In letzter Zeit fällt mir auf, das Menschen, die sich mit einem, nicht technischen, Problem ans Forum wenden, oft nur niedergemacht, und beschimpft werden. Ob Burn-Out, wie z.B. hier: Beitrag "wie nach Burn-Out wieder einsteigen" oder Arbeitslosigkeit, es kommen, neben ein paar hilfreichen Tipps, fast nur Kommentare wie: - Jammerlappen - Unterirdisches Profil - Stinkt aus dem Mund ... Die Lebensbedingungen werden schlechter, auch in Deutschland, da gibt es immer mehr Menschen, die an den Rand gedrängt werden. Die Meisten geraten unverschuldet in solche Schwierigkeiten. Denen sollte man versuchen zu helfen, auch wenns nur ein guter Rat ist, aber sie nicht runtermachen. Das Unterforum 'Ausbildung & Beruf' ist eigentlich unbenutzbar, wenn man ein Problem diskutieren möchte, und gute Tipps erwartet. (Ich bin übrigens der Meinung, in Deutschland, was ein sehr reiches Land ist, könnte es Allen gut gehen, wenn man ein paar Dinge richtig organisieren würde, das nur so am Rande.) Mit freundlichen Grüßen - Martin
Martin Schlüter schrieb: > Das Unterforum 'Ausbildung & Beruf' ist eigentlich unbenutzbar, wenn man > ein Problem diskutieren möchte, und gute Tipps erwartet. Es war zwar schon vorher nicht stubenrein, aber spätestens seit im Offtopic Anmeldezwang besteht ist die Trolldichte in A&B angestiegen. Und dass seit einiger Zeit ein Obertroll sich immer wieder mal einen Spass dran macht, mit erfundenen Rührstories Threads zu starten um die Leute zu leimen, macht das Klima auch nicht wirklich besser.
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@Martin, 1. Was erwartest du eigentlich bei einem Nick "DoNotFeedTheTroll" des TO für Antworten? 2. In regelmäßigen Abständen werden die immer wieder gleichen Säue als Thema durchs Forumsdorf getrieben: - ich finde keine Job - ich bin unterbezahlt - mein Chef bzw. meine Kollegen lieben mich nicht - Dienstleister sind Parasiten - ich habe 27 Traumjobs zur Auswahl, welchen soll ich nehmen - TU-Ings sind besser als FH-Ings Habe ich welche vergessen? 3. Wenn ich wirklich ein Problem habe, suche selber im Internet oder wende mich an Fachleute. Bei angeblichem Burnout sind das mein behandelnder Arzt, die Krankenkasse, der Werksarzt und der Betriebsrat/Vertrauensmann soweit in der Firma vorhanden.
Martin Schlüter schrieb: > Die Lebensbedingungen werden schlechter, auch in Deutschland, da gibt es > immer mehr Menschen, die an den Rand gedrängt werden. Diese These hat aber keinen generellen Zuspruch. Würden die Lebensbedingungen tatsächlich nur schlechter, wären der Zustand Deutschland schlimmer als nach dem Krieg. Dem ist aber sich nicht so. > Die Meisten > geraten unverschuldet in solche Schwierigkeiten. Denen sollte man > versuchen zu helfen, Hilfe zur selbsthilfe ja, wenn die Zuwendung allerdings zum Verlust der Eigenitiative führt resp der Zustand der Erlernten Hilfslosigkeit erreicht ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Erlernte_Hilflosigkeit#Erlernte_Hilflosigkeit_bei_Menschen) war die Hilfsmassnahme eher eine gut gemeinte aber schlecht geratene. MfG,
Guten Abend, Ich glaube schon, daß Martins Thema sehr relevant ist. Mit der globalen Wirtschaft hat sich der Lebenskampf der meisten Menschen sich extrem verschärft weil einfach weniger für jeden Einzelnen da ist, es sei denn kann sich dieser Tatsache durch viel Glück oder andere günstige Umstände entziehen. In der traditionellen Wirtschaft bevor dem großen Umschwung der in den 90er Jahren anfing, gab es einfach viel mehr Möglichkeiten irgendwie sich eine einigermaßen akzeptable Existenz zu schaffen. Auch haben sich durch die Elektronische