Forum: HF, Funk und Felder KabelTV Empfang durch 70cm Funk gestört?


von Gestörter (Gast)


Lesenswert?

Hallo liebe Funker,

Ich habe das Problem, das zu bestimmten Tageszeiten - vornehmlich in den 
Abendstunden - mein digitaler Kabel TV Empfang gestört ist. Betroffen 
sind nur Sender, die auf 442 MHz übertragen werden. Die Signalstärke am 
Fernseher ist auch während einer Störung gut (Fernseher sagt 96%).

Jetzt ist es so, dass mein Nachbar Funkamateur ist und ich habe die 
leise Vermutung, dass er in irgendeiner Form diese Störungen verursachen 
könnte.
Allerdings möchte ich auf gar keinen Fall den nachbarschaftlichen 
Frieden brechen. Auch habe ich höchsten Respekt vor jedem, der neben 
"Einkaufen gehen", "mit Freunden treffen" und eben "Fernsehn" noch echte 
Hobbies hat und möchte ihm seines daher auch nicht vermiesen. Darum habe 
ich hier mal ein paar Fragen:

Kann eine ordnungsgemäß betriebene AFU Anlage so eine Störung überhaupt 
verursachen? Potentiell passen würde hier vlt. das 70cm Band.

Kann es auf der anderen Seite vtl. sein, dass mit meiner Verkabelung was 
nicht in Ordnung ist? Vor unserem Einzug haben wir die Verkabelung im 
Zuge der Renovierung komplett erneuern lassen.

Was wären die typischen Störmechanismen? Was kann ich prüfen um 
herauszufinden wo ich mir das einfange / tun um die Störung zu 
reduzieren?

Stefan

von xXxXxXxXx (Gast)


Lesenswert?

Gestörter schrieb:
> Jetzt ist es so, dass mein Nachbar Funkamateur ist und ich habe die
> leise Vermutung, dass er in irgendeiner Form diese Störungen verursachen
> könnte.

Kann theoretisch sein.
Ansprechen und ihn bitten dir bei den störungen zu helfen.

Funker wollen selbst nicht gestört werden.
Die meisten wollen auch selbst nicht stören.

Wenn er mit dir in einem guten Verhältniss steht wird er dir helfen!

von xXxXxXxXx (Gast)


Lesenswert?

Nur so nebenbei!

Wenn er die störungen verursacht wird er (hoffentlich) alles tun diese 
zu unterbinden!

Schieb ihm halt nur nicht den "Schwarzen Peter" zu und geh ruhig und 
vorallem so vor das er dein problem versteht.

zb:

"Hi nachbar, ich habe abends immer wieder probleme mit meinem 
Kabelanschluss.
Hast du eine möglichkeit meine Kabelage zu testen, eventuell den fehler 
zu beseitigen?"

Findet er den fehler = Alles Gut!
Findet er ihn nicht wird ihm der Frequenzbereich auffallen in dem die 
störungen sind. Sind sie weg wenn er nicht im "Sendebetrieb" ist wird er 
seine anlage prüfen, ob da irgendwo was in deinen anschluss einstrahlt.

von Floppy (Gast)


Lesenswert?

Hallo Gestörter,

in diesem Fall ist dein nachbar genau der richtige Ansprechpartner!
Meistens sind sie sogar dankbar wenn jemand auf ein problem aufmerksam 
macht!
Überleg mal, die sendeleistung die ausserhalb des afu-bande stört, 
stehen ihm nicht mehr fürs hobby zur verfügung!

des weiteren können solche störungen auch intermodulationsprodukte sein, 
welche durch falsch angepassten antennen und übergänge an steckern 
(kupferoxyd) sogar über die schirmung des kabels (mantelwellen) die 
endstufe beschädigen können.

wenn du mit ihm gut auskommst (auch wenn wenig kontakt besteht) frag ihn 
doch mal ob er in irgendeinem club ist und ob du mal als gast mit 
kannst!

ich hab dadurch schon viel gelernt!

von Rene H. (Gast)


Lesenswert?

442 MHz ist aber keine AFu Frequenz. Auch sendet man auf 70cm nicht mit 
hoher Leistung.

Ich habe das aber auch, wenn ich auf
438.8 MHz sende, geht der 3Sat aus (schwarzes Bild).

Geh am Besten zum Nachbar und frag ihn. Funkamateure sind meistens sehr 
umgänglich.

Grüsse,
René

von Funker (Gast)


Lesenswert?

Rene H. schrieb:
> Auch sendet man auf 70cm nicht mit
> hoher Leistung.

Ist falsch!
Man sendet mit der Leistung die nötig ist um die Verbindung aufrecht zu 
erhalten! Zulässig sind bis zu 750 Watt PEP

> Ich habe das aber auch, wenn ich auf
> 438.8 MHz sende, geht der 3Sat aus (schwarzes Bild).

Du hast auf der Relaisausgabe aber nicht zu senden!

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

xXxXxXxXx schrieb:

>> Jetzt ist es so, dass mein Nachbar Funkamateur ist und ich habe die
>> leise Vermutung, dass er in irgendeiner Form diese Störungen verursachen
>> könnte.
>
> Kann theoretisch sein.
> Ansprechen und ihn bitten dir bei den störungen zu helfen.
>
> Funker wollen selbst nicht gestört werden.
> Die meisten wollen auch selbst nicht stören.
>
> Wenn er mit dir in einem guten Verhältniss steht wird er dir helfen!

