für den Hinweis. Also für alle Interessierten noch mal: Stream 'Deuschlandfunk' auf o.g. Seite -> Stream 08:42 ('Informationen am Morgen'; kurz nach dem Beginn). Hoffentlich nicht noch so 'ne Labertasche wie Herr Prof. Ullrich Walter, gestern auf N24, das war der absolute Hit!
Niemand wird gerne zugeben, das alle primären Verankerungssysteme nicht funktioniert haben, das wird noch ein Weilchen dauern. Andererseits ist die Navigationsleistung ohne Zweifel ein Meisterwerk und wird Geschichte schreiben. Die Onboard Batterien halten jetzt erstmal einige 60-70 Stunden und wenn Philae Sonne abkriegt, bleibt auch für etwaige Experimente über die Primärphase hinaus Luft. Das Accelerometer in den Harpunen sollte den Jungs evtl. auch etwas darüber verraten, was nun genau passiert ist. Die Frage ist, ob man am Kometen rumpolken kann für Bodenproben, ohne das der Lander gleich wieder abhebt. Aber Fotos von Bord des Landers sollten gehen und mit ein bisschen Glück sieht man darauf auch, wie die Position ist. Rosetta führt jetzt auch einige Manöver aus, um den Landeplatz gut ins Bild zu rücken. Ob wir heute um 14.00 Uhr bei der Pressekonferenz was neues erfahren, wage ich zu bezweifeln.
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Immerhin schient der Lander jetzt stabil zu stehen und es gibt ein erstes Foto von der Landestelle: http://www.esa.int/spaceinimages/Images/2014/11/Welcome_to_a_comet Die Gerüchte verdichten sich, dass nur die Automatik zur Auslösung der Harpunen nicht funktioniert hat, aber eine manuelle Auslösung durchaus noch möglich ist. Man darf gespannt sein :-)
Chris D. schrieb: > Die Gerüchte verdichten sich, dass nur die Automatik zur Auslösung der > Harpunen nicht funktioniert hat, aber eine manuelle Auslösung durchaus > noch möglich ist. Das klingt ja vielversprechend. Wäre schon cool wenn sie es schaffen würden das Ding da festzuschrauben.
Hallo, Chris D. schrieb: > Immerhin schient der Lander jetzt stabil zu stehen und es gibt ein > erstes Foto von der Landestelle: > > http://www.esa.int/spaceinimages/Images/2014/11/Welcome_to_a_comet irgendwie sieht es auf dem Bild so aus, als ob der Fuß in der Luft hängt. Das gute Stück wird doch nicht umgekippt sein. Mit freundlichen Grüßen Guido
Bei der Pressekonferenz dürfte herauskommen, dass man zunächst das übrige sensorische Progrogramm abspult, bevor man die Mission mit überhasteten Manövern zum Abruch auch der ohnehin möglichen Experimente bringt. Wenn die wichtigsten anderen Fragen gegklärt sind wird man eventuell noch einen Versuch unternehmen an das I-Tüpfelchen Bodenproben zu analysieren zu gelangen. Schon allein die Stossdämpfer für die Landung dürften eine enorme technologische Herausforderung gewesen sein. Wenn man die Temperaturen und Masseverhältnisse, die daraus resultierenden Kräfte und die vorherige Verweildauer im all berücksichtigt. Mechanische Komponenten dürften spröde werden und Gas wie Flüsgigkeiten ihre Eingenschaften komplett verändern, gegenüber den hiesiegen Bedingungen. Natürlich ist es für die Entwickler der Haltesysteme blöd den Erfolg nicht eingefahren haben zu können, aber das war auch meiner Meinung nach die größte Herausforderung der ganzen Mission. Denn die eigentliche Probenentnahme und ~Analyse wurde im Grundsatz schon am Mond exerziert. Namaste
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Winfried J. schrieb: > Schon allein die Stossdämpfer für die Landung dürften eine enorme > technologische Herausforderung gewesen sein. Der ist insgesamt dreimal aufgesetzt. Da kann man wohl froh sein, daß der offenbar noch heil ist.
Ich vermute auch mal, dass sie nicht versuchen werden die Harpunen abzuschießen bevor noch ein paar Sachen gemacht wurden. Scheint ja momentan einigermaßen stabil zu sein ...
Sven B. schrieb: > Scheint ja > momentan einigermaßen stabil zu sein ... Nicht einigermaßen. Der steht in 100 Millionen Jahren noch genau da. Ist ja nichts da, was ihn da runter schubst oder wegpustet.
eben, man erinnere sich der Lunochodmission, die absoluten Bedingungen waren dank der Masseverhältnisse wesentlich günstiger die herausforderungen aber nicht geringer und auch da gab es Rückschläge und Erfolge auf der Basis des damalstechnologisch Möglichen. Die Forschung wäre keine und überflüssig wie ein drittes Knie wären negative Erignissverläufe von vornherein ausgeschlossen. man kann auch daraus wieder nur lernen neue ansätze unter einbeziehung der gemachten Erfahrungen zu unternehmen. Try and error, these are the components of evolution and research. Namaste
Mein grosses Vorbild schrieb: > Sven B. schrieb: >> Scheint ja >> momentan einigermaßen stabil zu sein ... > Nicht einigermaßen. Der steht in 100 Millionen Jahren noch genau da. Ist > ja nichts da, was ihn da runter schubst oder wegpustet. Aber nur, wenn er nach dem Auftreffen auf den Boden auch komplett zum Stehen gekommen ist ... und das scheint ja nicht ganz klar zu sein. Hört sich ja eher so an, als ob er noch ein bisschen hüpft.
Mein grosses Vorbild schrieb: > Sven B. schrieb: >> Scheint ja >> momentan einigermaßen stabil zu sein ... > > Nicht einigermaßen. Der steht in 100 Millionen Jahren noch genau da. Ist > ja nichts da, was ihn da runter schubst oder wegpustet. Woher weist du das??? Darauf würde ich schon aus Unkenntniss der Bahnparameter und Eigenbewegungsparameter des Drecklumpens, aber auch noch nicht vorhersehbarer Ereignisse nicht wetten ;) Namaste
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Winfried J. schrieb: > Woher weist du das??? Die ESA geht davon aus, daß die Sonde da bleibt. Und wenn sie da bleibt, bleibt sie ewig da. Es sei denn Jupiter zieht den Kometen näher an sich ran und zerlegt ihn. So wie Shoemaker-Levy-9. Winfried J. schrieb: > Darauf würde ich schon aus Unkenntniss der Bahnparameter und > Eigenbewegungsparameter des Drecklumpens, aber auch noch nicht > vorhersehbarer Ereignisse nicht wetten ;) Wenn der Komet einen Drehimpuls hat, dreht er sich, hat er keinen, dreht er sich nicht. Aber er zuckt nicht und wirft die Sonde dadurch ab.
Wenn der Komet sich dreht, fliegt der Lander irgendwann von der Oberfläche weg, wenn er nicht festgeschraubt ist.
Probleme könnte es vor allem dann geben, wenn der Komet "zum Leben erwacht", also seinen Schweif ausbildet. Da könnte es schon Kräfte geben, die den Lander bewegen. Ich denke auch, dass jetzt vernünftigerweise erstmal alle Experimente, die möglich sind, durchgezogen werden und man dann schaut, ob man die Harpunen/Bohrer noch sinnvoll einsetzen kann, um dann Probebohrungen vornehmen zu können. Was mir noch eingefallen ist bzgl. Impulsaufnahme beim Bohren: Man hat doch noch den Drallstabilisator aus der Abstiegsphase. Wenn es möglich ist, den vor dem Bohren wieder auf Touren zu bringen, hätte man eventuell eine Chance, auch ohne Harpunen das Teil in der aktuellen Lage "festzuzurren". Man müsste dann schauen, in welchen Achsen das ginge und wie es mit der Präzession aussieht. Froh kann man schonmal sein, dass Philae nicht in irgendeine Spalte gerutscht ist und offenbar halbwegs in der Sonne liegt/steht. Hoffentlich ist die Sonneneinstrahlung in der aktuellen Position gut genug - damit die Mission noch lange laufen kann :-)
Sven B. schrieb: > Wenn der Komet sich dreht, fliegt der Lander irgendwann von der > Oberfläche weg, wenn er nicht festgeschraubt ist. Warum sollte er? Die Graviation dort ist offenbar so groß, dass der Lander am Kometen "kleben" bleibt. Solange keine weiteren Kräfte auf den Kometen einwirken, ändert sich die Anziehungskraft an der Stelle nicht.
