Blick ich nur einfach nicht durch oder ist dies nicht einfach eine Falschinformation? Folgende Frage: Habe gestern im Einkaufstrubel einen Öko Wasserkocher von einem namhaften Hersteller mit drei Buchstaben gesehen. Kennwerte: 0,8l und drei groß herausgehobene Öko Eigenschaften. Weniger Platzbedarf, 45% Energieeinsparung gegenüber dem Typ xy, der dritte Punkt ist mir entfallen. Diese 45% Energieeinsparung gegenüber dem Typ xy haben mich stutzig gemacht. Also nach dem Typ xy geschaut und siehe da, dieser Typ ist ein 1,6l Wasserkocher. Wo bitteschön sind da jetzt 45% Energieeinsparung? Habe ich ein Brett vor dem Kopf? Aber vielleicht ist die Angabe ja auch völlig o.k. Wenn ich mit dem kleinen 0,8l Gerät 1,6l erhitzen möchte, brauche ich 10% mehr als wenn ich den Großen nehmen würde. Oder ist es tatsächlich so, dass der Wirkungsgrad des großen Gerätes beim erwärmen von nur 0,8l soviel schlechter ist?
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Bauernfängerei. Wenn du nur die Hälfte erhitzt, brauchst du weniger Energie.
Das ist schon etwa korrekt. Wenn du nur 0,8 und nicht 1,6Liter Wasser kochen möchtest, so brauchstdu nur 50% der Energie. Also sparst du die andere Hälfte ein. Somit hast du Energie gespart. Ziemlich spitzfindig. Aber es ist ja Werbung
Transi schrieb: > Habe gestern im Einkaufstrubel einen Öko Wasserkocher von einem > namhaften Hersteller mit drei Buchstaben gesehen. Ein Ökokocher - Cool, wie wird er dazu? Filtert er sich die regenerativen Energien mit einem Atomstromfilter aus dem Netz?
@Matthias >>Das ist schon etwa korrekt. Wenn du nur 0,8 und nicht 1,6Liter Wasser >>kochen möchtest, so brauchst du nur 50% der Energie. Genau so ist es, also sind meine Bedenken berechtigt. Gespart wird gar nichts, es wird sogar noch mehr verbraucht. Wie du schreibst braucht man für 0,8l nur 50% der Energie als für 1,6l. Es werden aber keine 50% eingespart sondern nur 45% Also ich finde das bewusste Irreführung.
@ radiostar
>>Ein Ökokocher - Cool,
Ja das habe ich auch gedacht. Da stand aber noch mehr so obercooles
Zeugs herum, etwa ein Toaster in den nur eine Brotscheibe passt, was
irgenwie auch besonders energiesparend sein soll.
> Oder ist es tatsächlich so, dass der Wirkungsgrad des großen Gerätes > beim erwärmen von nur 0,8l soviel schlechter ist? Das siehst du falsch. Dieses Gerät braucht 45% weniger Strom als das Gerät xy um das jeweils bis zur MAX Kennung gefüllte Wasser auf 100 Grad zu erhitzen.
Um eine bestimmte Menge Wasser um eine bestimmte Temperaturdifferenz zu erhitzen, ist eine bestimmte Energiemenge erforderlich. Um 1 l Wasser um 1 K zu erwärmen, wird 1 kcal Energie benötigt, das sind knapp* 4.2 kJ. 1 kJ sind 1000 Ws. Ein Beispiel, auf realistische Bedingungen angepasst: 1 l Wasser mit einer Ausgangstemperatur von 10 °C soll zum Kochen gebracht werden, also um 90 K erhitzt werden. Dafür sind 90 kcal erforderlich, was 377 kJ entspricht. 377 kJ sind 377 kWs, also 0.1 kWh. Mit einem Anschlusswert von 1000 W benötigt ein idealer Wasserkocher also recht genau 6 Minuten für diese Aufgabe. Bei einem Anschlusswert von 2000 W sind das noch 3 Minuten. Wenn der Wirkungsgrad des Wasserkochers sehr deutlich unter 100 % liegen würde, würde ein großer Teil der elektrischen Energie irgendwoandershin verschwinden. In Wärme werden aber 100% (oder 99.99%, wenn der Wasserkocher eine Beleuchtung hat) umgesetzt. Ein Wasserkocher mit schlechtem Wirkungsgrad würde also in erheblichem Maße die Umgebung erhitzen. Naja, einfacher Test: 1 l Wasser mit 10 ° zum Kochen bringen, und abstoppen, wie lange das dauert. Mit der Anschlussleistung des Wasserkochers vergleichen ... oder ein "Energiekostenmessgerät" verwenden. Eine Wirkungsgradsteigerung um 45% halte ich jedenfalls für völlig ausgeschlossen. *) genau 4,1897
Nachdem die EU jetzt Energieeffizienzklassen samt passender Kennzeichnung z.B. auch für Wasserkocher vorschreibt, ist das ja nur konsequent. UM Fakten gehts ja schon lange nicht mehr.
