Hallo, Eine Geräteumhausung (Schutzklasse I) besteht aus einem Alu Profilrahmen (eloxiert). Der Rahmen in sich ist an den Schutzleiter angeschlossen und alle Rahmenelemente sind ordentlich leitend miteinander verbunden. Nun soll der Rahmen mit Aluminium Verbundplatten verblendet werden. Habt ihr eine Idee, wie ich den Schutzleiter auf beide Seiten der Platten bekomme? Ist "Schraube, Kratzscheibe, Verbundplatte, Kratzscheibe, Aluminiumprofil" zulässig? Der Schutzleiter muss auf beiden Seiten der Platten anliegen, da beide Seiten erreichbar sind. Vielen Dank und Grüße, Vincent.
vincent schrieb: > Nun soll der Rahmen mit Aluminium Verbundplatten verblendet werden. Ist das ein Gerät, welches mit > 60V betrieben wird? Davon sagst du nüscht.
Oh das hatte ich in der Tat vergessen: Ja, von einem Kaltgeräteeinbaustecker gehen 230V an ein Meanwell Netzteil.
Na, dann besorge dir die VDE Unterlagen. Kannst du kaufen, oder bei deinem Sicherheitsbeauftragten einsehen. Selbständige haben sowas unterm Kopfkissen zu liegen. Dort steht drin, was Gesetz ist. Um dessen Inhalt muss sich der Gerätehersteller aber selbst kümmern.
Peter Xuang schrieb: > Na, dann besorge dir die VDE Unterlagen. Kannst du kaufen, oder bei > deinem Sicherheitsbeauftragten einsehen. Selbständige haben sowas unterm > Kopfkissen zu liegen. Dort steht drin, was Gesetz ist. Um dessen Inhalt > muss sich der Gerätehersteller aber selbst kümmern. VDE ist alles andere als Gesetz.
vincent schrieb: > Nun soll der Rahmen mit Aluminium Verbundplatten verblendet werden. > > Habt ihr eine Idee, wie ich den Schutzleiter auf beide Seiten der > Platten bekomme? Alu-Verbundplatten sind Alu-Plastik-Alu? Lösungsvorschlag: mit einer Blindniete.
Hallo! Die wahrscheinlich beste Methode wird sein, eine oder mehrere Schrauben mit zwischengelegten Zahnscheiben (M4/M5) Die Optik läßt sich mit Abdeckkappen verschönern. Gruß Mani
Hi, wenns schön sein soll, könntest Du vielleicht die äußere Schicht nach innen falten: +------ | ---------------- Alu innen | XXXXXXXXXXXXXXXX Plastik +----------------- Alu aussen Musst nur zuerst einen Teil am Rand wegsägen: -------------- XXXXXXXXXXXXXX ------------------------- Grüße Flo
vincent schrieb: > Der Schutzleiter muss auf beiden Seiten der Platten anliegen, da beide > Seiten erreichbar sind. Das ist so nicht ganz richtig. In der Geräterichtlinie steht sogar drin, dass ein von außen berührbares Metallteil nicht mit dem Potentialausgleich verbunden werden muss, wenn sich zwischen berührbarem Metallteil und potentiell gefährlicher Spannung eine weitere, mit Potentialausgleich verbundene leitfähige Fläche befindet. Es kommt also auf den genauen Aufbau bei Dir an. Ich musste das in einem Prüfaufbau nutzen, da dort in einer isolierenden Montageplatte Metallelemente eingepresst waren, die schlicht keine sinnvolle Kontaktiermöglichkeit für einen Schutzleiteranschluss hatten. Es könnte also unter Umständen ausreichen, die innere Fläche mit dem Schutzleiter zu verbinden. Den genauen Wortlaut der Norm bitte selber nachlesen, ist ein paar Monate her, dass ich mich damit beschäftigt habe. Turnusmäßigen Geräteprüfungen könnten dann allerdings zu Problemen führen, da so mancher Prüfer bei "berührbares Metallteil" sofort an "Schutzleiterprüfung" denken dürfte.