Chris D. schrieb: > Probleme könnte es vor allem dann geben, wenn der Komet "zum Leben > erwacht", also seinen Schweif ausbildet. Da könnte es schon Kräfte > geben, die den Lander bewegen. Wenn man sich anschaut, wo das Teil zur Zeit ist, wird das ja zum Glück noch eine Weile dauern. > Was mir noch eingefallen ist bzgl. Impulsaufnahme beim Bohren: > Man hat doch noch den Drallstabilisator aus der Abstiegsphase. Wenn es > möglich ist, den vor dem Bohren wieder auf Touren zu bringen, hätte man > eventuell eine Chance, auch ohne Harpunen das Teil in der aktuellen Lage > "festzuzurren". Man müsste dann schauen, in welchen Achsen das ginge und > wie es mit der Präzession aussieht. Hmm. Funktioniert das tatsächlich, also hat das Ding Mechanismen um das Schwungrad wieder zu aktivieren? > Die Graviation dort ist offenbar so groß, dass der Lander am Kometen > "kleben" bleibt. Falls das so ist, fliegt er natürlich nicht weg.
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Sven B. schrieb: > Wenn der Komet sich dreht, fliegt der Lander irgendwann von der > Oberfläche weg, wenn er nicht festgeschraubt ist. Warum? Du fliegst doch auch nicht von der Erde, weil sie sich dreht. Tschuri dreht sich in 12 Stunden einmal um die eigene Achse. Wenn die Sonde deswegen wegfliegen würde, würde sie das sofort tun und nicht irgendwann.
Sven B. schrieb: > Hmm. Funktioniert das tatsächlich, also hat das Ding Mechanismen um das > Schwungrad wieder zu aktivieren? Das ist mir leider nicht bekannt - möglicherweise geht das nur mit dem Saft von Rosetta - wobei das Rad sich ja ein paar Stunden autonom drehen muss. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man das Ding wieder anwerfen kann. Eine völlig irre Idee wäre, Mama Rosetta zu ihrem Kleinen zu manövrieren und in mit einem "sanften Andrücken" bei seiner zeitgleichen Befestigung durch die Bohrer zu helfen. Ich würde sagen: ist geschenkt! ;-)
Mein grosses Vorbild schrieb: > Sven B. schrieb: >> Wenn der Komet sich dreht, fliegt der Lander irgendwann von der >> Oberfläche weg, wenn er nicht festgeschraubt ist. > > Warum? Du fliegst doch auch nicht von der Erde, weil sie sich dreht. > Tschuri dreht sich in 12 Stunden einmal um die eigene Achse. Wenn die > Sonde deswegen wegfliegen würde, würde sie das sofort tun und nicht > irgendwann. Ja, das liegt aber an der Gravitation. Wenn sich der Komet schneller dreht als die Gravitation sozusagen erlaubt, fliegt die Sonde mehr oder weniger schnell weg.
Sven B. schrieb: > Ja, das liegt aber an der Gravitation. Wenn sich der Komet schneller > dreht als die Gravitation sozusagen erlaubt, fliegt die Sonde mehr oder > weniger schnell weg. Der springende Punkt ist aber: Wenn das der Fall sein sollte, dann wäre es schon passiert. In den nächsten Monaten wird sich nicht viel tun. Tschuri erreicht sein nächstes Perihel (sonnennächster Punkt) im August nächsten Jahres. Interessant wird, welche Oberflächenaktivitäten sich bis dahin zeigen werden. Dabei könnte es allerdings sein, dass Tschuri die Sonde 'abwirft'.
Karl Heinz schrieb: > Der springende Punkt ist aber: > Wenn das der Fall sein sollte, dann wäre es schon passiert. Wobei das rein akademisch ist. Tatsächlich hätte die Sonde nie landen können.
Karl Heinz schrieb: > Sven B. schrieb: > >> Ja, das liegt aber an der Gravitation. Wenn sich der Komet schneller >> dreht als die Gravitation sozusagen erlaubt, fliegt die Sonde mehr oder >> weniger schnell weg. > > Der springende Punkt ist aber: > Wenn das der Fall sein sollte, dann wäre es schon passiert. Gut, kann sein, kann ich nicht abschätzen ob man das schon gemerkt hätte wenn der Lander zum Beispiel mit 10cm pro Tag von dem Komet wegdriftet. Aber ja, wahrscheinlich wäre es dann nicht gehüpft.
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Wenn der Komet sich so schnell drehen würde, dass die Sonde wegfliegen könnte, dann wäre er selbst schon auseinandergeflogen.
Sinus Tangentus schrieb: > Wenn der Komet sich so schnell drehen würde, dass die Sonde wegfliegen > könnte, dann wäre er selbst schon auseinandergeflogen. Das weißt du bestimmt, weil du das eben nachgerechnet hast, und weil du im Gegensatz zu den ESA-Leuten auch genau weißt, aus welchem Material der Komet ist ... :) Im Ernst, ich glaube nicht, dass man hier irgendwelche verlässlichen Aussagen machen kann.
Meistens gibt es unter diesem Link die aktuellsten Bilder zu laden: http://tvdownload.esa.int/ Einfach nach 'Last Modified' sortieren. Chris D. schrieb: > Solange keine weiteren Kräfte auf den Kometen einwirken, ändert sich die > Anziehungskraft an der Stelle nicht. Das interessante bei Kometen sind ja u.a. die 'nichtgravitionellen' Kräfte, die bei Annäherung oder auch Entfernen von der Sonne entstehen, man denke an den bis heute etwas rätselhaften Ausbruch auf Halley beim Verlassen des inneren Sonnensystems und kreuzen etwa der Saturnbahn. Solche Kräfte können natürlich auf 67P wirken - soweit ich die Kometenwissenschaftler verstehe, sind 'junge' Kometen wesentlich aktiver in dieser Hinsicht als alte, die schon viele tausend Mal das innere System besucht haben. In welche Kategorie 67P fällt, weiss ich aber nicht. Halley ist bekannt als recht junger Komet. Sven B. schrieb: > Im Ernst, ich glaube nicht, dass man hier irgendwelche verlässlichen > Aussagen machen kann. Eigentlich sind nur 2 Dinge sicher - 67P ist keine Rauch- oder Staubwolke und er ist so solide, das der Lander wieder so stark hoch hüpfte, wie er es tat. Es bleibt spannend. Wenn nur das APX funktioniert, wäre man schon eine Riesenschritt weiter. Das ist die gleiche 'Schnüffelnase', die schon bei Sojourner auf dem Mars Material gemessen hat. Original aus Lindau am Bodensee :-)
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Ich bin ja eher beeindruckt, dass er wieder runtergefallen ist, muss ich sagen. Die Gravitation hätte ich intuitiv kleiner eingeschätzt.
So langsam wird es zur 'Mission Impossible'. Der Ärmste ist durch das Gehüpfe umgekippt und die Solarzellen liegen weitestgehend im Schatten. Ohne vernünftige Entprellung geht es auch bei Kometensonden nicht.