Formen der Kommunikation die Art der Zusammenarbeit und Interaktion mit den Mitmenschen verändert. Heutzutage verbringt man viel mehr Zeit am PC zu arbeiten anstatt miteinder Gesicht zu Gesicht zu reden. Und da nichts perfekt ist, passiert es immer wieder dass einige Menschen in die Spalten des Boden fallen. Es gibt hier bei uns auch zahlreiche Beispiele davon. Ist ja traurig wieviele heimlose Menschen es bei uns auch in C gibt. Dann ist es auch so, daß nicht jeder Mensch die gleichen Fähigkeiten hat. Heutzutage herrschen starre Normen in denen die Menschen gezwängt werden. Außenseiter solcher Normen haben dann beizeiten nichts zu lachen. Die werden einfach abgeschrieben. Wer nicht ins gängige Gesellschaftsprofil passt, von dem trennt man sich. Das sieht man ja in den typischen Firmen in deren internen sozialen Verhalten und Struktur. Irgendwie müssen wir es schaffen wieder den Mensch in der Gesellschaft und in den Firmen zurückzubringen und zu finden damit Dinge wieder irgendwie freundlicher werden und ein vernünftiges Maß annehmen. Grüße, Gerhard
"Denen sollte man versuchen zu helfen" Es wird nunmal immer solche geben, gerade in der beschriebenen Situation mit steigender allgemeiner Unsicherheit, die dann stattdessen denken "toll- bald einer weniger!" und sich daran machen dem nachzuhelfen. Da machste nichts dran...
Im Forum bin ich ja noch nicht sehr lange so gesehen. Aufgefallen ist mir aber schon, daß die Kluft teilweise sehr groß ist.Manche suchen verzweifelt nach Lösungen, bei anderen ( Ausnahmefälle ? ) habe ich den Eindruck daß aus Langweile zu irgendwelchen Nicht-Elektronik-Themen Umfragen gestartet werden. Menschen mit Problem ist auch allgemein gesehen, es gibt auch da Unterschiede. Junge, Ältere 50plus, oder Frauen, jeweils als Gruppen gesehen werden anders eingeordnet. Wenn man so will, habe ich schon manchmal das Gefühl, in dieser Gesellschaft der Geschäftsmodelle überflüssig zu sein. Profesionelle Helfer für Probleme sind dann auch so eine Sache, teilweise ein Geschäftsmodell ?
Gerhard O. schrieb: > Irgendwie müssen wir es schaffen wieder den Mensch in der Gesellschaft > und in den Firmen zurückzubringen und zu finden damit Dinge wieder > irgendwie freundlicher werden und ein vernünftiges Maß annehmen. Die globalisierte und technisierte Welt wird uns leider noch viel mehr eine The-Winnter-takes-it-all-Gesellschaft bringen. Die Konkurrenz wird immer globaler und man wird in Zukunft nicht mehr der beste+günstigste im Dorf sein müssen, sondern der beste+günstigste weltweit. Aber man könnte sich trotzdem wieder einen anständigen und wohlwollenden Umgangston sowie ein vertrauensvolleres Verhältnis angewöhnen, zumindest gegenüber Personen, die offensichtlich im selben Boot sitzen.
P. M. schrieb: > Aber man könnte sich trotzdem wieder einen anständigen und wohlwollenden > Umgangston sowie ein vertrauensvolleres Verhältnis angewöhnen, zumindest > gegenüber Personen, die offensichtlich im selben Boot sitzen. Auch wenn ich hier eine interessante Grundsatzdiskussion losgetreten habe, ging es mir voerallem um Das was Du hier sagst, speziell auf dieses Forum bezogen. Deutschland hatte eigentlich mal ein ganz brauchbares Rezept, um Wirtschaft und Mensch, zumindest ansatzweise, zusammenzubringen, die Soziale Marktwirtschaft, das Konzept hat man leider, so Stück für Stück aufgegeben. Gerade Arbeitslosigkeit scheint hier im Forum echt ein unerwünschtes Thema zu sein, darüber kann man hier gar nicht sinnvoll diskutieren. Da heist es dann immer, wer keine Arbeit findet ist unfähig, oder nicht in der Lage zu suchen, oder ist Alkoholiker, oder