Forum: Haus & Smart Home Heizkörper-Stellantriebe


von Matthias U. (smurf)


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Hallo Leute,

ich plane, meine 30 Heizkörper aufzurüsten ud zu intellifizieren. Ich 
mag ein Thermometer am Vorlauf haben, um feststellen zu können, wenn 
sich nichts tut (Ventil sitzt fest, Luft im Heizkörper), und ich will 
die Ventilstellung wissen (Regelung der Zentralheizung).

Mein Konzept: eine 24V-Versorgungsleitung, 1wire für die Kommunikation, 
eine Mini-Platine zum Ansteuern eines thermischen Stellantriebs (fünf 
Bauteile). Den Rest der Regelung erledigt ein Raspberry Pi im 
Verteilerkasten.

Man könnte alternativ einen KNX-Heizungsregler verbauen. 20€ pro 
Regelkreis und eine eigene Leitung zu jedem Raum erscheint mir aber 
wenig prickelnd, und Thermometer brauche ich trotzdem noch. :-/

Noch lieber wären mir via KNX ansteuerbare Stellantriebe … 
batteriebetriebene Standalone-Ventile mit Display etc. gibt es für 10€ … 
dasselbe mit KNX kostet 140€ pro Stück. Seufz.

Andere/Bessere Ideen?

von Alex W. (a20q90)


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: Bearbeitet durch User
von Endgültige Lösung (Gast)


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Matthias Urlichs schrieb:
> Ich
> mag ein Thermometer am Vorlauf haben, um feststellen zu können, wenn
> sich nichts tut

Wie stellst du das anhand der Temperatur fest?

von Matthias U. (smurf)


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Endgültige Lösung:
> Matthias Urlichs schrieb:
>> Ich
>> mag ein Thermometer am Vorlauf haben, um feststellen zu können, wenn
>> sich nichts tut
>
> Wie stellst du das anhand der Temperatur fest?

Plakativ gesprochen: Wenn ich ein einzelnes Ventil voll öffne und die 
Temperatur am Heizkörper trotz 80° im Heizkessel nicht über 40° 
hinauskommt, muss wohl was faul sein.

von Matthias U. (smurf)


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Alex W. schrieb:
> habe das mal durch Zufall gesehen:
> http://www.micropelt.de/heizkoerperstellantrieb.php

Klingt nach einer guten Alternative, wenn der Preis stimmt. Das setzt 
natürlich voraus, dass man das Ding überhaupt kaufen kann … ich habe 
keinen Anbieter gefunden und mal eben eine Mail an micropelt geschickt. 
Mal sehen.

von Wolle G. (wolleg)


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Hinweis: Man sollte, wenn es um die RaumtemperaturREGELUNG mit Hilfe von 
Stellantrieben geht, auch darauf achten, dass das Ventilunterteil eine 
zum Heizkörper passende Ventilkennlinie hat, damit eine schwingsfreie 
Regelung möglich wird. (gleichprozentige Ventilkennlinie).

von Holger (Gast)


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wolle g. schrieb:
> Hinweis: Man sollte, wenn es um die RaumtemperaturREGELUNG mit
> Hilfe von
> Stellantrieben geht, auch darauf achten, dass das Ventilunterteil eine
> zum Heizkörper passende Ventilkennlinie hat, damit eine schwingsfreie
> Regelung möglich wird. (gleichprozentige Ventilkennlinie).

Wozu? Entspricht bei dir jede Raumtemperatur einem bestimmten Durchfluß 
unabhängig der Störgrößen? Der Regler regelt die Ventilöffnung anhand 
der Regelabweichung Ist/Soll. Wenn's bei dir schwingt dann ist entweder 
der Regler zu schnell oder deine Voreinstellung zu hoch.

von Matthias U. (smurf)


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Micropelt sagt: das Teil wird es ab Mitte des Jahres geben, für weniger 
als 100€. Endkundenpreis ist dann 129. Ich bekomme demnächst ein Muster.

