Hallo alle zusammen, ich studiere angewandte Elektrotechnik und habe in zwei Wochen ein Vorstellungsgespräch für eine Werkstudententätigkeit. Ich recherchiere natürlich jetzt im Internet was ein Personaler ggf. Fragen könnte und finde irgendwie, dass die meisten Fragen "nicht zu mir passen". Es geht hier vor allem um die Fragen des Personalers - es sind auch noch zwei Personen aus dem Fachbereich anwesend, die mir Fachfragen stellen, hier rüber mache ich mir allerdings weniger Sorgen. Die Problematik ist z. B. das ich auf die Stelle über einen anderen Studenten aufmerksam geworden bin, der mir direkt die Telefonnummer und E-Mail Adresse des Chefs gegeben hat. Bis dahin kannte ich das Unternehmen nicht und ich bin dort auch mehr ein Zuarbeiter - das Unternehmen ist also keine "Entwicklerbude" die ihr Geld mit den entwickeln von Geräten verdient (Tochtergesellschaft eines Konzerns, ca. 2500 Mitarbeiter). Einladung zum Bewerbungsgespräch folgte prompt 2 Tage später. Jetzt lese ich z. B. das man mir die Frage stellen könnte, warum ich mich genau für das Unternehmen interessiere. Und da wird es dann halt schwer. Denn in erster Linie habe ich mich dort beworben, weil ich von dem Studenten weiß, mit welchen Technologien dort gearbeitet wird und das wäre halt Ideal dort mit dem Wissen aus dem Studium anzuknüpfen. Das hat ja so gesehen gar nichts mit dem Unternehmen an sich zu tun und gerade weil das so ist, hätte ich mich auch bei jedem anderen Unternehmen beworben die solche Leute suchen würden. Ich habe nichtmal konkret nach einer Studententätigkeit gesucht. Das war mehr so ein "gesehen, passt, die Chance solltest du Nutzen". Gerade weil die Tätigkeit dort "nur" Zuarbeiten ist und nicht das Kerngeschäft dieser Firma ist (was ich meine: Diese Tätigkeit würde so auch in einer anderen Branche ausgeführt werden), fällt es mir umso schwerer, dort vernünftig zu argumentieren. Ein weiteres Problem ist: Die Stellenanzeige die ich im nachhinein bekommen habe ist sehr allgemein gehalten. Sehr klein und im Grunde ist dort nur aufgeführt "haben Sie Spaß am entwickeln?". Da kann ich nichtmal richtig anküpfen. Eine andere Sache ist die der Selbstpräsentation, wenn die Frage kommt "erzählen Sie etwas über sich". Im Internet steht sehr oft, man soll nicht seinen Lebenslauf runterbreten, aber dann frage ich mich, was ich da denn sonst erzählen kann und vor allem wie? Ich fange dort ja sicherlich nicht wie in einer Vorstellungsrunde in der Schule an "ja mein Name ist XY, ich bin XX Jahre alt und ich studiere XY an der Uni YZ". Das steht ja alles im Lebenslauf... Dazu steht am Internet, man solle diese Möglichkeit Nutzen um seine Qualifikation und Erfahrung herauszustellen. Habe ich ja beides so gesehen nicht. Ich kann nur das, was mir in der Uni beigebracht wurde. Das halt sehr gut aber mehr eben auch nicht. Praxiserfahrung habe ich eben noch keine. Andere Sache sind die Fragen, die man am Ende noch stellen kann. Ich habe tatsächlich Fragen. z. B. wie die Abteilung, in der ich anfangen soll, im Gesamtprozess des Unternehmes eingebunden ist. Und wie eine Arbeitswoche für einen Studenten in diesem Unternehmen aussieht. Aber was ist wenn mir die Fragen vorweg genommen werden z. B. wenn die Firma sich selbst vorstellt. Dann habe ich am Ende keine Fragen mehr und es sähe so aus, als würde ich mich nicht für die Firma interessieren. Insgesamt finde ich den Bewerbungsprozess als sehr stressig. Habt ihr da irgendwelche Tipps für mich, wie ich das in meiner Situation handeln kann? Lg
Meine Güte das ist eine Werkstudententätigkeit... Da schei*t dir schon keiner vor die Füße. Du schreibst selbst "blablabla, gesehen passt Chance nutzen", dann isses auch nicht schlimm, wenn sie dich nicht nehmen, hört sich ja nicht unbedingt so an als bräuchtest du das Geld auf Teufel komm raus. Bei meinem letzten Vorstellungsgespräch hieß es auch zu Beginn in der Email, ich werde mit 3 Leute Gespräch haben(1x Personal, 1x zukünftiger Betreuer, 1x Abteilungsleiter). Wenn die in der Abteilung einigermaßen was zu tun haben, dann sitzt zum Schluss allein mit deim Betreuer da drin, es geht schließlich nur um einen Werkstudenten... Wenn du da jetzt schon Schiss hast, wie willst du dann irgendwann mal überhaupt irgendwo anfangen dich zu bewerben, von arbeiten ganz zu schweigen...