Um die Schutzleiterprüfung zu ermöglichen, könnte man einen PE-Kontaktpunkt vorsehen.
frist schrieb: > wenns schön sein soll, könntest Du vielleicht die äußere Schicht nach > innen falten: Das Problem bei DiBond ist wohl eher ein anderes: Die Innenlage ist so weich, die drückt man mit der Schraube zusammen. Dadurch bekommt die Schraube keine GASDICHTE Auflagekraft auf die Alufläche (egal ob innere oder äussere Lage), die oxidiert wieder und ist damit isoliert. Meiner Meinung nach müsste man an den Befestigungspunkten des Dibond die Innenlage rauskratzen und eine Abstandshülse einsetzen, so daß man dann die Schraube so fest anziehen kann, so daß die Unterlegscheibe gasdicht auf dem Alu aufliegt. Mit einer Zahnscheibe kann man sich dann sogar ersparen, das Eloxal des Alu wegzukratzen.
vincent schrieb: > Nun soll der Rahmen mit Aluminium Verbundplatten verblendet werden. Wo liegt eingentlich der Vorteil solche Verbundplatten zu nehmen? - Das es besser isoliert und damit die Wärme schlechter aus dem Gerät rauskann? - Das man an den Kanten die Zwischenschicht sieht? Ich dachte sowas nimmt man nur wenn man Aluoptik will bei großen Flächen mit ausreichender Stabilität und geringem Gewicht. Für ein Gehäuse würde ich erst mal einfache 0,8 - 2,5mm starke Aluplatten nehmen.
Udo Schmitt schrieb: > Wo liegt eingentlich der Vorteil solche Verbundplatten zu nehmen? Billiger, leichter und einfacher zu bearbeiten. Zudem kann man sich bei eingefrästen Beschriftungen die Auslegefarbe sparen.
Schreiber schrieb: > Billiger, leichter und einfacher zu bearbeiten. Ist doch nicht einfacher zu bearbeiten als eine normale Aluplatte. Schreiber schrieb: > Zudem kann man sich bei eingefrästen Beschriftungen die Auslegefarbe > sparen. Ja aber doch nicht als Gehäusewandung.
Vielen Dank, ihr habt mir sehr geholfen. Florian V. schrieb: > In der Geräterichtlinie steht sogar drin, > dass ein von außen berührbares Metallteil nicht mit dem > Potentialausgleich verbunden werden muss, wenn sich zwischen berührbarem > Metallteil und potentiell gefährlicher Spannung eine weitere, mit > Potentialausgleich verbundene leitfähige Fläche befindet. Es kommt also > auf den genauen Aufbau bei Dir an. Das war der entscheidende Hinweis, nach kurzer Recherche konnte ich das Bestätigen. Zusammen mit dem Einwand von MaWin fräse ich einseitig das Alublech weg und bringe mit Kratzscheibe den Schutzleiter an dem inneren Blech Gasdicht an. Ob durch die Verschraubung eine elektrische Verbindung zwischen Außen und Innenschicht entsteht ist damit ja egal. Im Fehlerfall wirkt so oder so der Schutzleiter. Udo Schmitt schrieb: > Ist doch nicht einfacher zu bearbeiten als eine normale Aluplatte. Doch um einiges, meine Fräse könnte Aluminium mit der gleichen Festigkeit nicht mehr bearbeiten. freundliche Grüße, vincent.
Genauer schrieb: > Was ist denn die "Geräterichtlinie"? Das war bestimmt nur Umgangssprachlich gemeint. EN 60204-1 besagt, das alle Körper mit dem Schutzleitersystem verbunden werden müssen. Ein leitfähiges Teil der elektrischen Betriebsmittel, welches im Fehlerfall nur über andere Körper Spannungsführend wird, wird nicht als Körper angesehen.
vincent schrieb: > EN 60204-1 Ob die Maschinenrichtlinie anzuwenden ist, sei mal dahin gestellt. Gruß Max
Max B. schrieb: > Ob die Maschinenrichtlinie anzuwenden ist, sei mal dahin gestellt. Es handelt sich in meinem Fall um die Umhausung einer Maschine. Sollte doch aber in der Niederspannungsrichtlinie nicht anders sein, oder? Grüße, vincent.
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