Forum: HF, Funk und Felder BNC RJ45 Adapter


von Frank (Gast)


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Hallo,

wir haben folgendes Problem:
Im Keller eines EFH hat die Telekom VDSL gelegt. Das haben wir neu 
bestellt, vorher hatten wir nur einfaches ADSL.
Das ADSL wurde nach dem Splitter ins Ergeschoss über einige Ecken 
geleitet zum Modem/Router/WLAN, das ging alles noch gut. Nun scheint uns 
die höhere Datenrate des VDSL Probleme zu machen. Das Kabel, das aus dem 
Keller nach oben geht, ist ein einfacher zweiadriger Klingeldraht (ich 
glaub nicht mal Litze, ursprünglich zum Anschluss eines 
([Analog]-Telefons an eine Telefonanlage).

Ein Hochfrequenzkabel, was zur Verfügung stünde, wäre das 
Radio/TV-Koaxkabel, was auf der selben Strecke gelegt ist.

Das twisted pair, was aus dem Telekom-Kabel rauspurzelt, einfach ans 
Koax anlöten wird nicht gehen wegen fehlender 
Wellenwiderstandsanpassung, oder ? Aber was ist beim twisted pair schon 
wellenangepasst ?

Es gibt ja auch die Adapter für Kameras für Hochfrequenz-Analogsignale:
z.B.:
http://www.lautsprechershop.de/monacor/images/181990_passives2drahtuebertragungsset_vb102cat_gross.jpg
Oder google-Suche "BNC RJ45"

Ich denke, da ist eine Platine mit Wellenwiderstandsanpassung drin ?
Hat jemand mit der Problematik oder dem Adapter Erfahrung, ob der für 
den beschriebenen Einsatzzweck passen würde ?

Sonst bliebe nur die hardcore Variante mit Schlaghammer und 50cm Bohrer 
eine neue Leitung in den Keller legen...

Danke.

Viele Grüße,
Frank

von Gerd E. (robberknight)


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Frank schrieb:
> Sonst bliebe nur die hardcore Variante mit Schlaghammer und 50cm Bohrer
> eine neue Leitung in den Keller legen...

Das ist die beste Variante. Cat.7 Verlegekabel ziehen. Am besten gleich 
mehrere. Und saubere Dosen bzw. Patchfelder an beiden Enden, sollten Cat 
6A sein.

Sowas ist sehr nützlich im Haus, nicht nur fürs VDSL. Man kann da alle 
mögliche Elektronik mit verbinden.

von Lurch (Gast)


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Frank schrieb:
> Sonst bliebe nur die hardcore Variante mit Schlaghammer und 50cm Bohrer
> eine neue Leitung in den Keller legen...

Leg gleich eine Glasfaserleitung.

von Frank (Gast)


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danke für die Antworten, aber die hardcorevariante ist eben nicht die 
einfachste. Nur die, die zuletzt eingesetzt würde, da es in eine 
mittelgroße Umbauaktion des EFH resultieren würde.
Dann probiere ich erstmal so eine schnöden Adapter ?
Hat noch jemand Erfahrung damit ?

Viele Grüße,
Frank

von greg (Gast)


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Du könntest nen Router in den Keller packen und dann mit MoCA o.ä. 
Ethernet nach oben transportieren über dein Kabel.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Frank schrieb:
> Das Kabel, das aus dem Keller nach oben geht, ist ein einfacher
> zweiadriger Klingeldraht (ich glaub nicht mal Litze, ursprünglich zum
> Anschluss eines ([Analog]-Telefons an eine Telefonanlage).

Das ist also ganz normales Telephonkabel. Das entspricht auch dem, was 
zwischen Deinem Keller und dem DSLAM verlegt ist.

> Nun scheint uns die höhere Datenrate des VDSL Probleme zu machen.

Wie diagnostizierst Du das und was bringt Dich dazu, anzunehmen, daß das 
Problem in "Deinem" Stück des Kabels liegen sollte?

Hast Du probeweise den Router mal im Keller angeschlossen, und dort 
andere Verbindungsergebnisse erzielt?

