Forum: Offtopic Betrieb von Mega-Glühbirnen (1000W) an Kleinspannung


von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Hallo, ich habe ein paar von diesen Laternen/Bühnen-Glühbirnen bekommen, 
die ich gerne zu DekoZwecken mit einem leichten Glühen betreiben möchte.

Die Dinger haben eine E40-Fassung , 230V und 1000Watt

Ich habe es mal mit einem 15V-Schaltnetzteil probiert, aber da ist zu 
wenig Saft dahinter um überhaupt was zum glühen zu bringen.

Hat jemand von euch eine Ahnung, wieviel Spannung ich da mal mindestens 
draufgeben muss ? 24V oder gar 36 oder 48 V ?

Dann ist die Frage, wie muss ein Trafo dafür dimensioniert sein ? kann 
ich dafür jedweden Trafo nehmen oder gibt es da Spezialitäten zu 
beachten, weil die Lampe ja theoretisch in der Lage wäre, da ordentlich 
Saft drüber zu ziehen ?

Wie gesagt, da muss keine dicke Power drüber, es reicht vollkommen, wenn 
das Ding leicht Orange glüht und im leicht abgedunkelten Raum sichtbar 
ist.

Dankeschön und Gruß

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die Spannung geht quadratisch in die abgegebene Leistung ein. Bei halber 
Spannung viertelt sich die abgegebene Leistung, bei geviertelter 
Spannung beträgt die abgegebene Leistung nur noch ein sechzehntel.

Und nun überleg', welche Leistung erforderlich sein könnte, um die 
Heiz-, äh, Glühwendel zum Glühen zu bekommen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Jörg Bieszczak schrieb:
> ich habe ein paar von diesen Laternen/Bühnen-Glühbirnen bekommen

Hast Du bzw. der, von dem Du die Lampen bekamst, Zugriff auf einen
Stelltransrormator mit >1000 VA?

Das wäre das Einfachste, um bei dem Dir angenehmen Glimmen die Spannung
an der Lampe und den Strom zu messen, den sie gerade dann aufnimmt.

Du könntest aber auch etwas Anderes versuchen: Die Lampe vorsichtig
"knacken" und einn, zwei gelbe LED "unsichtbar" im Sockel 
unterzubringen.

MfG Paul

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Hi, dass heisst, ich bräuchte erstmal einen "Erfahrungswert" als untere 
Leistungsschwelle für leichtes Glühen, oder ?
Wo fängt den so ein Dimmer an, sagen wir mal um eine 100-Watt-Glühbirne 
zum leicht Glühen zu bringen ?

Und wenn ich das richtig verstehe, geht es auch gar nicht nur um die 
Voltage, sondern um die gesamte Leistung, die ich durch den Glühwendel 
durchpuste ?

Dann nehmen wir mal an, bei 230V und 1kW für 100% Leistung fliessen da 
rund 4,4 A durch. Wenn ich die Leistung zehnteln will geh ich dann 
entweder auf 23 V mit 4,4 A runter oder sorge mit mittlerer Spannung 
dafür, dass nicht mehr soviel Strom fliesst ?

Ich hab noch ein Problem damit , mir das Prinzip der LEistungsaufnahme 
zu veranschaulichen, ich kann zwar ausrechnen was die Formeln hergeben, 
aber nach meinem derzeitigen Wissensstand fühlt es sich so an :

Wenn ich einen Trafo mit 1:10 Wicklung verwenden würde, hätt ich zwar 23 
V aber dann würde die Lampe ja trotzdem 44 A abnehmen, oder ?

ALso da hab ich noch a) das Verständnisproblem mit der Leistungsaufnahme 
und b) einfach den Erfahrungswert, ab wann so eine Glühwendel anfängt 
genug Licht/Wärme im sichtbaren Bereich zu emmitieren.

Gruß Jörg

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
>
> Hast Du bzw. der, von dem Du die Lampen bekamst, Zugriff auf einen
> Stelltransrormator mit >1000 VA?

Hi, nee, sonst würd ichs einfach mal ausprobieren ;-)

> Das wäre das Einfachste, um bei dem Dir angenehmen Glimmen die Spannung
> an der Lampe und den Strom zu messen, den sie gerade dann aufnimmt.

