Hallo! Durch eine Umstrukturierung des Zimmers suche ich eine gute Verstaumöglichkeit für meine Netzwerk- Hardware. Die eleganteste Lösung wäre für mich ein kleiner Netzwerkschrank, mit max. 6 HE (z.B. dieser: http://www.19power.de/6he-19-zoll-wandschrank-serverschrank-mit-glastuer-600x450x368mm.html ). Das mag übertrieben erscheinen, aber man weiss ja nie was noch dazukommt. Es sollen für den Anfang nur ein Switch (24 Port, mit Schuko Stecker), ein Modem und eventuell eine Netzwerkfestplatte einen Platz darin bekommen. Meine Frage bezieht sich auf die Erdung. Laut meiner Recherche müssen Netzwerkschränke grundsätzlich geerdet werden. Da mein Switch aber von sich aus (über den Kaltgerätestecker) geerdet ist und die anderen Geräte keinen "leitfähigen Kontakt" zum Schrank haben, verstehe ich die Notwendigkeit nicht ganz. Eine zusätzliche Frage hätte ich noch, die sich nicht auf die Erdung bezieht. Und zwar geht es um die Belüftung, der verlinkte Schrank kommt anscheinend ohne Lüfter. Kann ohne Lüfter überhaupt ein akzeptabler Luftstrom gewährleistet werden? Oder verglüht mir das Modem da drin (wird schon an der frischen Luft ziemlich warm)? Ich danke für Tipps zu dem Thema und entschuldige mich für die Anfängerfragen. Liebe Grüsse
Naja nach VDE sind im Prinzip grundsätzlich alle leitfähigen Gebäude und Konstruktionsteile bspw. Rohrleitungen, Träger, Fassadenteile und eben auch besagter Netzwerkschrank an den Potentialausgleich anzuschließen, welcher wiederum mit dem Schutzleiter verbunden ist. Sinn und Zweck ist es Potentialverschleppungen zu vermeiden und so hohe Berührungsspannungen zu eliminieren. Dein Switch als solcher hat sicher einen Schutzleiteranschluss, andere 10 oder 19 Zollgehäuse mit sicherheit auch. Nun kannst Du aber nicht 100% sicher stellen das du von diesen Geräten zum Schrank eine leitfähige Verbindung herstellen kannst, da beides oft lackiert ist. Außerdem könntest Du den Switch ja ausbauen, dann ist garkeine Schutzleiterverbindung mehr da... Jetzt wirst Du je nach dem Wo der Schrank hinkommt nicht unbedingt einen Anschluss zum Potentialausgleich haben. Ich denke, wenn in den Schrank eine Steckdosenleiste eingebaut wird und und man sich deren Schutzleiter bedient, dann ist das in Ordnung, solange man es ordentlich ausführt. Bei mehreren Stromkreisen und Festanschluss, sieht die Sache wieder anders aus. Mal schauen, was andere zu dem Thema sagen!
Schraubi schrieb: > Eine zusätzliche Frage hätte ich noch, die sich nicht auf die Erdung > bezieht. Und zwar geht es um die Belüftung, der verlinkte Schrank kommt > anscheinend ohne Lüfter. Kann ohne Lüfter überhaupt ein akzeptabler > Luftstrom gewährleistet werden? Oder verglüht mir das Modem da drin > (wird schon an der frischen Luft ziemlich warm)? Du bist nicht der erste, der sowas macht. Und es ist machbar. Natürlich sollte der Schrank paar Belüftungsschlitze haben :)
Schraubi schrieb: > Laut meiner Recherche müssen Netzwerkschränke grundsätzlich geerdet werden > [...] > verstehe ich die Notwendigkeit nicht ganz. Das nennt sich Potentialausgleich, alle 'Körper elektrischer Betriebsmittel und fremde leitfähige Teile' sollen auf gleichem elektrischen Potential liegen. Da inzwischen viele Netzwerkgeräte über Entstörkondensatoren Verbindungen zwischen Gerätemasse und den Außenleitern haben (Y-Kondensator im Steckernetzteil SK II) ist eine richtige 'Erdung' der gesammten Netzwerkinstallation immer wichtiger. Sven L. schrieb: > Ich denke, wenn in den Schrank eine Steckdosenleiste eingebaut wird und > und man sich deren Schutzleiter bedient, dann ist das in Ordnung, > solange man es ordentlich ausführt. Solange dieser 'Schutzleiter' einen Querschnitt von mindestens 6mm² hat denkst Du richtig. (DIN VDE 0100-540) Der Anschluß an den Potentialausgleich ist vom Querschnitt der Zuleitungen abhängig und muß mindestens 6mm² Cu/16mm² Al/50mm² Stahl haben.