>>oder 99.99%, wenn der Wasserkocher eine Beleuchtung hat
Glühlampe oder Led?
Lol
Rufus Τ. Firefly schrieb: > 1 l Wasser mit einer Ausgangstemperatur von 10 °C soll zum Kochen > gebracht werden, also um 90 K erhitzt werden. > > Dafür sind 90 kcal erforderlich, was 377 kJ entspricht. Das stimmt so nicht ganz. Da das Wasser zum Kochen gebracht wird, spielt Enthalpie eine Rolle: http://de.wikipedia.org/wiki/Enthalpie Darum kann der Aufbau für die Verluste des Kochers durchaus eine Rolle spielen, je größer die Oberfläche, je länger der Aufheizvorgang dauert, desto mehr Verluste. Aber an 45% glaube ich dabei auch nicht ...
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Da die Menschheit den großen Wasserkocher immer halb füllt, auch wenn nur eine Tasse Tee gebraucht wird, weil die Skala im Bereich der Minimumfüllmenge noch nicht funktioniert und man Angst vor dem Durchbrennen hat, könnte ein kleinerer Wasserkocher mit besser dosierbarer Füllmenge (in volkswirtschaftlichen Maßstäben gerechnet ;) ) sogar etwas sparen; wenn man geschickt rechnet, vielleicht auch 45%.
Tom K. schrieb: > könnte ein kleinerer Wasserkocher mit besser > dosierbarer Füllmenge (in volkswirtschaftlichen Maßstäben gerechnet ;) ) > sogar etwas sparen; wenn man geschickt rechnet, vielleicht auch 45%. Das stimmt, wenn ich 45% des Wassers wegschütte, schlägt das direkt auf den Wirkungsgrad! :-)
Tom K. schrieb: > Da die Menschheit den großen Wasserkocher immer halb füllt, auch wenn > nur eine Tasse Tee gebraucht wird, Tut sie das? Echt?
Transi schrieb: > Diese 45% Energieeinsparung gegenüber dem Typ xy haben mich > stutzig gemacht. Ganz einfach: Um be bestimmte Menge Wasser zu erhitzen, braucht man ne bestimmte Energie. Zusätzlich hat man noch Verlustenergie, d.h. Energie, die nicht zur Wassererwärmung verwendet werden kann. Sparen kann man nur die Energie, die nicht zur Wassererwärmung verwendet werden kann, denn die für die Erwärmung notwendige Energie brauch man so oder so. Wenn nun der große Wasserkocher einen Wirkungsgrad (bei gleicher Füllmenge wie der Kleine) von 99.9% hat, der kleine aber sogar 99.945%, dann spart der kleine 45% der ansonsten verlogen gegangenen Energie: Der Große verheizt 0.1%. Der Kleine verheizt 0.055%. Und 0.1% weniger 45% (also 45% von diesen 0.1%) sind eben 0.055%. So einfach ist das. Also keine Bauernfängerei sondern ganz seriöse Produktinformation!
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Am effizientesten ist ein Tauchsieder im Teebecher. Da erhitzt man genau die Menge Wasser die man benötigt und das an der richtigen Stelle. Wichtig: Ausschalten bevor es blubbert. Sonnst koche ich mit dem Kessel auf dem Gasherd. LG old.
Dampfblasen machen das Wasser nicht heisser und irgendwann ist nur noch der Wirkungsgrad im Eimer.
