Hallo zusammen, ich arbeite als Dipl.-Ing. an einem deutschen Forschungsinstitut. Bringt mir das gewisse Freiheiten in Puncto Werbungs-/Fortbildungskosten? Dass ich Fachbücher absetzen kann ist klar, das kann man ja auch als "normaler" Angestellter. Aber wie schaut es z.B. mit technischen Gerätschaften zwecks persönlicher Befassung mit der Thematik aus, z.B. AVR-Board, Oszilloskop, Labornetzteil etc.? Diese Dinge sollten als nichtselbstständiger ja "eigentlich" durch die Arbeit gestellt werden, um damit produktiv zu arbeiten, jedoch ergibt es ja auch Sinn sich privat mit der Materie zu beschäftigen um seine Fähigkeiten/Umgang damit auszubauen. Ich habe mal etwas recherchiert und beim Thema "Fortbildungskosten+Steuer" nur etwas über die Absetzbarkeit von tatsächlichen Fortbildungen (z.B. Seminaren) gefunden (z.B. hier: http://www.steuertipps.de/lexikon/f/fortbildungskosten), jedoch nicht von "fortbildendendem Material/ Gerätschaften" (gibt es hierfür einen Fachausdruck?) :D Gruß Bärenmarke
Ich habe auch VOR meiner Selbständigkeit bereits Oszilloskop abgesetzt und zwar im Studium. Später war es dann der PC und das Zeug vom Conrad. Lohnt aber nicht wirklich. Nutze lieber die Pauschale und kaufe Garnichts. Das ist billiger :-) Ansonsten solltest Du in der Tat alles gestellt bekommen. Was Du eben machen kannst: Eine Selbständigkeit anmelden. Da muss aber früher oder später auch was reinkommen, sonst rollen die alles wieder zurück. Ist bei einem Kollegen passiert. Der hat jahrelang abgesetzt, konnte kein Gewinnstreben nachweisen und bekam dann nach Jahren eine fette Rückzahlungsforderung, weil sie es ihm als Hobby gerechnet haben.
Bärenmarke schrieb: > Hallo zusammen, > ich arbeite als Dipl.-Ing. an einem deutschen Forschungsinstitut. Bekommt man da überhaupt genug Geld um Steuern zu zahlen ?
Heiner der Weiner schrieb: > Bärenmarke schrieb: >> Hallo zusammen, >> ich arbeite als Dipl.-Ing. an einem deutschen Forschungsinstitut. > > Bekommt man da überhaupt genug Geld um Steuern zu zahlen ? Als Dipl.-Ing sollte E13 in Vollzeit drin sein. Da drückt man schon 10k € ab.
Bärenmarke schrieb: > Hallo zusammen, > ich arbeite als Dipl.-Ing. an einem deutschen Forschungsinstitut. Bringt > mir das gewisse Freiheiten in Puncto Werbungs-/Fortbildungskosten? Was willst du von der Steuer absetzten, wenn wir dich finanzieren!
Danke EloQuent für Deine Antwort. Leider auch die einzige sinnvolle, bitte mit themenfremdem Geschwafel aufhören, das ist nicht zielführend.
Kannst Du Dir nebenher nicht 3mark50 für einen AVR leisten? Biste auf Spartrip unterwegs? Da kommt die Fastenzeit ja gerade gelegen. Alles Geld ab in die Bank, die es Dir mittels Gebuehren auffrisst.
Was sollte denn das Absetzen bringen? Wenn überhaupt wäre das ja als Arbeitszimmer-material, was man typischerweise über mehrere Jahre Abschreiben muss. Nehmen wir mal an du kaufst Material im Wert von 2000€. Das müsste man dann über 5 Jahre abschreiben, also 400€/Jahr. Das liegt unter den 900€ Pauschale, also kann man sich den Sermon auch sparen. Wenn du unbedingt steuern sparen willst, heirate, mach Kinder oder trete aus der Kirche aus...
Fabian F. schrieb: > oder trete > aus der Kirche aus... Das ist wohl das sinnvollste. Die Kirche wird ohnehin größtenteils von normalen Steuergeldern finanziert. Die Kirchensteuer macht nur einen kleinen Anteil aus. Die meisten Leute sind ja nur ihren Eltern zu liebe noch Kirchenmitglied.
Auch als Diplingforscher sollte man nicht vergessen ''das Leben'' zu erlernen bevor es wieder Nacht wird.