ich schrieb: > keiner vor die Füße. Du schreibst selbst "blablabla, gesehen passt > Chance nutzen", dann isses auch nicht schlimm, wenn sie dich nicht > nehmen, hört sich ja nicht unbedingt so an als bräuchtest du das Geld > auf Teufel komm raus. Mir geht es vor allem um die Praxierfahrung. Das ich dort Geld verdiene ist zwar gut und ich würde mich auch nicht verschenken aber wenn es ums Geld gehen würde könnte ich auch etwas anderes machen. ich schrieb: > Bei meinem letzten Vorstellungsgespräch hieß es auch zu Beginn in der > Email, ich werde mit 3 Leute Gespräch haben(1x Personal, 1x zukünftiger > Betreuer, 1x Abteilungsleiter). Wenn die in der Abteilung einigermaßen > was zu tun haben, dann sitzt zum Schluss allein mit deim Betreuer da > drin, es geht schließlich nur um einen Werkstudenten... Ich weiß das dort definitiv alle drei sein werden. Ob sie das im gesamtem Gespräch sind, weiß ich nicht. Ist aber auch nicht so wichtig, denn es geht mir vor allem um die Personalfragen, und die werden kommen. ich schrieb: > Wenn du da jetzt schon Schiss hast, wie willst du dann irgendwann mal > überhaupt irgendwo anfangen dich zu bewerben, von arbeiten ganz zu > schweigen... Schiss habe ich nicht, aber vorbereiten und fragen ist ja wohl erlaubt oder? Du hast sicherlich auch nicht im Vorstellungsgespräch improvisiert.
ich schrieb: > Wenn du da jetzt schon Schiss hast, wie willst du dann irgendwann mal > überhaupt irgendwo anfangen dich zu bewerben, von arbeiten ganz zu > schweigen... Ich misstraue Leuten wie Dir, die immer so schnell den dicken Max markieren. Denk dran: Nicht alle Leute sind Hunde, die Hierarchien toll finden. Klar, dass die sich ein paar Gedanken mehr machen.
Jekl schrieb: > Ist aber auch nicht so wichtig, > denn es geht mir vor allem um die Personalfragen, und die werden kommen. Ganz einfach: Du überlegst dir die ehrliche Antwort, formulierst sie so, dass sie gut klingt und filterst noch das raus, was der Personaler besser nicht hören sollte. Warum genau diese Firma? "Weil ich hier eine sehr gute Möglichkeit sehe, einen grossen Bereich meiner Kenntnisse in die Praxis umzusetzen und weil die Firma generell einen guten Ruf hat." Warum sollen wir gerade Sie nehmen? "Weil ich von meinen Kenntnissen das Profil sehr genau erfülle und weil ich mich aufgrund meiner Interessen sehr gut mit der ausgeschriebenen Tätigkeit identifizieren kann." Usw.