Grundsätzlich ist es auch möglich,  das die Anlage des Nachbarn
völlig i.O. ist und er trotzdem stört. Dann liegt es höchstwahr-
scheinlich an der mangelnden Einstrahlfestigkeit Deines Fernsehers
oder des Kabelnetzes. In diesem Fall kannst Du nicht verlangen,
das er seine Sendungen einstellt. Er kann Dir dann vielleicht
trotzdem mit Einbau zusätzlicher Sperrkreise in Deinem Gerät helfen;
Du kannst dann aber nicht mehr erwarten, das er Dir kostenlos hilft!
Gruss
Harald

von Rene H. (Gast)


Lesenswert?

Funker schrieb:
> Du hast auf der Relaisausgabe aber nicht zu senden!

Aber natürlich, ich meinte 431.2MHz.

Funker schrieb:
> Ist falsch!
> Man sendet mit der Leistung die nötig ist um die Verbindung aufrecht zu
> erhalten! Zulässig sind bis zu 750 Watt PEP

Bei uns sogar 1000 Watt. Nur macht man das in der Regel nicht, da kein 
DX Band.

von Funker (Gast)


Lesenswert?

Rene H. schrieb:

> Bei uns sogar 1000 Watt. Nur macht man das in der Regel nicht, da kein
> DX Band.

Die Russen z.B. nutzen 750 Watt
"I am only using 750 Watts.... to drive my PA"

von xXxXxXxXx (Gast)


Lesenswert?

Harald Wilhelms schrieb:
> Du kannst dann aber nicht mehr erwarten, das er Dir kostenlos hilft!

Stimmt! da ist dann sogar die bundesnetzagentur Machtlos.

Funker schrieb:
> Rene H. schrieb:
>> Auch sendet man auf 70cm nicht mit
>> hoher Leistung.
>
> Ist falsch!
> Man sendet mit der Leistung die nötig ist um die Verbindung aufrecht zu
> erhalten! Zulässig sind bis zu 750 Watt PEP

Die man ja auch immer fahren muss.... Sorry in den meisten (Bei stabo 
ist es so) Manuals steht auch das es "Nicht immer notwendig ist die 
volle leistung des gerätes zu nutzen um eine verbindung herzustellen" 
ist zwar jetzt mit meinen worten formuliert! Aber ich dreh bei mir die 
leistung auch grundsätzlich runter das ich noch verstanden werde, aber 
niemand anderen störe. Und ich mach "nur" CB!

von Funker (Gast)


Lesenswert?

xXxXxXxXx schrieb:
>> Man sendet mit der Leistung die nötig ist um die Verbindung aufrecht zu
>> erhalten! Zulässig sind bis zu 750 Watt PEP
>
> Die man ja auch immer fahren muss.... Sorry in den meisten (Bei stabo
> ist es so) Manuals steht auch das es "Nicht immer notwendig ist die
> volle leistung des gerätes zu nutzen um eine verbindung herzustellen"
> ist zwar jetzt mit meinen worten formuliert! Aber ich dreh bei mir die
> leistung auch grundsätzlich runter das ich noch verstanden werde, aber
> niemand anderen störe. Und ich mach "nur" CB!

und was jetzt ist an meinem Post anderst?

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Gestörter schrieb:
> Betroffen
> sind nur Sender, die auf 442 MHz übertragen werden.
Gestörter schrieb:
> Potentiell passen würde hier vlt. das 70cm Band.

Wenn du das ermittelt hast glaub ich das ohne nachzuprüfen.

Zu den Störungen im Kabelnetz hatte ich aus eigener Not *1.) folgendes 
herausgefunden:

Die Abschirmumg meiner Komponenten alt war schlecht.

Mein Tipp, schau dir alles was bei dir verbaut ist an ab und auch 
inklusive der Dose am Wohnungsanschluß, die können uralt sein.

Wir haben Kabel 1987 bekommen und da waren einige Sonderkanäle kein 
Thema, vor allem die die zwischen UKW Radio und VHF III lagen, die 
wurden von alten Dosen beschnitten oft waren die Randsender s2 bis s10 
betroffen.

Das Schirmmaß der alten Dosen muss heute auch nicht mehr zeitgemäß sein.


Aber sehr oft liegts einfach an billigsten Kabel Dose -> TV, verlegt 
sollte besseres sein, die Frage ist nur wie sorgfältig bearbeitet.





*1.)
ist länger her,
das ZDF sendete um 140-150 MHz im Kabel (genaue Zahl vergessen)
Das lag auf der Funkfrequenz der Firmenfunken (Bosch hatte da einige am 
Start, evt. auch andere Hersteller)

Die Störungen waren auch nicht immer, deswegen kam ich drauf, immer wenn 
so eine "Firmenfunke" in der Nähe war kamen die Perlenschnüre.

Dann habe ich systematisch, alle Antennenkabel zu den Geräten gegen 
welche mit besserem Schirmmaß getauscht, auch die "selbstgebauten" mit 
speziellen Längen, geraden oder abgewinkelten Stecker auch beiderseits 
verschieden weil es ja schlecht fertig konfektionierte wie beschrieben 
zu kaufen gibt.