zu dick, oder ungepflegt. Anscheinend sind hier nur Überflieger und Erfolgsmenschen unterwegs, die mit 35 schon die erste Million auf der Seite haben, und sich keine Sorgen um ihre Existenz machen müssen. Wenn man das System mit einem Haus vergleicht, dann ist der hübsche Putz schon lange runter, und die tragenden Teile bekommen auch schon Risse. Die Exoten, oder sonstwie nicht 'normgerechten' Menschen sind halt die ersten, die es in den Abgrund zieht. Die Qualität einer Gesellschaft lässt sich auch daran messen, wie sie mit diesen Menschen umgeht, eine 'gute' Gesellschaft bietet auch diesen Menschen die Möglichkeit in Würde leben zu können. Darüber sollten die Großen und Mächtigen dieses Landes dringend mal nachdenken. Mit freundlichen Grüßen - Martin
P. M. schrieb: > Die globalisierte und technisierte Welt wird uns leider noch viel mehr > eine The-Winnter-takes-it-all-Gesellschaft bringen. Die Konkurrenz wird > immer globaler und man wird in Zukunft nicht mehr der beste+günstigste > im Dorf sein müssen, sondern der beste+günstigste weltweit. > > Aber man könnte sich trotzdem wieder einen anständigen und wohlwollenden > Umgangston sowie ein vertrauensvolleres Verhältnis angewöhnen, zumindest > gegenüber Personen, die offensichtlich im selben Boot sitzen. Dein letzter Satz sollte auch sitzen und manchen zu denken geben. Danke für diese Worte, trifft meiner Meinung voll zu... LG Mani
Gerhard O. schrieb: > Irgendwie müssen wir es schaffen wieder den Mensch in der Gesellschaft > und in den Firmen zurückzubringen und zu finden damit Dinge wieder > irgendwie freundlicher werden und ein vernünftiges Maß annehmen. JA, ist unbedingt notwendig. Mani
Martin Schlüter schrieb: > Wenn man das System mit einem Haus vergleicht, dann ist der hübsche Putz > schon lange runter, und die tragenden Teile bekommen auch schon Risse. > Die Exoten, oder sonstwie nicht 'normgerechten' Menschen sind halt die > ersten, die es in den Abgrund zieht. Die Qualität einer Gesellschaft > lässt sich auch daran messen, wie sie mit diesen Menschen umgeht, eine > 'gute' Gesellschaft bietet auch diesen Menschen die Möglichkeit in Würde > leben zu können. Darüber sollten die Großen und Mächtigen dieses Landes > dringend mal nachdenken. > > Mit freundlichen Grüßen - Martin Danke für Deinen Beitrag Vielleicht sind "diese Menschen" dann diese, die die großen "Errungenschaften" des Lebens erkundet haben... Galileo, Einstein etc... Mani
"Die Exoten, oder sonstwie nicht 'normgerechten' Menschen sind halt die ersten, die es in den Abgrund zieht." Naja, es ist eher so dass aus diesen entweder die zähesten oder die krummsten Nägel werden...
Martin Schlüter schrieb: > In letzter Zeit fällt mir auf, das Menschen, die sich mit einem, nicht > technischen, Problem ans Forum wenden, oft nur niedergemacht, und > beschimpft werden. Der psychische Mechanismus, der dahinter steckt, nennt sich Projektion. Es ist ein Abwehrmechanismus, der folgendermaßen funktioniert: Ein verunsicherter Mensch erkennt bei jemand anderem ein Problem, vor dem er selbst große Angst hat, es sich aber nicht eingestehen kann, dass es so ist. Statt das Problem bei sich selbst ursächlich anzugehen - was bei rauer werdendem Gesellschaftsklima immer schwierier, bis unmöglich werden kann - "bekämpft" er denjenigen, der ihn an sein eigenes Problem erinnert. Beispiel: Ein Kleinbürger sieht sich von Arbeitslosigkeit bedroht und muss befürchten, das Bisschen zu verlieren, das er seinen Besitz nennt. Er beginnt ganz besonders lautstark gegen die "Hartz-IV-Schmarotzer" zu hetzen. Er versucht damit, Distanz zwischen sich und denen zu schaffen, die das Unglück schon ereilt hat, in der Hoffnung, damit das Unglück von sich selbst fernzuhalten. Das ist zwar ein ziemlich kindischer Versuch der Problembewältigung, aber ein ziemlich verbreiteter und äußerst ekelhafter. Nicht nur rechtsradikale Propaganda macht sich den Mechanismus sehr gerne zu Nutze, weil er zuverlässig dazu führt, dass die Personen, die darauf anspringen auch noch um den letzten Rest Verstand gebracht werden können. https://de.wikipedia.org/wiki/Projektion_%28Psychoanalyse%29
