Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Akkuhalterungen reinigen: chemisch möglich?


von Helge A. (besupreme)


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Hab grad ein Funkgerät hier, das ein paar Jahre nit benutzt wurde. Die 
Akkuhalterungen sind von den ausgasenden NC-Akkus angegriffen worden und 
einige haben jetzt einen blauen Belag. Der läßt sich zwar mechanisch 
entfernen, aber dann ist die restliche Beschichtung auch angegriffen 
oder ganz weg.

Kann man das auch chemisch entfernen? Vielleicht mit NaPS oder Rohrfrei? 
Oder gehts nur mechanisch?

Im Teilespeicher wartet noch eine historische Funke auf die Behandlung 
des Akkufachs..

von MAHWE (Gast)


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Ich würde gründlich mit Alkohol alles reinigen.
Die Metall teile ausbauen mit 1000 Schleifpapier reinigen bis man 
blankes Metall hat und dann neu Verzinnen.

von Helge A. (besupreme)


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Alkohol hat gar nix bewirkt.

Ich hatte zum Forschen 3 verschiedenartig lädierte Kontakte. Vermutete 
Zusammensetzung:
1. Bronze vernickelt mit grünlichen Ablagerungen
2. Messing vernickelt mit hellblauen Ablagerungen
3. Stahl mit irgendwelchen Resten und Rost

1. Versuch:
Alles zusammen in einen Edelstahltopf geworfen und gekocht.
Ergebnis: Lose Krümel entfernt.

2. Versuch:
Zum kochenden Wasser langsam Essig dazugegeben.
Ergebnis: Blaue Ablagerungen wurden dünn, grau. Rost blieb. Grüne 
Ablagerungen wurden weniger und dunkler.

3. Versuch: Langsam Salz dazugegeben.
Ergebnis: Rost wurde weniger, blaue Ablagerungen verschwunden, grün ist 
noch teilweide vorhanden.

Die grünen Ablagerungen waren nur noch an Stellen, wo das Kontaktstück 
schon schwer angegriffen war und ließen sich mechanisch leicht 
entfernen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Glasfaserstift

von Udo S. (urschmitt)


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Bei grober Verschmutzung Schmirgelleinen, ggf einen Streifen um einen 
Schraubenzieher legen.
Anosnsten Schleifpaste, Glasfaserstift.
Chemisch macht man es meistens nur schlimmer. Jegliche Chemie auf jeden 
Fall mit destilliertem Wasser und Isoprop gründlich nachspülen/reinigen.

Ohne Gewähr: Das Problem ist oft ist die 
Oberflächenverchromung/verzinkung erst mal weg rostet es immer wieder. 
Man könne Aluspray oder Kaltverzinker versuchen, habe das aber noch 
nicht ausprobiert.

von Helge A. (besupreme)


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Ich hatte vor langer Zeit mal Zinkspray versucht, das war ganz schlecht. 
Immer Kontaktprobleme.

Kann man mit Hausmitteln elektrolytisch verzinken oder sonstwie 
dauerhaft passivieren?

von Udo S. (urschmitt)


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Verkupfern geht mit Kupfersulfat. Wie fest und wie dauerhaft das wird 
weiss ich nicht, aber such mal im Internet.

von Old P. (Gast)


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Man glaubt es kaum, aber ich habe mit stinknormalem Wasser die besten 
Erfahrungen gemacht! Wenn möglich Elektronik raus und das ganze Gehäuse 
in leichte Seifenlauge (ich nehme Kopfwaschmittel) legen und mit Pinsel 
und Zahnbürste reinigen.
Je nach Beschichtung ist die vielleicht weg, dann habe ich Kontakte auch 
verzinnt. Alles was mechanisch abgekratzt wird, ist nur oberflächlich. 
Es bleiben immer Spuren der aggresieven Stoffe zurück.