Miese Stecker wurden gegen Vollmetallstecker getauscht, in billigen 
reichte schon die Plastikkappe um gutes Schirmmaß zu zerstören.

Mantelstromfilter gegen Brummschleife musste geopfert werden weil selbst 
das ein gutes Schirmmaß ad absurdum führte.

Irgendwann hatte ich alles dicht und ich war zufrieden und etwas später 
wurde der ZDF Kanal auf anderer Frequenz verschoben..........

: Bearbeitet durch User
von xXxXxXxXx (Gast)


Lesenswert?

Funker schrieb:
> und was jetzt ist an meinem Post anderst?

Das du nicht den eindruck vermittelst deine sendeleistung bei bedarf zu 
reduzieren.

Mag sein das dies nur mein eindruck ist.

von o_O (Gast)


Lesenswert?

xXxXxXxXx schrieb:
> Funker schrieb:
>> und was jetzt ist an meinem Post anderst?
>
> Das du nicht den eindruck vermittelst deine sendeleistung bei bedarf zu
> reduzieren.

und was ist mit:

> Man sendet mit der Leistung die nötig ist um die Verbindung aufrecht zu
> erhalten!

es steht "nötig" und nicht "möglich"

von xXxXxXxXx (Gast)


Lesenswert?

o_O schrieb:
> und was ist mit:
>
>> Man sendet mit der Leistung die nötig ist um die Verbindung aufrecht zu
>> erhalten!
>
> es steht "nötig" und nicht "möglich"

xXxXxXxXx schrieb:
> Mag sein das dies nur mein eindruck ist.


Sonst noch fragen?

von Rene H. (Gast)


Lesenswert?

Wortklaubereien und Spitzfindigkeiten nur um Recht zu behalten und 
formal korrekt zu sein. Funker hat natürlich in allen Belangen richtig.
Nur am Thema vorbei.

Wie gesagt, auf 70cm sendet man auf unseren Breitengraden nicht mit 
hoher Leistung.

Was die Russen, Türken und Araber machen interssiert an der Stelle nicht 
wirklich.

Gruss,
R.

von Gestörter (Gast)


Lesenswert?

Zunächst einmal vielen Dank für eure Antworten!

In meiner Vermutung fühle ich mich dadurch etwas bestärkt. Mein Nachbar 
ist auch an sich recht umgänglich. Bevor ich ihn damit konfrontiere 
möchte ich aber zunächst abklären, ob evtl. was bei mir nicht in Ordnung 
ist.

Joachim B. schrieb:
> Mein Tipp, schau dir alles was bei dir verbaut ist an ab und auch
> inklusive der Dose am Wohnungsanschluß, die können uralt sein.

Die Installation haben wir wie gesagt vor dem Einzug komplett erneuern 
lassen (ist ein Einfamilienhaus). Habe gerade nachgeschaut: Die Kabel 
sind Televes Preisner SK1150PLUS. Laut Hersteller 100dB Schirmdämpfung. 
Ist das ausreichend? Die Dosen sind Braun Telecom btv MMD 12A - scheint 
mir auch nichts altes zu sein, ich kann aber nicht einschätzen ob sie 
gut sind.
Auch die Erdung wurde erneuert. Kann da evtl. etwas falsch / schlecht 
sein?

Joachim B. schrieb:
> Aber sehr oft liegts einfach an billigsten Kabel Dose -> TV, verlegt
> sollte besseres sein, die Frage ist nur wie sorgfältig bearbeitet.

Das ist evtl. ein guter Tipp. Es ist in der Tat das Kabel, dass dem 
Fernseher beilag. Muss demnach nicht das Beste sein. Das werde ich als 
erstes mal tauschen.

Harald Wilhelms schrieb:
> Er kann Dir dann vielleicht
> trotzdem mit Einbau zusätzlicher Sperrkreise in Deinem Gerät helfen;
> Du kannst dann aber nicht mehr erwarten, das er Dir kostenlos hilft!

Vollkommen klar. Abgesehen davon ist das Gerät recht neu, da möchte ich 
schon wegen der noch bestehenden Garantie nichts modifizieren. Ich 
schätze mal extern kann ich das nicht abfiltern, dann würde ich ja auch 
das TV Signal wegfiltern, oder?

von xXxXxXxXx (Gast)


Lesenswert?

Gestörter schrieb:
> Bevor ich ihn damit konfrontiere
> möchte ich aber zunächst abklären, ob evtl. was bei mir nicht in Ordnung
> ist.

Und wieso nicht gleich vom Nachbarn helfen lassen?

Der hat sicher alles nötige um dir da zu helfen.
Besonders "Know-How" und Werkzeuge um dir wirklich zu sagen an was es 
liegt.

Kann ja auch sein das die "Hardware" der verkabelung vollkommen OK 
ist.(Qualitativ)
Aber der Installateur einfach eine schraube nicht richtig festgezogen 
hat.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

xXxXxXxXx schrieb:
> der Installateur einfach eine schraube nicht richtig festgezogen
> hat.

oder den Schirm ungenügend eingelegt hat, eventuell nur mit einem 
Fuzzel, da wird gerne gepfuscht, schnell schnell....

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Gestörter schrieb:

> Das ist evtl. ein guter Tipp. Es ist in der Tat das Kabel, dass dem
> Fernseher beilag. Muss demnach nicht das Beste sein. Das werde ich als
> erstes mal tauschen.

