Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche Photo-Diode/-Transistor mit gleichbleibender Empfindlichkeit über das sichtbare Lichtspektrum


von LichtSpektralanalyse (Gast)


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Wer kennt eine Photodiode/Transistor mit möglichst gleichbleibender 
Empfindlichkeit über das sichtbare Lichtspektrum?

von Harald W. (wilhelms)


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LichtSpektralanalyse schrieb:
> Wer kennt eine Photodiode/Transistor mit möglichst gleichbleibender
> Empfindlichkeit über das sichtbare Lichtspektrum?

Du meinst eine, die der Augenempfindlichkeitskurve angepasst ist?
Da gibts u.a. die BPW21.

von tmomas (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Da gibts u.a. die BPW21.

Und die hat eine

LichtSpektralanalyse schrieb:
> möglichst gleichbleibender
> Empfindlichkeit über das sichtbare Lichtspektrum

?

Das Datenblatt sagt was deutlich anderes.

von LichtSpektralanalyse (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Du meinst eine, die der Augenempfindlichkeitskurve angepasst ist?

Nein. Aber danke für die Antwort.

von Tim  . (cpldcpu)


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Was meinst Du denn mit "sichtbarem Spektrum"?

Die Quanteneffizienz von normalen PIN-Dioden (z.B. BPW34) ist über den 
sichtbaren Bereich (zumindest >500 nm), nahe 1. Die Empfindlichkeit 
[A/W] steigt definitionsbedingt linear mit der Wellenlänge.

Wenn Du eine sehr genaue Messung haben willst, wirst Du um eine 
Kalbrierung trotzdem nicht herum kommen - alleine schon um optische 
Effekte auszugleichen.

: Bearbeitet durch User
von Ernst O. (ernstj)


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Strahlungsquellen mit "linearem Frequenzgang gibt es nicht, aber mit 
Verhältnismessungen kommt man drumherum.
Bemühe mal Tante Google.
Frag sie mal nach Lambert-Beer Gesetz.

von LichtSpektralanalyse (Gast)


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Tim    schrieb:
> wirst Du um eine > Kalbrierung trotzdem nicht herum kommen

Das ist schon klar, kalibrieren würde ich dann schon mit einem 
passenden, der Empfindlichkeitskurve angepasstem Polynom.
Es geht mir nur darum ein Bauelement zu finden, bei dem die Kurve nicht 
so weit runter geht, das nach der Kalibration nur noch Schätzwerte übrig 
beleiben.

von Tim  . (cpldcpu)


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LichtSpektralanalyse schrieb:
> Das ist schon klar, kalibrieren würde ich dann schon mit einem
> passenden, der Empfindlichkeitskurve angepasstem Polynom.
> Es geht mir nur darum ein Bauelement zu finden, bei dem die Kurve nicht
> so weit runter geht, das nach der Kalibration nur noch Schätzwerte übrig
> beleiben.

BPW34, wie oben schon beschrieben. Von Phototransistoren solltest Du 
wegen der unzureichenden Linearität (gegenüber der Beleuchtungstärke, 
nicht gegenüber dem Spektrum) die Finger lassen.

von LichtSpektralanalyse (Gast)


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Tim    schrieb:
> BPW34, wie oben schon beschrieben.

Danke, trifft sich gut. Davon habe ich noch einige rumliegen.

Der Hintergrund des Ganzen: Bis dato habe ich mit einem 2048 Pixel 
Linear-Array experimentiert, aber die Auflösung reicht mir nicht.
Die BPW34 (mit einem 0,01mm Abdeckschlitz versehen) möchte ich jetzt 
über ca. 15 cm durch das Spektrum (1000 Linien Folie) verfahren 
(Schrittmotor) und erwarte mir damit eine wesentlich bessere Auflösung.

von Georg (Gast)


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LichtSpektralanalyse schrieb:
> Danke, trifft sich gut

Die Empfindlichkeit variiert lt. Datenblatt um den Faktor 8 im 
sichtbaren Bereich.

LichtSpektralanalyse schrieb:
> Die BPW34 (mit einem 0,01mm Abdeckschlitz versehen)

Die BPW34 hat eine Sensorgrösse von 3 x 3 mm, wenn du die auf 3 x 0,01 
mm änderst, wird natürlich auch die Empfindlichkeit um den Faktor 300 
geringer. Das wird durchaus anspruchsvoll. Da kannst du aber nicht viel 
dran machen, weil die Ausbeute pro Fläche immer annähernd gleich ist. 
Wie beim Solarpanel auch.

Georg

von Tim  . (cpldcpu)


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Georg schrieb:
> Die Empfindlichkeit variiert lt. Datenblatt um den Faktor 8 im
> sichtbaren Bereich.

Nö. Der sichtbare Bereich geht nur von ca 450-700 nm.
http://de.wikipedia.org/wiki/V-Lambda-Kurve

Die Photometrie ist teilweise ziemlich verwirrend. Es ist besser, den 
Wellenlängenbereich konkret anzugeben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Photometrie



Georg schrieb:
> Die BPW34 hat eine Sensorgrösse von 3 x 3 mm, wenn du die auf 3 x 0,01
> mm änderst, wird natürlich auch die Empfindlichkeit um den Faktor 300
> geringer. Das wird durchaus anspruchsvoll. Da kannst du aber nicht viel

Die Empfindlichkeit S ist in A/W definiert und von der Fläche 
unabhängig. Aus der Photodiode kommt der gleiche Strom [A], egal ob die 
einstrahlende Lichtmenge [W] auf 0.1x0.1 mm² oder 3x3mm² konzentriert 
ist. Relevant ist die Gesamteinstrahlung.

Das Ansteigen der Empfindlichkeit mit der Wellenlänge kommt durch die 
abnehmende Energie der Lichtquanten. Bei 800 nm benötigt man für 1 W 
Lichtstrom doppelt so viele Photonen wie bei 400 nm. Die Photodiode 
erzeugt für (fast) jedes Photon ein Elektron. Daher ist auch bei einer 
idealen PD der Strom bei 800 nm und 1W eingestrahler Leistung doppelt so 
hoch wie bei 400 nm und 1W.

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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Tim    schrieb:
> Nö. Der sichtbare Bereich geht nur von ca 450-700 nm.

Falsch zitiert. Laut Wikipedia:
"Licht ist der für das Auge sichtbare Teil der elektromagnetischen 
Strahlung. Im elektromagnetischen Spektrum umfasst der Bereich des 
Lichts Wellenlängen von etwa 380 nm bis 780 nm."

