Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Informatikkollege auf Messen


von Axel R. (Gast)


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Hi zusammen
letztens habe ich mal wieder einen ehem. Kommilitonen getroffen, war 
erstaunt, was er macht.

Er kommt laut seiner Aussage mit seinen Kollegen  weltweit rum und das 
auf verschiedenen Messeständen,  und präsentiert und erklärt dort etwas. 
Wie er gesagt hat, geht's da um Software.
Er hat nur stark geschwärmt davon, sein letzter Job war so ein 
langweiliger Bürojob (eigentlich das was ich jetzt mache )

Präsentiert jetzt auch immer wieder Fotos auf Facebook , von Hotels, der 
Messen usw. Singapur, Paris, London..

Was soll mir das sagen? Das er einen total coolen Job hat (und ich einen 
stinklangweiligen?)
Dass er sich den ganzen Tag die Füsse in Bauch stellt, ist der Job auch 
wirklich so gut? Arbeitet ja anscheinend im Vertrieb..

Keine Ahnung wie das ist als Ing. Messearbeit zu machen, habt ihr das 
denn schon mal erlebt?
Steht man da wirklich 10 Std. nonstop herum?

Mir wäre das irgendwann intellektuell zu wenig.. weiß es nicht, oder ich 
schätze das falsch ein..

von (prx) A. K. (prx)


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Axel R. schrieb:
> Was soll mir das sagen?

Das es trotz vergleichbarer Ausbildung mehr ein Tätigkeitsprofil gibt? 
Dass nicht jeder die gleichen Fähigkeiten und Vorlieben hat?

> Arbeitet ja anscheinend im Vertrieb..

Manche Ings und Infs hassen Tätigkeiten im Vertriebsumfeld. Andere 
kommen gut damit klar.

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Vertrieb ist eine Einbahnstrasse, da kommt man nicht mehr in die 
Entwicklung zurueck. Irgendwann hat man die Hotels gesehen. die sehen 
alle gleich aus. Und Zeit das Land anzuschauen hat man auch keine. 
Abends an der Hotelbar Alk einlaufen lassen ist irgendwann nicht mehr 
der Hammer.

: Bearbeitet durch User
von gg (Gast)


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Ständig auf Messe ist IMHO nicht schön.
Siehste nur Hotelzimmer und das Messegelände - und wenns im Ausland ist 
dann noch Flughäfen und Flugzeuge... und das ist durchaus auch 
anstrengend.

Zweimal im Jahr mache ich sowas gerne mit (nur lokale Messen in DE), 
aber ständig und dann noch ins Ausland jetten? Och nö...

von (prx) A. K. (prx)


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Axel R. schrieb:
> Mir wäre das irgendwann intellektuell zu wenig.. weiß es nicht, oder ich
> schätze das falsch ein..

Es gibt Tätigkeiten im Vertriebsumfeld, die durchaus nicht unter Niveau 
sind. Koofmich wirst du damit als Techniker meist nicht, aber bei 
Technik gibts eine Menge Arbeit im Vertriebsumfeld, die einerseits 
technisch qualifiziert ist, andererseits Fähigkeit zu Kundenkontakt 
verlangt.

So sind Vorträge und Präsentationen nicht zwangsläufig eine einseitige 
Angelegenheit. Weil du es u.U. mit qualifizierten Kunden zu tun kriegst, 
die dumme Fragen stellen. Oder auch weniger dumme Fragen. Manche Kunden 
kommen extra deshalb auf Messen. Und wenn du überzeugend antworten 
kannst und kompetent rüber kommst, dann macht das für den Kunden einen 
recht guten Eindruck. Nicht so gut kommt rüber, wenn nur der Koofmich da 
ist und mit "geben Sie mir Ihre Visitenkarte, Sie hören von uns" 
antworten muss.

Aber die Menschen sind verschieden. Mancher werkelt lieber monatelang 
einsam im Kämmerlein, manchem ist grad das zu einseitig. Mancher kommt 
im Kontakt mit Kunden gut rüber, mancher nicht.

von MaWin (Gast)


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Axel R. schrieb:
> Was soll mir das sagen? Das er einen total coolen Job hat (und ich einen
> stinklangweiligen?)

Eher nicht.

Er wird sich in seinem Leben nichts aufbauen können und eines Tages ohne 
alles da stehen. Keine Familie, kein Haus und keinen Job mehr.

Merke. Der Job kommt im Leben erst an zweiter Stelle. Und cool ist man 
entweder selber oder eben nicht.

von Rick M. (rick-nrw)


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MaWin schrieb:
> Merke. Der Job kommt im Leben erst an zweiter Stelle. Und cool ist man
> entweder selber oder eben nicht.

Eine Managerin erzählte mal von Ihrem Job.

Unterwegs, weltweit, New York, Rio, Tokio, Städte wovon die meisten nur 
träumen. Übernachtung nur in Top-Hotels.

Klasse!?

Arbeitsalltag - 
Flughafen-Taxi-Hotel-Taxi-Büro-Taxi-Hotel-Taxi-Flughafen.
Die Städte sehen aus dem Taxi gleich aus, die Hotels auch, die Büros und 
Besprechungsräume auch.


Den Tag lang an einem Messestand rumstehen und dumme Fragen klug zu 
beantworten ist auch nur ab und zu cool.

Für so ein Leben muss man geboren sein.

Ab und zu mal raus in die Welt kann interessant sein, aber dauerhaft?
Nichts für mich.

von tounge punch my fartbox (Gast)


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Axel R. schrieb:
> Was soll mir das sagen? Das er einen total coolen Job hat (und ich einen
> stinklangweiligen?)
> Dass er sich den ganzen Tag die Füsse in Bauch stellt, ist der Job auch
> wirklich so gut? Arbeitet ja anscheinend im Vertrieb..

Wäre es dir lieber gewesen, wenn dein Kumpel dir vorgeheult hätte, wie 
fürchterlich sein Job und sein Leben sind? Allerdings scheinst du mit 
deiner beruflichen Situation nicht vollkommen glücklich zu sein, wenn 
dich das so verunsichert.

MaWin schrieb:
> Er wird sich in seinem Leben nichts aufbauen können und eines Tages ohne
> alles da stehen. Keine Familie, kein Haus und keinen Job mehr.
>
> Merke. Der Job kommt im Leben erst an zweiter Stelle. Und cool ist man
> entweder selber oder eben nicht.