Du solltest nachsehen, ob das Kabel "doppelt geschirmt" ist. Das
ist normalerweise auf dem Kabel aufgedruckt.

> Ich schätze mal extern kann ich das nicht abfiltern,
> dann würde ich ja auch das TV Signal wegfiltern, oder?

Es gibt viele Möglichkeiten. Die kann man aber am Besten
vor Ort klären.
Gruss
Harald

von xXxXxXxXx (Gast)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> schnell schnell....

Öhm... Aber nur wenn nicht nach Stunden Bezahlt wird g

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

xXxXxXxXx schrieb:
> Öhm... Aber nur wenn nicht nach Stunden Bezahlt wird

ach und dann wird immer sauberer gearbeitet? lol

von xXxXxXxXx (Gast)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> ach und dann wird immer sauberer gearbeitet? lol

Das meinte ich nicht. ich meinte damit das es leute gibt die sich extra 
lahm bewegen wenn sie nach stunden bezahlt werden.

Saubere arbeit... Manche ja! Egal ob Festpreis oder Stunden!
Aber die wollen auch das die leute öfter bei denen anrufen weil sie gute 
erfahrung mit der/dem Firma/Installateur gemacht haben.

Meist sind die, die sauber arbeiten auch mit "Leidenschaft" dabei und 
gehen im Beruf richtig auf! Solche leute haben meinen Größten Respekt.

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Gestörter schrieb:
> Ich habe das Problem, das zu bestimmten Tageszeiten - vornehmlich in den
> Abendstunden - mein digitaler Kabel TV Empfang gestört ist. Betroffen
> sind nur Sender, die auf 442 MHz übertragen werden. Die Signalstärke am
> Fernseher ist auch während einer Störung gut (Fernseher sagt 96%).
>
> Jetzt ist es so, dass mein Nachbar Funkamateur ist und ich habe die
> leise Vermutung, dass er in irgendeiner Form diese Störungen verursachen
> könnte.

Das 70cm Band im Afunk geht von 430MHz bis 440MHz. Erlaubt ist eine 
Ausgangsleistung des Senders bis 750W.

Wenn der Sender des Funkamateures nicht einwandfrei arbeitet, so wird er 
in erster Linie mal Oberwellen erzeugen. ( also 860-880MHz) usw, oder 
eine Nebenausstrahlung die überhalb oder unterhalb der ZF des Gerätes 
liegt. ( Meist 21,4MHz Abstand zu der Frequenz im 70cm Band.

Meine Vermutung ist tatsächlich das in der Fernsehempfangsanlage was 
nicht ganz einstrahlfest ist.

Vielleicht kann der benachbarte Funkamateur ja in der Form behilflich 
sein, das er mal mit einem 70cm Handfunkgerät kommt, und direkt an die 
Stellen hält, wo er die Einstrahlung vermutet. Vielleicht tatsächlich 
das Verbindungskabel zwischen Fernseher und Antennendose? die 
handelsüblichen Kabel sind meistens einfach nur Schrott.

Er wird dir dann zumindestens Tipps geben, wie man die Störungen 
beseitigt, vermutlich dir sogar helfen. Er will nämlich seinen Hobby 
nachgehen ohne mit Nachbarn Streit zu bekommen.

Der Fehler liegt in diesem Fall nicht bei dem Funkamateur, da er auf der 
70cm Frequenz senden darf, sondern an mangelnde Immunität der 
Empfangsanlage gegen nicht für ihn bestimmte Signale.

Der Funkamateur kann dafür nichts.

Die Bundesnetzagentur könnte man in diesem Falle zwar rufen, doch sie 
wird das selbe feststellen und dir zur Auflage machen, deine 
Empfangsanlage in Ordnung zu bringen.

Ralph Berres ( ebenfalls auf dem 70cm Band als Funkamateur zugegen )

von Sascha (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
sowas lässt sich doch alles messen, wo das Problem ist.
Wenn mehrere dadurch gestört werden, d.h. noch ein paar Nachbarn das 
behaupten, so kann man die Funkstelle des Amateurfunkers dicht machen. 
Dazu gibt es meines Wissens sogar ein Urteil. Weil das Fernsehen im 
öffentlichen Interesse prio hat. Kann ich zwar auch nicht nachvollziehen 
mit welcher Rechtsgrundlage man zu einem solchen Urteil kommt aber.....

Übrigens muss das nicht unbedingt ein Amateurfunker sein, sondern es 
kann auch einer der neuen digitalen Dienste wie Tetra usw. sein.
Dann muss man dazu sagen, es werden mehr Amateurfunker durch den 
Kabelsalat der alten Anlagen gestört als Kabelnutzer mit 
Fernsehprogrammen.

Ich peröhnlich habe es in Ortschaften aufgegeben zu Funken und ziehe es 
vor ins Grüne auf einen Berg zu gehen, dort störe ich niemand und werde 
auch nicht gestört. Wenn man nur mal bedenkt, dass bei einer gewissen 
Leistung im Umkreis von ca.150 Meter Personenschutz eingehalten werden 
sollte ist das in einer Ortschaft nicht machbar.

Gruß Sascha

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Sascha schrieb:
> sowas lässt sich doch alles messen, wo das Problem ist.