Frag direkt beim Finanzamt. Die sind nämlich die einzigen, die Dir wirklich was rechtssicheres sagen können. Machen sie i.A. auch gern.
Fabian F. schrieb: > Wenn überhaupt wäre das ja als > Arbeitszimmer-material, was man typischerweise über mehrere Jahre > Abschreiben muss. Wenn Du eine Hausabschreibung machst. Norml wäre aber, die anteiligen Kosten dafür in Anrechung zu bringen. Das Limit liegt da glaube ich bei 1200,- im Jahr. Allerdings verwerfen es die FAs, wenn man in der Uni einen Arbeitsplatz hat und davon ist auszugehen, wenn einer angestellter ist. Ein Privatdozent, der als Selbständiger arbeitet und gegen Honorar Vorleseungen hält, hat es da besser: Er bekommt steierfreie Aufwandsentschädigung, wie Arbeitsmittelkosten und Fahrtkosten, die er nur versteuern müsste, wenn er nichts dagegensetzen kann, was er aber kann, weil er offiziell nicht da lebt. Wir hatten so einen Fall. Der Typ wohnte bei seiner Schnalle - im Übrigen seiner Studentin :-) - und setzte täglich 80km Fahrt bei der Steuer ein. So prahlte er jedenfalls. > Nehmen wir mal an du kaufst Material im Wert von 2000€. Das müsste man > dann über 5 Jahre abschreiben also 400€/Jahr. Nein, das ist falsch. Bei einzelnen untrennbaren Geräten, den sogennnten GWG, gilt diese Grenze von 410,- Euro (inklusive MWST / bei Selbständigen exklusive). Material kann beliebig als Betriesbedraf abgesetzt werden. .... WENN er es absetzen kann, was er wahrscheinlich nicht kann. > Wenn du unbedingt steuern sparen willst, heirate, mach Kinder oder trete > aus der Kirche aus... Heiraten bringt nur, wenn die alte weniger verdient und dann ist es ein Zuschussgeschäft. Legales Steuersparen ist bei Angestellten praktisch ausgeschlossen. Nur durch zusätlziche Arbeitszeit kann man weitere Einnahmen haben und die steuersparen hinzuverdienen. Wenn man z.B. ein Gewerbe anmeldet, bei dem man nur wenig Gewinn macht und die Kosten aus dem privaten dorthin verlagern kann, wie beim Auto z.B. Aber dann muss man schon betrügen um was zu sparen. Die einzige Chance wirklich Steuern zu sparen, ist die Einnahme zu verteilen. D.h. heute eine Firma gründen, die wenig Gewinn macht und damit die Einnahmen nicht stark erhöht, und die im Rentenalter mehr Gewinn macht. Damit lagert man die Gewinne nach hinten und verteilt die Einnahmen. Alles andere ist wie gesagt nur Ausgaben erhöhen, um relativ weniger zu zahlen. MAN HAT ABER NETTO AUCH WENIGER!!!! Ich finanziere mir durch meine Projekte eine superteure Videoausrüstung im Gegenwert von 15.000. Sie kostet mich praktisch nur die Hälfte. Dafür habe ich privat eine Superausstattung. Der Privatanteil beträgt 10%, das kann ich verkraften. Dafür verleihe ich das Ding gerne mal, gegen eine unentgeltliche Gegenleistung wie Sportwagen leihen. Alles legal.
Bärenmarke schrieb: > Aber wie schaut es z.B. mit technischen > Gerätschaften zwecks persönlicher Befassung mit der Thematik aus, z.B. > AVR-Board, Oszilloskop, Labornetzteil etc.? > > Diese Dinge sollten als nichtselbstständiger ja "eigentlich" durch die > Arbeit gestellt werden, um damit produktiv zu arbeiten, jedoch ergibt es > ja auch Sinn sich privat mit der Materie zu beschäftigen um seine > Fähigkeiten/Umgang damit auszubauen. Wenn man dem Finanzbeamten plausibel erklären kann, dass persönliche Befassung mit dieser Thematik der beruflichen Weiterentwicklung dient, sollte das kein Problem sein.
Wolfgang Erbes schrieb: > Wenn man dem Finanzbeamten plausibel erklären kann, dass persönliche > Befassung mit dieser Thematik der beruflichen Weiterentwicklung dient, > sollte das kein Problem sein. Ach so einfach ist das also.