In Deutschland herrscht, vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen, 
nicht unbedingt Wahlfreiheit bei der Auswahl der Stelle.

von Joachim B. (jar)


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tounge punch my fartbox schrieb:
> In Deutschland herrscht, vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen,
> nicht unbedingt Wahlfreiheit bei der Auswahl der Stelle.

wer nur auf Kohle guckt mag das so sehen, ich hatte IMMER die Wahl, 
notfalls für weniger Kohle und mehr Lebensqualität, alles ne Frage der 
Prioritäten.

von Gästchen (Gast)


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Jeder wird dir erzählen dass sein Job der coolste ist und ein 
Vertriebler wird dir das wagonweise erzählen.
Dein Kollege wird dir davon aber nichts erzählen dass er seine 
Kenntnisse im Vertrieb nicht verwenden kann und das Know-How später 
verlieren wird. Er wird dir auch nicht erzählen dass es schlecht ist ein 
Nomadenleben zu führen und kein Privatleben zu haben. Ja, Fotos auf 
Facebook, Paris, London und Singapur, die verblendete BWL-ler Welt, es 
ist bestimmt ganz toll in Hotels zu leben und die Städte nur nachts zu 
sehen. Bei der Lebensweise darf man keine Hobbys und keine Freizeit 
haben und kein Privatleben, ganz zu schweigen von Sport oder gesundem 
Essen. Für die Persönlichkeiten die leicht hysterisch sind und es als 
Aufgeschlossenheit verkaufen ist so etwas anfangs ganz toll, aber auf 
Dauer wird es sein Tribut fordern.

von Antimedial (Gast)


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Axel R. schrieb:
> Mir wäre das irgendwann intellektuell zu wenig.. weiß es nicht, oder ich
> schätze das falsch ein..

Das schätzt du völlig falsch ein. Der Job ist sogar eher anspruchsvoller 
als viele Entwicklerjobs. Schließlich musst du andere Leute dein Wissen 
vermitteln und das ist anspruchsvoller als es nur anzuwenden. Die Leute, 
denen man das beibringt, sind meistens selbst Experten - wir reden ja 
wohl nicht über Konsumgüter. Wenn du z.B. elektronische Bauelemente 
"verkaufen" willst, hast du einen Haufen erfahrene Hardwareentwickler 
vor dir stehen.

Von daher muss man schon auf hohem Niveau arbeiten. Gerade 
Applikationsingenieure und Produktmanager, die oft eben auch solche 
Messedienste machen, kennen sich von der Anwendungsseite meist viel 
besser mit dem Produkt aus als die Entwickler.

Axel R. schrieb:
> Das er einen total coolen Job hat (und ich einen
> stinklangweiligen?)

Der wesentliche Unterschied dieser Jobs ist: Beim Vertriebsjob arbeitet 
man hauptsächlich mit Menschen, und erlebt dabei eine Menge 
unterschiedlicher Charaktere und Ansichten. Als Entwickler arbeitet man 
hauptsächlich an der Technik, mit den immer gleichen Kollegen. Ob man 
das eine oder andere mehr mag ist natürlich eine Charakterfrage.

MaWin schrieb:
> Er wird sich in seinem Leben nichts aufbauen können und eines Tages ohne
> alles da stehen. Keine Familie, kein Haus und keinen Job mehr.

Das ist schon eine sehr verbitterte Sichtweise.

Sicher ist das Thema Familie schwerer, aber keineswegs unmöglich. 
Wochenendbeziehungen sind heute Normalität. Und ich wüsste nicht, wieso 
eine Reisetätigkeit schlimmer sein soll als jeden Tag im Büro 12h 
abzureißen.

Ob ein Eigenheim etwas ist, was man sich im Leben aufbauen muss, ist 
eine Ansicht, die man nicht teilen muss. Es ist auch eine Tatsache, dass 
materieller Besitz immer auch eine Bürde ist, und das gilt ganz 
besonders für Objekte mit hohen Unterhaltskosten und einem hohen 
Pflegebedarf. Es gibt sogar eine Bewegung, deren Mitglieder sich auf den 
Besitz von höchstens 100 Dingen beschränken, und die gewinnen damit 
einen hohen Grad an Freiheit, der ihnen ein sehr erfülltes Leben 
ermöglicht.

Und wieso man mit einer Position, in der man sich ein exzellentes 
Netzwerk aufbauen kann, eher arbeitslos werden sollte als ohne diese 
Möglichkeiten, erschließt sich mir logisch einfach nicht.

Gästchen schrieb:
> Jeder wird dir erzählen dass sein Job der coolste ist und ein
> Vertriebler wird dir das wagonweise erzählen.

Und ist damit ganz sicher glücklicher als wenn er den ganzen Tag nur 
jammert.

Gästchen schrieb:
> Dein Kollege wird dir davon aber nichts erzählen dass er seine
> Kenntnisse im Vertrieb nicht verwenden kann und das Know-How später
> verlieren wird.

Wieso sollte es? Die Art, wie man verkauft, ändert sich genauso viel 
oder wenig wie die Technik. Es gibt einen Kern, der sich nicht ändert 
(Physik vs. Umgang mit Menschen) und eine Schale, die ständigen Wandel 
umgeben ist. Nur kommt man im Vertrieb mit dem Kern viel weiter, da kann 
man sich zumindest eine Weile erlauben, sich etwas langsamer als die 
Technik zu entwickeln. Es gibt immer noch genug Geschäfte, die ohne 
Internetauftritt gut leben und Millionengeschäfte werden immer noch 
klassisch über persönliche Verhandlungen abgeschlossen.

Gästchen schrieb:
> Ja, Fotos auf
> Facebook, Paris, London und Singapur, die verblendete BWL-ler Welt, es
> ist bestimmt ganz toll in Hotels zu leben und die Städte nur nachts zu
> sehen.

Die Realität sieht aber ganz anders aus. Die meisten Vertriebler sind 
regional begrenzt unterwegs und werden meist auch nur Tagesreisen 
unternehmen. Dann ist es nichts anderes als ein normaler Job, nur dass 
man seine meiste Zeit im Auto statt im Büro sitzt.

Gästchen schrieb:
> Für die Persönlichkeiten die leicht hysterisch sind und es als
> Aufgeschlossenheit verkaufen ist so etwas anfangs ganz toll, aber auf
> Dauer wird es sein Tribut fordern.

Ich bin schon genug Vertrieblern begegnet, die auch bis ins Rentenalter 
(und darüber hinaus) mit voller Begeisterung dabei waren.