Schade nur, dass es Geld kosten könnte.

Es nützt das teuerste Kabel nix, wenn es schlecht verarbeitet wurde. 
Einfacher wäre es, erst mal die Schirmung und flächige Verbindung seiner 
eigenen Stecker genauer zu untersuchen. WENN bloß ein Drähtchen des 
Koax-Kabels mit dem Stecker verbunden ist, wäre das Murks.

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Sascha schrieb:
> Wenn mehrere dadurch gestört werden, d.h. noch ein paar Nachbarn das
> behaupten, so kann man die Funkstelle des Amateurfunkers dicht machen.

So einfach geht das nun doch wieder nicht.

Erst muss man dem Funkamateur mal nachweisen, das seine Aussendung 
fehlerhaft ist.

Das ist Aufgabe der Bundesnetzagentur, festzustellen, was jetzt 
vorliegt.
Mangelnde Einstrahlfestigkeit oder störende Nebenausstrahlung.

Dem Funkamateur kann man nicht verbieten auf seiner legitimen Frequenz 
zu senden.

Was ist denn wen  ein BOS Funkdienst eine halbe Straße stört wird der 
dann auch dicht gemacht?

Ralph Berres

von bazo (Gast)


Lesenswert?

Ralph Berres schrieb:
> Sascha schrieb:
>> Wenn mehrere dadurch gestört werden, d.h. noch ein paar Nachbarn das
>> behaupten, so kann man die Funkstelle des Amateurfunkers dicht machen.
>
> So einfach geht das nun doch wieder nicht.
> Erst muss man dem Funkamateur mal nachweisen, das seine Aussendung
> fehlerhaft ist.

Nein, nicht unbedingt.

> Das ist Aufgabe der Bundesnetzagentur, festzustellen, was jetzt
> vorliegt.
> Mangelnde Einstrahlfestigkeit oder störende Nebenausstrahlung.

Oder an dem Fernseherstandort liegen mehr als 3V/m und weniger als 
27.5V/m an. Dann entspricht der Fernseher der Norm und der Funkamateur 
hält die EMVU Grenzwerte ein. Dann hält sich die BNetzA i.d.R. raus und 
der Besitzer des gestörte Fernsehes kann das auf zivilrechtlichem Weg 
versuchen. Das läuft dann auf eine Güterabwägung raus und wie die 
ausgeht, kann keiner sagen, aber eine Leistungsbeschränkung ist drin.

Wobei die RegTP seinerzeit min. in eine Fall schon automatische 
AFU-Stationen dicht gemacht hat, weil diese ein Firmentor still gelegt 
hat, dessen Steuerung auf der gleichen ISM-Frequenz gearbeitet hat.

 > Dem Funkamateur kann man nicht verbieten auf seiner legitimen 
Frequenz
> zu senden.

Das Senden vielleicht nicht, aber nicht mit voller Leistung.

> Was ist denn wen  ein BOS Funkdienst eine halbe Straße stört wird der
> dann auch dicht gemacht?

Bei den üblichen 6Watt ERP tritt das Problem eh nicht auf, weil die 
Standorte dann noch genügen Abstand haben und selbst wenn, überwiegt das 
Interresse von BOS (auch wieder Güterabwegung).

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

bazo schrieb:
> Wobei die RegTP seinerzeit min. in eine Fall schon automatische
> AFU-Stationen dicht gemacht hat, weil diese ein Firmentor still gelegt
> hat, dessen Steuerung auf der gleichen ISM-Frequenz gearbeitet hat.

Gerade im 70cm Band ist den Funkamateuren das Band primär zugewiesen 
worden.

Das heißt auf Deutsch, das der Betreiber der ISM Fernsteuerung Störungen 
durch ein Funkamateur hinnehmen muss, wobei der Funkamateur Störungen 
durch einen ISM Betreiber nicht hinnehmen muss. Das 2m Band ist sogar 
den Funkamateuren exklusiv zugewiesen. Da darf nicht mal ein anderer 
Funkdienst drauf. Bei den höheren Bändern ( 23cm und höher ) sieht es 
dann aber genau umgekehrt aus.

bazo schrieb:
> Oder an dem Fernseherstandort liegen mehr als 3V/m und weniger als
> 27.5V/m an.

Die muss man beim Nachbarn erst mal erreichen.

Kein Funkamateur wird 200W Leistung oder mehr einsetzen um über das 
nächste Relais zu kommen. So hohe Leistungen werden in höchstens bei SSB 
Betrieb eingesetzt. Und das ist bei dem heutigen Betrieb auf den UKW 
Bändern eher selten. Die Regel sind irgendwas zwischen 10 und 50W 
Leistung
am Senderausgang.

Ralph Berres

von ZF (Gast)


Lesenswert?

bazo schrieb:
> Oder an dem Fernseherstandort liegen mehr als 3V/m und weniger als
> 27.5V/m an.

Der TO hat Kabelfernsehen, da sollte ihn die Feldstärke "in der Luft" 
nicht interessieren.

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Ralph Berres schrieb:
> Die muss man beim Nachbarn erst mal erreichen.
>
> Kein Funkamateur wird 200W Leistung oder mehr einsetzen um über das
> nächste Relais zu kommen. So hohe Leistungen werden in höchstens bei SSB
> Betrieb eingesetzt. Und das ist bei dem heutigen Betrieb auf den UKW
> Bändern eher selten. Die Regel sind irgendwas zwischen 10 und 50W
> Leistung
> am Senderausgang.

