Forum: Platinen Platine reparieren - Lötaugen abgerissen


von Kaputtmacher (Gast)


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Hi,
ich habe beim Löten wahrscheinlich zu lange auf einer Stelle 
rumgekratzt, womit sie zu heiß geworden ist und schließlich die Lötaugen 
abgerissen sind.
Den vorherigen 3pin-Stecker wollte ich auslöten und dabei sind die 
Lötaugen mit abgerissen. Jetzt hat der neue Stecker keinen Kontakt mehr. 
Kann man diese Stellen irgendwie reparieren?
Ich habe einen Kontaktkleber gesehen, den man angeblich nur auf die 
Stelle tröpfeln solle und sobald er angezogen hat, ein elektrischer 
Kontakt zwischen Bauteil und Platine hergestellt sei. Ist aber in meinen 
Augen nur eine Notlösung, die ich gerne umgehen würde.
Vielleicht habt ihr eine Idee.
MfG
Der Kaputtmacher

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das ist eine durchkontaktierte Platine; die Lötaugen scheinen auf dieser 
Seite der Platine nur mit der Durchkontaktierung, aber keinen 
Leiterbahnen verbunden zu sein.

Da die Stiftleiste keinen Verpolungsschutz zu besitzen scheint, kannst 
Du sie auch andersherum einlöten, so daß die Lötstellen auf der anderen 
Seite der Platine sind. Da sollten noch Lötaugen vorhanden sein.

von g457 (Gast)


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> Vielleicht habt ihr eine Idee.

Fädeldraht oder - wenn mehr Strom durch soll - Litze oder Draht 
adäquaten Querschnitts und etwas mehr Feingefühl.

von Wolfgang A. (Gast)


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Kaputtmacher schrieb:
> ich habe beim Löten wahrscheinlich zu lange auf einer Stelle
> rumgekratzt

Ein Lötkolben ist nicht zum Kratzen da. Der Lötkolben soll beim Entlöten 
durch seine Temperatur das Lötzinn zm Schmelzen bringen, so dass es z.B. 
über Kapillarkräfte von der Entlötlitze aufgenommen wird. Die Litze muss 
wieder von der Lötstelle entfernt werden, bevor das Lötzinn erstarrt. 
Sonst bappt es am Lötauge fest und man reißt das Auge bei unangebrachtem 
Krafteinsatz ab.

Und die Verklebung zwischen Substrat (FR4) und Cu-Schicht ist nicht 
unbegrenzt temperaturfest. Normales Lötzinn schmilzt bei 180°C 
(bleihaltig) bzw. 220°C (bleifrei), d.h. der Lötkolben muss nicht auf 
450°C stehen.

von Kaputtmacher (Gast)


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Wolfgang A. schrieb:
> Ein Lötkolben ist nicht zum Kratzen da.

Ja, nee. Schon klar. War auch nur metaphorisch gemeint. Ich hab zu lange 
drauf rum gebraten, bis sich die Pins gelöst hatten und die Lötaugen 
gleich mit. Ich habe keine Lötstation, sondern nur einen ungeregelten 
Ersa.

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> die Lötaugen scheinen auf dieser
> Seite der Platine nur mit der Durchkontaktierung, aber keinen
> Leiterbahnen verbunden zu sein.

Da hast du allerdings Recht. Hab den jetzigen Stecker mal ausgelötet und 
mir angeschaut. Das Problem ist wirklich auf der anderen Seite zu 
suchen. Der rechte Pin hat keinen Kontakt mehr. Da muss ich irgendwie 
noch mal ran. Da sieht man auch gut die Leiterbahnen durch. Hab mal 
versucht ein Stückchen Kupferlitze ranzufriemen. Hat aber nicht richtig 
funktioniert.
Vielleicht geht es, wenn ich das Loch mal etwas versetzt reinbohre und 
einen passgenau gedrehten Kupfereinsatz mit richtig sitzendem Loch rein 
reinzulöten versuche. Der müsste ja eigentlich das Zinn dann annehmen 
und wieder Kontakt zur Leiterbahn bekommen?

