Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kaufberatung: Oszilloskop < 3000€


von JosefR (Gast)


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Hallo zusammen,

ich bin aktuell auf der Suche nach einem anständigen digitalen 
Speicheroszilloskop. Das Budget wäre max. 3000€ (inkl. Mwst). Verwendung 
im wesentlichen zur Analyse von Signalen < 50 MHz (SPI, ...). Minimum 
brauche ich wohl 200 MHz Bandbreite, mehr ist natürlich besser. 4 Kanäle 
sollte es auf jeden fall haben.

Hat jemand eine Empfehlung? Das HMO2024 könnte eventuell etwas sein, 
scheint aber auch schon eine Weile auf dem Markt zu sein.

von Schreiber (Gast)


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JosefR schrieb:
> Minimum
> brauche ich wohl 200 MHz Bandbreite,

reichen da nicht auch 100MHz, alles darüber wird exorbitant teuer...

JosefR schrieb:
> Verwendung
> im wesentlichen zur Analyse von Signalen < 50 MHz (SPI, ...).

ein Logic Analyzer dürfte das noch besser können wie ein Oszilloskop.

von Volker S. (vloki)


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Schreiber schrieb:
> ein Logic Analyzer dürfte das noch besser können wie ein Oszilloskop.

Da gibt es heutzutage Optionen für das HMO 2024 Scope wie
HOO10 | I²C, SPI und UART Bus Dekodierung und Trigger Option ...

: Bearbeitet durch User
von Praktiker (Gast)


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Volker SchK schrieb:
> Da gibt es heutzutage Optionen für das HMO 2024 Scope wie
> HOO10 | I²C, SPI und UART Bus Dekodierung und Trigger Option ...

Mit welcher Taktfrequenz willst du denn den I²C, SPI oder UART 
betreiben, damit sich da ein 200MHz DSO/LA nicht fürchterlich langweilt?

Da tuts auch ein kleiner USB-LA, wahlweise für gut 6% 
(https://www.saleae.com/) oder 0,2% (ebay 111540669744) des Budgets.

von Stefan D. (mackie05)


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Hallo Joseph, kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Wenn es nur um 
die SPI Analyse geht gibt es günstige Logikanalyzer, wenn Du die 
Signalqualität von schnellem SPI beurteilen willst gebe ich Dir recht, 
da sollte es schon etwas Bandbreite sein. Habe selbst das HMO724 und bin 
voll zufrieden. Allerdings hört man auch oft von den Rigol Geräten sehr 
viel Positives und diese sind dazu noch einiges günstiger.  Wenn es doch 
Hameg sein soll kann ich Dir Datatec empfehlen,  da die manchmal auch 
Vorführgeräte zum testen haben und auch Agilent im Sortiment haben.

von Volker S. (vloki)


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Praktiker schrieb:
> Volker SchK schrieb:
>> Da gibt es heutzutage Optionen für das HMO 2024 Scope wie
>> HOO10 | I²C, SPI und UART Bus Dekodierung und Trigger Option ...
>
> Mit welcher Taktfrequenz willst du denn den I²C, SPI oder UART
> betreiben, damit sich da ein 200MHz DSO/LA nicht fürchterlich langweilt?

Oh, sorry hab nicht aufgepasst
(Brauche selbst eigentlich meist ein Oszi
und nett wenn es auch noch Busse kann)

von JosefR (Gast)


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Vielen Dank für die Rückmeldungen.

Ein USB-Logikanalyser ist leider keine Option, da ich das Oszilloskop 
zur Inbetriebnahme von meinen Prototypen-Boards verwenden möchte (in 
Planung z.B. aktuell ein TI Sitara AM335x basiertes Board). Ein 
Logikanalyser hilft hier nur begrenzt bei der Fehlersuche.

Die min. 200MHz wollte ich vor allem für die Digitalsignale haben. Ein 
40 MHz SPI lässt sich mit einem 100MHz Oszilloskop nicht sonderlich gut 
analysieren.

Vorführgeräte sind auch eine Idee. Aber Datatec verkauft meines Wissens 
nicht an Privatleute?

von dieses mal nur Gast (Gast)


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JosefR schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ich bin aktuell auf der Suche nach einem anständigen digitalen
> Speicheroszilloskop. Das Budget wäre max. 3000€ (inkl. Mwst). Verwendung
> im wesentlichen zur Analyse von Signalen < 50 MHz (SPI, ...). Minimum
> brauche ich wohl 200 MHz Bandbreite, mehr ist natürlich besser. 4 Kanäle
> sollte es auf jeden fall haben.
>
> Hat jemand eine Empfehlung? Das HMO2024 könnte eventuell etwas sein,
> scheint aber auch schon eine Weile auf dem Markt zu sein.

nimmst du ein MDO3014 von tektronix und liest dir mit aller 
aufmeksamkeit
diesen thread durch:

http://www.eevblog.com/forum/testgear/mdo3000-hacking

danach hast viel von dem du was du suchst.