220 Volt Kabel scheuert ab und kommt mit dem Metallgehäuse in Kontakt. Was passiert mit Erdung? Was passiert ohne Erdung?
Oliver R. schrieb: > Solange dieser 'Schutzleiter' einen Querschnitt von mindestens 6mm² hat > denkst Du richtig. (DIN VDE 0100-540) > Der Anschluß an den Potentialausgleich ist vom Querschnitt der > Zuleitungen abhängig und muß mindestens 6mm² Cu/16mm² Al/50mm² Stahl > haben. Die Idee war mehr folgende: das ganze wird als ortsveränderliches Gerät mit Stecker versorgt, ähnlich wie ein Computer oder eine Spülmaschine. Max. ein Stromkreis und gut ist. Keiner hat an seinem PC oder seiner SPM einen 6mm² Schutzleiter oder Potentialausgleichsleiter. Mit deinen Wertenn liegst Du natürlich richtig!
Schraubi schrieb: > Kann ohne Lüfter überhaupt ein akzeptabler > Luftstrom gewährleistet werden? Der Oberdeckel und die Bodenplatte sind mit Belüftungsbohrungen versehen 120mm Kühllüfter (optional)
DIN ist sicher wichtig, aber Grund für die gefordetrte Erdung sind verschleppte Spannungen aus anderen Geräten oder anderen Räumen. Wie schon geschrieben wurde, haben heute viele Geräte Schaltnetzteile mit Y-Kondensatoren. Sobald nun durch Fehler Phase auf nur einen Mantel der Netzwerkkabel kommt, kann das Folgen auf ALLE angeschlossenen Geräte haben! Deshalb wird im Schrank das Netzwerkkabel üblicherweise geerdet. Siehe Beispiel http://www.netzmafia.de/skripten/netze/twisted.html Zur Wärmeentwicklung wäre zu ergängen, daß kleines Raumvolumen eine Überhitzung im Sommer begünstigen wird. Meist kommen später weitere Geräte oder höhere Last hinzu. Dann macht das nachrtägliche Bohren von Lüftungslöchern noch weniger Spaß. Lüfter haben allerdings kein ewiges Leben. Oft verschmutzen sie, klemmen oder brennen in ungünstigen Fällen sogar aus. Daher ist der natürliche Luftaustausch die schönste Lösung.
Danke für die Antworten. oszi40 schrieb: > Sobald nun durch Fehler Phase auf nur einen Mantel der > Netzwerkkabel kommt, kann das Folgen auf ALLE angeschlossenen Geräte > haben! Deshalb wird im Schrank das Netzwerkkabel üblicherweise geerdet. Ich verstehe eines bei der Sache nicht, sind die Netzwerkkabel nicht durch den Switch schon geerdet (Schukostecker)? Wenn ja, wieso können dann die anderen Geräte beschädigt werden? Falls nein, wie wird dann der Kontakt zum geerden Netzwerkschrank hergestellt? Der Switch hat jedenfalls keine Schraube zur zusätzlichen Erdung am Gehäuse. Nennt sich aber trotzdem "Desktop & Rackmount Switch". Wenn ich mir das alles so ansehe, wäre vielleicht doch eine andere Lösung vernünftiger. Der Aufwand ist etwas zu gross, da wäre es einfach irgendetwas aus Holz zu bauen...
Schraubi schrieb: > Der Switch hat jedenfalls keine Schraube Fest verlegte Kabel werden am Patchfeld mit dem Matel geerdet. Der Rest wird üblicherweise nur mit Patchkabeln verbunden. Schau nochmals zur Netzmafia. Eine Holzkiste und Wärmestau scheint mir weniger ideal.