Hier versuchen sich wohl einige frustrierte Entwickler ihren Job 
schönzureden, indem sie sich ein elitäres Weltbild des 
Entwickler-Experten erschaffen.

von Antimedial (Gast)


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P.S.: Bin selbst Entwickler und kein Vertriebler. Aber ich habe fast auf 
täglicher Basis mit solchen zu tun, sowohl als Supporter als auch Kunde.

von Gretchen (Gast)


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von Gretchen (Gast)


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Antimedial schrieb:
> P.S.: Bin selbst Entwickler und kein Vertriebler. Aber ich habe
> fast auf
> täglicher Basis mit solchen zu tun, sowohl als Supporter als auch Kunde.

Eben. Ich auch. Was der Kerl einen Blödsinn schreibt. Und wer soll das 
alles lesen?!

von Heiner a. D. (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Hier versuchen sich wohl einige frustrierte Entwickler ihren Job
> schönzureden, indem sie sich ein elitäres Weltbild des
> Entwickler-Experten erschaffen.

Japp, denen fehlt häufig der Blick über den Keller.. äh Tellerrand.

Das mag auch an fehlender Sozialer Intelligenz, etc. pp. liegen.

Was wir nicht können (Mit Menschen umgehen, verkaufen, etc. pp.) treten 
wir nur zu gern mit Füßen. Da ist der angeblich doch so schlaue 
Entwickler/Ing genauso unterentwickelt wie jeder andere 
Durchschnittshonk.

von Jens (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> wer nur auf Kohle guckt mag das so sehen, ich hatte IMMER die Wahl,
> notfalls für weniger Kohle und mehr Lebensqualität, alles ne Frage der
> Prioritäten.

Naja heutzutage muss man als Absolvent glücklich sein, überhaupt einen 
Job zu finden. Da nimmt man notgedrungen auch etwas unterbezahltes am 
Arsch der Welt wofür man kein Studium gebraucht hätte. Hauptsache man 
findet irgend einen Einstieg ins Berufsleben. Fast alles ist besser als 
dauerhaft Hartz IV. So leicht wie ein Handwerker/Facharbeiter hat man es 
als Ingenieur leider nicht. Denn als Handwerker/Facharbeiter findet man 
in fast jeder größeren Stadt etwas. Na gut, bei den Informatikern sieht 
es vielleicht etwas besser aus als bei den Elektroingenieuren.

von NichtVertriebler (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Schließlich musst du andere Leute dein Wissen
> vermitteln und das ist anspruchsvoller als es nur anzuwenden.

Bitte was? Vertriebler? Die sollen verkaufen. Ich habe schon einige 
kennengelernt, die steif und fest behaupten ein guter Vertriebler muss 
das Produkt nicht kennen um es verkaufen zu können. Darauf sind sie 
stolz.

Das es ohne Vertrieb nicht geht ist klar, dass es nicht einfach ist ein 
Produkt, das nicht schlechter oder besser ist als andere zu veraufen ist 
auch klar, aber interlektuell anspruchsvoll? Sorry sehe ich so nicht.

Viele Vertriebler, die ich kennengelernt habe, ist das schwindeln und 
sich um unerfreuliche Tatsachen herummogeln schon so ins Blut 
übergegangen, dass sie das auch privat oder innerhalb des Unternehmens 
so praktizieren.

Deshalb ist meine persönliche Übersetzung zu "Sales und Marketing" auch 
"Lug und Trug"

von Antimedial (Gast)


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Gretchen schrieb:
> Eben. Ich auch. Was der Kerl einen Blödsinn schreibt. Und wer soll das
> alles lesen?!

Ist für den Herrn Entwickler wohl intellektuell zu anspruchsvoll.

NichtVertriebler schrieb:
> Bitte was? Vertriebler? Die sollen verkaufen. Ich habe schon einige
> kennengelernt, die steif und fest behaupten ein guter Vertriebler muss
> das Produkt nicht kennen um es verkaufen zu können. Darauf sind sie
> stolz.

Es gibt solche und solche. Und es gibt auch reine Verwalter. Die sind 
dann aber auf technischen Support angewiesen. Und über diese Leute rede 
ich. Oft werden die nämlich auch dem Support zugeordnet.

NichtVertriebler schrieb:
> Viele Vertriebler, die ich kennengelernt habe, ist das schwindeln und
> sich um unerfreuliche Tatsachen herummogeln schon so ins Blut
> übergegangen, dass sie das auch privat oder innerhalb des Unternehmens
> so praktizieren.

Entwickler haben dafür andere schlechte Eigenschaften, die sie genauso 
ins Privatleben übernehmen. Oftmals soweit, dass sie so penetrante 
Besserwisser werden, dass man kaum noch ein normales Gespräch mit denen 
führen kann.

von (prx) A. K. (prx)


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NichtVertriebler schrieb:
> Bitte was? Vertriebler? Die sollen verkaufen. Ich habe schon einige
> kennengelernt, die steif und fest behaupten ein guter Vertriebler muss
> das Produkt nicht kennen um es verkaufen zu können. Darauf sind sie
> stolz.

Die reinen Vertrieblern sind die Koofmichs mit den Zahlen. Die 
verhandeln über Prozente usw. Völlig andere Baustelle, die sind hier 
nicht gemeint.

Hier geht es um den Vertrieb begleitende Techniker. Wie immer das nun 
genau heisst. Applikationingenieur, SE, usw. Und die müssen ihre 
Produkte kennen. Die sind oft auf bestimmte Produktbereiche 
spezialisiert und kennen dort auch jede neue Entwicklung.

Wenn du einem Kunden ein komplexes Produkt verkaufen willst, also keine 
Massenware per Versand, dann musst du ihm eine Lösung bieten, die auf 
den Kuden eingeht. Und hast mit Kunden zu tun, die ihren Job auch nicht 
erst seit gestern machen, die selbst Erfahrung und Ahnung haben. Und die 
merken gleich, ob der Anbieter etwas taugt, oder bloss rumschwafelt.

: Bearbeitet durch User
von NichtVertriebler (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Oftmals soweit, dass sie so penetrante
> Besserwisser werden,

Antimedial schrieb:
> P.S.: Bin selbst Entwickler und kein Vertriebler.

Ein Schelm wer böses dabei denkt :-)

A. K. schrieb:
> Applikationingenieur, SE, usw. Und die müssen ihre
> Produkte kennen.

Die sind aber eher nicht die auf Messen. Die sitzen wenn dann im 
Hinterzimmer des Messestands.

von (prx) A. K. (prx)


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NichtVertriebler schrieb:
> Die sitzen wenn dann im Hinterzimmer des Messestands.

Ja, genau um die geht es. Hier gehts nicht um Damen für die Optik.

von Bernd (Gast)


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Jens schrieb:
> Na gut, bei den Informatikern sieht
> es vielleicht etwas besser aus als bei den Elektroingenieuren.