Mein grosses Vorbild schrieb: > So langsam wird es zur 'Mission Impossible'. Das lag aber daran, dass die Rakete zum andrücken nicht gezündet hat. Da ist ja kaum Schwerkraft auf dem russischen Stein. Glück im Unglück: Sie ist geschützter und wird länger leben als geplant. Man hat ja damit gerechnet, dass die Elektronik im März durch die Sonnennähe überhitzt. Also gemach gemach. Wobei ich mir vorstellen kann, dass das Philae die Roestta als Relaisfunkstelle braucht. Oder? Stefan M. schrieb: > Wenn ich Milliardär wäre, hätte ich eine eigene geheime Mission zum > Kometen gestartet, nur um dort ein paar Narrenkostüme am Landeplatz > abzulegen. Ist vielleicht so passiert. Irgendein Oligarch ... Das hat das Philae zu spät gemerkt und ist deshalb woanders hingehüpft. LG old.
D a r i u s M. schrieb: > Wobei ich mir vorstellen kann, dass das Philae die Roestta als > Relaisfunkstelle braucht. Oder? Ja, braucht sie. Muss der Lander denn ununterbrochen laufen, oder kann der mit den 90 Minuten Solar am Tag trotzdem längerfristig in Betrieb bleiben (dann aber nur abschnittsweise)?
Stefan M. schrieb: > Wenn ich Milliardär wäre, hätte ich eine eigene geheime Mission zum > Kometen gestartet, nur um dort ein paar Narrenkostüme am Landeplatz > abzulegen. Ich hätte alle Narrenkostüme da raufgeschickt und die Kasper, die da drinstecken gleich mit. Täätää.
Sven B. schrieb: > Muss der Lander denn ununterbrochen laufen, oder kann der mit den 90 > Minuten Solar am Tag trotzdem längerfristig in Betrieb bleiben Het er auf der Pressekonferenz heute kurz angeschnitten. Primäre und sekundäre Batterie halten für 60-70 Stunden nach dem Abkoppeln. Das reicht, um erstmal primäre Messungen und Housekeeping zu machen. Danach kommt es sehr auf die Solarpanels an. Philae kann hibernieren. Wenn dann Sonne einfällt werden die Batterien und und die primären Systeme geheizt, danach werden die Batterien geladen.
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ich hab vor einer ewigkeit mal gelesen, dass eine Einsatzzeit von rund 2 Tagen angedacht ist. Alles darüber wäre Bonus und ungeplant. daher würden die von Matthias Sch. angegebenen 60-70 Stunden zumindest ungefähr passen. Nach der Zeit soll die Sonde dem Komet hinterherfliegen und noch ein paar Daten sammeln
Tja, der blöde re-bounce hat die an sich ansonsten perfekte Punktlandung zerdeppert und nun liegt das Teil irgendwo rund 1 km von der Touchdown-Stelle gekippt auf der Seite, streckt ein Bein in die (nicht vorhandene) Luft und liegt auch noch dummerweise im Schatten, so dass die Solarpanels ungenügend Licht bekommen. Die Energie reicht laut Aussage aus dem Stream des heutigen Tages der esa noch für morgen. Übermorgen wirds bereits knapp werden mit der Energie. So wie es aussieht, könnte es wohl nix werden mit dem Bohren. Dazu müsste Philae erst die Lage ändern, sich fest verankern lassen und noch weiß keiner, ob das gelingen wird oder überhaupt probiert werden kann bzw. sollte in der derzeitigen Position des Landers. Die Harpunen hatten den Auslösebefehl wohl beim ersten Aufsetzen erhalten, wurden dann aber doch nicht abgefeuert und niemand weiß bisher wieso nicht. Darin liegt das eigentliche Malheur des ansonsten perfekten Fluges bisher. Ausgang momentan unbekannt.
Also die haben ein Schwestermodell von Philae da zum experimentieren. Die Leute sind nicht auf den Kopf gefallen und werden das Beste draus machen. Für mich hier sind eh nur die Bilder interessant und die werden ja geliefert. Richtig schöne Nahaufnahmen. LG old.
Naja, wenn sie die Bohrung noch hinkriegen würden, wäre schon cool, oder?
Ja. Vielleicht bekommen sie das Treibwerk gezündet und das Ding kippt so auf die Füsse, oder es zieht sich mit einer der Harpunen in Position. So meine naive Vorstellung. LG old.
Könnte mir auch vorstellen, dass sie sich irgendsowas noch überlegen, ja. Sicher aber erst, nachdem die anderen Experimente gelaufen sind ... Und dann ist da noch das Problem mit der Energieversorgung ...
Sven B. schrieb: > Könnte mir auch vorstellen, dass sie sich irgendsowas noch überlegen In die Wand statt in den Boden bohren, ha ha. LG old.
D a r i u s M. schrieb: > Vielleicht bekommen sie das Treibwerk gezündet und das Ding kippt so > auf die Füsse Dafür gibt es wohl keine Chance mehr. Das Triebwerk ist abgeschrieben und es wäre auch viel zu riskant, das Dings irgendwann nochmal zu zünden. Alle mechanischen Vorgänge bergen das Risiko, das Philae abrutscht oder sonstwie die Orientierung verliert, damit wäre die Kommunikation mit Rosetta gefährdet und natürlich das bisschen Rest an Solarenergie. So wie ich die Jungs verstehe, werden erstmal alle Experimente gemacht, die keine oder nur minimale mechanische Reaktionen hervorrufen. Wenn das erledigt ist, wird wohl der Bohrer ausprobiert. Ob das APX nahe genug an die Felsen (oder was auch immer das ist) herangebracht werden kann? On verra.
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Offenbar macht der Photovoltaik-Wahn dem Projekt ein Ende. :-( LG old.
Sieht ja nicht so toll aus. Ist schon klar, ob der Lander die Daten von den Experimenten vom Freitag noch übertragen konnte? Ansonsten liest sich das ja so als ob er jetzt eben da steht, und mit ganz viel Glück bootet er nochmal wenn der Komet näher an die Sonne kommt, aber ansonsten ist Schluss ...
Ich habe noch die Hoffnung, dass sich Philae in einen Sleep-Modus versetzen lässt, so dass die Sonnensegel selbst bei nur 1 Std Sonne pro Tag langfristig die Akkus wieder mehr aufladen können, als z.Zt. laufend verbraucht wird. Könnte Wochen dauern.
Bernd K. schrieb: > so dass die Sonnensegel selbst bei nur 1 Std Sonne > pro Tag langfristig die Akkus wieder mehr aufladen können Momentan wohl nicht möglich, da erst die Akkus auf 0°C erwärmt werden sollen, bevor sie geladen werden. Und dazu reicht die Energie nicht.
So ist es. Die Akkus können mit diesem Energiebudget wohl gar nicht geladen werden, höchstens geht das Ding mal an (ohne Akkus) und mit viel Glück schafft es es, Kontakt mit der Sonde aufzunehmen.
Scheint wir sind nicht ganz auf dem aktuellen Stand: https://twitter.com/Philae_MUPUS Die Telemetrie steht wohl (wieder) und das Ding wurde 35° gedreht für eine bessere Ausrichtung der Solarzellen.
Timm Thaler schrieb: > https://twitter.com/Philae_MUPUS Man sieht in dem Screenshot übrigens ganz gut, wie die Kommunikation funktioniert bzw. nicht funktioniert. Es scheint sich um eine Art von X25 oder AX25 Protokoll zu handeln und dann sieht man, wie die +Reps (Repetitions) schlagartig in die Höhe gehen, weil die Verbindung abreisst. Oben ist der Link recht gut, wie man an '+Reps 1' sieht. Rosetta spielt den Digipeater, fragt mich aber nicht, welche Spalte Rosetta und welche Philae ist. Bernd K. schrieb: > Ich habe noch die Hoffnung, dass sich Philae in einen Sleep-Modus > versetzen lässt Das kann sie. Es gibt sogar zwei Modes: Stand-By braucht wohl etwa 2 Watt und Sleep etwa 1W.
was ich nicht so ganz verstehe ist, warum die keine Radionuklidbatterie benutzen. Sich auf Solarzellen zu verlassen ist schon relativ unsicher... Oder ist so eine Batterie zu schwer?