Ist ein bischen mehr als 3k, lohnt sich aber durchaus.

viel glück

ein gast

von Stefan D. (mackie05)


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Datatec verkauft auch an Privatleute, auch zu guten Preisen - allerdings 
weiß ich nicht wie freigiebig die dann mit Vorführgeräten sind.
Hameg hat auch gerade eine Aktion seiner 3000er Serie mit allen Optionen 
und 2 Logiktastköpfen (16 Kanäle) liegt dann aber auch über 3K

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Das Rigol DS4014 gibt es für ca. 2300 EUR. Das hat 4 Kanäle und kann von 
Haus aus 100 MHz. Mit riglol hast Du Dir aber in 5 Minuten den 
Software-Key berechnet mit dem Du das Scope auf 500 MHz freischalten 
kannst, die ganzen Busdecoder sind dann auch aktiv.

Was an diesem Scope wirklich toll ist, ist der riesige Speicher und die 
Möglichkeit diesen mit Segmented Memory für Aufzeichnungen über mehrere 
Triggerpunkte hinweg zu nutzen. Ich finde das macht bei der Fehlersuche 
deutlich was aus weil man nicht erst lange mit verschiedenen Triggern 
experimentieren muss bis man die Stelle mit der Fehlerursache endlich 
auf den Bildschirm bekommt, sondern man zeichnet einfach alles im 
"Umfeld" des Fehlers auf und kann das dann durchsuchen.

Für 3200 EUR gäbe es davon noch die MSO-Version, da sind dann noch 16 
Digitalkanäle dabei.

von Joachim B. (jar)


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stehe grad vor einem ähnlichen "Problem"

denke so an Tektronix
MSO2024B
oder MDO3024

4 analoge Kanäle 200MHz und 16 Digitalkanäle mit I2C/SPI Software

habe aber noch keine Preise eingeholt

von Frank K. (fchk)


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JosefR schrieb:

> Die min. 200MHz wollte ich vor allem für die Digitalsignale haben. Ein
> 40 MHz SPI lässt sich mit einem 100MHz Oszilloskop nicht sonderlich gut
> analysieren.

Wenn Du Dir ein 40 MHz Signal anschauen willst und noch Details im 
Signalverlauf sehen willst, brauchst Du mindestens eine Zehnerpotenz 
mehr an analoger Bandbreite. Heißt also: Du bist nicht mehr in der 200 
MHz Klasse, sondern in der 500 MHz Klasse. Denke doch mal nach, ab der 
wievielten Oberschwingung ein Rechtecksignal anfängt, wie ein Rechteck 
auszusehen.

fchk

von Thomas (kosmos)


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Wenn du 200€ mehr entbehren kannst würde ich das kleinste 4 Kanalgerät 
aus der 4000er Rigol Reihe nehmen den Tipp mit Riglol hast du ja schon 
bekommen dann hättest du den LA mit dabei.

: Bearbeitet durch User
von JosefR (Gast)


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Danke für die vielen Tips. Aber ihr bestätigt, was ich schon vermutet 
hatte: mit 3000€ wird es nicht leicht meine Anforderungen zu erfüllen.

Hacken möchte ich eigentlich kein Gerät, wenn ich prinzipiell die 
finanziellen Mittel hätte das Upgrade mitzukaufen (Die armen Ingenieure 
bei Rigol müssen ja auch irgendwovon leben ;) ).

Stefan D. schrieb:
> Hameg hat auch gerade eine Aktion seiner 3000er Serie mit allen Optionen
> und 2 Logiktastköpfen (16 Kanäle) liegt dann aber auch über 3K

Die Aktion habe ich auch schon gesehen, und das "Complete 4"-Paket ist 
wirklich ein gutes Angebot, allerdings weiß ich nicht, ob ich wirklich 
so viel für ein Hameg-Gerät ausgeben sollte.


Joachim B. schrieb:
> denke so an Tektronix
> MSO2024B
> oder MDO3024
>
> 4 analoge Kanäle 200MHz und 16 Digitalkanäle mit I2C/SPI Software

Danke für den Hinweis. Scheint preislich ähnlich wie die vergleichbaren 
Agilent-Geräte zu sein.


Stefan D. schrieb:
> Datatec verkauft auch an Privatleute, auch zu guten Preisen

Danke, das wusste ich nicht. Im Onlineshop steht nämlich etwas von 
Vertrieb nur an Unternehmen oder Bildungsanstalten.


Am liebsten wäre mir eigentlich ein Agilent MSOX3054A, dann hätte ich 
auch noch etwas Reserve. Leider kostet das ein Vielfaches der 3000€ - 
auch als Vorführgerät.

von Stefan D. (mackie05)


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Hab schon dreimal bei Datatec als Privatmensch bestellt und sogar einen 
besseren Preis als bei Reichert, Volker oder Conrad bekommen. Die 
scheinen einen speziellen Stand bei Hameg zu haben.
Ja bei der Summe würde ich auch lieber etwas länger recherchieren. Mit 
dem Agilent lässt sich auch toll arbeiten allerdings finde ich für 
privat die Preise für Upgrades schon recht üppig.

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