Ich werde diesen Stellmotor bei mir auf jeden Fall für die Ecken im Haus 
einsetzen, zu denen ich kein neues Kabel werfen mag.

von Holger (Gast)


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Nur so am Rande: Ich habe mir einen Sack voll Homematic-Thermostaten 
geholt und betreibe die mit FHEM auf nem Raspi. Auf dem läuft auch eine 
eigenentwickelte Ölkessel-/Solarregelung. Funktioniert kabellos 
hervorragend :)

von Matthias U. (smurf)


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Das hatte ich auch ursprünglich vor, aber auf Batterien habe ich keine 
Lust. Da piepst im Winter alle zwei Wochen irgendwo was und will 
ausgetauscht und neusynchronisiert werden. Die drei FS20-Stellmotoren, 
die ich im Einsatz habe, sind mir schon drei zu viel.

Mein aktueller Plan sieht dafür 24V-Thermostellglieder, einen mit 
atmega-CPU implementierten semi-autonomen Regler, und ein 1wire-Buskabel 
vor.

von Wolle G. (wolleg)


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Holger schrieb:
> Wozu? Entspricht bei dir jede Raumtemperatur einem bestimmten Durchfluß
> unabhängig der Störgrößen?

Zunächst ja.
Die Heizkörperleistung ist im Gleichgewichtszustand gleich den 
"Wärmeverlusten". und berechnet sich: Wärme Q(Punkt)=m(Punkt)*c*deltaT
Allgemein rechnet man mit einer Reduzierung des Wärmeverbrauchs um ca. 
6%, wenn die Raumtemperatur um 1K gesenkt wird  und wenn der Raum 
allseitig  der Außentemperatur ausgesetzt wird.
Wenn beheizte Räume den zu betrachtenden Raum umgeben, dann steigt 
dieser Wert entsprechend an. (z.B. 20%)
Es kann durchaus vorkommen, dass man einmal den Raum einmal mit 24°C 
(Rentner), das andere mal mit 20°C heizen will. Die Heizleistung müsste 
deshalb bei 20%/K  auf ca. 20% gesenkt werden.
Man sollte immer den Regelkreis betrachten und nichtlineare 
Abhängikeiten linearisieren. Die Ventilkennlinie sollte deshalb die 
entgegengesetze Krümmung einer Heizkörperkennlinie haben, sodass die 
Addition der beiden Kurven eine Gerade ergeben.
>Wenn's bei dir schwingt dann ist entweder
>der Regler zu schnell oder deine Voreinstellung zu hoch.
Ich sage: Das Ventilunterteil mit seiner Kennlinie passt nicht zum 
Regelkreis.

von Holger (Gast)


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wolle g. schrieb:
>>Wenn's bei dir schwingt dann ist entweder
>>der Regler zu schnell oder deine Voreinstellung zu hoch.
> Ich sage: Das Ventilunterteil mit seiner Kennlinie passt nicht zum
> Regelkreis.

Tja, komischerweise ist das meinem Regler ziemlich egal, er regelt 
trotzdem richtig und schwingungsfrei.

von Holger (Gast)


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Matthias Urlichs schrieb:
> Das hatte ich auch ursprünglich vor, aber auf Batterien habe ich keine
> Lust. Da piepst im Winter alle zwei Wochen irgendwo was und will
> ausgetauscht und neusynchronisiert werden. Die drei FS20-Stellmotoren,
> die ich im Einsatz habe, sind mir schon drei zu viel.

Hatte nie Probleme damit. Leere Batterien lassen sich frühzeitig 
feststellen :)

von Matthias U. (smurf)


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wolle g. schrieb:
> Man sollte immer den Regelkreis betrachten und nichtlineare
> Abhängikeiten linearisieren.

Das hilft aber auch nur dann, wenn du alle Einflussgrößen kennst. Die 
Wärmemenge, die eine Heizung abgibt, hängt ab von Raum- und 
Vorlauftemperatur und dem Durchfluss, der wiederum von der aktuellen 
Förderleistung der Heizungspumpe und der Ventilstellung der anderen 
Heizungen im Heizkreis, etc.. Die benötigte Wärmemenge hängt wiederum ab 
von der Außentemperatur, den umgebenden Räumen (alle 6 Seiten bitte), 
der Historie (ausgekühlte Einrichtung/Wände?), und wie viele Menschen 
und Elektrogeräte im Raum wie aktiv sind.