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Darüber hinaus kommt dieser Mechanismus jenen zu Gute welche von der sozialen Kluft profitieren. Hilft er doch die sozial schwächsten gegeneinander auszuspielen und so von den eigentlich konflikttreibenden Ursachen abzulenken. Insofern hat nicht nur der sozial Gefährdete ein scheinbares Intresse an derartiger Projektion, vielmehr noch hat es derjenige dessen sozialer Abstand zu beiden viel größer ist. Er wird deshalb noch den an der Kante zum abgrund balancierenden gegen den schon Untergehenden aufstacheln in dem er suggieriert die Schuld an der miserablen Situation "Aller" läge bei letzterem und er säße mit dem Maximalausgenutzen im gleichen Boot, da auch er zur Kasse gebeten würde. Das dies im relativ viel geringerem Maße passiert und er eigentlich von der Not beider profitiert wird er geflissentlich ausblenden, womöglich auch vor sich selbst. Soviel zur Notwendigkeit des Wissens breiter Bevölkerungsschichten zur Funktion der Psychologie in der menschlichen Gesellschaft als Bestandteil darwinschen Auslese und Mittel zum Machterhalt. Namaste
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Winfried J. schrieb: > Das dies im relativ viel geringerem Maße passiert und er eigentlich von > der Not beider profitiert wird er geflissentlich ausblenden, womöglich > auch vor sich selbst. Witziger noch: Der in der Mitte wird ihm sogar zustimmen und ihn verteidigen. Siehe die Diskussion um "Reichensteuer" oder Erbschaftssteuer, wo Leute, die nie in ihrem Leben das Eine oder das Andere zahlen werden, auf den gierigen Staat schimpfen. Oder aktuell: 2016 werden 1% der Menschheit mehr gehören als den restlichen 99%. Kannst Du drauf warten, dass unter den 99% genug sind, die sich lieber mit dem 1% "solidarisieren", die sie ausbeuten, als mit den 99%, mit denen sie zusammen ausgebeutet werden.
Timm Thaler schrieb: > Der in der Mitte wird ihm sogar zustimmen und ihn > verteidigen. Siehe die Diskussion um "Reichensteuer" oder > Erbschaftssteuer, wo Leute, die nie in ihrem Leben das Eine oder das > Andere zahlen werden, auf den gierigen Staat schimpfen. Auch das ist ein psychologischer Effekt und nennt sich Stockholmsymdrom. Der in Geiselhaftgenommenene solidarisiert sich mit seinem Geiselnehmer und glaubt, wer den Geiselnehmer bekämpft gefährdet ihn zumindest billigend. Das die soziale Gewalt von dem ausgeht in dessen Hand er sich befindet blendet er seinerseits aus. Da er sich schon zuvor mit dessen (Lebens~)Zielen identifiziert, identifiziert er sich auch mit ihm und seiner Denkweise und folgerichtig mit dessen Ansichten, ohne zur kenntniss zu nehmen das der ihn an der Nase durch die Manege schleift. So hier ist dazu meinerseits genug gesagt. Alles weiter entnehme man dem aktuellen Kabarettprogrammen oder man beginne selbst sich zu bilden. Namaste
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Was für ein aktuelles Kabarettprogramm? Die faulen Säcke aus der Anstalt und selbst derdickeWelke sind noch im Winterurlaub. Auf meine Kosten... Ach, Du meinst die Liveübertragungen aus dem Bundestag?