Marx W. schrieb: > Wolfgang Erbes schrieb: >> Wenn man dem Finanzbeamten plausibel erklären kann, dass persönliche >> Befassung mit dieser Thematik der beruflichen Weiterentwicklung dient, >> sollte das kein Problem sein. > > Ach so einfach ist das also. So einfach ist es immer :-) Überzeugst Du den prüfenden FA-Angestellten, gewinnst Du. Überzeugst Du ihn nicht, verlierst Du bzw. muss gegen seine Einschätzung mit Rechtsmitteln vorgehen.
Man kann es auch so sagen: Du schreibst in deine Steuererklärung was du gerne vom Staat zurück hättest. Diese Wünsche sollten im legalen Bereich liegen. Der Staat antwortet Dir im Steuerbescheid welchen Wünschen er nachkommt. Je nach zuständigem Finanzbeamten kann die Wunschgewährung schon mal unterschiedlich ausfallen. -- Da der TS ein wirklich wichtiger Wissenschaftler ist, sollte er auch über die Ansetzung von Kosten für Berufsbekleidung (Anschaffung und Reinigung wirklich wichtig aussehender weißer Laborkittel) nachdenken.
Die DVD von der BigBangTheorie kannst Du garantiert absetzen....
Jay schrieb: > Da der TS ein wirklich wichtiger Wissenschaftler ist, sollte er auch > über die Ansetzung von Kosten für Berufsbekleidung (Anschaffung und > Reinigung wirklich wichtig aussehender weißer Laborkittel) nachdenken.
Steuern vermeiden und absetzen sind eine eigene Wissenschaft. Wissen schafft Arbeitsplätze.
Bärenmarke schrieb: > ich arbeite als Dipl.-Ing. an einem deutschen Forschungsinstitut. Bringt > mir das gewisse Freiheiten in Puncto Werbungs-/Fortbildungskosten? > > Dass ich Fachbücher absetzen kann ist klar, das kann man ja auch als > "normaler" Angestellter. Aber wie schaut es z.B. mit technischen > Gerätschaften zwecks persönlicher Befassung mit der Thematik aus, z.B. > AVR-Board, Oszilloskop, Labornetzteil etc.? Alles kein Problem, ich bin als Dipl-Ing in der Privatwirtschaft tätig und setze jeder reichelt-Lieferung von der Steuer ab. Lötdraht, Handvoll LED's Sortimentboxen, Werkzeug, Sack Transistoren von Pollin -> alles kein Problem. Auch Ebay oder von-privat ankäufe von FPGA-boards etc. kein Problem. Bezüglich Arduino-boards kann ich nichts sagen, die zählen für mich unter (nicht absetztfähiges) Kinderspielzeug ;-) Scope, gebrauchten Logicanalyzer - alles in den letzte 5 Jahren abgesetzt.Vor 15 Jahren hat einem Kollegen das Finazamt das Scope nicht anerkannt ist aber die Ausnahme. Einreichen bei der Steuer ist sowieso OK, wenn es denen nicht passt streichen sie einfach von der Liste und gut ist. Die müßen bei anderen viel genauer hinschauen, die 1-2k im Jahr die der Ing. absetzt sind da Peanuts. Der Beleg muß halt in Ordnung sein, Fakes oder doppeltabrechnung aus dem letzten Jahr sieht man garnicht gern! Bei Nachfrage kann man es gut als Weiterbildung begründen. Also für die FPGA-boards gibt es auch ein academic-programm, die Software ist als educational lizensiert (bspw. Labview); unabhängig davon ob du jetzt Studentenrabatt bekommen hast oder nicht. Und der Raspberry ist Ohnehin für den Bildungsbereich entwickelt worden. Oder man besucht gerade ein Kurs an der VHS/Uni/IHK und hat sich zur Vertiefung Laborausrüstung zugelegt. Mancher Chemiker/Bastler setzt dann sogar sein Kellerlabor als Arbeitszimmer ab - aber bevor man ein Arbeitszimmer absetzt sollte man sich diesbezüglich beraten lassen. Messebesuche (Embedded, Funkausstellung) auf Privatinitiative hab ich auch abgesetzt also Fahrtkosten, Verpflegungspauschale, Eintritt. Konferenzen geht sicher auch, beim Elektroniker-Stammtisch werd ich's persönlich aber nicht versuchen. Hm, ob ich mal einen Besuch des Deutschen Museums in München einreiche? Wäre überlegenswert ;-) MfG,
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