Da ist leider wirklich was dran. Elektroingenieure mit guten 
Informatikkenntnissen haben noch gute Chancen, aber die reine 
Elektrotechnik ist so gut wie ausgestorben. Darum machen fast alle 
inzwischen irgendwas mit Software... ETechik wird zum Orchideenfach.

von Marx W. (Gast)


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Bernd schrieb:
> Elektroingenieure mit guten
> Informatikkenntnissen haben noch gute Chancen, aber die reine
> Elektrotechnik ist so gut wie ausgestorben.

Ja.
Aber die mit Inf.-Wissen machen in Em.... was.
Meist auch noch über DL beim Endkunden!

von tounge punch my fartbox (Gast)


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Gretchen schrieb:

> Gähn.

Ein Entwickler, der keinen Bock auf Kunden hat. Da kann ja nur Müll bei 
rauskommen.

von Antimedial (Gast)


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NichtVertriebler schrieb:
> Die sind aber eher nicht die auf Messen. Die sitzen wenn dann im
> Hinterzimmer des Messestands.

Meine Erfahrung sieht anders aus, aber selbst wenn es mal so ist - 
sobald man eine vernünftige Frage hat, werden die geholt. Wer dazu nicht 
kommt arbeitet vermutlich eher auf dem Niveau der BWL'er :)

von Albert M. (Firma: Bastler aus Mönchengladbach) (albertm) Benutzerseite


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Mir hat das Vertriebsleben früher immer gut gefallen.
So 6 mal im Jahr Termine in Seattle, San Francisco, Las Vegas, in fern 
Ost oder Australien waren immer mehr Urlaub als Arbeit. An jedem Termin 
wurde eine Woche Urlaub dran gehängt. Ging früher ja alles noch: 
offiziell 1.Klasse Ticket für mich gebucht, Ticket dann in 2x Business 
Klasse umgetauscht und die Frau mit genommen (böse, ist aber inzwischen 
verjährt :). Heute ist das Finazamt ja schlau geworden und will 
zusätzlich zur Flugbuchung auch die Bordkarten sehen.
Und mit Sicherheit gibt es heut zu Tage mehr ältere arbeitslose 
Entwickler als Vertriebler.

: Bearbeitet durch User
von Informatiker0815 (Gast)


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ieeehhhhhh Vertrieb, iheeeeeeh Reisen, ieeeeeeh Messen, ieeeeeeieihihi 
Meetings! Iehhheeee mit dem Kunden telefonieren!

hihi, das wären so meine Reaktionen darauf. Dann lieber mit 
gleichgesinnten Nerds Pizza und Pringles mampfen, irgendwelche 
Javascript-Hacks machen und in den Untiefen von JSF, JPA versumpfen.

von dashatmandavon (Gast)


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Informatiker0815 schrieb:
> s! Iehhheeee mit dem Kunden telefonieren!
>
> hihi, das wären so meine Reaktionen darauf. Dann lieber mit
> gleichgesinnten Nerds Pizza und Pringles mampfen, irgendwelche

du bist doch der, der für nen Appel und nen Ei in FFM für Banken coden 
geht und dem sein Vermittler dafür 100+ Euro die Stunde für dich 
kassiert? das kommt halt davon, solche Typen werden dann halt 
ausgebeutet, dann darf man halt nicht jammern. Bist du echt so ein 
Entwickler den man nicht mal mit dem Kunden telefonieren lassen kann? 
sondern der nur nach Vorgabe Code haken kann? wenn ich sowas machen 
würde, dann würde ich mich ernste berufliche Sorgen machen. Und JSF und 
JPA: Sonst tönen die Uni Leute doch immer rum, sowas sei nur was für 
"dumme" FHler und Fachinformatiker und man selbst müsse sich niemals mit 
so "profanen" Dingen auseinandersetzen.

von Informatiker0815 (Gast)


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dashatmandavon schrieb:
> Bist du echt so ein
> Entwickler den man nicht mal mit dem Kunden telefonieren lassen kann?
> sondern der nur nach Vorgabe Code haken kann?

Ich bin zu ehrlich, um zum Kunden geschickt zu werden... statt zu 
verkaufen, gebe ich zu, es nicht zu wissen, es nur notieren zu können, 
es aber interessant und herausfordernd zu finden. "Schauen wie mal, was 
bei rauskommt!"... aber derzeit ist es echt Chaos, da der Kunde selbst 
überhaupt nicht weiß, was er will und alle paar Tage seine Meinung 
ändert. Zwar komplexe Prozesse hat, sich aber niemand dran hält.

In der Zwischenzeit gibt es eben fiese Hacks und Code der mit "magic" 
oder "not sure..." kommentiert ist, da ich auf Nachfragen zum fach- und 
domänenspezifischen Details selten eine klare Aussage bekomme, es aber 
dennoch erwartet wird, alles 1:1 wie gewünscht umzusetzen. 
(Gedankenlesen eben).

Da die Testabdeckung gleich null ist, fallen die Hacks auch nicht weiter 
auf. (Und es sich der Kunde auch nicht anschaut, da er nicht der 
Endanwender ist)


JSF finde ich spannend: um es zu verstehen, muss man sich durch den 
Quellcode des Frameworks wühlen. Ansonsten macht man die gleichen 
Fehler, wie alle anderen auch. Und auch nach Jahren lernt man immer 
wieder etwas Neues kennen.

von dashatmandavon (Gast)


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nun ja, das sind halt die Klischee Informatiker, die sich beim Lohn 
drücken lassen. Wenn du wirklich was drauf hast, dann würdest dich 
woanders bewerben und deutlich mehr verdienen, mich würde alleine schon 
diese komische Situation ankotzen, dass da zig Vermittler und 
Mittelsmänner drin sitzen, du arbeitest ja quasi beim Subunternehmer vom 
Dienstleister des Zulieferers oder so.

von Gonzo (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Sicher ist das Thema Familie schwerer, aber keineswegs unmöglich.

Langfristig rächt sich das auf jeden Fall. Irgendwann ist die Alte weg 
und die Kinder (falls vorhanden) siehst du dann noch seltener, wenn 
überhaupt.

> Wochenendbeziehungen sind heute Normalität.

Welch ein Unsinn! Deine Annahme, was angeblich normal ist, lässt tief 
blicken.

> Und ich wüsste nicht, wieso
> eine Reisetätigkeit schlimmer sein soll als jeden Tag im Büro 12h
> abzureißen.