Nur wenn das der Fall ist, ist der Schluss, daß das Problem an "Deiner" 
Zweidrahtleitung liegt, zulässig.

von Frank (Gast)


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Danke greg und Rufus für eure Beiträge.
Das weitere Untersuchen der Ursache von Verbindungsbbrüchen beim 
Telefonieren oder schlecher oder keiner Internet-Konnektivität seit dem 
Produktwechsel steht tatsächlich noch aus...
Diagnose-Tools habe ich keine zur Hand, der Router selbst gibt nichts 
her.
Aber das führt hier zu weit obwohl ich Hilfe und Tipps gern entgegen 
nehme.

Frank

von Harald W. (wilhelms)


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Frank schrieb:

> Ein Hochfrequenzkabel, was zur Verfügung stünde, wäre das
> Radio/TV-Koaxkabel, was auf der selben Strecke gelegt ist.

Und was bringt Dich zu der Erkenntnis, das dieses Kabel besser
geeignet ist? Beim normalen LAN hat jedenfalls der Übergang von
Koax auf Zweidraht(Cat)Kabel eine enorme Bandbreitensteigerung
gebracht.
Gruss
Harald

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Beim normalen LAN hat jedenfalls der Übergang von
> Koax auf Zweidraht(Cat)Kabel eine enorme Bandbreitensteigerung
> gebracht.

Das ist im Prinzip richtig, verschweigt aber, warum:

a) die differenzielle Übertragung
b) die Verwendung getrennter Adernpaare für Senden und Empfangen

Deine Antwort erweckt beim unbedarften Leser den Eindruck, dass alleine 
durch Verwendung eines anderen Kabeltyps der erhöhte Durchsatz entsteht. 
Da ist aber bezüglich der Übertragung doch wesentlich mehr passiert.

Zum eigentlichen Problem: Bis zu deinem Hausanschluss liegt auch nur 
eine simple Zweidrahtleitung - die Verlängerung innerhalb des Hauses mit 
speziellem HF-Kabel auszuführen wird zwar nicht schaden, aber auch 
keinerlei Nutzen bringen. Wenn du wirklich ständige Abbrüche hast, muss 
die Ursache irgendwo anders liegen.

Z.B. brauchts beim VDSL-Anschluss (inkl. IP-Telefonie) keinen Splitter 
mehr - was sollte auch gesplittet werden?

- ist das Modem (z.B. in der Fritzbox) auch korrekt konfiguriert? 
Übrigens gibts in der GUI einer Fritzbox Angaben zur Bandbreite, 
Qualität und dem ausgehandelten DSL-Spektrum - zeig doch mal her!

- 50 oder 100 MBit sind zwar für WAN-Verbindungen rel. neu/aktuell, 
LAN-seitig aber seit gefühlten 20 Jahren ein alter Hut. Probleme zwar 
möglich aber unwahrscheinlich.

von Harald W. (wilhelms)


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Frank Esselbach schrieb:

>> Beim normalen LAN hat jedenfalls der Übergang von
>> Koax auf Zweidraht(Cat)Kabel eine enorme Bandbreitensteigerung
>> gebracht.
>
> Das ist im Prinzip richtig, verschweigt aber, warum:
>
> a) die differenzielle Übertragung
> b) die Verwendung getrennter Adernpaare für Senden und Empfangen
>
> Deine Antwort erweckt beim unbedarften Leser den Eindruck, dass alleine
> durch Verwendung eines anderen Kabeltyps der erhöhte Durchsatz entsteht.
> Da ist aber bezüglich der Übertragung doch wesentlich mehr passiert.

Gut, dann hast Du das hiermit klargestellt. Ich wollte damit nur
sagen, das die Umwandlung der Zweidrahtleitung nach Koax mit einer
Art Balun und die Rückwandlung am anderen Ende eher Nachteile statt
Vorteile bringt. Zumindest sind M.E. die Leistungsverluste größer.
Gruss
Harald

von Frank (Gast)


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Frank Esselbach schrieb:
> - ist das Modem (z.B. in der Fritzbox) auch korrekt konfiguriert?
> Übrigens gibts in der GUI einer Fritzbox Angaben zur Bandbreite,
> Qualität und dem ausgehandelten DSL-Spektrum - zeig doch mal her!

wir haben leider nur einen einfachen Telekom-Router ohne jegliche 
Analysefunktion aber ich werde mal schauen, dass wir eine Fritzbox ran 
kriegen.

Danke, allen Beiträgen.
Frank

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