Japp, hat leider niemand in der Nähe

> Du könntest aber auch etwas Anderes versuchen: Die Lampe vorsichtig
> "knacken" und einn, zwei gelbe LED "unsichtbar" im Sockel
> unterzubringen.

Och nööö, das ist ja der ganze Optische-Vintage-Effekt zunichte ...

Gruß Jörch

von Hans H. (loetkolben)


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Hi,
gute Glühlampen nie zerstören!

Da du mehrere davon hast, schalte doch einfach mal 3 gleicher Leistung 
in Reihe und dann an 230V.

Ich würde mal sagen unter 1/3 der Nennspannung leuchtet da eh nix.

von Dominik J. (d-r-j)


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Habe es selbst mal probiert. 1000W Glühbirne nur den Wendel glühen zu 
lassen.
Mit einem normalem Dimmer (230V), hat die Birne gebrummt. Mit einem 
normalen Travo (Wechselspannung) getestet, brummte immernoch.

Ein Netzteil (Gleichspannung) hat funktioniert ohne zu brummen.

Es war ein altes Netzteil, das gerade da war.
Ich glaube es hatte 32V.
Als ich es angeschlossen hatte, ist am Anfang nichts passiert, erst nach 
10 - 15 Sekunden hat es angefangen zu glimmen (der Wendel, nicht das 
Netzteil).
Ich habe damals die Werte nicht gemessen, kann daher auch nichts über 
die tatsächliche Spannung und den Strom sagen.

Ich habe es nur ein paar Minuten getestet, aber der Glaskolben wurde 
schon ziemlich warm.


Da es ein Bekannter bekommen hat, kann ich auch nichts über die 
Lebensdauer des Netzteils und der Lampe sagen.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Hans H. schrieb:
> Hi,
> gute Glühlampen nie zerstören!

Genau, dafür sehen die dann doch zu stylisch aus ;-)

> Ich würde mal sagen unter 1/3 der Nennspannung leuchtet da eh nix.

Echt ?!?! Verdammt ... ich hab mir eben schon ausgerechnet, dass beim 
10tel ja trotzdem schon 100Watt verblasen werden. Das ist keine gute 
Nachricht für mich als LED-Energiespar-Fanaten

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Dominik J. schrieb:
..
> Es war ein altes Netzteil, das gerade da war.
> Ich glaube es hatte 32V.
> Als ich es angeschlossen hatte, ist am Anfang nichts passiert, erst nach
> 10 - 15 Sekunden hat es angefangen zu glimmen (der Wendel, nicht das
> Netzteil).

Aaaahh, vielen Dank, das ist doch schonmal ein guter Tipp um mal so ein 
Gefühl für den Einstieg zu bekommen. d.h. mit 24V brauch ich erst gar 
nicht anzufangen.

Super, Danke !

von Gerald B. (gerald_b)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Die Spannung geht quadratisch in die abgegebene Leistung ein. Bei halber
> Spannung viertelt sich die abgegebene Leistung, bei geviertelter
> Spannung beträgt die abgegebene Leistung nur noch ein sechzehntel.
>
> Und nun überleg', welche Leistung erforderlich sein könnte, um die
> Heiz-, äh, Glühwendel zum Glühen zu bekommen.

Antwort von Radio Eriwan: Also im Prinzip ja...
aber eine Glühwendel verhält sich wie ein Kaltleiter!
Bei voller Leistung hat die Glühwendel ca. 3000°C, dunkelrot 800°C
Der Einschaltstrom einer kalten Glühwendel kann durchaus das 10-fache 
des Nennstromes betragen.
Gehe also davon aus, das trotz geringerer Spannung 5A fließen können.
24, 36, 42 und 48V sind gängige Spannungen, die du testen kannst.