Andere Quellen sagen 380...720 nm.

Aber ob 8:1 oder 5:1 ist ziemlich egal, beides kann man wohl nicht als 
gleichmässig bezeichnen, insofern ist der Einspruch völlig irrelevant.

Tim    schrieb:
> Die Empfindlichkeit S ist in A/W definiert und von der Fläche
> unabhängig.

Nein. Im Datenblatt ist die Empfindlichkeit in nA/lx angegeben. Da Lux 
auf die Fläche bezogen ist, halbiert sich der Wert bei halber 
Sensorfläche. Ein Solarpanel liefert ja auch nur halb soviel Strom wie 2 
davon, ich habe extra darauf verwiesen, um das Verständnis etwas zu 
erleichtern.

Dass eine Blende einen Teil des Lichts zurückhält, ist ja der Sinn der 
Sache. Sonst bräuchte man nämlich keine. Ändern kann man an der geringen 
Empfindlichkeit bei so kleiner Fläche nur etwas durch Optik, etwa eine 
Zylinderlinse.

Georg

von foo (Gast)


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Tim    schrieb:
> Die Empfindlichkeit S ist in A/W definiert und von der Fläche
> unabhängig. Aus der Photodiode kommt der gleiche Strom [A], egal ob die
> einstrahlende Lichtmenge [W] auf 0.1x0.1 mm² oder 3x3mm² konzentriert
> ist. Relevant ist die Gesamteinstrahlung.

Die ungenutzte Fläche der BPW trägt aber zum Rauschen bei und ihre 
Kapazität beeinträchtigt die Geschwindigkeit.

Das hier hat eine topfebene Empfindlichkeitskurve, ist viel schneller 
als die BPW und liefert auch hinter einem 10µm Spalt noch ein 
brauchbares Signal: 
www.hamamatsu.com/resources/pdf/etd/R636-10_TPMS1016E03.pdf

von M. K. (sylaina)


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Also ich kenne so spontan kein Photoelement mit gleichbleibender 
Empfindlichkeit über dem Spektrum des Lichts. Ich denke auch nicht, dass 
es sowas gibt. Warum wurde ja schon angedeutet. Wozu wird das denn 
gefordert?

von tmomas (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> Wozu wird das denn gefordert?


Schrub er doch schon:

LichtSpektralanalyse schrieb:
> Es geht mir nur darum ein Bauelement zu finden, bei dem die Kurve nicht
> so weit runter geht, das nach der Kalibration nur noch Schätzwerte übrig
> beleiben.

von Purzel H. (hacky)


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Viel interessanter waere der dynamische Bereich gewesen. die Aussage :

> Es geht mir nur darum ein Bauelement zu finden, bei dem die Kurve nicht
> so weit runter geht, das nach der Kalibration nur noch Schätzwerte übrig
> beleiben.

laesst auf nicht uebermaessig viel Ahnung in Messtechnik schliessen. Ein 
Bereich von 1:8 ... sind nur 3 bit.

von M. B. (Firma: TH Nürnberg) (ohmen)


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foo schrieb:
> Das hier hat eine topfebene Empfindlichkeitskurve, ist viel schneller
> als die BPW und liefert auch hinter einem 10µm Spalt noch ein
> brauchbares Signal:
> www.hamamatsu.com/resources/pdf/etd/R636-10_TPMS1016E03.pdf

Dann schau Dir mal das Diagramm in nicht-logarithmischer Darstellung 
an...

von Tim  . (cpldcpu)


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Ich entschuldige mich im Vorfeld schon einmal für die Rechthaberei. 
Aber... :)

Georg schrieb:
> Falsch zitiert. Laut Wikipedia:
> "Licht ist der für das Auge sichtbare Teil der elektromagnetischen
> Strahlung. Im elektromagnetischen Spektrum umfasst der Bereich des
> Lichts Wellenlängen von etwa 380 nm bis 780 nm."

Das gilt für das Nachtsehen. Bei Tageslichtstärke nimm das menschliche 
Auge nur den genannten Bereich war. Es ist relativ müssig, über 
Restempfindlichkeiten in den Randbanden zu sprechen.

Besser ist es sowieso, den Wellenlängenbereich direkt anzugeben.

Georg schrieb:
> Nein. Im Datenblatt ist die Empfindlichkeit in nA/lx angegeben. Da Lux
> auf die Fläche bezogen ist, halbiert sich der Wert bei halber

Lx ist eine photometrische Größe und gibt den Lichstrom bezogen auf 
V_lambda an. Zur Angabe einer spektralen Empfindlichkeit ist sie 
komplett ungeeignet.

(Edit) Hier wird es erklärt:

http://en.wikipedia.org/wiki/Photometry_(optics)#Watts_versus_lumens

Die Empfindlichkeit wird in [A/W] spezifiert. Die spektralen Kurven sind 
üblicherweise normiert und daher einheitenlos.

Hier, im Datenblatt der original BPW34 ist es auch korrekt (S.2):

http://www.osram-os.com/Graphics/XPic6/00101635_0.pdf/BPW%2034,%20Lead%20%28Pb%29%20Free%20Product%20-%20RoHS%20Compliant.pdf

foo schrieb:
> Die ungenutzte Fläche der BPW trägt aber zum Rauschen bei und ihre
> Kapazität beeinträchtigt die Geschwindigkeit.

Dann muss er erst einmal ein Design hinbekommen, bei dem diese Größen 
nicht durch den analogen Verstärkerteil limitiert werden.

Der Rauschbeitrag durch den Dunkelstrom skaliert übrigens nicht 
proportional zur Fläche, da er meistens am Devicerand entsteht.

> Das hier hat eine topfebene Empfindlichkeitskurve, ist viel schneller
> als die BPW und liefert auch hinter einem 10µm Spalt noch ein
> brauchbares Signal:
> www.hamamatsu.com/resources/pdf/etd/R636-10_TPMS1016E03.pdf

Das ist allerdings keine Photodiode und liegt im Kostenbereich mehrere 
Größenordnungen darüber.

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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Tim    schrieb:
> Georg schrieb:
>> Nein. Im Datenblatt ist die Empfindlichkeit in nA/lx angegeben. Da Lux
>> auf die Fläche bezogen ist, halbiert sich der Wert bei halber
>
> Lx ist eine photometrische Größe und gibt den Lichstrom bezogen auf
> V_lambda an. Zur Angabe einer spektralen Empfindlichkeit ist sie
> komplett ungeeignet.