Wenn du das alles weißt, dann musst du eigentlich nichts mehr regeln, 
sondern dann kannst du ausrechnen und brauchst nur noch steuern. 
Ansonsten brauchst du einen Regelalgorithmus, der so eingestellt ist, 
dass er (gerade noch) nicht schwingt.

Das ist mit Kenntnis eines Teils der externen Parameter und einer 
einigermaßen linearen Ventilkurve einfacher als ins Blaue hinein und mit 
einer Kurve, die Ecken und Kanten hat, aber die lineare Kurve ist für 
eine funktionierende Regelung weder notwendig noch hinreichend. 
Hauptsache, sie ist invertierbar, aber davon gehe ich bei einem normalen 
Ventil mal aus. :-P

von Matthias U. (smurf)


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Holger schrieb:
> Leere Batterien lassen sich frühzeitig feststellen :)

Bei mir nicht: FS20 hat keinen Rückkanal.

Außerdem will ich das Ganze möglichst wartungs- und abfallfrei. Da werfe 
ich lieber zu jeder Heizung ein Kabel, wenn das Haus eh aufgeklopft wird 
(was leider notwendig ist; irgendwann ist die 2-Draht-Stromverkabelung 
aus der Steinzeit einfach fällig).

von Wolle G. (wolleg)



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Matthias Urlichs schrieb:
> Das hilft aber auch nur dann, wenn du alle Einflussgrößen kennst.

Wieso?
Es gibt einen Regelkreis mit der Regelgröße Raumtemperatur. Über den 
Vergleich Istwert zu Sollwert ändert der Regler die Stellgröße (Hub des 
Ventils) und damit den Durchfluss.
Optimal läuft der Regelkreis mit der passenden Ventilkennlinie. siehe 
auch: Zusammenspiel Wärmetauscher-HK-Ventil  tipps_1_97_d.pdf

von Moby (Gast)


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Holger schrieb:
> Hatte nie Probleme damit. Leere Batterien lassen sich frühzeitig
> feststellen :)

Home Control soll das Leben vereinfachen, nicht noch zusätzliche Arbeit 
aufhalsen.

von Matthias U. (smurf)


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wolle g. schrieb:

> Optimal läuft der Regelkreis mit der passenden Ventilkennlinie. siehe
> auch: Zusammenspiel Wärmetauscher-HK-Ventil  tipps_1_97_d.pdf

Ich finde diesen Text niedlich. Er postuliert einfach, dass der Regler 
auf eine möglichst lineare Kennlinie "angewiesen" ist, ohne das 
irgendwie zu begründen.

Wenn man einen einfachen, statisch parametrisierten PID-Regler bzw. 
-Algorithmus postuliert, der über den gesamten Regelbereich möglichst 
schnell und ohne größeres Überschwingen die Ist- auf Solltemperatur 
fahren soll, dann ist das zweifellos richtig – und zu analogen Zeiten 
ging es ja auch nicht besser. Eher im Gegenteil, denn das mechanische 
Thermostat ist ein reiner P-Regler.

Aber wer schreibt mir bitte vor, dass ich mich auf einen solchen PID 
beschränken muss? Wenn mein Regelalgorithmus die Kennlinie weiß, oder 
lernt, oder sich zum Regeln etwas mehr Zeit lässt, dann kann sie so 
windschief sein wie sie will.

von Moby (Gast)


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Matthias Urlichs schrieb:
> Wenn mein Regelalgorithmus die Kennlinie weiß, oder
> lernt, oder sich zum Regeln etwas mehr Zeit lässt, dann kann sie so
> windschief sein wie sie will.