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D a r i u s M. schrieb: > Am effizientesten ist ein Tauchsieder im Teebecher Besonders wenns darum geht, Brände auszulösen. In den meisten Betrieben ist die Verwendung von Tauchsiedern deshalb auch untersagt.
Das eigentliche Problem mit der Energieverschwendung durch Zubereitung von Heißgetränken liegt vor allem darin, dass H2O dafür absolut ungeeignet ist. Wesentlich besser geeignet als H2O ist Hg. Zunächst stellt man fest, dass für die selbe Masse an Heißgetränk ein deutlich kleineres Volumen erforderlich ist: Bereits 74ml Hg entspechen einem Liter H2O. Folglich können die Geräte zur Erwärmung wesentlich keiner und leichter ausfallen. Zudem ist die spezifische Wärmekapazität nur 1/30 so groß wie die von H20! Um das Hg-Äquivalent für 1l H2O auf 100°C zu erwärmen wird also nur 1/30 der Energie benötigt, die man für 1l Wasser braucht! Hg hat eine höhere Wäremeleitfähigkeit als H2O, so dass sich die Wärme besser im Warmflüssigkeitsbereiter verteilen kann, und es blubbert auch nicht oder beginnt zu sieden, denn Hg siedet erst bei über 350°C. Es ist chemisch stabil, sieht hübsch aus, ist geschmacksneutral und hinterlässt weder Kesselstein noch Kalkflecken. Und Recycling kann man selbst Zuhause machen (erklär ich nächstes mal im Detail), spart Kanalgebühr und Kläranlagen. Nur Vorteile also. Klopp deinen H2O-Kocher in die Tonne und besorg dir nen vernünftigen Hg-Kocher; bei eaby gib's bestimmt noch Schnäppchen.
D a r i u s M. schrieb: > Sonnst koche ich mit dem Kessel auf dem Gasherd. Der Wirkungsgrad davon ist aber eindeutig schlechter als der eines elektrischen Wasserkochers, selbst wenn man den Wirkungsgrad des Kraftwerks hinzuzieht. Günstiger ist es aber trotzdem, denn die kWh Gas kostet erheblich weniger als die kWh Strom.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Tom K. schrieb: >> Da die Menschheit den großen Wasserkocher immer halb füllt, auch wenn >> nur eine Tasse Tee gebraucht wird, > > Tut sie das? Echt? Das tut sie :-), zumindest zum Teil. Meine Frau ist nicht zu bewegen, weniger Wasser als die MIN-Markierung einzufüllen (was in etwa 3 Teepötte sind). Die werden sich schon was dabei gedacht haben... Ich sagte, falls er wirklich kaputt gehen sollte, bekommst du sofort einen neuen. Hilft gar nichts :-) Ebenso bin ich der Meinung, dass das gerade gekochte Wasser für den nächsten Teetrinker (kommt morgens ca. 20min später) durchaus drin bleiben könnte - nö, geht nicht. Ab in den Ausguss, um dann direkt eine neue volle Portion zu kochen. Ebenso ein Streitpunkt: prinzipiell warten, bis der von alleine ausgeht, auch wenn es schon im Endstadium blubbert, keine Chance das zu ändern. Insofern gibts da mit einfachsten Möglichkeiten doch ein wenig Optimierungspotential. Ein bisschen was geht auch mit besserer Isolierung, das dürfte aber eher marginal sein. Naja, Streit will ich deswegen nicht - also hinnehmen.
H.Joachim Seifert schrieb: > Ebenso bin ich der Meinung, dass das gerade gekochte Wasser für den > nächsten Teetrinker (kommt morgens ca. 20min später) durchaus drin > bleiben könnte - nö, geht nicht. Ab in den Ausguss, um dann direkt eine > neue volle Portion zu kochen. Das ist wirklich nicht ökonomisch. Ich friere übriggebliebenes heißes Wasser immer ein, denn das kann man immer mal gebrauchen. *Nicht hauen.. aua! au!* ;-) MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Ich friere übriggebliebenes heißes Wasser immer ein, denn das kann man > immer mal gebrauchen. Statt es einzufrieren kann man es auch trocknen, das spart nochmals Energie ;-)
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H.Joachim Seifert schrieb: > Naja, Streit will ich deswegen nicht - also hinnehmen. Wenn sie sonst nett ist --
Yalu X. schrieb: > Statt es einzufrieren kann man es auch trocknen, das spart nochmals > Energie ;-) Auch ein sehr vernünftiger Vorschlag, finde ich. ;-) MfG Paul
Yalu X. schrieb: > Statt es einzufrieren kann man es auch trocknen, das spart nochmals > Energie ;-) Trockenes Wasser gibt es: http://en.wikipedia.org/wiki/Dry_water
Am sinnvollsten wäre doch ein WK bei dem der Kessel ein Dewar-Gefäss ist so dass im Kocher verbliebenes Wasser in den nächsten Stunden mit wenig zusätzlichem Energieaufwand wieder siedend gemacht werden kann... aber gesehen hab ich sowas noch nirgends... und es ist auch lustig dass es mehr Geräte mit Beleuchtung als mit wirklich sinnvollen Features, wie einem Thermometer oder sogar Thermostaten, gibt...