Entschuldige mal, das geht über übliche Rechthaberei schon weit hinaus. 
Ich habe mir das ja nicht ausgedacht und deshalb brauchst du auch nicht 
mich anzupinkeln, das steht nun mal im Datenblatt genauso drin, auch 
wenn du das für ungeeignet hältst. Du kannst dich ja bei Siemens und 
Vishay beschweren, dass sie nicht deinen persönlichen Marotten folgen, 
wenn sie Datenblätter schreiben.

Es sind auch im Lauf der Jahrzehnte, die es diese Photodioden schon 
gibt, zehntausende Ingenieure mit den deiner Meinung nach unbrauchbaren 
Datenblättern zurecht gekommen (ich übrigens auch) - waren wohl alles 
bloss Idioten.

Georg

von M. K. (sylaina)


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tmomas schrieb:
> Michael Köhler schrieb:
>> Wozu wird das denn gefordert?
>
> Schrub er doch schon:
>
> LichtSpektralanalyse schrieb:
>> Es geht mir nur darum ein Bauelement zu finden, bei dem die Kurve nicht
>> so weit runter geht, das nach der Kalibration nur noch Schätzwerte übrig
>> beleiben.

Ich fragte "Wozu" und nicht "Wo". Das ist ein Unterschied. ;)

Wie gesagt, mir ist kein Photoelement bekannt welches im sichtbaren 
Spektralbereich eine gleichbleibende Empfindlichkeit aufweist. Nicht 
einmal unser Auge hat diese Fähigkeit (Empfindlichkeitsmaximum liegt da 
bei ~550 nm, also mitten im grünen Spektralbereich)

von Purzel H. (hacky)


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Die geforderte gleiche Empfindlichkeit ist ein akademischer Furz ... 
entweder es interessiert das spektrum, dann sollte man es messen, und 
kann korrigieren, oder es interessiert nicht, dann ist es auch egal.

von LichtSpektralanalyse (Gast)


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Siebzehn Für Fuenfzehn schrieb:
>> Es geht mir nur darum ein Bauelement zu finden, bei dem die Kurve nicht
>> so weit runter geht, das nach der Kalibration nur noch Schätzwerte übrig
>> beleiben.
>
> laesst auf nicht uebermaessig viel Ahnung in Messtechnik schliessen. Ein
> Bereich von 1:8 ... sind nur 3 bit.

Jetzt pass mal auf Du Messtechnikkönig:
Das Ganze soll auf einem ATMega 328 laufen und dessen A/D Wandler hat 
nur 10 Bit.

Siebzehn Für Fuenfzehn schrieb:
> Die geforderte gleiche Empfindlichkeit ist ein akademischer Furz ...

Wer lesen kann ist im Vorteil. Gefordert wurde hier gar nichts. Ich 
hatte nach einer MÖGLICHST gleichmässigen Empfindlichkeit gefragt. Das 
impliziert wohl, dass mir bewusst ist, dass reale Bauelemte diese nicht 
haben. Ich suche nur eine Photodiode die über einen weiten 
Spektral-Bereich möglichst linear ist. Das hier Abstriche zu machen sind 
war mir auch vorher klar.

von Harald W. (wilhelms)


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LichtSpektralanalyse schrieb:

> Ich suche nur eine Photodiode die über einen weiten
> Spektral-Bereich möglichst linear ist. Das hier Abstriche zu machen sind
> war mir auch vorher klar.

Aber hoffentlich ist es Dir jetzt endgültig klar. Eine einigermaßen
gleichmäßige Empfindlichkeit über einen grösseren Spektralbereich
lässt sich m.E. nur über Filter realisieren. Und die verringern die
Empfindlichkeit. Da Licht sowieso eher eine logarithmische Grösse
ist, glaube ich auch nicht, das Du mit Deinem 10Bit-Wandler viel
erreichen kannst. Zumal man da die letzten beiden Bits meist sowieso
"wegschmeissen" muss.
Gruss
Harald

von Schreiber (Gast)


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LichtSpektralanalyse schrieb:
> Der Hintergrund des Ganzen: Bis dato habe ich mit einem 2048 Pixel
> Linear-Array experimentiert, aber die Auflösung reicht mir nicht.
> Die BPW34 (mit einem 0,01mm Abdeckschlitz versehen) möchte ich jetzt
> über ca. 15 cm durch das Spektrum (1000 Linien Folie) verfahren
> (Schrittmotor) und erwarte mir damit eine wesentlich bessere Auflösung.

Bei der Anwendung ist doch die Wellenlänge bekannt, wodurch man das 
ganze rauskalibrieren kann.

LichtSpektralanalyse schrieb:
>> laesst auf nicht uebermaessig viel Ahnung in Messtechnik schliessen. Ein
>> Bereich von 1:8 ... sind nur 3 bit.
>
> Jetzt pass mal auf Du Messtechnikkönig:
> Das Ganze soll auf einem ATMega 328 laufen und dessen A/D Wandler hat
> nur 10 Bit.

dann nimm halt einen XMEGA, der hat einen 12bit Wandler oder gleich 
einen externen AD-Wandler mit hinreichender Auflösung, selbst 
22bit-Wandler sind mittlerweile bezahlbar.
Solche Probleme lassen sich per Software viel einfacher und 
wirtschaftlicher wie analog per Hardware lösen.

von LichtSpektralanalyse (Gast)


Angehängte Dateien:

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Harald Wilhelms schrieb:
> Da Licht sowieso eher eine logarithmische Grösse
> ist, glaube ich auch nicht, das Du mit Deinem 10Bit-Wandler viel
> erreichen kannst.

Die 10 Bit waren bei meinem Projekt (siehe Bild oben) mit einem 2048 
Pixel Linear Array Sensor ILX551B absolut kein Problem. Damit lies sich 
wunderbar eine Spektralanalyse durchführen. Die Pixelauflösung war mir 
nur nicht hoch genug. Deshalb will ich jetzt Versuche durchführen, wie 
ich die Auflösung verbessern kann, wenn ich den Photosensor in weiterem 
Abstand von der Linienfolie (Ersatz für Prisma) durch das Spektrum 
mittels Schrittmotor verfahre. Den Aufbau und die entsprechende 
Software, den MC und den PC Teil werde ich dann hier veröffentlichen.