Das geht ganz einfach:
Die Regel sind meist nicht 10-50W, weil das für die Ortsrunde zu viel 
und für alles andere zu wenig ist, sondern vielmehr 100W-750W mit denen 
eine extralange Yagi-Antenne (optional: mehrere Antennen) befeuert wird. 
Meteorscatter und EME macht nunmal viel mehr Spaß wie der Dorftratsch in 
der Ortsrunde...

von herbert (Gast)


Lesenswert?

Schreiber schrieb:
> Das geht ganz einfach:
> Die Regel sind meist nicht 10-50W, weil das für die Ortsrunde zu viel
> und für alles andere zu wenig ist, sondern vielmehr 100W-750W mit denen
> eine extralange Yagi-Antenne (optional: mehrere Antennen) befeuert wird.
> Meteorscatter und EME macht nunmal viel mehr Spaß wie der Dorftratsch in
> der Ortsrunde...

Wenn man mal überlegt ,was VHF/UHF Equipment in dieser Leistungsklasse 
kostet, dann hat das auch nicht jeder und auf einem Mietshaus sowieso 
nicht. Außerdem EME Betrieb könnte man ja an der Stellung der Yagi 
sehen. Da müßten die Nebenzipfel selbiger schon krass sein.;-)

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Schreiber schrieb:
> sondern vielmehr 100W-750W mit denen
> eine extralange Yagi-Antenne (optional: mehrere Antennen) befeuert wird.
> Meteorscatter und EME macht nunmal viel mehr Spaß wie der Dorftratsch in
> der Ortsrunde...

Klar und für EME Verbindungen richtest du deine Antenne genau auf den 
Nachbarn den du ärgern willst? Und jeder zweite UHF Amateur macht EME.

1. Wer so hohe Leistungen benutzt, benutzt auch eine Yagi, welche Gewinn 
und damit eine ausgeprägte Richtwirkung hat. Bei EME sowieso. Außerhalb 
der Strahlungskeule erreichst du selbst in nur 10m Abstand niemals mehr 
auch nur 3V/m Feldstärke. Auch mit 750W nicht.

2.  750W setzen eh nur die wenigsten ein, weil dessen Erzeugung schon 
mit ziemlichen Aufwand verbunden ist. 50W ist schon warscheinlicher, 
weil die meisten Mobilfunkgeräte das schon von Haus aus können.
In Verbindung den Dämpfungen der Zuleitungskabel Steckverbinder ETC und 
einer Rundstrahlantenne kommen da vielleicht 150W ERP zusammen.

Mehr als 3-4db Gewinn macht nämlich kaum ein Rundstrahler. Die Angaben 
der Hersteller wie Diamond usw., sind einfach Angaben in dbg ( das g 
steht für Glauben ).

Wer SSB macht benutzt Richtantennen  siehe oben.

Ralph Berres

von Henrik V. (henrik_v)


Lesenswert?

Ich würde erstmal mit einem DVBT Stick ( RTLSDR ) und SDR# schauen ob 
man bei der Frequenz was sehen und ggf. hören kann wenn die Störung da 
ist.

Und den Nachbarn ansprechen, denn stören möchte der sicher auch nicht.

von Sascha (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
also nur mal so gesagt, ich habe ein DAB+ Radio und wenn ich auf 178MHz 
(sorry ich weiss die Frequenz jetzt nicht ganz genau) Radio höre, und 
ein Gewitter um Umkreis von 300Km ist setzt bei jedem Blitz das Radio 
für ca. 1 Sekunde aus. Mein Nachbar ist auch Amateurfunker wie ich und 
wenn er auf 2m Sendet und das tut er mit 5W ist das Radio auch aus.
Das digitale Zeugs taugt definitiv nichts. Nach billig kommt Schrott und 
da stehen wir mit der Consumer-Elektronik habe ich manchmal so das 
Gefühl.
Wenn ich mein altes Handfunkgerät mit 2.5W nehme tillen die 
PC-Lautsprecher schon in einem Abstand von 5 Meter.
Die Importeure sollen doch erst mal eine richtige CE Prüfung machen.
Mein Computermonitor von Samsung störte mit seiner PLL für die 
Taktrückgewinnung das halbe 2m Band. Als ich das Gerät geöffnet habe war 
mir das klar es war kein einzigster Entstörkondensator bestückt. Da hat 
also mal wieder eine Handelskette die Teile von Afrika über England 
importiert, die gar nicht für unseren Markt bestimmt waren, aber billig.

Noch eine Anmerkung zu HF Leistungen über 100 Watt. Wenn Amateurfunker 
Leistungen so bis 750 Watt fahren, sollte auch ein Spektrumanalyzer zur 
Hand sein um die Aussendungen zu prüfen, das kann sonst schnell mal 
Ärger geben.

Gruß Sascha

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Ralph Berres schrieb:

> Klar und für EME Verbindungen richtest du deine Antenne genau auf den
> Nachbarn?

Wenn der hinterm Mond lebt...

von Matthias K. (kannichauch)


Lesenswert?