Winfried J. schrieb: > Namaste Wünsche ich auch! Andy D. schrieb: > Naja, es ist eher so dass aus diesen entweder die zähesten oder die > krummsten Nägel werden... Diese Möglichkeit besteht durchaus, denn Menschen, die für "andere normale" Menschen dann doch anders agieren, als es die Regeln vorschreiben, können bald als "krumme Nägel" gelten... Trotzdem ist es wichtig, sich sein "Ich" zu behalten ! Mani
Hallo Martin. Martin Schlüter schrieb: > Das Unterforum 'Ausbildung & Beruf' ist eigentlich unbenutzbar, wenn man > ein Problem diskutieren möchte, und gute Tipps erwartet. Du musst halt lernen, beim lesen schon zwischen Retina und Gehirn den Müll auszusortieren. In vielen Fällen ist der Nick des Schreibers dazu ausreichend. ;O) > > (Ich bin übrigens der Meinung, in Deutschland, was ein sehr reiches Land > ist, könnte es Allen gut gehen, wenn man ein paar Dinge richtig > organisieren würde, das nur so am Rande.) Das Problem ist eben die konsensuale Definition von "gut gehen". Die Gruppe "Alle" konsensual zu definieren ist möglicherweise ein noch größeres Problem. ;O) Der Uhu hat zum Verständnis der Problematik etwas sehr wichtiges geschrieben: Uhu Uhuhu schrieb: > Der psychische Mechanismus, der dahinter steckt, nennt sich > Projektion. Es ist ein Abwehrmechanismus, der folgendermaßen > funktioniert: > > https://de.wikipedia.org/wiki/Projektion_%28Psychoanalyse%29 Ein ähnlicher, in diesem Zusammenhang ebenfalls wichtiger Begriff ist die Übertragung: https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbertragung_%28Psychoanalyse%29 Noch wichtiger scheint mir in dem Zusammenhang Empathie zu sein: http://de.wikipedia.org/wiki/Empathie Aber Empathie kann auf mindestens zwei verschiedene Arten und Weisen versagen. 1) Die Person hat keine wirkliche Empathie. Es fehlen ihr tatsächlich hirnorganische Fähigkeiten. Psychopathen z.B. Diese Leute haben meistens gelernt, über kognitieve Methoden das Verhalten anderer Leute zu deuten, aber nicht unbedingt zu verstehen. Trotzdem oder gerade darum können sie hochmanipulativ sein. Die Bedeutung dieser Leute für die Gesellschaft ist ambivalent. Sie können oft gute Führungspersönlichkeiten sein, aber auch gemeingefährlich. Und oft sogar beides gleichzeitig. 2) Die Person hat zwar Empathie. Aber Empathie ist im wesentlichen ein Schliessen von sich auf andere, und wenn diese Person dann versucht, Gefühle zu verstehen, die das Gegenüber hat, aber die diese Person selber nicht hatt, dann greift die Empathie dort ins leere. Natürlich versucht man dann, ähnliches oder vermeintlich ähnliches per Transferdenken in das Gegenüber zu übertragen, aber das ist natürlich nur sehr eingeschränkt wirksam, und kann sogar komplett falsch sein und in die Irre führen. Ein Beispiel von mir persönlich: Ich bin Atheist. Ich kann mich in religiöse Personen nur sehr schwer hineindenken. Ich bekomme lediglich mit, dass denen etwas wichtig ist, was ich aber überhaupt nicht verstehe. Das was ich persönlich kenne und dem am ähnlichsten ist, sind Zwangsvorstellungen (die Projektion). Es ist natürlich undiplomatisch, dass denen so direkt ins Gesicht zu sagen. ;O) Umgekehrt geht das denen genauso: Aus deren Sicht erkenne ich etwas nicht, was aus deren Sicht wohl offensichtlich ist. Also bin ich wohl ein Ignorant oder einfach nur böswillig (Projektion oder Übertragung), insbesondere wenn ich bockig werde, wenn es um das befolgen so wichtiger nerviger göttlicher Gesetzte wie z.B. kein Schweinefleich essen oder die Sonntagsruhe beachten geht. ;O) Das ist der Grund, warum Leute aus unterschiedlichen Religionen sich oft irgendwie gut verstehen, aber als Atheist bin ich immer ausgegrenzt. Umgekehrt sind mir religiöse Leute immer etwas unheimlich: Für mich gibt es keinen richtigen Grund anzunehmen, das sich ein Evangele oder Kathole anders verhält wie ein fundamentalistischer Islamist. Darum habe ich auch immer ein wenig Angst, das auch Katholen und Evangelen plötzlich anfangen, sich zur Ehre Gottes in die Luft zu sprengen.....ich verstehe den ganzen Komplex nicht, und mir ist nicht klar, warum es die einen tun und die anderen (zur Zeit noch?) lassen. Für mich ist das der Grund, warum ich Religion zwar tolerieren