Gruss
Ulrich Albert

von Purzel H. (hacky)


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Das Verbesserungspotential ...
a) einen externen 24Bit ADC einsetzen
b) falls die messung eh logarithmisch sein soll, einen LogAmp vornehin. 
zB den AD8304

von LichtSpektralanalyse (Gast)


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Schreiber schrieb:
> dann nimm halt einen XMEGA

Genau, den hatte ich auch schon in Betracht gezogen, auch weil ich ein 
komplettes XMegaModul hier liegen habe.

Siebzehn Für Fuenfzehn schrieb:
> einen externen 24Bit ADC einsetzen

Das wäre mir vorerst zu aufwändig und überdimensioniert :)

von LichtSpektralanalyse (Gast)


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LichtSpektralanalyse schrieb:
> Die Pixelauflösung war mir
> nur nicht hoch genug. Deshalb will ich jetzt Versuche durchführen, wie
> ich die Auflösung verbessern kann, wenn ich den Photosensor in weiterem
> Abstand von der Linienfolie (Ersatz für Prisma) durch das Spektrum
> mittels Schrittmotor verfahre.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:
Hiermit ist jetzt die Spektral-Auflösung, nicht die Amplitudenauflösung 
gemeint.

von Ulrich H. (lurchi)


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Mit einem feinen Spalt und Verfahren des Detektors braucht man recht 
viel Zeit, bzw. hat je Position nur sehr wenig Zeit. So ein Zeilensensor 
ist da schon keine schlechte Wahl.

Die Aufspaltung ließe sich vermutlich einfacher Optisch vergrößern (z.B. 
mehr Abstand) und auch Liniensensoren gibt es mit mehr Auflösung - 
leider meistens nur mit etwa Quadratischen Pixeln und entsprechend 
geringer Breite. Zur Not muss man auf den Liniensensor noch einmal 
verschieben, oder ggf. auch eine 2D CCD nutzen.

von LichtSpektralanalyse (Gast)


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Wenn ich den Photo-Sensor über 200 mm mit dem Schrittmotor verfahre, 
davon 150 mm Messstrecke, alles andere Rampe hoch/runter und mal eine 
Schrittauflösung von 0,01 mm annehme ( bei jdem Schritt messen), dann 
hätte ich immerhin 15.000 Messwerte, die innerhalb max. ca. 4 Sekunden 
erhalten würde. Mal schauen was mein Schrittmotor dazu sagt. Diese 
Messrate schaufele ich locker in Realtime zum PC. Das schafft ein 
ATMega328 spielend.

von Tim  . (cpldcpu)


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Georg schrieb:

> wenn du das für ungeeignet hältst. Du kannst dich ja bei Siemens und
> Vishay beschweren, dass sie nicht deinen persönlichen Marotten folgen,
> wenn sie Datenblätter schreiben.

Tut mir leid, wenn Du Dich angegriffen fühlst. Das war nicht meine 
Absicht. Die genannten Definitionen habe ich mir keineswegs selber 
ausgedacht - ich finde sie auch nicht unbedingt eingängig. Allerdings 
wurden Photodioden m.W. schon immer so spezifiziert. Das ist keine 
"Marotte" von mir.

Folgende Größen sind üblicherweise definiert:

* Photometrischer  Photostrom in A/Lx bei einer Breitbandigen 
Standardlichtquelle, üblicherweise Std. Illuminant A, einer Halogenlampe

* Radiometrischer Photostrom in A/(mW/cm²) bei einer Wellenlänge
* Radiometrische Sensitivität S in A/W bei einer Wellenlänge
* Radiometrische Spektrale Sensitivität S(lambda), normiert auf das 
maximum.

Für ein Spektrometer sind nur die radiometrischen Größen direkt in 
Messgrößen Umsetzbar.

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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LichtSpektralanalyse schrieb:
> hätte ich immerhin 15.000 Messwerte, die innerhalb max. ca. 4 Sekunden
> erhalten würde

Das ist weniger als 1 ms pro Messung. Kein Problem für den ADC, aber 
wegen deiner 0,1mm-Blende musst du Photoströme von pA messen - da wird 
dein Verstärker nicht schnell genug auf geänderte Werte einschwingen.

Georg

von Ulrich H. (lurchi)


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Wenn man nicht gerade ein sehr starke Lichtquelle hat, wird man relativ 
lange an jeder Position messen müssen. Das Licht wird durch die 
Aufspaltung nicht mehr, sondern für jeden Punkt weniger. Statt 1 ms je 
Punkt wird man eher mit 0,1 - 1 s je Punkt rechnen müssen - entsprechend 
länger braucht die Messung dann. Also eher 4 Stunden statt 4 Sekunden.
Da hilf auch ein schnellerer Verstärker nicht viel, beim Photostrom wird 
vermutlich schon einfach das Schrotrauschen ein Limit setzen.

Schon zum Verfahren von 15000 Punkten in 4 Sekunden ist für den 
Schrittmotor eine Herausforderung.

von Possetitjel (Gast)


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Tim schrieb:

> * Radiometrische Sensitivität S in A/W bei einer Wellenlänge
> * Radiometrische Spektrale Sensitivität S(lambda), normiert
> auf das maximum.
>
> Für ein Spektrometer sind nur die radiometrischen Größen
> direkt in Messgrößen Umsetzbar.

Mir leuchtet schon ein, was Du schreibst. Der Haken bei der
Sache liegt aber im Diagramm der relativen spektralen
Empfindlichkeit (Seite 4 oben links). Diese nimmt von 400nm
zu 800nm um einen Faktor 10 (!) zu.

Erklärbar (durch die halbierte Quantenenergie und die daraus
folgende doppelte Quanten-Anzahl für konstante Leistung) wäre
aber ein Faktor 2 - oder irre ich mich da? Bleibt also noch
ein Faktor 5, der ungeklärt ist.

von Tim  . (cpldcpu)


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Possetitjel schrieb:
> Erklärbar (durch die halbierte Quantenenergie und die daraus
> folgende doppelte Quanten-Anzahl für konstante Leistung) wäre
> aber ein Faktor 2 - oder irre ich mich da? Bleibt also noch
> ein Faktor 5, der ungeklärt ist.

Das liegt daran, dass zu den spektralen Randbereichen aufgrund von 
unterschiedlichen Mechanismen die interne Quanteneffizienz abnimmt.