Toller Vergleich, warum nicht gleich 18h im Steinbruch zum Vergleich 
heranziehen?
Also bei mir und meinen vielen Ingenieurskollegen sind es nur 7 bis 8 
Stunden im Büro, danach ist man zu Hause oder wo man sonst seine 
Freizeit verbringen möchte!

Ständiges Leben aus dem Koffer macht spätestens ab 30 keinen Spaß mehr. 
Der Verdienst spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

von klausi (Gast)


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dashatmandavon schrieb:
> du bist doch der, der für nen Appel und nen Ei in FFM für Banken coden
> geht und dem sein Vermittler dafür 100+ Euro die Stunde für dich
> kassiert? das kommt halt davon, solche Typen werden dann halt
> ausgebeutet, dann darf man halt nicht jammern
Diesen Fehler habe ich auch mal gemacht, aber als Coder bei ner Bank im 
schwerreichen und super teuren Zürich. Dort wo die Bangster mit ihrem 
Schwarzgeld unterwegs sind. Jetzt arbeite ich dort zwar festangestellt, 
verdien ne 6-stellige Summe, aber bei den CH Preisen sieht das auch 
nicht mehr wie Garten Eden aus..

Informatiker0815 schrieb:
> JSF finde ich spannend: um es zu verstehen, muss man sich durch den
> Quellcode des Frameworks wühlen.
Würg sorry wenn mir da der Würgreiz kommt. In nem Frontweb so 
rumzufrickeln mit fast null wissenschaftlichen Anspruch, wird dir da 
nicht übel?
dashatmandavon schrieb:
> mich würde alleine schon diese komische Situation ankotzen, dass da zig
> Vermittler und Mittelsmänner drin sitzen,
Ja das ist nicht optimal. Hab damals meine Stunden zweimal erfassen 
müssen. 1x im Kundensystem und 1x im DL System. Dann wollten die mir 
nicht mal mehr die Spesen zahlen.
Gonzo schrieb:
> Toller Vergleich, warum nicht gleich 18h im Steinbruch zum Vergleich
> heranziehen?
naja ein moderner Ing ist halt heutzutage global unterwegs und 
vernetzt.. ist das nicht eher der Standard?

Gonzo schrieb:
> Ständiges Leben aus dem Koffer macht spätestens ab 30 keinen Spaß mehr.
> Der Verdienst spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
Wirklich? Und wenn man dabei die Chance hat , innerhalb kurzer Zeit die 
Welt zu sehen?
Als normaler Angestellter hat man das halt nicht mit seinen lächerlichen 
5 Wochen Urlaub..

von Franz Eder (Gast)


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Mit Welt meinst du Flughäfen und Hotels downtown?

Und jeder gescheite inf oder Ing hat 6 Wochen Urlaub

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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klausi schrieb:
> Gonzo schrieb:
>> Ständiges Leben aus dem Koffer macht spätestens ab 30 keinen Spaß mehr.
>> Der Verdienst spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
> Wirklich? Und wenn man dabei die Chance hat , innerhalb kurzer Zeit die
> Welt zu sehen?
> Als normaler Angestellter hat man das halt nicht mit seinen lächerlichen
> 5 Wochen Urlaub..

Man sieht die Welt aber eben nicht wirklich - man sieht überhaupt nur 
bestimmte Städte für wenige Stunden, ansonsten kennt man ein paar Hotels 
und Flughäfen. Mit "die Welt sehen" hat das nicht viel zu tun.

So etwas kann aber sicherlich einige Zeit reizvoll sein. Zeitlich 
begrenzt und ungebunden (1-2 Jahre) hätte ich mir das wohl auch 
vorstellen können.

Wenn man das sein Leben lang machen soll, geht man dabei aber sicherlich 
sozial ein.

Wir sind ja nun viel auf Messen (als Besucher) - was ich da aus den 
Gesprächen raushöre, ist, dass es vor allem Stress und auch körperlich 
anstrengend ist: den ganzen Tag im Anzug/Kostüm mit schlechten Schuhen 
(die nur gut aussehen), kaum wirkliche Ruhepausen (Stille) und schlechte 
Luft. Und natürlich immer lächeln ;-)

Keiner von denen, mit denen ich dort Kontakt habe, möchte das dauerhaft 
machen. Einmal im Jahr ist eine schöne Abwechslung - mehr müssen die 
meisten nicht haben.

von genervt (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Man sieht die Welt aber eben nicht wirklich - man sieht überhaupt nur
> bestimmte Städte für wenige Stunden, ansonsten kennt man ein paar Hotels
> und Flughäfen. Mit "die Welt sehen" hat das nicht viel zu tun.

Ist halt eines der Verkaufsargumente für den Job, aber letztendlich 
fällt man immer nur am Zielort aus dem Flugzeug, ab ins Hotel und am 
nächsten Tag zum Termin... Wenn man Glück hat, hat man mal den Sonntag 
zur Verfügung, aber Urlaub geht anders.

Chris D. schrieb:
> Keiner von denen, mit denen ich dort Kontakt habe, möchte das dauerhaft
> machen. Einmal im Jahr ist eine schöne Abwechslung - mehr müssen die
> meisten nicht haben.

Eben - es ist gut mal raus zu kommen und mit potentiellen Kunden zu 
reden, aber nach ein paar Tagen reichts wieder für ein Jahr.

Btw. grad ist die embedded in Nürnberg - wer ist da?

von Messehasser (Gast)


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Axel R. schrieb:
> Keine Ahnung wie das ist als Ing. Messearbeit zu machen, habt ihr das
> denn schon mal erlebt?
> Steht man da wirklich 10 Std. nonstop herum?
Frag ihn mal ob er als Messehostess auch einen Rock tragen muss.

Den haben sie auf diese Stellen entsorgt, weil er für Entwicklung nix 
taugt. Wenn es ihm Spass macht und er das machen will, dann ist es ja 
alles i.O. M.M. wäre das Studium rausgeworfene Zeit wenn ich so einen 
Posten machen müsste.

Auf Messen rumlungern wäre nix für ich. Den ganzen Tag rumstehen, in 
einer muffigen Halle, nix gescheites zu essen, 5km aufs Klo das dann 
abgeschlossen ist. Tausendmal das gleiche erzählen oder gar nix weil 
keiner an den Stand kommt, hinterher biste krank von dem ganzen Gehuste 
und Gekotze um dich herum den ganzen Tag. Das ist für mich sowas wie 
Straflager, Steineklopfen im Steinbruch.

Was gut ist sind kleine Hausmessen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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genervt schrieb:
> Btw. grad ist die embedded in Nürnberg - wer ist da?