Hallo
Ich wurde als unbedarfter Fernsehzuschauer einmal überlegen, was man 
machen kann, und was das kostet.
Nicht tun sollte man, irgendwelche Frequenzen nennen, die einem 
einfallen. Das macht nur suspekt.
Beim Kabelfernsehen sollte nichts in die Antennenleitung einstrahlen 
koennen. Erste Wackelkandidaten sind nach meiner Vermutung die 
Kabel/Stecker aus der Wand in das Gerät. Außerdem kann es sein, das 
direkt ins Gerät eingestrahlt wird, zum Beispiel in einen Demodulator.
Das letztere kann man aber nur schlecht selbst feststellen.
Dann gibt es irgendwelche Stör/Messdienste bzw, die Bundesnetzagentur, 
die sich mit Überschreitungen nach emv bzw. mit Störstrahlung auskennen. 
Nur, wenn man die gerufen hat, und es stellt sich heraus, das am TV was 
suboptimal ist, ist es mindestens aergerlich.
Die eigene Forschungskapazitaet sollte man da nicht überschätzen.
In diesem Sinne wäre es höchstens angebracht, den erwähnten Funker zu 
fragen, ob er helfen kann. Dieser sollte auch deswegen über eine solche 
Anfrage erfreut sein, weil er Aerger bekommt, wenn er gesundheitliche 
Gefahren durch hohe gerichtete Sendeleistung erzeugt, oder eine 
zulässige Störstrahlung überschreitet.

Um eine störende Einstrahlung zu erforschen, koennte man bei Stoerungen 
einmal mit einem grossen Stueck auf Pappe abgerollter Alufolie um den 
Fernseher gehen.
Sollte das helfen, liegt sehr wahrscheinlich eine störende Einstrahlung 
vor. Ist das Gerät und sind die Kabel in Ordnung, handelt es sich 
wahrscheinlich um eine eine relativ starke Strahlung.

MFG
Matthias

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Matthias K. schrieb:
> In diesem Sinne wäre es höchstens angebracht, den erwähnten Funker zu
> fragen, ob er helfen kann.

Das wurde dem TE ja nun schon mehrfach angeraten.

> Dieser sollte auch deswegen über eine solche
> Anfrage erfreut sein, weil er Aerger bekommt, wenn er gesundheitliche
> Gefahren durch hohe gerichtete Sendeleistung erzeugt,

Dass er das nicht tut, muss er ja formal vor Aufnahme des Sendebetriebs
nachgewiesen haben.

> oder eine
> zulässige Störstrahlung überschreitet.

Nö, die ICNIRP-Grenzwerte sind erstmal die einzigen, die man einzuhalten
verpflichtet ist.  Über den Rest wurde ja hier schon diskutiert:

Beitrag "Re: KabelTV Empfang durch 70cm Funk gestört?"

27,5 V/m ist der ICNIRP-Grenzwert, 3 V/m die Einstrahlfestigkeit, die
der Fernseher selbst aufweisen muss.

Nichtsdestoweniger haben Funkamateure natürlich ein Interesse daran,
andere nicht zu stören, und selbst in der Afu-Prüfung wird das
Thema „Entstörung fremder Funkempfangsanlagen“ kurz mit abgefragt.

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Funkamateure müssen in einer Art Standorterklärung nachweisen, das sie 
im Worst case Falle keine im 70cm Band höhere Feldstärke als 27V/m 
erzeugen. Und zwar am Rande des vom Funkamateur kontrollierbaren 
Bereich.

Der kontrollierbare Bereich ist der Bereich, wo er sicherstellen kann, 
das keine fremde unautorisierte Person den Bereich betreten kann. In der 
Regel die Grundstücksgrenzen. Also sind die maximalen Feldstärken am 
Fernseher selbst schon mal geringer. Zudem müsste dann seine Antenne 
direkt auf den Nachbar gerichtet sein und er mit der maximal höchsten 
von ihm angegebenen Leistung senden.

Das ist alles sehr unwarscheinlich.

Ich würde am ehesten vermuten, das das Kabel zwischen Fernseher und 
Antennendose Schrott ist. Die handelsüblichen Kabel aus dem Baumarkt 
usw. für 3,50 Euro haben nämlich in der Regel mangelhafte Abschirmungen.

Oft hilft es schon weiter, wenn man sich aus einen Stück doppelt oder 
gar dreifach abgeschirmten Antennenkabel und 2 Stecker eines namhaften 
Herstellers das Kabel selber anfertigt.
Meist ist der Spuck danach vorbei.

Ralph Berres

von bazo (Gast)


Lesenswert?

Ralph Berres schrieb:
> bazo schrieb:
>> Wobei die RegTP seinerzeit min. in eine Fall schon automatische
>> AFU-Stationen dicht gemacht hat, weil diese ein Firmentor still gelegt
>> hat, dessen Steuerung auf der gleichen ISM-Frequenz gearbeitet hat.
>
> Gerade im 70cm Band ist den Funkamateuren das Band primär zugewiesen
> worden.

Graue Theorie, den Betreibern des PR Broadcast Sender in Giessen haben
da andere Erfahrung gemacht.

> Das heißt auf Deutsch, das der Betreiber der ISM Fernsteuerung Störungen
> durch ein Funkamateur hinnehmen muss, wobei der Funkamateur Störungen
> durch einen ISM Betreiber nicht hinnehmen muss.