Ein zufälliges Beispiel aus dem Netz hier:

http://www.isfh.de/institut_solarforschung/media/photovoltaik/bild_40_jab2010_2.jpg

(Ist eine Solarzelle, aber eine PD sieht von der IQE auch nicht viel 
anders aus)

Um auf die externe Quanteneffizienz zu kommen, muss man noch optische 
Verluste, wie die Reflektion, abziehen. Aus der externen 
Quanteneffizienz kommt man dann über Photonenenergie und Elementarladung 
zur Empfindlichkeit S.

: Bearbeitet durch User
von Tim  . (cpldcpu)


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Hier kann man die EQE besser erkennen:

http://www.zae-bayern.de/uploads/pics/Bild_Combo2Trans.PNG

Bei Photodioden ist die Antireflexschicht, im Unterschied zu 5xx nm bei 
Solarzellen, meistens auf eine minimale Reflektion bei 900 nm optimiert. 
Das führt zu noch größeren optischen Verlusten im kurzwelligen Bereich.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


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Bei Si Photodioden kommen im blauen / UV noch ein paar extra Verluste 
dazu: die Photonen werden zunehmend dichter an der Oberfläche Absorbiert 
und die Elektronen gehen dann eher verloren. Der 2. Effekt ist die Anti 
Reflexschicht: die wird im Blauen oft schlechter, weil sich die 
optischen Eigenschaften des Si da ändern. Nicht umsonst erscheinen 
Solarzellen oft bläulich. Je nach Fotodiode hat ggf. auch schon das Glas 
bzw. die
Vergussmasse bei 400 nm etwas Absorption.

Für hohe Empfindlichkeit auch im nahen UV/blau gibt es spezielle UV 
geeignete Fotodiode, die aber auch eher teuer sind und nicht so leicht 
zu bekommen.

von foo (Gast)


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M. B. schrieb:
>> www.hamamatsu.com/resources/pdf/etd/R636-10_TPMS1016E03.pdf
>
> Dann schau Dir mal das Diagramm in nicht-logarithmischer Darstellung
> an...

Ja und, was ist dann im sichtbaren Bereich?

von MaWin (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> Wie gesagt, mir ist kein Photoelement bekannt welches im sichtbaren
> Spektralbereich eine gleichbleibende Empfindlichkeit aufweist.

Was soll denn diese ominöse Empfindlichkeit auch sein?

Elektron pro Photon, Strom pro Watt (A/W), Strom pro Lux, Elektronen pro 
gleicher Erkennbarkeit?

Bei letzterem ist das Auge ganz gut.

von MaWin (Gast)


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LichtSpektralanalyse schrieb:
> Die Pixelauflösung war mir nur nicht hoch genug. Deshalb will ich jetzt
> Versuche durchführen, wie ich die Auflösung verbessern kann, wenn ich
> den Photosensor in weiterem Abstand von der Linienfolie (Ersatz für
> Prisma) durch das Spektrum mittels Schrittmotor verfahre

Verfahre den Liniensensor in 10 Schritten um 1 Pixel und rechne die 
Auflösung hoch.

von Mal Luna-AVR testen (Gast)


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MaWin schrieb:
> Verfahre den Liniensensor in 10 Schritten um 1 Pixel und rechne die
> Auflösung hoch.

Ja, vielleicht ist es tatsächlich besser meinen Liniensensor ILX551B zu 
verfahren. Eventuell direkt jeweils um die 2048 Pixel, mit ca. 5x 
verfahren wäre ich dann bei 150 mm durch das gesamte Spektrum. Die Frage 
ist dann nur, ob ich den so genau positioniert bekomme, dass keine 
Lücken oder Überschneidungen auftreten. Wahrscheinlich müsste ich den 
auch bogenförmig verfahren um ungefähr im Focus des Spektrums zu 
bleiben. Von Optik habe ich leider wenig Ahnung, aber Versuch macht klug 
:)

von Purzel H. (hacky)


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> Von Optik habe ich leider wenig Ahnung, aber Versuch macht klug ...

Aha. Sonst haette ich noch vorgeschlagen, die uneinheitliche 
Empfindlichkeit durch schiefstellen zu kompensieren...

von Ernst O. (ernstj)


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Wirst du ebene Gitter oder Konkavgitter einsetzen? Ich vermute mal, du 
hast eine Kunststofffolie mit 1000 Linien/mm und somit die Möglichkeit, 
diese eben oder gekrümmt anzuordnen.
Kennst du den Rowland-Kreis? Bei deinem Vorhaben wirst du um Massnahmen 
zur Fokussierung des gebeugten Lichts (das ja erstmal divergent ist) 
wohl nicht herumkommen.

von Schreiber (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Die Pixelauflösung war mir nur nicht hoch genug. Deshalb will ich jetzt
>> Versuche durchführen, wie ich die Auflösung verbessern kann, wenn ich
>> den Photosensor in weiterem Abstand von der Linienfolie (Ersatz für
>> Prisma) durch das Spektrum mittels Schrittmotor verfahre
>
> Verfahre den Liniensensor in 10 Schritten um 1 Pixel und rechne die
> Auflösung hoch.

das geht noch einfacher wenn er nicht den Sensor verschiebt sondern das 
Gitter dreht.

Siebzehn Für Fuenfzehn schrieb:
>> Von Optik habe ich leider wenig Ahnung, aber Versuch macht klug ...
>
> Aha. Sonst haette ich noch vorgeschlagen, die uneinheitliche
> Empfindlichkeit durch schiefstellen zu kompensieren...

Das wird bei dieser Größenordnung nicht ausreichend sein.

von Purzel H. (hacky)


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Die Empfindlichkeit wird natuerlich durch ein Referenzspektrum 
kompensiert. Ich wuerde auch keinen Zeilensensor verwenden, sondern nur 
eine einzelne Diode.

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Ich habe mir nicht den gesamten Thread durchgelesen, also verzeiht mir 
bitte, wenn mein Posting nicht ganz hereipasst.