kann, aber nicht aktzeptieren kann. ;O) Ästheten und Schöngeister sind dann der nächste Konfliktfall..... So ist das Versagen von Empathie aufgrund fehlender emotionaler Gemeinsamkeiten zumindest für mich die Hauptursache von nicht funktionierender Kommunikation. Das ist zwar erstmal kein Trost, aber meine Erfahrung, dass freier Wille sowieso nur eine Illusion und die Welt in Wirklichkeit ein deterministisches Chaos (* ist, macht, dass ich auch persönliche Angriffe auf mich recht einfach abprallen lassen kann. Die Leute funktionieren halt auch nur gemäß ihrer Erbanlagen und ihres Umfeldes und können nicht wirklich etwas dagegen machen. Dieses Wissen macht ein dickes Fell. Ein dickes Fell ist für vieles nützlich. ;O) (* Ok, der radioaktive Zerfall bringt noch mal eine extra Zufallskomponente in das System. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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Bernd Wiebus schrieb: > So ist das Versagen von Empathie aufgrund fehlender emotionaler > Gemeinsamkeiten zumindest für mich die Hauptursache von nicht > funktionierender Kommunikation. Das ist zwar erstmal kein Trost, aber > meine Erfahrung, dass freier Wille sowieso nur eine Illusion und die > Welt in Wirklichkeit ein deterministisches Chaos (* ist, macht, dass ich > auch persönliche Angriffe auf mich recht einfach abprallen lassen kann. > Die Leute funktionieren halt auch nur gemäß ihrer Erbanlagen und ihres > Umfeldes und können nicht wirklich etwas dagegen machen. Meine bessere Hälfte sagt immer: "Jeder gibt zu jeder Zeit sein Bestes." Wenn das manchmal etwas wenig erscheint, so vermochte derjenige in genau diesem Augenblick es nicht besser. Diese Sichtweise hilft sogar Nachsicht mit Menschen zu üben deren Denken und Handel man für zutiefst unverständlich, furchtbar oder auch grausam empfindet. Und si hilft darüberhinaus zu verzeihen, auch wenn es sonnst unmöglich escheinen mag. Namaste
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@berndwiebus bei 2) fehlt noch der Fall dass die Gefühle des Gegenübers zwar verstanden werden aber mitnichten willkommen sind...
Hallo Andy. Andy D. schrieb: > @berndwiebus bei 2) fehlt noch der Fall dass die Gefühle des Gegenübers > zwar verstanden werden aber mitnichten willkommen sind... Weil sich der Fall nicht so richtig in versagende Emphatie einordnen lässt.....weil eigentlich Versagt die ja in dem Falle nicht. Aber die daraus resultierende Kommunikation kann nun korrupt sein, oder auch nicht, abhängig ob der Emphatiker offen sprechen kann, darf oder muss. Der Fall wird also erst anschliessend komplizierter. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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Bernd Wiebus schrieb: > Weil sich der Fall nicht so richtig in versagende Emphatie einordnen > lässt.....weil eigentlich Versagt die ja in dem Falle nicht. Das Problem hier hat mit "versagender Empathie" nichts zu tun. Die projektive Abwehr funktioniert schlicht nicht, wenn Empathie für die Opfer vorhanden ist. Deswegen reden sie sich jede Empathie aus und weil das um so besser funktionert je mehr andere die Lüge auch glauben, passiert das durch lautstarke und bizarre Hetzerei.
Wenn man die Wikipedia-Definition am Artikelanfang: "Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen." zugrundelegt scheint der Empathie noch lange keine dem Gegenüber wohlwollende Reaktion auf Erkenntnis/Verständnis inhärent zu sein. "Das wird dir noch leidtun!" kann durchaus empathisch begründet sein... ;)
wikipedia halt. Den Satz kann nur ein echter Nerd kreiert haben, den Empathie beschreibt viel mehr das Vermögen mit dem Gegenüber zu empfinden, dessen soziale Rolle emotional aufzunehmen und nachzuvollziehen. So gesehen ist das Wohlwollen ein immanenter und unverzichtbarer Bestandteil dieser Fähigkeit Namaste
