Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik günstige Konstantstromquelle aus China?


von Dominik (Gast)


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Hallo,

für den Betrieb von LED(-Modulen) suche ich eine preisgünstigen 
Konstantstromregler, die von 100mA bis min. 1000mA einstellbar ist und 
die Spannungsdifferenz zur Eingangsquelle max. 2V beträgt. 
Eingangsspannung soll im Bereich von 12-15V liegen.
Meine erste Suche bei chinesichen Anbietern war ziemlich erfolglos: 
Überwiegend finden sich nur Module mit festen Stromwerten (350/700mA).

Zur Not tut es auch ein Bausatz, sofern man die Platine fertig bekommen 
kann oder es mit sehr wenigen Teilen auf Lochraster aufbauen kann. Ich 
kenne zwar den umfangreichen Wiki Artikel zur Konstantstromquelle von 
hier, der einen aber mit den Möglichkeiten erschlägt.

: Verschoben durch Admin
von Pd G. (pdg)


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Die fixen  Werte von 350/700mA haben mit den LED-Streifen zu tun, die 
man in der Beleuchtungstechnik ggw. häufig verwendet.
Deine Wünsche lassen sich genauso vielfältig realisieren, wie im 
erwähnten Artikel. Ich gehe mal davon aus, dass du möglichst wenig 
Aufwand treiben willst und das ganze nur zum Testen/Probieren nutzt?

Was hälst du davon, die im Artikel genannte Quelle mit Bipos zu nehmen:
http://www.mikrocontroller.net/articles/Konstantstromquelle#Konstantstromquelle_mit_bipolaren_Transistoren
Wenn du dort den T2 weglässt und durch durch zwei in Reihe geschaltete 
beliebige Dioden ersetzt, kannst du deine Forderung nach 2V recht gut 
realisieren (es bleiben also nur T1, R1, R2 übrig, dazu die zwei Dioden 
von Basis T1 gegen GND).
Sogar die Formel bleibt dann gleich, da eine der beiden Dioden die 
BE-Strecke von T1 kompensiert.

Wenn du R1 dann umschaltbar gestaltest, kannst du recht einfach den 
LED-Strom festlegen.

Aber: pass mit der Verlustleistung auf! Bei 1A fallen sowohl an R1, als 
auch an T1 merkbare Leistung ab, so dass R1 entsprechend belastbar, 
außerdem T1 mit Kühlkörper versehen sein muss. Wie du sicher weißt, 
hängt die Verlustleistung an T1 von der LED-Modul-Spannung Vm bei dem 
gewünschten Strom ab, weil T1 alles verheizen muss, was nicht an R1 und 
dem Modul abfällt (deine Versorgung hier Vd):

Falls dir das nicht gut genug ist, hängt es jetzt nur noch davon ab, wie 
genau du solch ein Modul haben möchtest, wieviel Verluste du zulassen 
willst oder wie du es steuern möchtest. Es gibt also sehr viele 
Möglichkeiten. Im Zweifelsfall arbeitest du den Artikel einfach mal 
durch und versuchst die Vorschläge zu verstehen.

von Jojo S. (Gast)


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die Module haben meistens einen Widerstand über den der Strom 
eingestellt wird, durch Tauschen dieses Rs kann man also den Strom 
verändern. Wenn es zum Dimmen der LED sein soll dann nutzt man aber 
besser den 'Dim' Eingang der Module wo man die Helligkeit per PWM oder 
Steuerpannung einstellen kann.

von Dominik (Gast)


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Mal eine blöde Frage: Warum sollte man besser den PWM-Eingang nutzen, 
anstatt den Strom zu steuern?

Ich habe mir auf die schnelle erst mal dieses m.E. recht teuere 
KSQ-Modul gekauft: http://www.ebay.de/itm/141548903574

Ich habe 10W 10V-LED Module die mit 1050mA angegeben sind. Habe so ein 
Modul auf einen alten CPU-Kühlkörper geschraubt und den Strom auf 1000mA 
eingestellt. Da ich keinen ersichtlichen Helligkeitsunterschied (nur 
Augenmaß, nicht mit Luxmeter gemessen) zwischen 700mA festgestellt habe, 
habe ich den Strom auf 700mA runtergeregelt und das ganze so 30min 
laufen lassen. Der Kühlkörper war dann 50Grad heiß und lies sich kaum 
mehr anfassen. Habe dann den Strom auf 350mA runtergedreht (wodurch der 
Lichtstrom natürlich sichtlich geringer ist, aber für mich ausreichend) 
und betreibe das Modul so nun schon einige Tage. Der Kühlkörper wird nun 
nur noch 30Grad warm. Das ist denke ich mal ganz okay.