Störungen durch ISM Anwendungen sind auch im 70cm ISM Band hinzunehmen.

> Das 2m Band ist sogar
> den Funkamateuren exklusiv zugewiesen. Da darf nicht mal ein anderer
> Funkdienst drauf. Bei den höheren Bändern ( 23cm und höher ) sieht es
> dann aber genau umgekehrt aus.

Wie war das noch mit der temporären Zuweisung auf 2m für eine 
Sportveranstaltung in DL?

> bazo schrieb:
>> Oder an dem Fernseherstandort liegen mehr als 3V/m und weniger als
>> 27.5V/m an.
>
> Die muss man beim Nachbarn erst mal erreichen.

3V/m, das ist ca. 1/10 des EMVU Grenzwert, also der ca. 10-fach Abstand.
Bei 50 Watt EIRP sind das ca. 13m (ohne Winkeldämpfung,Mauern). Das 
bekommt man mit einer GP und Reihenhäusern durchaus hin.

> Kein Funkamateur wird 200W Leistung oder mehr einsetzen um über das
> nächste Relais zu kommen. So hohe Leistungen werden in höchstens bei SSB
> Betrieb eingesetzt. Und das ist bei dem heutigen Betrieb auf den UKW
> Bändern eher selten. Die Regel sind irgendwas zwischen 10 und 50W
> Leistung am Senderausgang.

70cm 7Element Yagi  macht um die 10 dBd Gewinn, 1m lang was man noch als 
Vormast betrieben kann, dann ist man bei 1/2kW EIRP. Ernsthaft VHF/UHF 
DX bezeichnen so was als QRP.


Sascha schrieb:
> Hallo,
>
> Noch eine Anmerkung zu HF Leistungen über 100 Watt. Wenn Amateurfunker
> Leistungen so bis 750 Watt fahren, sollte auch ein Spektrumanalyzer zur
> Hand sein um die Aussendungen zu prüfen, das kann sonst schnell mal
> Ärger geben.

Das Problem hast du immer, sobald du Geräte modifizierst oder was selber 
baust, siehe  16 Abs. 4 Satz 2 der Amateurfunkverordnung (AFuV), und 
Amtsblattverfügung 33/2007.

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

bazo schrieb:
> 3V/m, das ist ca. 1/10 des EMVU Grenzwert, also der ca. 10-fach Abstand.
> Bei 50 Watt EIRP sind das ca. 13m (ohne Winkeldämpfung,Mauern). Das
> bekommt man mit einer GP und Reihenhäusern durchaus hin.

Ich weis nicht, wo du diese Zahlen her hast. Das waren wohl noch die 
Herzschrittmachergrenzwerte, die Gott sei Dank entfallen sind.

Mein Nachbar wohnt auch 12m von mir entfernt. Laut Watt32 Programm 
aktuelle Version darf ich mit einer 14 Elemente Yagi ( ebenfalls ohne 
Winkeldämpfung gerechnet ) 200W Senderleistung nutzen, ohne den 
Grenzwert von 27,5V/m zu erreichen. Das sind fast 2KW EIRP .

Dabei rechnet das Watt32 Programm den schlimmsten anzunehmenden Fall.

Wenn man tatsächlich mal die Feldstärken misst, sieht es für den 
Funkamateur meist sehr viel günstiger aus.

Ralph Berres

von bazo (Gast)


Lesenswert?

Ralph Berres schrieb:
> bazo schrieb:
>> 3V/m, das ist ca. 1/10 des EMVU Grenzwert, also der ca. 10-fach Abstand.
>> Bei 50 Watt EIRP sind das ca. 13m (ohne Winkeldämpfung,Mauern). Das
>> bekommt man mit einer GP und Reihenhäusern durchaus hin.
>
> Ich weis nicht, wo du diese Zahlen her hast. Das waren wohl noch die
> Herzschrittmachergrenzwerte, die Gott sei Dank entfallen sind.

Aus der EN 61000-6-1, die ist für die Störfestigkeit im Wohnbereich die 
anzuwendente Norm,  darauf hat auch Jörg Wunsch im Beitrag #3883815 
hingewiesen.

> Mein Nachbar wohnt auch 12m von mir entfernt. Laut Watt32 Programm
> aktuelle Version darf ich mit einer 14 Elemente Yagi ( ebenfalls ohne
> Winkeldämpfung gerechnet ) 200W Senderleistung nutzen, ohne den
> Grenzwert von 27,5V/m zu erreichen. Das sind fast 2KW EIRP .

Nochmal für den worst case:
Der Fernseher (oder irgendein anderes elektronisches Gerät) muss 3V/m 
als Störfestigkeit erreichen, der EMVU Grenzwert ist 28V/m (für 
1,35*SQRT 432 ab 400MHz). Liegt der erreichte Wert für Feldstärke 
zwischen den 3V/m und 28V/m erfüllen beide Seiten die geforderten Normen 
und die BNetzA ist erst mal raus.
Das läuft dann auf eine zivilrechtliche Auseinandersetzung -> 
Güterabwägung und dann ist auch eine Leistungsbeschränkung für den 
Funkamateuer drin.

von xXxXxXxXx (Gast)


Lesenswert?

Schade. Der TE meldet sich nicht mehr wie es scheint.

Wüsste gerne was nun los ist.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.