Zum Thema Photodioden und Korrekturkurve, Stichwort 'Schätzwerte':
In diesem Fall nein! Wenn die Photodiode der Lichtsensor in einem 
Spektrometeraufbau ist, hast Du ja die zum jeweils aufgenommenen 
Messwert die korrespondierende Wellenlänge, errechnet anhand der 
Schrittmotorposition.
Natürlich resultiert das in einem recht aufwändigen Abglich. Zunächst 
einmal muss das Schrittmotorposition-Wellenlängen-Profil vermessen 
werden (was aber für ein Spektrometer ohnehin nötig ist, sollte es 
absolutwerte liefern), dann sollte die eingesetzte Photodiode gegen die 
Wellenlänge vermessen werden - und hier wird es kompliziert!
...benötigt wird entsprechend die Information über die Leistung des 
jeweils auf die Photodiode stahlenden Lichts. Idealerweise wäre diese 
Leistung über das gesamte Spektrum konstant, was aber in der Praxis 
nicht einmal näherungsweise erreichbar ist.
Die bessere herangehensweise ist ein Referenzinstrument und eine 
Breitspektrumquelle.
Somit kann man dann schließlich das Linearisierungskurve der jeweiligen 
Photodiode vermessen.

Ja, das ist aufwändig. Aber genau so machen es auch professionelle 
Spektrometer.

Wenn ein Sensor mit guter Linearität in einem breiten 
Wellenlängenbereich benötigt ist, sollte man auch über den Einsatz eines 
Photomultipliers nachdenken.
Einide Photokathoden-Materialien sind eben genau dafür ausgelegt.
In diesem Dokument von Hamamatsu finden sich einige Diagramme zur 
Sensitivität von verschiedenen Photokathoden.
Auf Seite 32 findet sich im Diagramm der Typ '650S', der Bereich von 
300..750nm ist verdammt linear!
In der darunterstehenden Tabelle ist es als GaAs(Cs) Photokathode 
benannt, mit Quarzfenster.
Jetzt muss man nur schauen (und hoffen), dass es einen PMT mit genau 
diesem Photokathodenmaterial im Standardprogramm gibt. Wenn es um ein 
Gerät zur Serienfertigung geht ist das natürlich kein Thema, da werden 
auch relativ kleine Stückzahlen nach Kundenwunsch hergestellt.
Selbstverständlich ist der Preis eines Photomultipliers im Gegensatz zur 
Wald-und-Wiesen Photodiode immens; der Einsatz ist also Applikationen 
vorbehalten, welche keine andere Wahl lassen.

Eine Sache fällt mir gerade noch ein: Photowiderstände.
Ich habe allerdings absolut keine Ahnung wie die spektrale Sensitivität 
dieser Biester ausschaut, vielleicht ist es für Deine Applikation 
fruchtbar mal nachzuschauen.

von Purzel H. (hacky)


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Photowiderstande sind etwas langsam. Und bei wenig Licht noch langsamer. 
Der Poster hat offensichtlich nicht das Geld fuer ein billigst 
Spektrometer, und denk es guenstiger selbst bauen zu koennen.

von Georg (Gast)


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Siebzehn Für Fuenfzehn schrieb:
> Der Poster hat offensichtlich nicht das Geld fuer ein billigst
> Spektrometer

Sowas gibt es doch heute schon im Streichholzschachtelformat, oder 
erinnere ich mich da falsch?

Andrerseits bemühen sich ja viele Bastler, sowas z.B. mit CD-Oberflächen 
zu bauen. Jeder nach seinem Bedarf.

Georg

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Wenn dem so ist, hätte ich mir den Hinweis auf Photomultiplier wohl 
sparen können ;)

Das soll nun keine Werbung sein, ich bin auch in keinster Weise mit den 
Herstellern assoziiert...
Seit einiger Zeit gibt es sehr kompakte Spektrometer mit einem super 
Preis/Leistungs-Verhältnis, der Einstiegspreis liegt wohl bei 1300EUR 
für ein wirklich gutes Gerät. Im (Physik-/Laser-)Laboralltag ein 
verdammt nützliches Instrument.
http://www.ebay.de/itm/USB-Spektrometer-Breitband-200-1200nm-Spectrometer-/140568685009

Es scheint auch schon noch günstigere Nachahmer zu geben, ich weiß 
allerdings nichts über deren Qualität; sieht allerdings ebenfalls seriös 
aus:
http://www.ebay.de/itm/MediaLas-Spektrometer-200-1200nm-optisches-Spectrometer-Universell-USB-Laser-/141471418592

Wenn man ein brauchbares, einsatzbereites Laborinstrument möchte, kann 
man das im Eigenbau nicht für ~1000EUR erreichen.
Diese beiden Spektrometer arbeiten aber wohl nicht mit einem bewegten 
Gitter, sondern mit einem Zeilensensor.

Eine Kalibrationskurve zur Linearisierung in diesen Instrumente ist 
sicher integriert; wenn man nicht sehr spezielle Anforderungen hat, ist 
die so gegebene Genauigkeit völlig ausreichend.
Wenn man solch speziellem hihe Anforderungen an die absolute Genauigkeit 
der Erfassung der wellenlängenabhängigen Lichtleistung hat, ist das ein 
Spezialistrument. Da muss man entweder tiefer in die Tasche greifen oder 
es selbst bauen, dabei sicherlich aber auch tiefer in die Tasche greifen 
(ist eher nicht 1000EUR zu machen).

Was den Aufbau angeht: Ein rotierendes Gitter mit fixem Sensor ist nicht 
unbedingt besser als ein fester Aufbau mit einem Zeilensensor. Die 
optischen Parameter des gesamten Aufbaus müssen gründlich 
durchgerechnet/simuliert werden um wirklich gute Ergebnisse zu erzielen.

Letztendlich wäre es wohl am besten wenn der Threadstarter mal schreibt 
was er mit dem Spektrometer machen/messen will. Ich habe nicht viel 
diesbezüglich gefunden, habe den Thread aber auch nur überflogen.

von Mal Luna-AVR testen (Gast)


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Siebzehn Für Fuenfzehn schrieb:
> Der Poster hat offensichtlich nicht das Geld fuer ein billigst
> Spektrometer, und denk es guenstiger selbst bauen zu koennen.

Das ist keine Frage des Geldes. Mir sind genügend Hersteller, meist aus 
USA, bekannt, die Spektrometer so ab 450 Euro anbieten.
Ich will mir aber die Zeit vertreiben, basteln, mit möglichst wenig 
Aufwand was erstellen und möglichst dabei auch noch dazu lernen. Die 
Anforderungen an das Selbstbaugerät sollen sich demnach im Bereich des 
hobbymässig Machbaren bewegen. Mit dem ILX 551B Zeilensensor ist mir ja 
vor einigen Jahren bereits ein funktionierender Aufbau gelungen (siehe 
Bild oben). Und für die Kalibration auf Lichtwellenlängen gibt es auch 
günstigere Möglichkeiten als von Sascha aufgeführt (immer mit Blick auf 
das Hobbymäßige).

von Mal Luna-AVR testen (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier mal vom provisorischen Versuchsaufbau das Spektrum einer kleinen 
Glühlampe. Allerdings nicht über den ganzen Bereich scharf und der 
Schlitz nach der Lampe in Pappe, also nur so zum Test.

von Albert M. (Firma: Bastler aus Mönchengladbach) (albertm) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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So jetzt kann ich mich wieder unter meinem richtigen Name-Nick hier 
einloggen. Ich hatte die Tage bis eben keinen Zugriff auf meinen PC und 
leider mein PW am anderen PC nicht im Kopf. Also, damit das einigen hier 
nicht komisch vorkommt: der Thread wurde von mir eröffnet.