Old-Papa

von Schreiber (Gast)


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Old Papa schrieb:
> Man glaubt es kaum, aber ich habe mit stinknormalem Wasser die
> besten
> Erfahrungen gemacht! Wenn möglich Elektronik raus und das ganze Gehäuse
> in leichte Seifenlauge (ich nehme Kopfwaschmittel) legen und mit Pinsel
> und Zahnbürste reinigen.

noch besser gehts mit etwas Spülmittel und einem Ultraschallbad.

von Helge A. (besupreme)


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Die Methode Kochen + Salz + Essig im Edelstahltopf hat schon das meiste 
entfernt gehabt. Richtig schön wär halt noch eine Methode zum chemisch 
passivieren (Nickel, Chrom, was auch immer) mit Hausmitteln. Zinn 
reagiert ja auch mit den Akku-Gasen.

von Schreiber (Gast)


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Helge A. schrieb:
> Richtig schön wär halt noch eine Methode zum chemisch
> passivieren (Nickel, Chrom, was auch immer) mit Hausmitteln.

alte Beschichtung runter (Schleifen/Sandstrahlen), dann beizen, 
verkupfern und vernickeln.

Hausmittel und Galvanik sind aber zwei Begriffe die nur sehr 
eingeschränkt zueinander kompatibel sind.

von michael_ (Gast)


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Old Papa schrieb:
> Man glaubt es kaum, aber ich habe mit stinknormalem Wasser die besten
> Erfahrungen gemacht!

Ja, ich auch.
Die weißen Ablagerungen sind Carbonat. Irgendwann löst sich das auf.
Lauwarmes Wasser reicht, kochen braucht man nicht.
Der Grünspan will die Bürste sehen.

von Bernd K. (bmk)


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Ich habe bisher mit einem normalen weißen Radiergummi gute Erfahrungen
gemacht. Ist zwar eine ziemliche Rubbelei, aber die Ablagerungen gehen
komplett weg und die Beschichtung bleibt unverletzt erhalten.

von Old P. (Gast)


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Ich glaube nicht, das ich mit Wasser die Beschichtung zerstöre ;-)
Das erledigt zum Einen das ausgetretene "Zeugs" und zum Anderen der 
Kollege Bastler mit der Holzhammermethode (Sandpapier, Glashaarpinsel, 
Salz- und Essigsäure...)

Old-Papa

von thomas s (Gast)


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Radiergummi, am besten die in Bleistiftform mit einem weißen und einem 
roten Ende.

von Schreiber (Gast)


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Old Papa schrieb:
> Kollege Bastler mit der Holzhammermethode (Sandpapier, Glashaarpinsel,
> Salz- und Essigsäure...)

Das Problem ist halt, dass es meist nicht nur um Ablagerungen, sondern 
auch um isolierende Oxydschichten geht. Ersteres kann man mit Wasser und 
Spülmittel entfernen, bei letzterem hilft nur eine mechanische 
(schleifen) oder chemische (ätzen) Behandlung.

von Werner H. (pic16)


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@ Helge
Ich denke mal das es sich um Federstahl o. Federbronze handelt.
Mach mal ein Foto mit nem' Lineal daneben. Wenns nicht zu groß ist und 
eine "normale" Geometrie hat kann ich es dir (gegen Portokosten) neu 
(dick) vernickeln.

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Foto kann ich machen, wenn ich mit Renovieren fertig bin - im Moment ist 
alles gut verstaut. Lauter böse Aufgaben, wie z.B. neue Tür mit 200 
Jahre altem Türrahmen verheiraten. Oder Fenster-Mechanik nachbauen, weil 
die alten Zinkteile unter Versprödung leiden und zerkrümeln.

Die Kontaktstücke der "historischen" Funken (ca. 15 - 30 Jahre alt) sind 
alle ca. 10x20mm groß, manche haben auch eine richtige Feder aus Stahl 
dabei. Wär natürlich fein, die Geräte in den Originalzustand zu bekommen 
:)

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