All die schönen Mikroelektronikmessen sind so weit im Osten oder Süden 
:-(

Fast 400km einfache Fahrt und auch noch A3 - dazu hab ich keine Lust :-/
München ist noch weiter.

Gibt es nichts hier in Koblenz? <:-}

Messehasser schrieb:
> Was gut ist sind kleine Hausmessen.

Oder zumindest Fachmessen für spezielle Themen - da ist es dann auch 
deutlich ruhiger und man hat auch Zeit, um mit den Leuten zu reden.

von genervt (Gast)


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Chris D. schrieb:
> genervt schrieb:
>> Btw. grad ist die embedded in Nürnberg - wer ist da?
>
> All die schönen Mikroelektronikmessen sind so weit im Osten oder Süden
> :-(
>
> Fast 400km einfache Fahrt und auch noch A3 - dazu hab ich keine Lust :-/
> München ist noch weiter.

Viele verbinden das auch mit Kundenbesuchen (sofern man Kunden auf dem 
Weg zur Messe hat) und erschlagen somit 2+ Fliegen mit einer Klappe.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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genervt schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Fast 400km einfache Fahrt und auch noch A3 - dazu hab ich keine Lust :-/
>> München ist noch weiter.
>
> Viele verbinden das auch mit Kundenbesuchen (sofern man Kunden auf dem
> Weg zur Messe hat) und erschlagen somit 2+ Fliegen mit einer Klappe.

Das ist unser Problem - zu wenige Kunden dort ;-)

Die Chemie(riesen) sitzen eher an den großen Flüssen, also üblicherweise 
rheinauf- und abwärts.

Was kostet so ein kleiner Learjet? (damit wollte ich sowieso immer 
schonmal fliegen :-)

von genervt (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Das ist unser Problem - zu wenige Kunden dort ;-)
>
Chris D. schrieb:
> Die Chemie(riesen) sitzen eher an den großen Flüssen, also üblicherweise
> rheinauf- und abwärts.

Also mit großen Chemiefirmen sieht es in BW in der Tat mau aus, und in 
BY ist es afik auch nicht besser.

Mittelständler gibts genug, aber ich weiß nicht, wie weit die für dich 
überhaupt interessant sind...

von Udo S. (urschmitt)


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Chris D. schrieb:
> Was kostet so ein kleiner Learjet?

Kaufen oder mieten?

von Cyblord -. (cyblord)


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Udo Schmitt schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Was kostet so ein kleiner Learjet?
>
> Kaufen oder mieten?

Regel Nr 1. für Reiche: Alles was fährt, fliegt oder bumst, sollte man 
ausschließlich mieten.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Udo Schmitt schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Was kostet so ein kleiner Learjet?
>
> Kaufen oder mieten?

Kaufen! :-) Mit Crew in ständiger Bereitschaft natürlich.

Cyblord ---- schrieb:
> Regel Nr 1. für Reiche: Alles was fährt, fliegt oder bumst, sollte man
> ausschließlich mieten.

Nix da - ich will mein Logo auf dem Jet!

P.S.: Deswegen wird auch nix aus mir - ich kaufe alles, Leasing mag ich 
nicht :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Was kostet so ein kleiner Learjet? (damit wollte ich sowieso immer
> schonmal fliegen :-)

Wenn Du das Flugzeug meinst: ganz grob 5-10M€ in gebraucht.
Wenn Du die Flugstunde meinst: ab 3k5€ aufwärts.

von Antimedial (Gast)


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Gonzo schrieb:
> Irgendwann ist die Alte weg

Da könnte ich jetzt viele Gegenbeispiele bringen. Du übersiehst die 
Tatsache, dass Vertriebsjobs eher von älteren Leuten besetzt werden, die 
schon sehr gefestigte Familienverhältnisse haben. Da gibt es keinen 
Grund zur Annahme, dass die Trennungsquote signifikant höher liegt.

Gonzo schrieb:
> Welch ein Unsinn! Deine Annahme, was angeblich normal ist, lässt tief
> blicken.

Ja, das bedeutet nämlich, dass ich die Realität als solche wahr nehme. 
"Normalität" heißt übrigens in diesem Zusammenhang nicht, dass ein 
Großteil so lebt. Aber es ist auch nichts Außergewöhnliches.

Gonzo schrieb:
> Toller Vergleich, warum nicht gleich 18h im Steinbruch zum Vergleich
> heranziehen?
> Also bei mir und meinen vielen Ingenieurskollegen sind es nur 7 bis 8
> Stunden im Büro, danach ist man zu Hause oder wo man sonst seine
> Freizeit verbringen möchte!

Ja, solche Verhältnisse gibt es tatsächlich. Trotzdem: selbst mit 8 
Stunden Arbeitszeit ist es nicht unüblich, 2 Stunden oder mehr zu 
pendeln. Dann hast du auch nichts gewonnen gegenüber einem Vertriebler, 
der 30% Home-Office hat. Und das ist heutzutage eher die Regel als eine 
Ausnahme.

Gonzo schrieb:
> Ständiges Leben aus dem Koffer macht spätestens ab 30 keinen Spaß mehr.
> Der Verdienst spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

Deine Vorstellungen über die Arbeit im Vertrieb zeigt ja ganz deutlich, 
dass du noch nie mit solchen Leuten Kontakt hattest. Dann hättest du 
nämlich selbst gemerkt, dass es kaum Leute unter 30 gibt, die diesen 
Job machen.

Ich kenne keinen Vertriebler, der wirklich ein "ständiges Leben aus dem 
Koffer" lebt. Hohe Reisetätigkeit, ja, auch mal weiter und länger - aber 
ich kenne kaum einen Vertriebler, der einen so großen Tätigkeitsradius 
hat, dass er nicht einen Großteil seiner Reisen innerhalb eines Tages 
durchführen kann.

Was dann auch die wilde Annahme mit den schwierigen 
Familienverhältnissen erledigt. Man hat kaum Nachteile gegenüber 
normalen Arbeitnehmern, teilweise sogar Vorteile wie Home-Office und 
freie Arbeitszeiteinteilung.

Ganz offensichtlich verwechselst du den hier diskutierten Job mit 
Montagearbeitern, die oft jung sind und tatsächlich auch viele Wochen 
oder Monate auf der Baustelle verbringen.

von Informatiker0815 (Gast)


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klausi schrieb:
>> JSF finde ich spannend: um es zu verstehen, muss man sich durch den
>> Quellcode des Frameworks wühlen.
> Würg sorry wenn mir da der Würgreiz kommt. In nem Frontweb so
> rumzufrickeln mit fast null wissenschaftlichen Anspruch, wird dir da
> nicht übel?