Das Glühlampen-Spektrum habe ich mit einer Canon 7D und Sigma 
Makro-Objektiv aufgenommen. Die Unschärfen im Spektrum rühren also nicht 
vom Photo-Equipment, sondern sind der höchst provisorischen 
"Versuchsanordnung" (siehe Bild) geschuldet. Die Gitterfolie ist übrigen 
in dem glaslosen Diarahmen. Die Aufnahme des Spektrum vom weissen Blatt 
war nur im Dunklen möglich, Belichtungszeit ca. 20 s (Blende 11, ISO 
100). Die Struktur im Spektrum kommt von der Papieroberfläche.

Was den Schlitz anbetrifft, den konstruiere ich demnächst mit zwei 
gegeneinander gesetzten Rasierklingen. Die ausgefranzten Ränder in 
meinem Pappeschlitz tragen wohl eine Mitschuld an dem miserablen 
Spektrum.

Gruss Ulrich Albert


Link zu meinen Projekten und Homepage:
Beitrag "Projekt: Virtuelle Instrumente an serielle Schnittstelle"
Beitrag "Projekt: SerialComCNC Serielles Frontend für CNC GRBL mit ATMega"
http://www.serialcominstruments.com/

: Bearbeitet durch User
von Ernst O. (ernstj)


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Ich vermute du kennst dies:
http://astromedia.eu/Bastelspass-der-Wissen-schafft/Das-Handspektroskop::132.html
und dann wahrscheinlich auch das:
http://www.lehrer-online.de/eigenbau-spektrometer-mit-digicam.php?show_complete_article=1&sid=77234957271126160727730483048390
 Dann bau das mal so auf uund komme wieder, wenn du damit nicht 
zufrieden bist. (Die Anordnung ist zwar aus Pappe, aber die Auflösung 
ist nicht von Pappe)

Albert M. schrieb:
> Die ausgefranzten Ränder in
> meinem Pappeschlitz tragen wohl eine Mitschuld an dem miserablen
> Spektrum.

Wohl wahr.

von Purzel H. (hacky)


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So ein Hobbyprojekt mit beschraenktem Budget sollte man 
realistischerweise nicht mit ueberzogenen Anforderungen ausbremsen, 
sondern genau eine Anforderung stellen und hoffen, da halbwegs 
hinzukommen.
Also, wir hatten : Die Anplitudenabhengigkeit des Sensors kompensiert 
man in Software. Allenfalls kann man den dynamischen Bereich mit der 
Integrationszeit erhoehen. Dh langer belichten

Jetzt darf man genau eine Anforderung im Bereich Aufloesung, Messzeit, 
dynamischer Bereich stellen. Nicht UND, sondern ODER

Und die waere ?

: Bearbeitet durch User
von Albert M. (Firma: Bastler aus Mönchengladbach) (albertm) Benutzerseite


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ernst oellers schrieb:
> Dann bau das mal so auf uund komme wieder, wenn du damit nicht
> zufrieden bist. (Die Anordnung ist zwar aus Pappe, aber die Auflösung
> ist nicht von Pappe)

Was sich hier für Pappnasen mit nutzlosen Beiträgen zum Thema melden. 
Hast Du den Thread überhaupt gelesen? Ja das Astromedia 
Pappe-Spektroskop kenn ich, aber was willst Du mir mit Deinem Hinweis 
sagen? Wenn Du schon mal ein Spektrometer (mit elektronischen 
Bauelenten) gebaut hast oder sonst was Konstruktives zu sagen hast, dann 
erzähl mal.

Siebzehn Für Fuenfzehn schrieb:
> Jetzt darf man genau eine Anforderung im Bereich Aufloesung, Messzeit,
> dynamischer Bereich stellen. Nicht UND, sondern ODER
> Und die waere ?

Die Amplitudenabhängigkeit des Sensors von der Wellenlänge werde ich per 
Software korrigieren. Die Auflösung wird je nach verwendeten MC 10 oder 
12 Bit betragen. Alles Andere hängt von der noch zu erprobenden 
Belichtungszeit ab.

Ich habe oben schon darauf hingewiesen, dass ich mehr Frequenzauflösung 
im Spektrum möchte. Da ja anscheinend dazu niemand Erfahrung durch 
Selbstbau beisteuern kann und meine eigentliche Frage zum Sensor 
beantwortet wurde, zieh ich mich jetzt hier mal zurück und bastel im 
stillen Kämmerlein weiter. Danke an alle die etwas Konstruktives zum 
Thema beitragen konnten.

Link zu meiner Homepage:
http://www.serialcominstruments.com/

: Bearbeitet durch User
von Purzel H. (hacky)


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Mehr Frequenzaufloesung bedeutet weniger Licht pro Wellenlaenge, 
bedeutet langsamere Messung. Man kann den Sensor weiter weg stellen fuer 
einen Faktor 2 oder so. Oder ein Gitter mit mehr Linien verwenden, wenn 
es deutlich mehr sein sollte.

von foo (Gast)


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Albert M. schrieb:
> Ich habe oben schon darauf hingewiesen, dass ich mehr Frequenzauflösung
> im Spektrum möchte.

Dann solltest du uns aber nicht solch windschiefe Aufbauten vorführen 
und dich anschliesend über "Pappnasen" beschweren, die dich auf 
zweckdienlichere Aufbauten verweisen, auch wenn diese aus Pappe sind.

Vielleicht hätte ich etwas Nützliches beisteuern können, denn ich habe 
schon einige Spektrometer und Monochromatoren unterschiedlicher Bauart 
bis hin zu 2m Brennweite justiert, aber da mir dein Ton nicht gefällt, 
wirst du wohl allein weitermurksen müssen.

von Harald W. (wilhelms)


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foo schrieb:

> Dann solltest du uns aber nicht solch windschiefe Aufbauten vorführen
> und dich anschliesend über "Pappnasen" beschweren, die dich auf
> zweckdienlichere Aufbauten verweisen, auch wenn diese aus Pappe sind.