Zocker_42 schrieb im Beitrag #3925712: > Nimm dir ein Beispiel an Zuckerle. Der kann vor lauter Kraft und > Selbstbewußtsein kaum noch gehen. Der würde aber nur in seinem beruflichen Umfeld wo er bekannt ist was finden und wo anders auf die Fresse fallen. ich schrieb: > Wenn du da jetzt schon Schiss hast, wie willst du dann irgendwann mal > überhaupt irgendwo anfangen dich zu bewerben, von arbeiten ganz zu > schweigen... Das Problem ist, dass man nicht weiß, was kommt und man darauf gar nicht vorbereitet sein kann. Die Personaler sind darin geschult und erfahren und nutzen das natürlich auch aus. Jekl schrieb: > Insgesamt finde ich den Bewerbungsprozess als sehr stressig. Das ist ja auch der Sinn der Sache, halt Bewerber weich zu spülen, damit der Arbeitnehmer nachher ohne Selbstbewusstsein da steht und ein schlechteres Angebot akzeptiert, als man es mal im Sinn hatte. Quasi will man jeden Bewerber über den Tisch ziehen und das gelingt so auch ganz gut. Bei den Jüngeren klappt das am besten. Mit zunehmenden Alter und Erfahrungsschatz wird das dann immer schwerer. Jekl schrieb: > Andere Sache sind die Fragen, die man am Ende noch stellen kann. > Dann habe ich am Ende keine Fragen mehr und es > sähe so aus, als würde ich mich nicht für die Firma interessieren. Wenn man es versteht die Gesprächsführung zu übernehmen, dann sollte das kein Problem sein. Kommt halt darauf, man inhaltlich Eindruck macht, aber man sollte auch andere mal zu Wort kommen lassen. Fragen zur Tätigkeit und vor allem eine Inaugenscheinnahme des künftigen Arbeitsplatzes sollten da drin sein. Verträge unterschreibt man nicht vor Ort, sondern nimmt die zur Prüfung mit oder lässt die sich zuschicken.
Bei meinen Bewerbern finde ich es vor allem wichtig, dass sie authentisch rüberkommen. Typen, die nur eine Rolle spielen erkennt man mit etwas Erfahrung sehr leicht, und die werden dann wirklich nur nochmal eingeladen, wenn man bei der Besetzung einer Stelle sehr verzweifelt ist. Gerade bei der Frage, warum man sich bei einem bestimmten Unternehmen bewirbt, kann man mit etwas Ehrlichkeit durchaus punkten. Die Leute wissen doch selber, dass sie nicht für einen einzigartigen Laden arbeiten. Wenn man dann sagt, dass man von einem Freund den Hinweis bekommen hat, dass es da ganz nett ist und man der Empfehlung einfach mal gefolgt ist, ist das eine völlig legitime Aussage. Ich würde das jedenfalls lieber zu hören bekommen als den tausendsten offensichtlich frei erfunden Spruch darüber, wie geil unser Ruf hier angeblich ist. Klar, manchmal erwischt man im Gespräch einen schlechten Personaler, der (noch) nicht kapiert hat, was er da tut. Bei etwas erfahrenen, qualifizierten HR-Leuten sind Offenheit, Vertrauenswürdigkeit und eine gewisse Charakterkompatibilität mit dem Team aber die mit Abstand wichtigsten Faktoren. Nichts davon kann man überzeugend vorspielen, also sollte man einfach man selbst sein.
Jekl schrieb: > ich studiere angewandte Elektrotechnik und habe in zwei Wochen ein > Vorstellungsgespräch für eine Werkstudententätigkeit. Öh, was würdest du alles Schreiben wenn es mal um eine richtige Stelle geht?
Jekl schrieb: > "gesehen, passt, die Chance solltest du Nutzen". Das sag das doch auch so! Wenn es wirklich passt, ist das ja auch deren Chance. Deren Kerngeschäft sollte dir natürlich bekannt sein, aber darum solltest du dich nicht sorgen. Gerade Konzerne tummeln sich oft noch auf Gebieten, die nicht allgemein bekannt sind, oder bauen neue Geschäftsfelder auf. Bedenklich eher, wenn die nichts in der Pipeline haben.
Ich hatte vor kurzen ein Gespräch für eine Werkstudententätigkeit. Witzige Fragen die mir vom Personaler gestellt wurden: -Wo sind die Nikoläuse die Sie mitbringen sollten? (War 5.12) -Wie lange brauchen Sie um den Mitarbeiter xy zu ersetzen? (Ich kannte den Mitarbeiter bereits aus vorherigem Praktikum)
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Bearbeitet durch User
Wolfgang Tiefgang schrieb im Beitrag #3926950: > Bei meinem ersten Werkstudentenjob gab es einen Anruf meinerseits, > irgend ein Hansel redete zwei Takte mit mir, dann hies es wann können > sie anfangen und am Antrittstag wurde schnell der Vertrag hingelegt und > los ging es. Na gut, es gibt vielleicht auch Werkstudentenplätze, wo die Firmen doch eine gewisse Auswahl an Bewerbern haben...? Dass man sich seriös auf das Gespräch vorbereitet, ist nichts als richtig. Warum es immer gleich einen solch arroganten Unterton braucht, ist mir schleierhaft.
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