JSF fand ich toll, da ich quasi in Alleinregie Komponenten bauen durfte 
und so nicht viel mit dem Alltagsquark zu tun hatte. Eher beratend tätig 
war (also den anderen Entwicklern zugehört, Komponenten gebaut / 
optimiert und ihnen gezeigt, was man wie effizienter und eleganter lösen 
könnte).

Derzeit bin ich aber wirklich nur Codemonkey im Bereich struts 1! Das 
ist echt öde, da ich nicht vom vorgezeichneten Weg abweichen darf, sonst 
rastet der Teamleiter (=Architekt) aus. Er gibt quasi die Lösungswege 
vor. Allerdings wirken die alle wie von vor 10~15 Jahren. Möchte man 
einen moderneren Weg, mit weniger SQL-Injection oder sonstigen Bugs 
einbringen, wird immer gleich ein exotischer Sonderfall aus dem Hut 
gezaubert, der damit nicht abzudecken sei. Das geht echt an die 
Substanz. Sowohl physisch als auch psychisch.

von Axel R. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Man sieht die Welt aber eben nicht wirklich - man sieht überhaupt nur
> bestimmte Städte für wenige Stunden, ansonsten kennt man ein paar Hotels
> und Flughäfen. Mit "die Welt sehen" hat das nicht viel zu tun.
>
> So etwas kann aber sicherlich einige Zeit reizvoll sein. Zeitlich
> begrenzt und ungebunden (1-2 Jahre) hätte ich mir das wohl auch
> vorstellen können.
>
> Wenn man das sein Leben lang machen soll, geht man dabei aber sicherlich
> sozial ein.
>
> Wir sind ja nun viel auf Messen (als Besucher) - was ich da aus den
> Gesprächen raushöre, ist, dass es vor allem Stress und auch körperlich
> anstrengend ist:
Danke für die Info. Dann ist das wohl in den meisten Reisejobs ähnlich.
gibt's Ausnahmen?

Dachte mir immer, auf Dienstreisen hat mal wenigstens den Abend oder mal 
frei,  um sich ein bisschen die Stadt anzusehen.
dann ist es wahrscheinlich wirklich so wie mir ein Kollege erzählt hat: 
"Chef:wir schicken Sie nicht in den Urlaub,  sondern zum Arbeiten 
dorthin"

von Dirk K. (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Was dann auch die wilde Annahme mit den schwierigen
> Familienverhältnissen erledigt. Man hat kaum Nachteile gegenüber
> normalen Arbeitnehmern, teilweise sogar Vorteile wie Home-Office und
> freie Arbeitszeiteinteilung.

Oh Mann, es ist kaum zu verstehen, warum du dir die Vertriebstätigkeit 
so schönredest. Home-Office gibt's auch und gerade als Entwickler.

Die schwierigen Familienverhältnisse liegen doch auf der Hand, wenn man 
so wenig zu Hause ist, da genügt gesunder Menschenverstand. Ist man jung 
und ungebunden, dann ist das natürlich noch nicht so entscheidend. Aber 
eine Frau macht das auf Dauer eher nicht mit (Ausnahmen gibt es 
natürlich immer).

Dass man bei dieser Tätigkeit viel reisen muss, ist ja klar. Das viele 
Herumsitzen in Autos, Zügen oder Flugzeugen ist für die meisten Menschen 
aber eher belastend, wenn nicht sogar verschwendete Lebenszeit. Abends 
oft allein im Hotel zu sein ist für normale Menschen auf Dauer auch 
nicht schön. Der ganztägige Aufenthalt in Messehallen ist ebenfalls sehr 
stressig.

Alle Nachteile liegen bei einem Vertriebsjob klar auf der Hand, und du 
siehst ihn immer noch durch die rosa Brille?

von Kolophonium (Gast)


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>Alle Nachteile liegen bei einem Vertriebsjob klar auf der Hand, und du
>siehst ihn immer noch durch die rosa Brille

Welches übersteigerte Sendungsbewußtsein treibt dich eigentlich an?

Welches Problem hast du mit der Tatsache, daß es Leute gibt, die an 
diesen Jobs Interesse und vielleicht auch Freude haben?

Oder brauchst du eine Ausrede weil du Angst hast, deinen 
Entwicklungskeller zu verlassen?

von (prx) A. K. (prx)


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Dirk K. schrieb:
> Die schwierigen Familienverhältnisse liegen doch auf der Hand, wenn man
> so wenig zu Hause ist,

Kenn ich auch anders herum. Mann in Deutschland, Frau in Ostasien. Ehe 
klappt seit Jahren prima, Skype sei Dank. Ist aber nicht mehr lang hin 
bis zur Rente, da wirds dann spannend. ;-)

> Alle Nachteile liegen bei einem Vertriebsjob klar auf der Hand, und du
> siehst ihn immer noch durch die rosa Brille?

Zwischen dauernd weg, öfter weg und gelegentlich weg gibts Unterschiede. 
Und zwischen dir und manchen anderen Menschen auch.

Es gibt erstaunlich viele Menschen, die sich ein anderes Leben als ihres 
nur mit Grauen vorstellen können. Und vielleicht tags drauf in einem 
anderen Thread über ihre mühselige oder traurige Existenz jammern.

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Oh Mann, es ist kaum zu verstehen, warum du dir die Vertriebstätigkeit
> so schönredest. Home-Office gibt's auch und gerade als Entwickler.

Ich rede es nicht schön, ich versuche das differenziert zu betrachtet. 
Würde dir und den anderen hier nicht schaden.

Natürlich gibt es Home-Office auch für Entwickler. Aber nicht so häufig 
und nicht in dem Umfang. In der Softwareentwicklung geht das noch 
halbwegs, aber Hardwareentwickler können nur geringfügig zu Hause 
arbeiten.

Dirk K. schrieb:
> Die schwierigen Familienverhältnisse liegen doch auf der Hand, wenn man
> so wenig zu Hause ist, da genügt gesunder Menschenverstand.

Der Denkfehler von dir ist, dass die Leute gar nicht so wenig zu Hause 
sind wie andere, sondern teilweise sogar mehr (was natürlich auch zu 
Probleme führen kann).

Dirk K. schrieb:
> Aber
> eine Frau macht das auf Dauer eher nicht mit (Ausnahmen gibt es
> natürlich immer).

Das gilt aber für viele andere Jobs auf dieser Ebene auch bzw. viel mehr 
(z.B. Regionalleiter im Einzelhandel oder Projektmanager in der 
Entwicklung).