Hallo! Jetzt muss ich nochmal dumm fragen: Wie sieht es im Fall einer simplen Wandhalterung mit 2 HE aus, mit einem Fachboden oben wo die restlichen Sachen draufstehen? Gilt hier dieselbe Erdungspflicht? Fest verlegte Kabel gibt es im Moment überhaupt keine, alles im selben Raum. Auf jeden Fall würde dies das Problem mit dem Wärmeaustausch lösen. Danke.
Schraubi schrieb: > Gilt hier dieselbe > Erdungspflicht? Im Prinzip schon, da alle leitfähigen Teile eine Gebäudes in den Potentialausgelich einbezogen werden sollen. Wobei ich denke, wenn DU deinen Switch an die Wand schraubst, in dem Du die Rackwinkel um 90° gedreht montierst, ist das okay, da dein Switch ja einen Schutzleiteranschluss hat. Es gibt mittlerweile viele Gebäude mit metallverkleideten Fassaden. Wenn man da den Fassadenbauer fragt, wie sieht es mit Potentialausgleich aus, dann lacht er dumm und gemacht wird nix. Halt solange bis etwas passiert.
Sven L. schrieb: > alle leitfähigen Teile eine Gebäudes in den > Potentialausgelich einbezogen werden sollen Ein Netzwerkschrank in einem Zimmer zu Hause ist kein leitfähiges Teil eines Gebäudes, bleib mal auf dem Teppich. Nach 0100-444 geht es um die EMV (früher nur in der 0800), es soll in dem Potentialausgleichsystem von EDV Systemen keinen Potentialdifferenzen oder Streuströme oder induzierte Ströme enstehen. Mein Bügelbrett (Metall) oder das Stahlregal mit der HiFi Anlage und PC hat auch keinen separaten Erdanschluss. Schraubi schrieb: > sind die Netzwerkkabel nicht > durch den Switch schon geerdet (Schukostecker)? Wenn ja, wieso können > dann die anderen Geräte beschädigt werden? Trenn Dich mal von dem Gedanken "mit Erdung ist alles ok", es gibt HF, Induktion, Überspannungen (Blitz, Schalthandlungen im Netz, usw.), kurz das komplette Spektrum der EMV. Erde den Netzwerkschrank halt zusätzlich wenn es Dir ein gutes Gefühl gibt.
Kann man darüber irgendwo mehr erfahren was lt. der Norm als leitfähiges Teil gilt? Das Beispiel mit dem Stahlregal war gut, ich hab noch nie gesehen dass da jemand einen Potentialausgleich gemacht hätte, auch wenn Geräte darauf stehen. Bitte nicht falsch verstehen, aber ich komme mir etwas lächerlich vor, wenn ich einen Elektriker bitte, von der kümmerlichen Wandhalterung ein 6mm2 Kabel zum Verteiler zu ziehen. Falls jemand eine andere Möglichkeit weiss, zumindest den Switch ordentlich an die Wand zu bekommen ohne ein Kabel quer durchs Haus verlegen zu müssen, möge er sie mir bitte mitteilen.
Wenn du nicht an die Erde denkst macht es der Pastor. Das ist ja kein nennenswerter Aufwand, aber immer gut. Welche Wärmeleistung macht denn das Modem? Die gegenüber der Raumtemperatur höhere Temperatur im Schrank senkt die MTBF Zeit. Lüfter machen Lärm. Brech die Bleche unter den Lüftergittern raus und sorge für gute An- und Abströmmöglichkeiten. Miss nach. Ab 30C im Schrank würd ich einen temperaturgeregelten Lüfter einsetzen. Ich habe 18 Schränke im Keller mit Patchpanel und 1-2 Switchen hängen - alle ohne Lüfter. Schranktemperatur ist 2-4 K über Kellerraumtemperatur (16-20C je nach Saison). Moin
Wenn es nur um die Montage der 19" Komponenten geht, so gibt es auch noch folgendes: DIGITUS Eco-Line DN-19 PB-8U (Rack Wandmontage, belüftet 8U - 48,3 cm 19" DN-19 PB-8U) http://blob.jacob-computer.de/content/datenblatt/105489_3.pdf Ich habe es im Hobbyraum selbst in Nutzung, da ich dort auch das Problem von lokalen "Wärme-Nestern" habe und keinen Lüfter einbauen konnte. Ist allerdings eine offene Bauform.
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