Jonny Obivan schrieb: > was ich nicht so ganz verstehe ist, warum die keine Radionuklidbatterie > benutzen. Sich auf Solarzellen zu verlassen ist schon relativ > unsicher... > > Oder ist so eine Batterie zu schwer? Jepp. Solch eine Batterie, die auch die entsprechende Leistung bringt, wiegt mehr als der ganze sonstige Lander. Rosetta benötigte ja nicht umsonst 10 Jahre, die damals stärkste europäische Rakete und etliche Swing-Bys, um überhaupt auf den entsprechende Geschwindigkeitsvektor zu kommen. Da zählt (immer noch) jedes Gramm! Dazu kommt, dass so eine Batterie gerade für die angestrebte Mission erhebliche wissenschaftliche Nachteile gehabt hätte - insbesondere durch die erhebliche Erwärmung ihrer Umgebung. Die Stahlungswärme hätte Temperaturmessungen des Landers ad absurdum und vermutlich zur Sublimation von Eis geführt. Damit wärend die Umgebungsbedingungen am Landeplatz komplett verändert worden. Die Leute von der ESA werden das schon sehr genau durchkalkuliert und alle Vor- und Nachteile abgewogen haben - im Gegensatz zur Meinung vieler "Spezialisten" sind da durchaus Fachleute am Werk.
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@ Chris, Danke für die Erläuterung - das macht natürlich alles Sinn. > Die Leute von der ESA werden das schon sehr genau durchkalkuliert und > alle Vor- und Nachteile abgewogen haben Davon gehe ich aus :-)
Speziell zur damaligen Zeit wollte man beweisen was mit Solartechnik geht. Dafür werden dann auch Kompromisse eingegangen. Man ist halt davon ausgegangen, dass das Andrücktriebwerk funktioniert und Philae im Sonnenlicht steht. Hätte man eingeplant, dass das Gerät in eine dunkle Spalte hüpft, ... hätte ... wenn ... aber ... Nacher ist man immer schlauer. Hauptsache man lernt daraus. Glück im Unglück: Beitrag "Re: Rosetta koppelt den Lander ab" __________________________________________________________________ Jemand die heute-show gesehen? :-)))))))))))))))))))))))))) LG old.
Schau Dir mal bitte die Experimente des Landers an, und überlege, warum eine Nuklidbatterie, die permanent Zerfallswärme und ionisierende Strahlung abgibt, dafür ungünstig wäre. Eine Nuklidbatterie läßt sich nicht abschalten und hätte 10 Jahre lang sinnlos rumgestrahlt, während der Lander im Tiefschlag lag. Dafür wäre etwa 1000 bis 10000 mal soviel Nuklid nötig gewesen wie für die eigentliche Dauer der Experimente. Alles Gewicht, was hochtransportiert werden will.
Timm Thaler schrieb: > Scheint wir sind nicht ganz auf dem aktuellen Stand: > > https://twitter.com/Philae_MUPUS > > Die Telemetrie steht wohl (wieder) und das Ding wurde 35° gedreht für > eine bessere Ausrichtung der Solarzellen. Wo steht das mit dem gedreht, das klingt interessant? Ansonsten liest man eher, dass der Lander jetzt erstmal aus ist, und mit ganz viel Glück geht er wieder an wenn der Komet näher an die Sonne kommt ...
Ein paar technische Details gibt es hier nachzulesen: http://articles.adsabs.harvard.edu/full/2003ESASP.532E..72B Die Software ist wohl in Forth geschrieben.
Momentan finde ich insb. zwei Sachen unklar bzw. interessant: 1. Es gibt ja diese Aussage, dass nur 90 Minuten am Tag 1 Watt verfügbar ist, davon 20 Minuten lang 3-4 Watt. Gilt die nach der erwähnten Drehung immer noch oder hat sich die Situation dadurch verbessert -- oder wahrscheinlich weiß man das noch gar nicht? 2. Konnten irgendwelche Daten aus der Bohrung gewonnen und übertragen werden?
Sven B. schrieb: > 2. Konnten irgendwelche Daten aus der Bohrung gewonnen und übertragen > werden? Lt. Stephan Ulamec (Lander Manager) ist die komplette primäre Runde abgeschlossen worden, wenngleich die Batterien während der Übertragung der Daten zum Schluss stark in die Knie gegangen sind: http://blogs.esa.int/rosetta/2014/11/15/pioneering-philae-completes-main-mission-before-hibernation/ Da gehört auch der Bohrer MUPUS dazu und das APXS. Der Fisch ist also geputzt und alles was darüber hinausgeht, wird als unverhofftes Glück angesehen. Rosetta wird weiterhin die Ohren aufsperren während der kurzen Zeit, in denen sowohl der Lander im Sonnenlicht steht als auch der Orbiter in Sicht ist, aber es ist zumindest für die nächsten Monate unwahrscheinlich, das ein Kontakt aufgebaut wird. Zuerst müssen die Batterien von Philae geheizt werden auf über 0°C, dann ersr können sie geladen werden und danach würde die Elektronik erwachen. Erst wenn 67P sich im Perihelion befindet (sonnennächster Punkt seiner Bahn), das etwa so weit weg ist wie die Erde von der Sonne, besteht eine Chance auf genügend Wärme und Licht, um den Kleinen aufzuwecken. Alles in allem eine Spitzenleistung - wenig erwähnt werden z.B. auch die Operatoren der Antennen, die Rosetta über 500 Mio. km im Fokus halten, und so erst die Kommunikation ermöglichen - rund um die Uhr. Alleine das finde ich schon sehr beeindruckend. Da es im Dezember ein grosses Powwow der Kometenwissenschaftler gibt, machen die Jungs jetzt die Daten fertig, um sie zu präsentieren.
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Matthias Sch. schrieb: > Sven B. schrieb: >> 2. Konnten irgendwelche Daten aus der Bohrung gewonnen und übertragen >> werden? > > Lt. Stephan Ulamec (Lander Manager) ist die komplette primäre Runde > abgeschlossen worden, wenngleich die Batterien während der Übertragung > der Daten zum Schluss stark in die Knie gegangen sind Cool, das Bohren war also Teil davon. Dann bleibt ja zu hoffen, dass da irgendwelche verwertbaren Ergebnisse entstanden sind. > Zuerst müssen die Batterien von Philae geheizt werden auf über 0°C, dann > ersr können sie geladen werden und danach würde die Elektronik erwachen. Das fand ich auch nicht so ganz klar. Manche Quellen hörten sich auch so an, als ob der Lander direkt mit den 5W von den Solarzellen (sofern verfügbar) booten könnte, ohne die Batterien zu laden.
Übrigens steht der Start der nächsten (japanischen) Mission zum Thema 'Asteroidenlandung' Ende diesen Monats aus (Info dazu http://www.deutschlandfunk.de/astronomie-auf-einen-sprung-zum-asteroiden.732.de.html?dram:article_id=302532).