Jetzt habe ich mir überlegt von dem Verkäufer auch folgendes 700mA 
3-fach Modul zu nehmen: http://www.ebay.de/itm/141520909346
Meint ihr, dort kann man den Strom über einen Widerstand auf 350mA 
anpassen? Als "Booster" möchte ich für den Kurzzeitbetrieb gerne per 
Taster den Strom auf 700mA hochpushen. Klar könnte ich das via PWM 
steuern (50% Duty) und als Booster wegschalten.
Allerdings wäre mir eine Regelung über den Strom lieber, so dass mir die 
Module beim Ausfall der PWM nicht in 700mA Dauerbetrieb gehen! Einen 
Parallelwiderstand hinzu oder weg zu tasten erscheint mir da sinnvoller.

von Klaus (Gast)


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Dominik schrieb:
> Der Kühlkörper war dann 50Grad heiß und lies sich kaum mehr anfassen.

Es ist ja auch ein Kühlkörper und kein Handgriff.

MfG Klaus

von Praktiker (Gast)


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Hallo,

der leicht flapsige Kommentar von Klaus bedeutet das eine 
Kühlkörpertemperatur von 50°C, bei korrekt montierter LED, kein Problem 
ist und die LED innerhalb ihrer Grenzen (genaueres siehe Datenblatt) 
betrieben wird.
Aber natürlich wird die Lebensdauer bei geringeren Strom und damit 
geringerer Temperatur steigen.
Besteht die Möglichkeit/Notwendigkeit das der Kühlkörper während des 
Betriebs längere Zeit berührt werden kann/muss ist die Wahl von 30°C bis 
eventuell max. 40° natürlich notwendig da die ersten (leichten) 
Verbrennungen schon bei erstaunlich niedrigen Temperaturen auftreten 
wenn sie lang genug vorliegen (siehe Abschnitt "Pathophysiologie" im 
Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Verbrennung_%28Medizin%29 )

mfg

Praktiker

von Bastler (Gast)


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Praktiker schrieb:
> Besteht die Möglichkeit/Notwendigkeit das der Kühlkörper während des
> Betriebs längere Zeit berührt werden kann/muss ...

... könnte man drüber nachdenken, da konstruktiv etwas zu ändern.

von wartemal (Gast)


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klar,für jeden Kühlkörper muss ein Schutzgitter sprich Faraday Käfig 
her!

von Bastler (Gast)


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wartemal schrieb:
> klar,für jeden Kühlkörper muss ein Schutzgitter sprich Faraday Käfig
> her!

Du hast Herrn Faraday wohl nicht verstanden. Schutzart IP20 dürfte 
ausreichend sein.

von wartemal (Gast)


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Nein,weder gehört noch verstanden!
Hasengitter ist auch brauchbar.

von Pd G. (pdg)


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Doink schrieb im Beitrag #3980293
> Maleine blöde Frage: Warum sollte man besser den PWM-Eingang
> nutzen, anstatt den Strom zu steuern?

Wenn ein Modul schon per PWM steuerbar ist, wäre ein komplettes zweites 
(PWM-) Konstantstrommodul doch Nonsens.

> keinen ersichtlichen Helligkeitsunterschied (nur
> Augenmaß, nicht mit Luxmeter gemessen) zwischen 700mA festgestellt habe,

Klar. Auge nimmt logarithmisch war und da kannst du vom Faktor 0.7 nur 
im direkten Vergleich etwas erkennen. Alte Regel: ab ca Verhältnis 2 
wird es auch so erkennbar.

> folgendes 700mA 3-fach Modul zu nehmen: Ebay-Artikel Nr. 141520909346 Meint ihr, 
dort kann man den Strom

Äh, was macht da dein Widerstand?
Die PWM fix einstellen?
Oder willst du mit dem Widerstand 350mA um die LED-Kette "vorbei" 
leiten? #grübel#

> Regelung über den Strom

Du meinst sicher "Steuerung". Siehe Wikipedia: Regelung :-)

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