Forum: Platinen PCB-Oberfläche HF


von Martin (Gast)


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Hallo zusammen,

wir entwickeln eine Anwendung mit einem Serializer (max. 
Datenübertragungsrate 1,5GBit/s). Der SMB-Stecker befindet sich auf 
einer zweiten Platine. Das Signal wird über eine Feder 
(Oberflächenbeschichtung Gold) geführt. Die Platinen haben eingepresste 
Bauteile. Somit scheidet Gold aus.

Welche Oberfläche müssen bzw. können die PCBs haben ohne dass sich das 
Signal merklich verschlechtert. Ich weiß... "merklich"

Wichtig sind mir insbesondere die langfristige Kontaktsicherheit und die 
Kosten.

Viele Grüße

Martin

von Georg (Gast)


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Martin schrieb:
> Die Platinen haben eingepresste
> Bauteile. Somit scheidet Gold aus.

Das musst du erklären. Wir hatten in der Galvanik (für Leiterplatten) 
schon Kunden, die wollten Bayschuhe vergolden und Weltkrieg-II-Orden. 
Geht alles.

Georg

von Martin (Gast)


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Hallo

Bei uns gibt es eine Vorschrift. Von wem die genau die stammt weiß ich 
nicht. Aber ich denke ein QM.
In dieser Vorschrift steht sinngemäß, dass die Oberfläche der 
eingepressten Pins verzinnt sein muss. Eine chemisch-Gold-Oberfläche ist 
ausgeschlossen.

Auch wenn jemand nur Hinweise hat, wo ich belegbare Informationen 
diesbezüglich finde, ist herzlich eingeladen an diesem Thread 
mitzuarbeiten.


Viele Grüße

Martin

von Georg (Gast)


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Martin schrieb:
> In dieser Vorschrift steht sinngemäß, dass die Oberfläche der
> eingepressten Pins verzinnt sein muss. Eine chemisch-Gold-Oberfläche ist
> ausgeschlossen.

Wenn dir die Oberfläche vorgeschrieben ist, verstehe ich deine Frage 
nicht, dann musst du halt verzinnen, auch wenn das für HF ausgesprochen 
schlecht ist - es lebe die Vorschrift.

Wenn du die Pads verzinnen und die Leiterbahnen anders behandeln darfst, 
ist dein Schluss, Gold wäre verboten, nicht nachvollziehbar.

Martin schrieb:
> Auch wenn jemand nur Hinweise hat, wo ich belegbare Informationen
> diesbezüglich finde, ist herzlich eingeladen an diesem Thread
> mitzuarbeiten.

Seltsame Formulierung, da sollte ich mich wohl raushalten. Werde ich 
also tun.

Georg

von Martin (Gast)


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Hallo Georg

Es gibt ja auch die Möglichkeit die PCB mit zwei unterschiedlichen 
Oberflächen zu bestellen und zu bekommen. Die Frage ist ob wir das 
machen (müssen). Da es ja sehr teuer ist.

Ich schrieb ja "Gold ist verboten". Das ist so nicht korrekt. Standard 
ist Verzinnung. Und wenn es technisch notwendig ist wird es auch so 
kommen. Nur wenn möglich sollte es halt EINE Oberfläche sein die sowohl 
Pressfit geeignet als auch HF-tauglich ist.

Georg schrieb:
> Martin schrieb:
>> Auch wenn jemand nur Hinweise hat, wo ich belegbare Informationen
>> diesbezüglich finde, ist herzlich eingeladen an diesem Thread
>> mitzuarbeiten.


--> Dies war so gemeint, dass ich nicht zu faul bin um mich selbst in 
die Thematik einzulesen. Also wer Links hat her damit! Absolut nichts 
gegen Dich.

Martin

von Georg (Gast)


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Martin schrieb:
> Nur wenn möglich sollte es halt EINE Oberfläche sein die sowohl
> Pressfit geeignet als auch HF-tauglich ist.

Ob Gold pressfit-geeignet ist, bin ich überfragt, abgesehen davon dass 
es sehr verschiedene Arten von Vergoldung gibt. Schön dickes und weiches 
Gold ist sicher gut geeignet, da sehr duktil.

Aber ganz sicher ist Zinn für HF ungeeignet. Das für Kontakte übliche 
Gold über Nickel ebenfalls, wegen des Nickels.

Als erstes müssest du aber mal die Eindringtiefe (Skineffekt) berechnen, 
sonst hängen alle Aussagen in der Luft. Nur wenn die Eindringtiefe 
entsprechend gering (also die Frequenz hoch) ist, spielt die 
Oberflächenschicht eine Rolle.

An sich ist gegen Kupfer garnichts einzuwenden, wenn es so bleibt wie es 
ist. Geeignet wäre daher eine reine Schutzschicht, die Korrosion 
verhindert und wesentlich dünner ist als die Eindringtiefe. Und auch 
nicht im Lauf der Zeit reindiffundiert!

Georg

von Ich (Gast)


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Martin schrieb:
> Das Signal wird über eine Feder
> (Oberflächenbeschichtung Gold) geführt.
Das geht m.E. langfristig zuverlässig nur, wenn auch auf der anderen 
Seite Gold ist! Alles andere bildet Oxidschichten, die Dir den Kontakt 
verschlechtern.
Die Feder wird nicht bewegt, oder?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Georg schrieb:
> Das für Kontakte übliche Gold über Nickel ebenfalls, wegen des Nickels.

Bei einer Kontaktfläche fließt der Strom doch senkrecht zur
Oberfläche.  Damit spielt der Skin-Effekt entlang der Oberfläche
doch keine Rolle, oder?  (Selbst wenn, wären nicht die paar Mikrometer
Gold sowieso ausreichend?)

von Georg (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Damit spielt der Skin-Effekt entlang der Oberfläche
> doch keine Rolle, oder?

Sorry, ich dachte nach der Überschrift, er meint die ganze Oberfläche 
der Leiterplatte. Wenn es nur um einen Kontakt geht, gibt es nur eines: 
Nickel und Gold. Aber richtig Gold, ENIG ist zu dünn und wird auch i.A. 
nicht selektiv gemacht.

Georg

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