D a r i u s M. schrieb: > Offenbar macht der Photovoltaik-Wahn dem Projekt ein Ende. :-( > > LG > > old. ..klar doch, die hätten einfach einen Schukostecker dran schrauben sollen, der Strom kommt da schließlich aus der Steckdose, oder? Mit Photovoltaik-Wahn gebe ich Dir recht, aber das ist wohl in de Raumfahrt die sinnvollste Variante "Sonnennahe" Geräte mit Strom zu versorgen, oder? Eine Isotopenbatterie hält zwar auch lange, wird aber irgendwann alle.. Lustig isses ja auch das es Sonden gibt wie die letztens: Das Moppen fährt noch, nur kann sich Keiner mehr mit dem Ding unterhalten weil die notwendige Bodentechnik verschrottet wurde. Oder man archiviert aufwändig und klimatisiert Datenträger und merkt nicht wie man während dessen die Abspielgeräte für die Datenträger (Tapes) auf den Schrott schafft. Das ist NASA Logik. Die kriegen ja auch hin die Konstruktionspläne der Lunar Lander weg zu schmeißen...warum wohl? Gruß, Holm
Holm Tiffe schrieb: > Mit Photovoltaik-Wahn gebe ich Dir recht, aber das ist wohl in de > Raumfahrt die sinnvollste Variante "Sonnennahe" Geräte mit Strom zu > versorgen, oder? Siehe Beitrag "Re: Rosetta koppelt den Lander ab"
D a r i u s M. schrieb: > Speziell zur damaligen Zeit wollte man beweisen was mit Solartechnik > geht. Dafür werden dann auch Kompromisse eingegangen. Das ist Quatsch. Das hat nichts mit der 'damaligen Zeit' zu tun, sondern eben mit der Anwendung. Bei z.B. den Voyager Sonden war es klar, das sie sich soweit von der Sonne entfernen, das Solarenergie nicht reichen würde, um die Sonden am Leben zu erhalten, und das ist bei New Horizons ähnlich: http://www.nasa.gov/mission_pages/newhorizons/main/index.html Deswegen haben alle diese Sonden RTGs. Wenn man es also braucht, wird es auch eingesetzt. Das war auch bei Cassini-Huygens so und ebenfalls bei Galileo. Und ob du es glaubst oder nicht, selbst Ende der 50er war Solartechnik im All schon hipp, als wir hier alle auf der Erde Atomkraftwerke für eine tolle Erfindung hielten: https://en.wikipedia.org/wiki/Explorer_6 Da Rosetta übrigens 'rock-solid' funktioniert, wie der Flugdirektor bemerkte, sind die Sonnenzellen an Bord des Orbiters nicht nur schick, sondern laufen auch prima. Und du kannst sicher sein, wenn RTG wirtschaftlich wären, würden die grossen TV-Satellitenbetreiber für ihre Astras und Eutelsats usw. Nuklearbatterien nehmen, Gefahren hin oder her. Tun sie aber nicht, und das aus gutem Grund.
Matthias Sch. schrieb: > sondern > eben mit der Anwendung Eben. Für einen Lander keine gute Lösung. Für Satelliten und Sonden die im All arbeiten, schon. Matthias Sch. schrieb: > Die Mission läuft schon seit über 10 Jahren, man musste also etwas > Geduld mitbringen. Und jetzt wieder. Aber nicht sooo viel. Holm Tiffe schrieb: > Lustig isses ja auch das es Sonden gibt wie die letztens: Das Moppen > fährt noch, nur kann sich Keiner mehr mit dem Ding unterhalten weil die > notwendige Bodentechnik verschrottet wurde. Habe ich nicht mitbekommen. Link? Hoffe das gibt jetzt nicht Mecker vom Moderator. ;-) LG old.
D a r i u s M. schrieb: > Matthias Sch. schrieb: >> sondern >> eben mit der Anwendung > > Eben. Für einen Lander keine gute Lösung. > Für Satelliten und Sonden die im All arbeiten, schon. Das wurde doch oben schon diskutiert. Ich habe sogar den Beitrag nochmal verlinkt. Es gibt anscheinend gute Gründe, warum der Lander eben nicht mit einer Nuklearbatterie versorgt wird. Ich würde vorschlagen, ohne das Vorhandensein deutlicher Hinweise auf etwas anderes einfach mal davon auszugehen, dass sich irgendjemand sehr cleveres gut überlegt hat, wie das gemacht wird. Das ist nämlich meistens so bei solch einer Mission.
Sven B. schrieb: > Nuklearbatterie Und das ist die einzige Alternative? Kann ich nur schwer glauben. Sven B. schrieb: > ohne das Vorhandensein deutlicher Hinweise auf > etwas anderes einfach mal davon auszugehen, dass sich irgendjemand sehr > cleveres gut überlegt hat, wie das gemacht wird. Das ist nämlich > meistens so bei solch einer Mission. Nicht bei einer Mission die schief am falschen Platz steht und schläft. LG old.
Ich weiß nicht ob es mittlerweile möglich ist kleinere RTGs zu bauen, aber wenn man sich bei Wikipedia die Größe des RTG bei Cassini-Huygens ansieht, ist dieser alleine größer als der komplette Philae Lander mit seinen 80 x 80 x 100 cm.
Thomas W. schrieb: > Ich weiß nicht ob es mittlerweile möglich ist kleinere RTGs zu bauen, > aber wenn man sich bei Wikipedia die Größe des RTG bei Cassini-Huygens > ansieht, ist dieser alleine größer als der komplette Philae Lander mit > seinen 80 x 80 x 100 cm. Und die Masse ist eben viel zu hoch. Man hätte bei der Gesamtmasse des Landers von 100kg einfach nur die Batterie auf dem Kometen abgesetzt und keinerlei Messgeräte - das ist wenig sinnvoll ;-) Dazu kommt das, was Timm noch eingebracht hat: das RTG hätte über zehn Jahre völlig sinnlos Energie verbraten, bei gerade anfänglich starkem Abfall der Leistung. Es hätte dzu also noch eine erhebliche, völlig unnütze Masse mitgeführt werden müssen.
D a r i u s M. schrieb: > Sven B. schrieb: >> Nuklearbatterie > Und das ist die einzige Alternative? Kann ich nur schwer glauben. Also ich kenne keine anderen Alternativen zu konventionellen Akkus die deutlich mehr Energieinhalt haben.
Sven B. schrieb: > D a r i u s M. schrieb: >> Sven B. schrieb: >>> Nuklearbatterie >> Und das ist die einzige Alternative? Kann ich nur schwer glauben. > Also ich kenne keine anderen Alternativen zu konventionellen Akkus die > deutlich mehr Energieinhalt haben. Richtig. Er sollte also Glauben durch Wissen ersetzen :-)
D a r i u s M. schrieb: > Muss doch kein Akku sein. Was sollte man sonst nehmen? Werd' mal konkret :)
Bin "Batterietechnisch" nicht auf dem erforderlichen Wissensstand. Deshalb kann ich Dir da keine Antwort drauf geben. LG old.
>Was sollte man sonst nehmen? Werd' mal konkret :) Sowas? http://de.wikipedia.org/wiki/Radionuklidbatterie
Ich weiss nicht, ob das von der Bilanz passt. Aber chemische Primärzellen welche erst vor Ort aktiviert werden. Oder Brennstoffzellen .... das anfallende Wasser kann dann noch zuvor trockenen Galvanische Zellen aktivieren. Oder eingefrorenen Primärzellen zur Bedarfzeit auftauen. Klar nur für die Aktivitätsphase des sytems interessant aber für den Sleepmodus und Wakeup dann halt Solar. Zum Anwärmen chemische Prozesse? wird halt komplexer..
Jonas Biensack schrieb: >>Was sollte man sonst nehmen? Werd' mal konkret :) > > Sowas? > > http://de.wikipedia.org/wiki/Radionuklidbatterie Was meinst Du, worüber hier die ganze Zeit diskutiert wurde? ;-) @Darius: Leider hat man da nicht viel Auswahl. Wenn es Alternativen gäbe, dann würden die auch eingesetzt. Keiner der Verantwortlichen dort würde auf der Schiene "Hey, wir werfen mal alle Erfahrungen der letzten Jahrzehnte über Bord und nehmen hier jetzt Solarzellen, einfach weil es angesagt ist." fahren. So eine Unternehmung plant man nicht mal an einem Wochenende und natürlich ist die Stromversorgung zentraler Bestandteil der Überlegungen. Und natürlich ist dort das Beste gerade gut genug - aber es gibt im Moment eben nichts Besseres.
Ich dachte eigentlich an irgendetwas chemisches. Eine Batterie die nach der Landung durch einen chemischen Prozess aktiviert wird. Jonas Biensack schrieb: > Sowas? Also dieses Pu238 im Keller und die Stadtwekte können einen mal kreuzweise ... Das Bild von dem vor sich hinglühenden Pellet ist ja faszinierend. Ich kann es kaum glauben! So eine "Pelletheizung" möchte ich auch haben. :-))))))))))))))))))) Chris D. schrieb: > Wenn es Alternativen gäbe, dann > würden die auch eingesetzt. > > Keiner der Verantwortlichen dort würde auf der Schiene "Hey, wir werfen > mal alle Erfahrungen der letzten Jahrzehnte über Bord und nehmen hier > jetzt Solarzellen, einfach weil es angesagt ist." fahren. Da bin ich anderer Meinung. LG old.