Diese Kennlinie ist faktisch ohne jede Bedeutung.
Bei der Raumheizung reden wir von einem äußerst trägen System, was soll 
denn da zum Schwingen kommen (zumindest wenn der Temperatur Istwert 
einigermaßen mit Verstand ermittelt wird). Der Ansatz absolute 
Ventilöffung <-> Heizleistung führt sowieso in die Irre, weil die 
Vorlauftemperatur variabel und (besonders in einem Mehrfamilienhaus) 
unvorhersehbar ist.

von Matthias U. (smurf)


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Moby schrieb:
> Bei der Raumheizung reden wir von einem äußerst trägen System, was soll
> denn da zum Schwingen kommen

Das schafft man so: Montiere an ein Ende des Raums die Heizung und ans 
andere Ende den Temperaturfühler. Stelle den Regelalgorithmus auf "zu 
steile Kurve" ein. Bonuspunkte bekommst du für eine Heizung mit hoher 
Vorlauftemperatur und ein paar dicke fette gusseiserne Heizkörper, 
dessen Wärmekapazität allein zum Aufheizen ausreichen würde und dessen 
Leistung locker für einen zehnmal so großen Raum ausreicht.

Willkommen in meinem Wohnzimmer.

OK. Ich habe übertrieben.

Aber nicht viel.

von Moby (Gast)


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Matthias Urlichs schrieb:
> Willkommen in meinem Wohnzimmer.

Schon klar, die Heizung kann natürlich für die Raumgröße auch maßlos 
überdimensioniert sein. Wenn man dann auf die Regelung auch noch 
ungünstig einwirkt...

Für die Regelung als solche langt ganz real ein einfaches Stellventil 
und zwei Temperaturmessungen: Istwert entfernt im Raum und Istwert an 
der Zuleitung nach dem Regler. Damit verlieren eigentlich sämtliche 
weiteren Einflußgrößen auf den "Heizerfolg" sowie die Notwendigkeit der 
Stellgrößenermittlung am Ventil an Bedeutung.

von Matthias U. (smurf)


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Moby schrieb:
> Für die Regelung als solche langt ganz real ein einfaches Stellventil
> und zwei Temperaturmessungen: Istwert entfernt im Raum und Istwert an
> der Zuleitung nach dem Regler

Zustimmung. Wobei ich zwecks besserer Abschätzung der tatsächlichen 
Heizleistung vorhabe, auch die Temperatur des Rücklaufs ab Heizung 
auszuwerten.

von Wolle G. (wolleg)


Angehängte Dateien:

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Moby schrieb:
> Heizleistung führt sowieso in die Irre, weil die
> Vorlauftemperatur variabel und (besonders in einem Mehrfamilienhaus)
> unvorhersehbar ist.

Warum soll die Vorlauftemperatur im MFH unvorhersehbar sein?
Man fährt die Vorlauftemperatur in der Regel von der Außentemperatur 
gesteuert (Heizkurve) und hat für jeden Heizkörper  etwa die gleiche 
Vorlauftemperatur.
Da aber jeder Mieter eine andere Wohlfühltemperatur wünscht, sollte die 
Heizkörperleistung geregelt werden. Dazu reicht in der Regel ein 
stinknormaler Thermostatkopf (p-Regler) aus.
Wie die Ventilkennlinie heutiger Ventilunterteile aussieht, zeigt der 
Anhang.
Diese passen nun wirklich nicht zum Heizkörper.
Im Prinzip spielt sich hier alles einem Hubbereich von 0 bis ca. 0,5mm 
ab.
Bei einem Motorventil habe ich so meine Zweifel hinsichtlich der 
Auflösung. (bzw. könnte ich dies an Hand von Messkurven belegen)

von Holger (Gast)


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Moby schrieb:
> Home Control soll das Leben vereinfachen, nicht noch zusätzliche Arbeit
> aufhalsen.

Alle 2 Jahre ein paar Batterien tauschen ist nicht sonderlich viel 
zusätzliche Arbeit ;)

von Matthias U. (smurf)


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Ich tausche aber nicht nur alle zwei Jahre ein paar Batterien. 
Schließlich habe ich mehr als einen Heizkörper, und die verbrauchen sich 
alle unterschiedlich. Bei 30 Stück ist im Winter alle zwei Wochen einer 
fällig.