Nun, diese Papp-Spektrometer schaffen ja anscheinend immerhin eine
Auflösung von <1nm (Ich habe jetzt keine Lust, das in Frequenzen
umzurechnen, zumal Frequenzangaben in der Optik recht unüblich sind).
Ich denke, da werden auch industrielle Geräte nicht viel mehr schaffen.
Für professionelle Messungen wird man so oder so ein kalibriertes
Industriegerät brauchen.
Gruss
Harald

von foo (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ich denke, da werden auch industrielle Geräte nicht viel mehr schaffen.

Doch, ja.
Ich erinnere mich an einen 1m Echelle Monochromator, der im UV zwei nur 
6pm voneinander getrennte Eisen-Linien sauber voneinander trennte.

von Ulrich H. (lurchi)


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Den Fotos nach zu urteilen ist die Auflösung in der Wellenlänge wohl 
sowieso vom ausgeleuchteten Bereich des Gitters begrenzt. Für eine hohe 
Auflösung muss man einen genügend breiten Bereich ausleuchten - die Zahl 
der beleuchteten Linie gibt ein Limit für die Auflösung. Für den 2000 
Pixel Zeilensensor sollten es also schon wenigstens 2 mm des Gitters 
sein.

Die Optik mit dem Gitter im Konvergenten Bereich des Lichtes ist auch 
nicht ideal - das reduziert die Auflösung, weil die Dispersion vom 
Winkel abhängt. Eine Gewisse Begrenzung hat man auch durch die 
Fokussierung per Linse. Durch Chromatische Fehler passt ggf. die 
Fokussierung nicht mehr für alle Wellenlängen - auch deshalb nutzen 
professionelle Spektrometer fast immer Hohlspiegel.

Eine Photodiode mit feinem Spalt kann man machen, aber es kommt da nur 
wenig Licht an - die nötigen Messzeiten gehen schnell nach oben: Für 
einen halb so breiten Spalt hat man nur etwa 1/4 des Lichts, weil ja 2 
Spalte das Licht begrenzen. Für ein 4 mal kleineres Signal muss man 
schon 16 mal so lange messen und ein ähnliches SNR zu erhalten (wenn man 
im Schrotrauschen begrenzten Teil ist reicht auch die 4 fache Zeit). 
Dazu kommt dann noch einmal ein Faktor 2, weil man auch doppelt so viele 
Punkte in der Kurve haben will. D.h für einen Faktor 2 mehr am Auflösung 
braucht man etwa 32 mal länger.

Die CCD Sensoren sind auch schon sehr empfindlich - mit einer einfachen 
Fotodiode und Verstärker tut man sich da sehr schwer so geringes 
Rauschen zu erreichen. Die Digitalkamera als Sensor ist da schon keine 
so schlechte Wahl - nur der Dynamikbereich ist je nach Kamera ggf. etwas 
eingeschränkt. Durch die Farbfilter verliert man zwar etwas an 
Empfindlichkeit, aber dafür hat man eine gute Linse und Verstärkung/AD 
Wandlung. Die Filterung hilft ggf. noch etwas gegen höhere Ordnungen.

Die Kalibrierung ist das kleinste Problem: das geht über ein bekanntes 
Spektrum (z.B. Energiesparlampe). Auch bei kommerziellen Specktrometern 
muss man meist noch wenigstens einem Abgleich machen.
Besser sind kommerzielle Spektrometer einmal durch Hohlspiegel statt 
Linsen und dann durch meist bessere Gitter, insbesondere geblazte 
Refektionsgitter, wo ein viel größerer Teil des Lichtes in die 1. 
Beugungsordnung zu einer Seite geht. Auch da nutzt man gerne CCD 
Sensoren oder Diodenzeilen.

von Ernst O. (ernstj)


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Also,

du hast einen Spektrometeraufbau mit einem Linearsensor mit 2048 Pixeln 
hingestellt, der einen Wellenlängenbereich von ca. 250 nm überstreicht. 
Und bist mit der Auflösung nicht zufrieden. Das sind ungefähr und 
gemittelt 8 Pixel/nm. Also sinnst du auf eine Methode, mehr Pixel/nm 
heraus zu kitzeln. Wie lang ist denn die Sensorfläche? Wie breit ist ein 
Pixel? Und ist es realistisch anzunehmen, dass man eine bessere 
Auflösung mit einem Lichtdetektor hinter einer Spaltblende erzielen 
kann?

Warum experimentierst du mit einer Glühlampe? Da gibt es für ein 
Spektrometer nix zu gucken, ausser dass alles bunt ist.

Dann stellt sich heraus, dass der Eintrittspalt deines Aufbaus grob aus 
Pappe geschnitzt ist...

Bedenke: Die Auflösung wird vom Eintrittspalt bestimmt. Ist der Murks, 
ist alles was danach kommt auch Murks. Das ist wie im Krimi im 
Fernsehen: Die Rekonstruktion eines Nummernschildes von zehn Pixeln 
Fläche auf einem Video gelingt durch Nachschärfen nur im Fernsehen, in 
Wirklichkeit gilt, wie der Engländer sagt: garbage in -- garbage out.

Wenn du ein gut aufgelöstes Spektrum sehen willst, bring erstmal deinen 
Eintrittspalt und die Ausleuchtung deines Gitters in Ordnung. Und 
schirme den Detektor von Streulicht ab.

Wenn du eine Fotodiode spazieren fahren willst, dann mach das.

Und wenn du deine homepage bekannt machen willst, dann sag das doch 
gleich.

von Julian B. (julinho)


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Ein Pyranometer hat eine gleichbleibende Empfindlichkeit über einen 
großen Spektralbereich.

von Possetitjel (Gast)


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Ulrich H. schrieb:

> Den Fotos nach zu urteilen ist die Auflösung in der Wellenlänge
> wohl sowieso vom ausgeleuchteten Bereich des Gitters begrenzt.

Glückwunsch, Du hast's gemerkt.

Soweit man erkennen kann, hat die Anordnung weder einen Kollimator
(zwischen Spalt und Gitter) noch eine Projektionsoptik (zwischen
Gitter und Schirm). Kein Wunder, dass die Auflösung erbärmlich ist.

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