D a r i u s M. schrieb: > Ich dachte eigentlich an irgendetwas chemisches. > Eine Batterie die nach der Landung durch einen chemischen > Prozess aktiviert wird. Naja, es waren ja Akkus an Bord. Die hielten dann ganze drei Tage durch. Irgendwelche Spezialbatterien vielleicht eine Woche (bei gleichem Gewicht). Die Mission sollte aber im Idealfall über Monate gehen. So viel Energie kann man chemisch einfach nicht mitführen. Das geht nur über Kernkraft oder externe Energie (Sonne). > Jonas Biensack schrieb: >> Sowas? > > Also dieses Pu238 im Keller und die Stadtwekte können einen mal > kreuzweise ... > Das Bild von dem vor sich hinglühenden Pellet ist ja faszinierend. > Ich kann es kaum glauben! > So eine Pelletheizung möchte ich auch haben. :-))))))))))))))))))) Ja, das ist faszinierend. Die Vorstellung, dass das Teil über Jahre glüht - das ist schon etwas gruselig, auch wenn man die Ursache kennt.
D a r i u s M. schrieb: >> Keiner der Verantwortlichen dort würde auf der Schiene "Hey, wir werfen >> mal alle Erfahrungen der letzten Jahrzehnte über Bord und nehmen hier >> jetzt Solarzellen, einfach weil es angesagt ist." fahren. > > Da bin ich anderer Meinung. Gerne. Wenn Du diese dann auch belegen könntest? Z.B. durch eine alternative Energiequelle, die bei gleicher Masse dieselbe Leistung und Langlebigkeit gehabt hätte?
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Chris D. schrieb: > Gerne. Wenn Du diese dann auch belegen könntest? Das läuft überall so. Z.B. werden Gas-Kandelaber auf LED umgebaut. Das ärgert mich. Chris D. schrieb: > Naja, es waren ja Akkus an Bord. Die hielten dann ganze drei Tage durch. > Irgendwelche Spezialbatterien vielleicht eine Woche (bei gleichem > Gewicht). Ja da schau her! Da wäre das Philae noch aktiv! > > Die Mission sollte aber im Idealfall über Monate gehen. > So viel Energie kann man chemisch einfach nicht mitführen. Korrekt. Wenn dem so ist, warum reden die dann von einer doch erfolgreichen Mission? Damit der Geldhahn offen bleibt? LG old.
Weil solche Missionen immer so angelegt sind, dass es Primärziele gibt und dann eine ewig lange Liste mit Sachen die man noch machen kann wenn alles besser läuft als erwartet. Denn die dümmste vorstellbare Situation ist ja, dass das Ding da oben steht und auf Befehle wartet und keiner hat welche. Und da Philae alle Primärziele erfüllt hat, war die Mission erfolgreich. Ich sehe nicht, warum es Sinn macht, auf diesem Niveau über die Energieversorgung zu diskutieren ... die Verantwortlichen haben sich sicher gut überlegt, was sie da nehmen, und solange du keine konkreten Ideen hast, was besser gewesen wäre, ist das Thema für mich abgehakt. "Ich weiß auch nicht aber ich finde das schlecht und es geht bestimmt besser glaube ich" ist keine brauchbare Grundlage für sowas.
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Sven B. schrieb: > Und da Philae alle Primärziele erfüllt hat, war die Mission > erfolgreich. Mit der Sichtweise kann ich mich anfreunden. Sven B. schrieb: > Ich sehe nicht, warum es Sinn macht, auf diesem Niveau über die > Energieversorgung zu diskutieren Es zwingt Dich keiner daran teilzunehmen. Da wir alle das Projekt finanzieren, dürfen wir[ironie] Deppen [/ironie] auch darüber diskutieren. Damit müssen die, die sich für etwas besseres halten, eben leben. LG old.
Der Mhh schrieb im Beitrag #3885790: > D a r i u s M. schrieb: >> Ja da schau her! Da wäre das Philae noch aktiv! > > Solarzellen - Akku > > vs. > > Spezialbatterien - nicht ladbar > > Nun werfe Deinen Biodenkreaktor an und verstehe, was sinnvoller ist für > einen längeren Betrieb... Die Spezialbatterie. Aber das konnte man vorher nicht wissen. LG old.
D a r i u s M. schrieb: > Ich dachte eigentlich an irgendetwas chemisches. > Eine Batterie die nach der Landung durch einen chemischen > Prozess aktiviert wird. Etwa ein Zink-Luft-Element?
D a r i u s M. schrieb: > Das Bild von dem vor sich hinglühenden Pellet ist ja faszinierend. > Ich kann es kaum glauben! Leg dir ein Kilo Po210 in den Keller. 140000 Watt Wärmeleistung.
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Darius: es war wohl das Ding hier: http://www.pcgames.de/Astronomie-Thema-239073/GNews/Hobby-Wissenschaftler-duerfen-aeltere-Raumsonde-anfunken-1122261/ Gruß, Holm
Wenn ich es richtig sehe hat Rosetta aufgrund der großen Solarzellen keine Energieprobleme. Wäre es irgendwie möglich gewesen Energie von oben nach unten zu senden? Ich denke da an gebündeltes Sonnenlicht (Spiegel) oder einen Laser. Man müsste den Länder natürlich genau treffen sonst erwärmt man die Umgebung. Ich denke aber die Ingenieure haben solche Dinge alle in betracht gezogen und sich dann aus guten Gründen für die realisierte Lösung entschieden. Die sind ja nicht blöd;) Die werden das System bestimmt so ausgelegt haben, dass die wichtigen Messungen auch komplett ohne Solar funktioniert hätten.
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Holm Tiffe schrieb: > Lustig isses ja auch das es Sonden gibt wie die letztens: Das Moppen > fährt noch, nur kann sich Keiner mehr mit dem Ding unterhalten weil die > notwendige Bodentechnik verschrottet wurde. Holm Tiffe schrieb: > es war wohl das Ding hier: > > http://www.pcgames.de/Astronomie-Thema-239073/GNews/Hobby-Wissenschaftler-duerfen-aeltere-Raumsonde-anfunken-1122261/ Danke Holm. Liest sich so, als wenn Hobby-Funker sie anfunken könnten und das auch dürfen. Die NASA benötigt sie schon lange nicht mehr. Von verschrotteter Bodentechnik lese ich da nichts. ?!? Uhu Uhuhu schrieb: > Etwa ein Zink-Luft-Element? Fehlt die Luft da. LG old.
D a r i u s M. schrieb: > Holm Tiffe schrieb: >> Lustig isses ja auch das es Sonden gibt wie die letztens: Das Moppen >> fährt noch, nur kann sich Keiner mehr mit dem Ding unterhalten weil die >> notwendige Bodentechnik verschrottet wurde. > > Holm Tiffe schrieb: >> es war wohl das Ding hier: >> >> > http://www.pcgames.de/Astronomie-Thema-239073/GNews/Hobby-Wissenschaftler-duerfen-aeltere-Raumsonde-anfunken-1122261/ > > Danke Holm. > Liest sich so, als wenn Hobby-Funker sie anfunken könnten und das > auch dürfen. > Die NASA benötigt sie schon lange nicht mehr. > Von verschrotteter Bodentechnik lese ich da nichts. ?!? Ja, mein Gott... Das ist auch nicht der Link von dem ich über das Teil erfahren hatte, IMHO habe ich das bei Spiegel Online mal gelesen. Ich habe mich also hingesetzt und nach einer Sonde gesucht die das betroffen haben könnte, weil der Name mir auch nicht mehr einfiel und habe diesen Artikel gefunden. Wenn Du also weitergehende Infos haben möchtest, warum suchst Du Dir die nicht mal selber sondern merkst immer bei Anderen an das noch gerne Infos herausgesucht bekommen hättest? Gruß, Holm
Winfried J. schrieb: > http://de.wikipedia.org/wiki/ISEE-3/ICE Danke dafür. :-) "Dagegen scheiterten erste Versuche zur Kurskorrektur wegen Problemen mit den Triebwerken, da wahrscheinlich das Stickstoffgas, welches den Treibstoff aus den Tanks drückt, ausgegangen ist" Das Moppen springt nicht an. ;-) Schade. NASA-Bashing ist also nicht angebracht. LG old.