Außerdem ist mir das letzthin passiert, als ich gerade in den Urlaub 
abgefahren war. Das Stellglied hat pflichtbewusst als letzten Akt vor 
dem Exitus das Ventil auf 30% gestellt. So warm war es in meinem 
Schlafzimmer noch nie …

von Wolle G. (wolleg)


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Matthias Urlichs schrieb:
> Heizung mit hoher
> Vorlauftemperatur und ein paar dicke fette gusseiserne Heizkörper,
> dessen Wärmekapazität allein zum Aufheizen ausreichen würde und dessen
> Leistung locker für einen zehnmal so großen Raum ausreicht.
>
> Willkommen in meinem Wohnzimmer.
>
> OK. Ich habe übertrieben.
>
> Aber nicht viel.

Ferndiagnose: Verwendung eines Ventilunterteils mit zu großem kvs-Wert 
(und mit ähnlicher Ventilkennlinie, wie 17:47 abgebildet).

von Holger (Gast)


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Matthias Urlichs schrieb:
> Ich tausche aber nicht nur alle zwei Jahre ein paar Batterien.
> Schließlich habe ich mehr als einen Heizkörper, und die verbrauchen sich
> alle unterschiedlich. Bei 30 Stück ist im Winter alle zwei Wochen einer
> fällig.
>
> Außerdem ist mir das letzthin passiert, als ich gerade in den Urlaub
> abgefahren war. Das Stellglied hat pflichtbewusst als letzten Akt vor
> dem Exitus das Ventil auf 30% gestellt. So warm war es in meinem
> Schlafzimmer noch nie …

Gut, kenne die FHT-Reihe nicht. Aber die Homematic halten erstaunlich 
lange.

Wenn bei 30% das Schlafzimmer zu warm wird, solltest du vielleicht mal 
die Voreinstellung am Ventil etwas zurücknehmen. Bei mir sind 
mittlerweile alle Ventile >90% geöffnet wenn ich heize und der Kessel 
passt den Vorlauf den Raumtemperaturen an.

von Joachim B. (jar)


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Holger schrieb:
> Alle 2 Jahre ein paar Batterien tauschen ist nicht sonderlich viel
> zusätzliche Arbeit ;)

stimmt, aber immer die Programmierung in die "schlauen" Thermostaten zu 
bringen nervt schon ud noch mehr merken das man schwitzt weil die 
Baterien erschöpft und man denkt klasse programmiert, da lege ich lieber 
1x Leitung für 3,3V

von Matthias U. (smurf)


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wolle g. schrieb:
> Warum soll die Vorlauftemperatur im MFH unvorhersehbar sein?
> Man fährt die Vorlauftemperatur in der Regel von der Außentemperatur
> gesteuert (Heizkurve) und hat für jeden Heizkörper  etwa die gleiche
> Vorlauftemperatur.

Falsche Annahme, aber das Resultat stimmt trotzdem: Neben der 
Vorlauftemperatur bestimmt ja auch der Durchfluss durch den Heizkörper 
dessen Leistung. Der Durchfluss wiederum hängt vom Druck am Ventil ab. 
Die (nicht überdimensionierte) Pumpe, die vor jedem Heizkörper den Druck 
konstant hält, egal ob alle anderen Ventile auf oder zu sind, die will 
ich sehen.

Bei mir führt das jedenfalls dazu, dass die Randbedingungen (Außen- und 
Solltemperatur) mit der dafür notwendigen Ventilstellung ziemlich wenig 
zu tun haben.