Gruß Gerald

von Matthias H. (matthiash)


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Ich habs grad mal ausprobiert, leider nur ne 500w Funzel hier.
An meinem kleinen 35V/1A Labornetzteil (voll aufgedreht) leuchtet
die ersten 3 Sekunden gar nichts in diesem Moment ist die
Strombegrenzung aktiv. Dann fängt der Glühfaden das glimmen an
und braucht nochmal ca. eine Sekunde um auf seinen Endstrom
von ca. 0,9A zu kommen.
Als nächstes hatte ich ein 48V DC Netzteil aufm Basteltisch liegen.
Also dies mal kurz mit Laborstrippen drangehalten und
innerhalb von ca 1,5 Sekunden Endhelligkeit erreicht.
Strom nur mit Zangenamperemeter gemessen:
ca. 1A, im Einschaltmoment(das Zangenamperemeter ist leider nicht alzu
schnell) stehen auch mal kurz 3A drauf.
Ich selbst habe diese Birne als Ambientebeleuchtung an der Wand hängen
und per Dimmer runtergedimmt. Da festinstalliert hab ich keine Lust
dort dieLeistungsaufnahme zu messen, aber sie leuchtet heller
als bei 48V. Also mehr als 50 Watt werden es auf jeden Fall sein.
Ich schätze mal von der Wärmeabgabe her auf mindestens 80 Watt.
Dies reicht nicht um den Raum zu erhellen, verhindert nur das man
gegen irgendwas läuft und sich verletzt und man kann ohne Probleme
noch aus 20cm Entfernung sich die Heizwendel
genau ansehen ohne blind zu werden.

Übrigens hab ich mir vorhin bei dem Experiment mit den 48V DC
schön die Spitzen der Messleitung versaut, man kann bei nicht
optimalen Kontakt der Kontaktfläche beim abbrennen zusehen
und zuhören. Also bei einer Festinstallation auf AC-Seite schalten
oder elektronische Schalter benutzen.

Gruß
Matthias

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Matthias H. schrieb:
> Ich habs grad mal ausprobiert, leider nur ne 500w Funzel hier.


Ahhh, vielen herzlichen Dank für die direkte Experimentelle 
Unterstützung ;-)

von Helge A. (besupreme)


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Geht gut mit 42..60V-Trafo aus alten Industriesteuerungen, die gibts 
manchmal günstig in der Bucht. 1000W sind aber auch bei 48V eine gute 
Heizung, da nehmen die 50-80W auf. Beim Einschalten bis 200W.

Mein Versuch mit 24V-Netzteil eignete sich nur zum heizen, da war kaum 
was zu sehen.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Gerald B. schrieb:

> Gehe also davon aus, das trotz geringerer Spannung 5A fließen können.
> 24, 36, 42 und 48V sind gängige Spannungen, die du testen kannst.

Hi, also sollte ich einen Trafo dafür eh so auslegen, dass er mit 5 A 
Dauerstrom auskommt ?

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Eieiei, irgendwie hab ich mir das einfacher vorgestellt ...

Wen ich soviel Energie verblasen muss, dann würde ich derzeit mit einer 
Birne zu Deko-Zwecken mehr Saft verbrauchen als für den Gesamtbetrieb 
meiner Lampen hier am Hof (alles auf LED umgestellt) ...

Leuchtturm-Betreiber hier im Mittelgebirge ist auch keine Alternative 
;-)

Im Bad als Winter-Zusatzheizung wärs vielleicht was, anstatt solcher 
IR-Strahler ... allerdings nur mit Sonnen/Schweisserbrille

Als Last an einem Stereo-Verstärker ? Wenns bei lauten Peaks mal 
mitleuchtet ?

Naja, wenn euch noch eine Verwendung für die Dinger einfällt, könnt ich 
ja mal schreiben.

Dankeschön nochmal wegen der Infos  !!!

von Gerald B. (gerald_b)


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Jörg Bieszczak schrieb:
> Hi, also sollte ich einen Trafo dafür eh so auslegen, dass er mit 5 A
> Dauerstrom auskommt ?

Miss einfach mal den Strom bei einer dir genehmen Helligkeit (Spannung)
Einem herkömmlichen Trafo macht der kurze, höhere Einschaltstrom nichts 
aus. Auch ein Schaltnetzteil sollte so eine Einschaltstromspitze 
wegstecken können.

von Harald W. (wilhelms)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Die Spannung geht quadratisch in die abgegebene Leistung ein. Bei halber
> Spannung viertelt sich die abgegebene Leistung, bei geviertelter
> Spannung beträgt die abgegebene Leistung nur noch ein sechzehntel.

Das gilt für normale Widerstände. Für Glühlampen gelten andere Kurven.

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