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Lötstopplack kann man auch abkratzen, so wird die Leiterbahn freigelegt 
und lötbar. Ansonsten wie oben schon vorgeschlagen: Fädeldraht an den 
nächsten Kontakt der Leiterbahn – eine Brücke eben.

von Joachim B. (jar)


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am rechten PIN wickelst du Fädeldraht um den PIN, der Leiterbahm mit dem 
abgerissenen Lötauge kratzt du flach per Schraubendreher den Lötstoplack 
runter bis freies Kupder zu sehen ist, die Buchse lötest du wieder ein 
wie vorher. Der Fädeldraht wird verzinnt und auf die blanke Leiterbahn 
gelötet.

Auf der anderen Seite könnte man noch Ösen/Ring aus Schaltdraht biegen 
auf die Pins setzen und mit Lötzinn ein Behelfslötauge bauen da auf der 
anderen Seite kein elektrischer Kontakt ist hält dieses Behelfslötauge 
rein mechanisch vor dem Pin ausziehen.

: Bearbeitet durch User
von Kaputtmacher (Gast)


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Gut danke, ich probier's mal und melde mich wieder nach der Aktion.

von Kaputtmacher (Gast)


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So, gesagt, getan. Ich hatte die Leiterbahnen etwas freigekratzt, sodass 
sie Lot annehmen konnten und Kupferplättchen um die Pins gelegt, sodass 
alles elektrischen Kontakt zu haben schien. Dann hab ich die drei wieder 
verlötet und mal mit nem Multimeter auf Durchgang gemessen. 
Messtechnisch funktionierte alles wie es sollte. Als ich jedoch den Akku 
an die Platine anschloss, wurde innerhalb von Sekunden ein Prozessor so 
heiß, dass ich mir fast die Finger verbrannte. Außerdem sponn dieser 
kolossal und funktionierte nicht mehr.
Ich denke, wenn ich den Akku länger dran lasse, schmort mir die ganze 
Platine durch und verbrennt.
Ich beende die Aktion hier und kaufe mir eine neue, das war einiges an 
Lehrgeld :-(
MfG Kaputtmacher

von Conny G. (conny_g)


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Nicht so schnell aufgeben :-)
Normalerweise hat man dann einen Kurzschluss irgendwo. Einfach mal jede 
Lötstelle und jede betroffene Leiterbahn mit einer guten Lupe anschauen 
(es gibt so 60-fach Juwelier-Lupen für ein paar Euro), dann müsste sich 
irgendwo ein Schluss finden.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Kaputtmacher schrieb:
> So, gesagt, getan. Ich hatte die Leiterbahnen etwas freigekratzt, sodass
> sie Lot annehmen konnten und Kupferplättchen um die Pins gelegt, sodass
> alles elektrischen Kontakt zu haben schien. Dann hab ich die drei wieder
> verlötet und mal mit nem Multimeter auf Durchgang gemessen.
> Messtechnisch funktionierte alles wie es sollte. Als ich jedoch den Akku
> an die Platine anschloss, wurde innerhalb von Sekunden ein Prozessor so
> heiß, dass ich mir fast die Finger verbrannte. Außerdem sponn dieser
> kolossal und funktionierte nicht mehr.

Conny G. schrieb:
> Nicht so schnell aufgeben :-)
> Normalerweise hat man dann einen Kurzschluss irgendwo.

Kaputtmacher schrieb:
> Den vorherigen 3pin-Stecker wollte ich auslöten
2 Möglichkeiten, Buchse verkehrt eingelötet, oder

Kaputtmacher schrieb:
> ich habe beim Löten wahrscheinlich zu lange auf einer Stelle
> rumgekratzt,

warum hast du die ausgelötet, vorher schon ein Fehler?