Und nein, in einem Altbau mit verwinkelten Rohrleitungen und teilweise 
schwer zugänglichen Heizkörperanschlüssen mache ich keine hydraulische 
Optimierung – da löse ich das Problem mit Software. Das ist einfacher 
und hat mehr Energiesparpotenzial.

von Holger (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> stimmt, aber immer die Programmierung in die "schlauen" Thermostaten zu
> bringen nervt schon ud noch mehr merken das man schwitzt weil die
> Baterien erschöpft und man denkt klasse programmiert, da lege ich lieber
> 1x Leitung für 3,3V

Ich kann nur für die autarken Homematic-Thermostate sprechen, da war das 
dank FHEM auch als Einsteiger flink erledigt. Ich bekomme rechtzeitig 
eine Meldung sollten die Batterie zuneige gehen und dank einem 
hydraulischen Abgleich, der mir durch die Ausgabe der Ventilstellung 
sehr einfach gemacht wurde, überheizt kein Raum, sollte ein Thermostat 
hängen. Und die Raumtemperatur ist angenehm konstant auch ohne dass 
Ventil und Heizkörper zueinander gepaart wurden :)

Geht natürlich auch mit Kabel, will hier keine Werbung machen. Wichtig 
ist die Anbindung an den Kessel, das spart merklich Öl, Gas, oder was 
auch immer :)

von Matthias U. (smurf)


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Joachim B. schrieb:
> da lege ich lieber 1x Leitung für 3,3V

Ich plane mit 5V für das Computerchen, 24V für die Ventilantriebe, und 
zwei 1wire-Busse im Kabel. Passt in ein Cat5-Kabel perfekt rein.

von Joachim B. (jar)


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Matthias Urlichs schrieb:
> Ich plane mit 5V für das Computerchen, 24V für die Ventilantriebe, und
> zwei 1wire-Busse im Kabel. Passt in ein Cat5-Kabel perfekt rein.

kann man machen, ich finde das aber zuviel Aufwand, ausserdem legt sich 
ein 2x2 Telefonkabel leichter weil dünner.

Wenn ich das machen würde 2 Adern für 24V die 5V oder 3,3V aus 
Spannungswandler DC/DC stepdown erzeugen und 2 Adern für eine 1w 
Leitung, da könnten dann DS18B20 vor und hinter dem Stelltrieb oder am 
Vorlauf/Rücklauf sitzen sowie MC als 1w slave, aber eine CAT Verkabelung 
hat auch was, Reserve bis in "alle" Ewigkeit und an einem 
Sockelleistenkabelkanal auch nicht so viel Aufwand.

: Bearbeitet durch User
von Matthias U. (smurf)


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Joachim B. schrieb:
> da könnten dann DS18B20 vor und hinter dem Stelltrieb oder am
> Vorlauf/Rücklauf sitzen sowie MC als 1w slave

Die Thermometer an der Heizung mache ich nicht in 1wire – die werden mit 
I²C am MC angeschlossen. Der hat dann seine Sensoren vor Ort und kann 
autonom regeln, wenn die Zentrale mal abschmieren oder der Hausbus 
gestört sein sollte.

I²C hat den Vorteil, dass das Timing unkritisch und das Ganze schon im 
MC eingebaut ist. Ein 1wire-Slave und -Master an demselben MC ist nicht 
zuverlässig möglich.

von Thofinn (Gast)


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Die Stellventile müssen natürlich auf die Heizkörperventile passen.
24V ist da Standard, so ein Stellantrieb braucht 1,5-5W.
Schau doch mal in den Danfosskatalog: z.B. ABNM oder ABRA oder 
Honeywell, oder oder...
Billig sind die Dinger nicht.


Die Raumlufttemperatur misst man natürlich nicht am Heizkörperventil 
sondern im Raum (am bessten mit gehängten Pendelfühlern - welche aber 
hässlich sind). Also noch eine Verkabelung.

Ist es richtig, dass du eine Energieinsparung mittels 
Einzelraumnachtabsenkung planst?

Bevor du einkaufst - Lohnt das?
Bedenke die Wärmekapazität des Baukörpers. Bedenke die internen 
Wärmedurchgänge und Leitungsverluste.
Schau dir die Heizkörperkennlinie und die Ventilkennlinie an.

Gut funktioniert die Einzelraumtemperaturabsenkung nur bei ausreichend 
dimensionierten Konvektoren, guter Isolierung der Installationen (Rohre 
UND Ventile) und geringer Wärmekapazität des Baukörpers.

