Forum: HF, Funk und Felder Bipolar, Stromverstärkung, Auswirkung


von Matthias K. (kannichauch)


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Hallo

Ich habe mal eine Frage zur Stromverstärkung von npn-Transistoren.
Da sind 2 MRF455, sollen in einer Gegentaktendstufe verwendet werden und 
sind aber nicht werksseitig bzw. händlerseitig dafür gepaart.
Die Stromverstärkung ist etwa wie 40 und 55 glaub ich mich zu erinnern, 
jedenfalls nicht "paarbar".
Mein Plan ist nun, die Basisspannungen durch Trafoabgriffe einzustellen, 
so das die negativen Halbwellen die gleiche Höhe wie die positiven 
Halbwellen haben. Das könnte man leicht messen, indem man zunächst 2 
gleiche Widerstände gegen + statt des Übertragers anschließt.
Den Ruhestrom wollte ich separat auf den gleichen Wert mit einem relativ 
hochohmigem Poti(in etwa 4-5 kOhm an +) auf 150 mA einstellen(Motorola 
Empfehlung für SSB).

Wird das so gehen?

MfG
Matthias

von ArnoR (Gast)


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Du willst also in einer Gegentakt-Endstufe die unterschiedlichen 
Stromverstärkungen durch unterschiedliche Ube ausgleichen? Das geht so 
nicht (nur an einem Punkt).

Wenn die Transistoren niederohmig spannungsgesteuert sind, ist die 
Stromverstärkung praktisch egal. In die Übertragungsfunktion Ic=f(Ube) 
geht hfe nicht ein. Die Quelle liefert den benötigten Strom ohne 
Auswirkung auf die Spannung.

Wenn die Transistoren hochohmig stromgesteuert sind, ist die Ube egal. 
Die Quelle liefert den Strom unabhängig von Ube.

Du hast wohl ein Problem irgendwo dazwischen. Das kannst du nur durch 
Paarung oder/und starke lokale Gegenkopplung verbessern.

von Matthias K. (kannichauch)


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Dann meinst Du vielleicht, es sei besser, die Transistoren einzeln mit 
Potis am Emitter einstellbar gegenzukoppeln?
Das wäre auch eine Möglichkeit, z.B. mit 0.1 Ohm klemmbarem Draht.
Dann hätte man auch eine einstellbare Stromverstärkung.
Ergibt natürlich ein leichtes Leistungsminus, bei 10 A und mehr.
Den HF-Basisstrom kann man natürlich auch ohmisch regeln, ergibt keinen 
Abzug an der maximalen Aussteuerung.
Ich sehe schon, es geht nicht ohne Experiment.

von lrep (Gast)


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Matthias K.(DO4MKA) schrieb:
> eine Frage zur Stromverstärkung von npn-Transistoren.
> Da sind 2 MRF455, sollen in einer Gegentaktendstufe verwendet werden

Du hättest wohl erwähnen sollen, daß es sich dabei um 
HF-Leistungstransistoren handelt.
Beim Lesen des Beitrages hatte ich, und wohl auch ArnoR, zunächst den 
Eindruck, du wolltest einen NF-Verstärker bauen.

von ArnoR (Gast)


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Matthias K.(DO4MKA) schrieb:
> Dann meinst Du vielleicht, es sei besser, die Transistoren einzeln mit
> Potis am Emitter einstellbar gegenzukoppeln?

Kommt drauf an wie die Transistoren gesteuert werden, hängt also von den 
konkreten Verhältnissen in der Schaltung ab. Bei Stromsteuerung ist die 
Stromgegenkopplung mit Emitterwiderständen wirkungslos. 
Stromgegenkopplung wirkt nur bei Spannungssteuerung der Transistoren.
Bei der Spannungsgegenkopplung (Parallelgegenkopplung) sind die 
Verhältnisse genau umgekehrt.

Sicher wird bei dir nicht die reine eine oder andere Steuerungsart 
vorliegen, so dass jede Art der Gegenkopplung auch eine Wirkung haben 
wird.

> Dann hätte man auch eine einstellbare Stromverstärkung.

Nein, die Stromverstärkung wird so nicht einstellbar, die 
Stromgegenkopplung stellt die resultierende Steilheit ein.

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