Andy D. schrieb: > aber gesehen hab ich sowas noch nirgends... Häng einen Tauchsieder in solch ein Gefäss. Anders als mit Innenheizung gehts sowieso schlecht, denn wo das Gefäss keine Wärme rauslässt, lässt es auch keine rein.
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Innenheizung war auch der Gedanke ... der Tauchsieder macht natürlich das Konzept der leicht abnehmbaren Kanne zunichte...
eigentlich braucht der kleine Wasserkocher MEHR Energie um z.B: 1,5 Liter Wasser aufzuwärmen.. (warum schreibt keiner wie das Ding genau Heißt ??) ok, von WMF http://www.amazon.de/WMF-K%C3%BCchenminis-Wasserkocher-0-8-l/dp/B00MOIG21C/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1419262919&sr=8-1&keywords=0%2C8+Wasserkocher
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Robert L. schrieb: > eigentlich braucht der kleine Wasserkocher MEHR Energie um z.B: 1,5 > Liter Wasser aufzuwärmen.. > > (warum schreibt keiner wie das Ding genau Heißt ??) Je länger ein Wasserkocher braucht um das Wasser aufzuheizen, desto mehr Energie geht durch Wärmestrahlung, Konvektion und Verdunstung verloren. Von da könnte der kleine Wasserkocher effizienter sein, wenn er z.B. durch größere Kontaktfläche schneller aufheizen kann. Wenn man z.B. den Extremfall betrachtet: Tauchsieder in Badewanne vs. Mini-kocher. Der Tauchsieder bringt die Wanne vermutlich nie zum kochen, von da 100% Verlust. Der Wasserkocher produziert 200x0,8l in einem endlichen Zeitrahmen, also ist er effizienter.
Fabian F. schrieb: > Der Wasserkocher produziert 200x0,8l in einem > endlichen Zeitrahmen, also ist er effizienter. Dann wird das Wasser in die Wanne geschüttet und kühlt ab, bzw. hat die gleichen Verluste wie beim Tauchsieder, bis es wieder abgeschöpft und neu aufgeheizt wird. Ich glaube da kann man auch einen runden Stein bergauf rollen ... ;-)
B. Obachter schrieb: > Fabian F. schrieb: >> Der Wasserkocher produziert 200x0,8l in einem >> endlichen Zeitrahmen, also ist er effizienter. > > Dann wird das Wasser in die Wanne geschüttet und kühlt ab, bzw. hat die > gleichen Verluste wie beim Tauchsieder, bis es wieder abgeschöpft und > neu aufgeheizt wird. > > Ich glaube da kann man auch einen runden Stein bergauf rollen ... > ;-) Wenn das Ziel ist Badewasser zu erzeugen ja, aber wenn man xxx Tassen Tee produzieren möchte kriegst du mit dem Tauchsieder niemals welchen . Mit dem Kocher schon (in Serie eben..)
Fabian F. schrieb: > Wenn das Ziel ist Badewasser zu erzeugen ja, aber wenn man xxx Tassen > Tee produzieren möchte kriegst du mit dem Tauchsieder niemals welchen . > Mit dem Kocher schon (in Serie eben..) Na, mit dem Tauchsieder doch auch? Dann erhitze ich mit dem Tauchsieder doch nicht eine Badewanne voll, sondern jede Tasse einzeln. Für mich hinkt dieser Vergleich jedenfalls gewaltig.
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