Welche Wärmeleistung hat die Heizung?
Üblich sind zwar ausreichende Leistungsreserven, aber die werden nur bei 
ausreichend hoher Vorlauftemperatur und damit verbundenen hohen 
Rauchgasverlusten (eigene Feuerung) oder zu geringem Delta-T (Fernwärme) 
erreicht.
Wenn die Wärmeleistung der Heizung am Limit ist, kann es sein, dass du 
bei Bemessunngsaussentemperatur es sehr sehr schwer hast, die Hütte 
wieder morgens wieder hochzuheizen.

Bei hoher Wärmekapazität des Baukörpers und der Heizung erkaufst du dir 
die Nachtabsenkung vielleicht damit, dass die Vorlauftemperatur des 
Heizkörperkreises unnötig hochgefahren werden muss.

Und dann ist da noch die Feuchte. Wenn du die Lufttemperatur abfallen 
lässt, steigt die relative Feuchte. Der partiellen Dampfdruck sorgt 
schon für gleiche absolute Feuchte im Haus.
Temperatur von 20 C / 50 %RH  ist somit gleich 14 C - 70% RH und somit 
Schimmelpilzwachstum. (Auch bei 17-18C Raumlæufttemperatur kannst du 
eine innenseitige Grenzschichttemperatur 14 C an Wärmebrücken haben.)

Deshalb mach es dir einfacher:
Fenster abdichten. Richtig Lüften. Bessere isolierung der technischen 
Installationen. Bessere Isolierung der Gebäudehülle.

Optimiere die Regelung der Vorlauftemperatur des Heizkörperkreises. 
Hierzu brauchst du 1 Aussenlufttermometer und 1 Stellantrieb für den 
3-Wege Mischer.
Denke eventuell über die Warmwasserbereitungszeiten nach. Der 
Heizkörperkreis ist im Sommer dicht nicht wahr?

von Joachim B. (jar)


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Matthias Urlichs schrieb:
> Die Thermometer an der Heizung mache ich nicht in 1wire – die werden mit
> I²C am MC angeschlossen. Der hat dann seine Sensoren vor Ort und kann
> autonom regeln,

auch OK

von Joachim B. (jar)


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Thofinn schrieb:
> Die Raumlufttemperatur misst man natürlich nicht am Heizkörperventil

das ist klar, ich lasse an jeder Wand wo Telefondosen sind unterm Rahmen 
einen DS18B20 vorgucken, fällt nicht groß aus und stört nicht.

> sondern im Raum (am bessten mit gehängten Pendelfühlern - welche aber
> hässlich sind)

kann man ja hinter dem verstecken

https://www.youtube.com/watch?v=lL79RO-Tm0s

von Konrad S. (maybee)


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Joachim B. schrieb:
> ich lasse an jeder Wand wo Telefondosen sind unterm Rahmen
> einen DS18B20 vorgucken

Dann kannst aber genausogut am Heizkörperventil messen.

von Matthias U. (smurf)


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Thofinn schrieb:
> 24V ist da Standard, so ein Stellantrieb braucht 1,5-5W.
> Schau doch mal in den Danfosskatalog: z.B. ABNM oder ABRA oder
> Honeywell, oder oder...
> Billig sind die Dinger nicht.
>
In der Bucht für <15€ pro Stück zu haben.

> Die Raumlufttemperatur misst man natürlich nicht am Heizkörperventil
> sondern im Raum (am bessten mit gehängten Pendelfühlern - welche aber
> hässlich sind). Also noch eine Verkabelung.

Nee, ich hänge nichts. Aber Temperaturfühler bringe ich unter.

> Ist es richtig, dass du eine Energieinsparung mittels
> Einzelraumnachtabsenkung planst?
>
Nö. Habe ich nicht vor. Bei meinen dicken Wänden ist das 
kontraproduktiv, da müsste ich am Morgen zu sehr hochheizen um wieder 
auf akzeptable Temperatur zu kommen. Die Feuchtigkeits- und 
Temperaturschwankungen sind außerdem nicht gut fürs alte Parkett …

> Optimiere die Regelung der Vorlauftemperatur des Heizkörperkreises.
> Hierzu brauchst du 1 Aussenlufttermometer und 1 Stellantrieb für den
> 3-Wege Mischer.