Andy D. schrieb: > Wenn man die Wikipedia-Definition am Artikelanfang: > > "Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Gedanken, > Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu > erkennen und zu verstehen." > > zugrundelegt scheint der Empathie noch lange keine dem Gegenüber > wohlwollende Reaktion auf Erkenntnis/Verständnis inhärent zu sein. "Das > wird dir noch leidtun!" kann durchaus empathisch begründet sein... ;) Nimm die die Duden-Definition: "Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen" Hier wird die emotionale Komponente der Empathie deutlich. Man kann Empathie auch ganz gut mit dem buddhistischen Begriff des "Mitgefühls" beschreiben. Siehe auch "Karuna" Der WP Satz ist eine typische Theoriefindung, die eigentlich gelöscht gehört. Man sollte keine WP Definition übernehmen deren Quelle nicht nachvollziehbar angegeben wurde. MfG,
Martin Schlüter schrieb: > In letzter Zeit fällt mir auf, das Menschen, die sich mit einem, nicht > technischen, Problem ans Forum wenden, oft nur niedergemacht, und > beschimpft werden. Du beschreibst schon im ersten Satz genau das Wesentliche: "mit einem nichttechnischen Problem" Dies hier ist aber ein rein technisches Forum. Ich denke nicht, dass A&B der richtige Ort ist, um in solchen Situationen wirklich Hilfestellung erwarten zu können. Natürlich sind Beschimpfungen etc. unterste Schublade, aber ich würde mit solchen Problemen ganz klar nicht in diesem Forum fragen. > oder Arbeitslosigkeit, es kommen, neben ein paar hilfreichen Tipps, Ich denke, mehr darfst Du hier nicht erwarten. Hier sind einfach keine Schreiber, die sich wirklich mit diesen Problemen auskennen. > Die Lebensbedingungen werden schlechter, auch in Deutschland, da gibt es > immer mehr Menschen, die an den Rand gedrängt werden. Die Meisten > geraten unverschuldet in solche Schwierigkeiten. Denen sollte man > versuchen zu helfen, auch wenns nur ein guter Rat ist, aber sie nicht > runtermachen. Richtig. Aber man sollte sich auch Hilfe an der richtigen Stelle suchen - ein technisches Forum ist dafür einfach denkbar ungeeignet. Es gibt sicherlich eine Menge Foren, in denen sich solche Dinge wesentlich ausführlicher und besser diskutieren lassen. Nur meine 2 ct :-)
Chris D. schrieb: > - ein technisches Forum ist dafür einfach denkbar ungeeignet. > > Es gibt sicherlich eine Menge Foren, in denen sich solche Dinge > wesentlich ausführlicher und besser diskutieren lassen. In allgemeinen Foren wird die doch etwas 'spezielle' Denke eines Elektronik-Freaks oft nicht verstanden, und den Ingenieur-Arbeitsmarkt kennen die nur aus den, mehr oder weniger lobby-gefärbten, Zeitungsartikeln. Auch zum Leben eines Elektronik-Freaks gehören halt noch eine Menge anderer Dinge als Lötkolben und Mikrocontroller - leider. Wir geht es auch weniger darum, ob man solche Dinge hier diskutieren sollte, sondern darum wie man miteinander umgeht wenn so Etwas hier diskutiert wird. Das ist wohl nicht nur ein Problem hier, sondern ein, die ganze Gesellschaft betreffendes, Problem, was hier ja schon mehrere Forenteilnehmer geschrieben haben. Mit freundlichen Grüßen - Martin
Schade nur, dass beim Lesen vieler Threads reale Informationen neben der ganzen Meinungsmache nur noch als Nadel im Heuhaufen zu finden sind. Das macht einiges an Stoff wirklich unbrauchbar. Jeder gibt immer sein Bestes - ja, das ist auch eine schöne Vorstellung! Schade nur, dass einige das Konzept "am besten mal die Schnauze halten" scheinbar nicht mehr kennen. Muss an den vielen Einzelkindern heute liegen. Im Mehrkinderhaushalt meiner Eltern war Samstags immer der Depp mit Staubsaugen dran, der beim Mittagstisch am weitersten die Klappe aufriss. Also mein freundlicher Tipp an Disser und Trolls: "Am besten mal die Schnauze halten!"
Horst S. schrieb: > "Am besten mal die Schnauze halten!" ... und warum beherzigst du selbst es dann so wenig? Achja du wirst es gerade nicht vermocht haben. Nimm es mir bitte nicht übel, aber genau diesen Satz halte ich für den Überrflüssigsten in jedweder Kommunikation. Namaste
Martin Schlüter schrieb: > Wir geht es auch weniger darum, ob man solche Dinge hier diskutieren > sollte, sondern darum wie man miteinander umgeht wenn so Etwas hier > diskutiert wird. Das ist wohl nicht nur ein Problem hier, sondern ein, > die ganze Gesellschaft betreffendes, Problem, was hier ja schon mehrere > Forenteilnehmer geschrieben haben. > > Mit freundlichen Grüßen - Martin Du hättest es nicht besser ausdrücken können... Mani
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