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Joachim B. schrieb:
>> So, gesagt, getan. Ich hatte die Leiterbahnen etwas freigekratzt, sodass
>> sie Lot annehmen konnten und Kupferplättchen um die Pins gelegt, sodass
>> alles elektrischen Kontakt zu haben schien. Dann hab ich die drei wieder
>> verlötet und mal mit nem Multimeter auf Durchgang gemessen.
>> Messtechnisch funktionierte alles wie es sollte. Als ich jedoch den Akku
>> an die Platine anschloss, wurde innerhalb von Sekunden ein Prozessor so
>> heiß, dass ich mir fast die Finger verbrannte. Außerdem sponn dieser
>> kolossal und funktionierte nicht mehr.

Warum nimmst Du nicht die Leiterbahnen her, die zum Stecker führen und
verbindest diesen mit Drähten, die zu nächstgelegenen perfekten 
Lötstelle
führen?

Daß bei Anschluß des Akkus dann der Prozessor heiß wird, kann nur an 
einem
Schaltungsfehler oder Kurzschluß -auch kein definiertes Potential- 
liegen.

Edit: Vielleicht ist der Prozessor auch schon vorher gestorben durch
schlechte Masseverbindung o.ä.

Gruß

Mani

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Mani W. schrieb:
> Warum nimmst Du nicht die Leiterbahnen her,

zitieren üben, ich war das nicht ;-)

von Kaputtmacher (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> warum hast du die ausgelötet, vorher schon ein Fehler?

Weil die Pins zu hoch standen. Ich hatte mir überlegt Winkelstecker 
statt geraden zu verwenden, um die Bauhöhe zu reduzieren. Das Auslöten 
war dann zu viel des Guten.

Mani W. schrieb:
> Warum nimmst Du nicht die Leiterbahnen her, die zum Stecker führen und
> verbindest diesen mit Drähten, die zu nächstgelegenen perfekten
> Lötstelle
> führen?

Weil eigentlich nur die Stecker eingelötet werden. Andere Lötstellen 
gibt es nicht mehr. Die Steckerpins haben über die Leiterbahnen direkten 
Kontakt zu den Prozessorpins, die so winzig sind, dass sie ein Fall für 
die SMD-Bestückung sind und ich mich da nicht ran traue. Dann müsste ich 
den vergleichsweise riesigen Pin des Steckers mit einem Füßchen des 
Prozessors verlöten, das nur wenige 10tel mm groß ist.

Ich löte bei Gelegenheit noch mal den Stecker aus und überprüfe noch mal 
alles mit ner Lupe.
Eine neue Platine ist schon eingetroffen, verlötet und funktioniert 
einwandfrei. Allerdings wäre es kein Verlust, wenn die alte wieder 
gangbar wäre. Gebrauchen kann man die Dinger immer.
MfG Kaputtmacher

von Joachim B. (jar)


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Kaputtmacher schrieb:
> Ich löte bei Gelegenheit noch mal den Stecker aus und überprüfe noch mal
> alles mit ner Lupe.

vor allem ob nicht + und - verwechselt wurden.

von Kaputtmacher (Gast)


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Ich glaube, da hätte es mir den Akku um die Ohren gehauen oder die 
Platine wäre sofort durchgeschmort. Die Dinger verzeihen keine Fehler.

Schöne Weihnachten euch allen

von Joachim B. (jar)


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Joachim B. schrieb:
> Als ich jedoch den Akku
>> an die Platine anschloss, wurde innerhalb von Sekunden ein Prozessor so
>> heiß, dass ich mir fast die Finger verbrannte. Außerdem sponn dieser
>> kolossal und funktionierte nicht mehr.

Kaputtmacher schrieb:
> Ich glaube, da hätte es mir den Akku um die Ohren gehauen oder die
> Platine wäre sofort durchgeschmort. Die Dinger verzeihen keine Fehler.

erklärt aber nicht obiges wenn du alles richtig gemacht hast, vorher 
lief es ja wie du sagtest.

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