Ich habe keinen 3-Wege-Mischer, weil die Warmwasserbereitung komplett 
separat ist und im Gegensatz zur Heizung auch bei Stromausfall noch 
funktioniert. Und das bleibt auch so.

Ich kann also die Vorlauftemperatur einstellen, wie ich will. Im 
Zweifelsfall so niedrig wie möglich. Und dafür brauche ich die 
Ventilstellungen an den Heizkörpern – und Regler, die ein bisschen 
intelligenter sind als die dummen mechanischen Thermostate.

von Joachim B. (jar)


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Konrad S. schrieb:
> Dann kannst aber genausogut am Heizkörperventil messen.

nö, aber erklär mal was du meinst

1. ich kann am Heizkörperventil nicht messen weil noch keine Kabel 
liegen
2. am Heizkörperventil ist vermutlich wärmer als im Raum, da sind mir 
meine beiden Raummesspunkte an der Warmwand und Kaltwand lieber denn die 
Raumtemperatur liegt ziemlich gut in der Mitte.

von Konrad S. (maybee)


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Joachim B. schrieb:
> erklär mal was du meinst

Du hast an der Wand üblicherweise eine abwärtsgerichtete kalte 
Luftströmung.

von Joachim B. (jar)


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Konrad S. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> erklär mal was du meinst
>
> Du hast an der Wand üblicherweise eine abwärtsgerichtete kalte
> Luftströmung.

an der Kaltwand oder an der Warmwand?

aktuell:

Wohnzimmer
kW +15,1°C
wW +19,9°C

von Konrad S. (maybee)


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Und die "tatsächliche" Temperatur im Raum? Also da, wo du dich 
aufhältst, z.B. auf dem Sofa sitzend etwa auf Höhe des Bauchs? Letztlich 
will man doch eine Temperatur messen, die ohne großen Zeitverzug das 
eigene Temperaturempfinden brauchbar widerspiegelt. Ein paar Grad 
konstanter Offset sind kein Problem. Eine halbe Stunde Reaktionszeit der 
Temperaturmessung fände ich schlimmer.

von Wolle G. (wolleg)


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Matthias Urlichs schrieb:
> die ein bisschen
> intelligenter sind als die dummen mechanischen Thermostate.

So ähnlich hatte ich auch mal gedacht. Aber als bei uns vor ca. 7 Jahren 
die Heizungsanlage erneuert wurde (Wohnblock mit 95WE) und ich die 
Konstruktion des Ventils sah, da habe ich mein (Spiel)Projekt wieder auf 
Eis gelegt.
Was mich an den "dummen mechanischen Thermostaten" stört, ist die 
Tatsache, dass man den Verstärkungsfaktor nicht einstellen kann und dass 
es reine p-Regler sind. Die bleibende Regelabweichung stört insbesondere 
bei Fremdwärmeeinfluss (z.B. Sonne). Da hätte ich lieber einen 
PI-regler.

von Joachim B. (jar)


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Konrad S. schrieb:
> Und die "tatsächliche" Temperatur im Raum?

die liegt exakt dazwischen, immer (so genau man das halt messen kann)

von Konrad S. (maybee)


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Joachim B. schrieb:
> die liegt exakt dazwischen, immer (so genau man das halt messen kann)

Du glücklicher!
Meine "Kaltwand" orientiert sich da ziemlich stark an der 
Außentemperatur. :-(

Dafür habe ich mitten im Wohnzimmer einen Balken stehen, der (nicht nur) 
einen Temperatursensor trägt. Jetzt kann ich immer ganz genau 
mitverfolgen, um wie viel Grad es mir zu kalt oder zu warm ist. ;-)

von Joachim B. (jar)


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Konrad S. schrieb:
> Du glücklicher!
> Meine "Kaltwand" orientiert sich da ziemlich stark an der
> Außentemperatur. :-(

aber selbst wenn, das persönliche Kälteempfinden richtet sich nicht nach 
der Mitteltemperatur :-(

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