Matthias xxx schrieb: > Wäre es irgendwie möglich gewesen Energie von > oben nach unten zu senden? Ich denke da an gebündeltes Sonnenlicht > (Spiegel) oder einen Laser. Man müsste den Länder natürlich genau > treffen sonst erwärmt man die Umgebung. Die Frage wurde auch während des Google Hangouts gestellt. Es ist aber einfach nicht möglich, weil * die Solarzellen von Rosetta ja zur Absorption von Sonnenlicht gebaut wurden und nicht zur Reflektion. Es käme nicht viel unten an. * die Fluglage von Rosetta es nicht erlaubt, die Sonnenpaddel über eine genügend lange Zeit so auszurichten, das Philae 1. aufgewärmt wird und 2. anfängt, dann die Akkus zu laden. * es sonst auch keinen Reflektor an Bord gibt, der zu so etwa in der Lage wäre. * die Lage von Philae bis jetzt nicht bekannt ist. OSIRIS wird ihn sicher in der nächsten Zeit entdecken, aber bis jetzt ist die Position unbekannt.
Das man soeinen "Energietransfer" jetzt nicht spontan realisieren kann ist logisch. Es war halt einfach nicht vorgesehen. Matthias Sch. schrieb: > * die Lage von Philae bis jetzt nicht bekannt ist. OSIRIS wird ihn > sicher in der nächsten Zeit entdecken, aber bis jetzt ist die Position > unbekannt. Das Argument zählt natürlich. Wahrscheinlich wäre es extrem schwer das Ding überhaupt zu treffen. Vielleicht sollte man bei der nächsten Mission noch 10 GPS satelliten mitschicken;)
Matthias Sch. schrieb: > die Lage von Philae bis jetzt nicht bekannt Update: http://blogs.esa.int/rosetta/2014/11/17/osiris-spots-Philae-drifting-across-the-comet/
die ganze Mission ist doch jetzt eh egal...viel wichtiger ist Matt Taylors T-Shirt ;-)
Karl Heinz schrieb: > Das 'finstere Mittelalter' heisst deswegen 'finster', > weil in dieser Zeit in Europa so gut wie kein Forschung betrieben wurde > und alles sich religös festgefahrenen Dogmen unterworfen hat. Das ist genau so unwahr, wie die Behauptung, man hätte damals geglaubt, die Erde sei eine Scheibe. Siehe zum Beispiel "http://diepresse.com/home/science/583422/Das-gar-nicht-so-finstere-Mittelalter LG, N0R
habt ihr gesehen wo der gelandet ist http://www.esa.int/var/esa/storage/images/esa_multimedia/images/2014/11/osiris_spots_philae_drifting_across_the_comet/15058700-1-eng-GB/OSIRIS_spots_Philae_drifting_across_the_comet.jpg so ein "Pech" muss man erst mal haben zwischen Kraterrand und Felsbrocken...
Robert L. schrieb: > so ein "Pech" muss man erst mal haben > zwischen Kraterrand und Felsbrocken... Das ist aber noch nicht ganz die finale Position - um 15:43 GMT schwebte er noch. Allerdings wird er nach seinen Onboard Bildern wirklich da irgendwo am Kliff hängen. Die Jungs haben wohl etwa 10cm Staub gemessen und darunter dann eine erstaunliche harte Kruste, die evtl. auch erklären könnte, warum die Harpunen keine Halt gefunden haben. https://twitter.com/Philae2014 und speziell das SD2: https://twitter.com/Philae2014/media A. B. schrieb: > die ganze Mission ist doch jetzt eh egal...viel wichtiger ist Matt > Taylors T-Shirt ;-) Hehehe, das T-Shirt war cool (obwohls glaub' ich, ein Hemd war) - wenn er es ausgezogen hätte, gehts darunter aber genauso weiter. Der Mann ist ja von oben bis unten tätowiert...
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Robert L. schrieb: > so ein "Pech" muss man erst mal haben > zwischen Kraterrand und Felsbrocken... Ist das Pech? Dadurch ist Philae zur Ruhe gekommen. Sonnst würde Philae wohl noch immer umherhüpfen. LG old.
Harald Wilhelms schrieb: > Erwartet man denn viele Fische auf dem Kometen? Ja, die bekannten Komet-Goldfische ;-)
>Ist das Pech?
nein "Pech"...
Angeblich lebt er dadurch sogar Länger, und in der nähe der Sonne wir er
nicht sofort gegrillt, und trotzdem wieder genug licht zum Neustart..?!
Robert L. schrieb: > nähe der Sonne wir er > nicht sofort gegrillt Allerdings ist Tschuri kein 'Sun-Grazer' und er ist bei nächster Annäherung an die Sonne etwa so weit weg wie unsere Erde. So warm wird es also nicht.
Matthias Sch. schrieb: > So warm wird es also nicht. Ohne Atmosphäre wäre es wohl auf der Sonnenseite der Erde auch ganz schön warm.
> Die Jungs haben wohl etwa 10cm Staub gemessen >und darunter dann eine erstaunliche harte Kruste, die evtl. auch >erklären könnte, warum die Harpunen keine Halt gefunden haben. (ok, im Nachhinein ist man immer Schlauer, aber....) welche anderer Möglichkeit gib es denn für eine Kometen?? man braucht den Staub für den Kometenschweif, und harten Kern damit er sich bei Sonnenannäherung nicht komplett zerlegt..
Robert L. schrieb: > (ok, im Nachhinein ist man immer Schlauer, aber....) Es gibt schon Möglichkeiten, vorher schlauer zu sein. Man muss nur 1000 verschiedene Theorien streuen, irgendeine wird schon stimmen. > welche anderer Möglichkeit gib es denn für eine Kometen?? Solange da keiner vor Ort war gab es zwar Theorien über den Aufbau, aber keiner wusste es wirklich. Jemand hatte in den 30er Jahren ein schönes populärwissenschaftliches Buch über die Planeten verschlungen. Also wie die aufgebaut sind, aussehen usw. Ein halbes Jahrhundert später rekapitulierte er, dass sich dessen Inhalt im Laufe der Zeit Detail für Detail als weitgehend falsch erwies. > man braucht den Staub für den Kometenschweif, und harten Kern damit er > sich bei Sonnenannäherung nicht komplett zerlegt.. Einen harten spröden Kern zerlegt es bei innerem Gasdruck eher als einen nachgiebigen. Auch eine Theorie. So simpel ist das also nicht.
Jörg Wunsch schrieb: > Ohne Atmosphäre wäre es wohl auf der Sonnenseite der Erde auch ganz > schön warm. Etwa vergleichbar mit der Mondoberfläche. Sind also rund 120-130°C in der Sonne und etwa -120°C im Schatten. Ist also nicht so schlimm wie z.B. auf der Venus oder so. Die Frage ist die Rotation des Kometenkerns, ob Philae dann genug Sonne zu Laden abbekommt und ob Tschuri nicht evtl. sogar anfängt, auszugasen. Wird sicher noch spannend bleiben. Robert L. schrieb: > und harten Kern damit er > sich bei Sonnenannäherung nicht komplett zerlegt Die Theorie sprach ja eher vom lockerem schmutzigen Schneeball, da so kleine Körper nicht genug Schwerkraft entwickeln, um richtig fest zusammenzupappen. 67P hatte allerdings wohl mal einen Zusammenstoss und vllt. ist das die Ursache für die harte Kruste.
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D a r i u s M. schrieb: > Uhu Uhuhu schrieb: >> Etwa ein Zink-Luft-Element? > > Fehlt die Luft da. ;-)
A. K. schrieb: > Solange da keiner vor Ort war gab es zwar Theorien über den Aufbau, aber > keiner wusste es wirklich. Sowas nennt man eigentlich eine Hypothese, aber für viele Leute ist jeder Scheißdreck gleich eine Theoroie. Seriöserweise nennt man nur Hypothesen, die sich bewährt haben, eine Theorie.
Uhu Uhuhu schrieb: > Seriöserweise nennt man nur Hypothesen, die sich bewährt haben, eine > Theorie. Oder so. Hier hat sie sich ja offenkundig nicht bewährt.
A. K. schrieb: > Oder so. Hier hat sie sich ja offenkundig nicht bewährt. Eben. 1000 Theorien zum gleichen Gegenstand, die sich auch noch widersprechen, kann es nicht geben und sprachliche Präzision hat noch nie geschadet, Konfusion sehr wohl.
Weil schonmal "Steine" aus dem All hier landen, bin ich in meiner Naivität davon ausgegangen, dass es sich um einen solchen handelt: Beitrag "Re: Rosetta koppelt den Lander ab" LG old.
Uhu Uhuhu schrieb: > A. K. schrieb: >> Oder so. Hier hat sie sich ja offenkundig nicht bewährt. > > Eben. > > 1000 Theorien zum gleichen Gegenstand, die sich auch noch widersprechen, > kann es nicht geben und sprachliche Präzision hat noch nie geschadet, > Konfusion sehr wohl. Ist doch cool. Darum geht es doch bei der Wissenschaft generell - rausfinden was vermutlich wahr ist und was nicht. Also ist das wieder ein kleines Mosaikstückchen auf der ewigen Suche. So hat also der kleine Kerl was zum Wanken gebracht, was für viele schon eine Theorie war.
Matthias Sch. schrieb: > Die Jungs haben wohl etwa 10cm Staub gemessen > und darunter dann eine erstaunliche harte Kruste, die evtl. auch > erklären könnte, warum die Harpunen keine Halt gefunden haben. Die Harpunen wurden nach aktuellem Kenntnisstand überhaupt nicht abgeschossen.
Matthias Sch. schrieb: > Uhu Uhuhu schrieb: >> A. K. schrieb: >>> Oder so. Hier hat sie sich ja offenkundig nicht bewährt. >> >> Eben. >> >> 1000 Theorien zum gleichen Gegenstand, die sich auch noch widersprechen, >> kann es nicht geben und sprachliche Präzision hat noch nie geschadet, >> Konfusion sehr wohl. > > Ist doch cool. Darum geht es doch bei der Wissenschaft generell - > rausfinden was vermutlich wahr ist und was nicht. Also ist das wieder > ein kleines Mosaikstückchen auf der ewigen Suche. So hat also der kleine > Kerl was zum Wanken gebracht, was für viele schon eine Theorie war. Nicht so schnell. Immerhin ist es lediglich die erste Stichprobe. Die alte Hypothese hätte so schön ins Gesamtbild über die Entstehungsgeschichte des Sonnensystems gepasst. So einfach gibt man das nicht auf. Wenn sich bei weiteren Kometenbesuchen das Bild erhärtet, dann sollte und wird man das alles überdenken. Das wird man sicherlich jetzt auch schon. Aber mit einem einzigen lausigen Datenpunkt wirft man nicht einfach alles über den Haufen. Wir wissen ja schliesslich nicht, ob mit Tschuri in der Vergangenheit nicht irgendetwas passiert ist, was seinen heutigen Aufbau verschuldet hat und ob andere Kometen nicht komplett anders aufgebaut sind.
Sven B. schrieb: > Die Harpunen wurden nach aktuellem Kenntnisstand überhaupt nicht > abgeschossen. Da kannste mal sehen, wie intelligent die Steuerung ist: Die hat vorher schon erkannt, dass das bei dem Untergrund sinnlos ist. ;-)
Karl Heinz schrieb: > So hat also der kleine >> Kerl was zum Wanken gebracht, was für viele schon eine Theorie war. > > Nicht so schnell. > Immerhin ist es lediglich die erste Stichprobe. Ich habe ja auch nur von 'ins Wanken gebracht' gesprochen, Karl-Heinz. Das man aus den Erkenntnissen der Landermission ein neues Bild des Universums bastelt, wird sicher nicht geschehen, und ausserdem ist Tschuri nur einer von (vermutlich) Millionen potentiellen Kometen und nur eine winzige Stichprobe. Das war den Leuten auch schon bei Giotto klar, der zu Halley flog und da Erkenntnisse sammelte.Gegenüber früher jedenfalls hat sich doch schon einiges geändert, so zum Beispiel der alte Aberglaube, das Kometen Unglück bringen, das sie Gifte auf der Erde ausstreuen, das sie erst in der Erdatmosphäre entstehen usw. Eben nur wieder ein Stückchen Erkenntnis. Die Japaner probieren als nächstes, ein bisschen Kometenmaterie zurückzubringen, und wie ich die Amis kenne, wollen sie irgendwann mit einem Auto drauf rumfahren :-)
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Karl Heinz schrieb: > Das wird man sicherlich jetzt auch schon. Aber mit einem einzigen > lausigen Datenpunkt wirft man nicht einfach alles über den Haufen. Vor allem dann nicht, wenn die gängige "Theorie" sich auf genau Null Datenpunkte stützt...
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Schade das die ganze Mission von verletzten Gemütern wegen eines Hemdes jetzt in den Dreck gezogen wurde. Aber das ist wohl wichtiger als auf einem Kometen zu landen.
Dave B. schrieb: > Schade das die ganze Mission von verletzten Gemütern wegen eines Hemdes > jetzt in den Dreck gezogen wurde. Ich habe diesen Schwachsinn mit Absicht nicht gelesen, aber dass die Idioten sich in einer Welt, in der offenbar das größte Problem ist, sich nicht dabei erwischen zu lassen, an entprechenden Stellen das Genus anstelle des politisch korrekten, aber grottenfalschen Sexus zu setzen, auf derlei Petitessen stürzen, überrascht mich nicht wirklich...
Juhu, endlich gibts die ersten 3D Photos und meine alte Rot-Grün bzw. Rot-Cyan Brille kommt wieder zu Ehren: https://twitter.com/ESA_Rosetta Ich warte jetzt auf einen ganzen Schwung Bilder und hoffentlich irgendwann auch ein 3DS Modell von Tschuri mit Texturen. Dave B. schrieb: > Schade das die ganze Mission von verletzten Gemütern wegen eines Hemdes > jetzt in den Dreck gezogen wurde. > > Aber das ist wohl wichtiger als auf einem Kometen zu landen. Pah, als Physik- und Astrointeressierter sollte einen das einen feuchten Kehricht kümmern. Mich hat zwar gewundert, das sie Matt so ins Gebäude gelassen haben, aber was zählt, ist doch die Mission. Ich fand das Hemd super - endlich mal was anderes.
Neue Informationen: http://www.t-online.de/tv/news/id_71855088/philae-erschnueffelt-organische-elemente-auf-tschuri.html
Zur Ergänzung noch ein weiterer interessanter Film: http://www.t-online.de/tv/news/id_71693616/diesen-comic-zur-kometenlandung-sollten-sie-nicht-verpassen.html MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Zur Ergänzung noch ein weiterer interessanter Film: > http://www.t-online.de/tv/news/id_71693616/diesen-comic-zur-kometenlandung-sollten-sie-nicht-verpassen.html Ach, der ist ja niedlich :-) Das Butterbrot für Philae gefällt mir am besten, aber der Kompass ist auch nicht schlecht, hehehe. Es gibt wieder ein neues 3D Bild: http://blogs.esa.int/rosetta/2014/11/21/approaching-a-comet-in-3d/
Ich habe - ehrlich gesagt - nicht mehr daran geglaubt. Umso schöner ist es: Philae lebt wieder! :-D http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-13900/#/gallery/2563
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