Dirk K. schrieb:
> Dass man bei dieser Tätigkeit viel reisen muss, ist ja klar. Das viele
> Herumsitzen in Autos, Zügen oder Flugzeugen ist für die meisten Menschen
> aber eher belastend, wenn nicht sogar verschwendete Lebenszeit.

Gleiches gilt aber auch im Büro.

Dirk K. schrieb:
> Alle Nachteile liegen bei einem Vertriebsjob klar auf der Hand, und du
> siehst ihn immer noch durch die rosa Brille?

Dein Problem: Du beschreibst keinen Vertriebsjob wie er wirklich ist, 
oder nur für eine kleine Minderheit zutrifft.

A. K. schrieb:
> Es gibt erstaunlich viele Menschen, die sich ein anderes Leben als ihres
> nur mit Grauen vorstellen können. Und vielleicht tags drauf in einem
> anderen Thread über ihre mühselige oder traurige Existenz jammern.

Und es gibt Leute, die auch ihr eigenes Leben mit Grauen erleben und 
deshalb auch das Leben Anderer nur so vorstellen können.

von Der Papst uss Kölle (Gast)


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Ach, watt soll datt janze Jeschwafel? Ett hätt noch immer joot jejange!

von Dirk K. (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Welches übersteigerte Sendungsbewußtsein treibt dich eigentlich an?

Nur meine Meinung hier zum Besten zu geben, genau wie die meisten 
anderen Teilnenmer hier.

> Welches Problem hast du mit der Tatsache, daß es Leute gibt, die an
> diesen Jobs Interesse und vielleicht auch Freude haben?

Kein Problem, aber komplettes Unverständnis. Das müssen dann schon ganz 
besondere Leute sein, die mit Freizeit generell und Zeit mit der Familie 
nichts anfangen können,  z.B. Dauersingles. Oder Leute, die sonst keinen 
Job in ihrem Bereich finden.

> Oder brauchst du eine Ausrede weil du Angst hast, deinen
> Entwicklungskeller zu verlassen?

Nein, ich bin mit meiner Arbeit mehr als zufrieden, die Bezahlung 
stimmt, und trotzdem bleibt viel Zeit für andere (wichtigere) Dinge im 
Leben.

Vertrieb im technischen Bereich ist halt ein Rettungsanker für 
Ingenieure, die es fachlich nicht so drauf haben, das ist meine 
Erklärung.

von Antimedial (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Vertrieb im technischen Bereich ist halt ein Rettungsanker für
> Ingenieure, die es fachlich nicht so drauf haben, das ist meine
> Erklärung.

Bist also offensichtlich noch keinem guten Applikationsingenieur 
begegnet. Oder bist einfach nur sehr arrogant.

von Gästchen (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Hier versuchen sich wohl einige frustrierte Entwickler ihren Job
> schönzureden, indem sie sich ein elitäres Weltbild des
> Entwickler-Experten erschaffen.

Ganz im Gegenteil, es geht mehr um übertriebene Selbstdarstellung der 
Vertriebler auf Facebook, Linkdin usw. und um Wunschvorstellung dass 
Vertriebler nicht weniger weiß als ein Ingenier. Ingenieure haben solche 
Darstellungen nicht nötig weil sie über technische Kenntnisse verfügen, 
sie müssen nichts vorgauckeln.
Deine Argumentation dass man Know-How nicht verliert wenn man als 
Vertriebler arbeitet habe ich übrigens nicht nachvollziehen können. Ich 
verdeutliche: als Entwickler arbeitest du mit deinen Kenntnissen aus dem 
Studium und erweiterst sie. Als Vertriebler bist du zu 90% kaufmännisch 
unterwegs und hast mit dem Programmieren nichts am Hut. Es ist mir ein 
Rätsel wie ein Vertriebler gleiches Know-How haben soll wie ein 
Entwickler? Auffallen tun die Herrschaften mit langen Gesprächen und 
großer Ahnungslosigkeit wenn es um Materie geht.

von (prx) A. K. (prx)


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Gästchen schrieb:
> Ganz im Gegenteil, es geht mehr um übertriebene Selbstdarstellung der
> Vertriebler auf Facebook, Linkdin usw. und um Wunschvorstellung dass
> Vertriebler nicht weniger weiß als ein Ingenier.

Ich kenne Facebook und Linkedin und deren Wunschbilder nur vom 
Hörensagen. Habe aber mit Personen aus dem technischen Vertriebsumfeld 
zu tun, beruflich wie privat.

> Als Vertriebler bist du zu 90% kaufmännisch unterwegs

Auch durch ständige Wiederholung wird ein Applikationsingenieur nicht 
zum Kaufmann. Das sind völlig verschiedene Rollen, von verschiedenen 
Personen ausgeübt.

> und hast mit dem Programmieren nichts am Hut.

Richtig. Aber Programmieren ist nicht das einzige Berufsprofil und es 
ist auch nicht das einzig respektable, im Sinn der Ausbildung.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gästchen schrieb:
> Antimedial schrieb:
>> Hier versuchen sich wohl einige frustrierte Entwickler ihren Job
>> schönzureden, indem sie sich ein elitäres Weltbild des
>> Entwickler-Experten erschaffen.
>
> Ganz im Gegenteil, es geht mehr um übertriebene Selbstdarstellung der
> Vertriebler auf Facebook, Linkdin usw. und um Wunschvorstellung dass
> Vertriebler nicht weniger weiß als ein Ingenier. Ingenieure haben solche
> Darstellungen nicht nötig weil sie über technische Kenntnisse verfügen,
> sie müssen nichts vorgauckeln.

Es gibt immer solche und solche. Die Vertriebler, die ich hier 
kennenlernen (durfte) hatten das nie nötig und trotzdem gabe es 
reichlich Abwerbungsversuche. Auch die wussten, was sie konnten - und 
die Kunden auch.

> Deine Argumentation dass man Know-How nicht verliert wenn man als
> Vertriebler arbeitet habe ich übrigens nicht nachvollziehen können. Ich
> verdeutliche: als Entwickler arbeitest du mit deinen Kenntnissen aus dem
> Studium und erweiterst sie. Als Vertriebler bist du zu 90% kaufmännisch
> unterwegs. Es ist mir ein
> Rätsel wie ein Vertriebler gleiches Know-How haben soll wie ein
> Entwickler? Auffallen tun die Herrschaften mit langen Gesprächen und
> großer Ahnungslosigkeit wenn es um Materie geht.

Man muss auch da differenzieren. Ich kenne bspw. einen Vertriebler aus 
der Chemiebranche, der nicht nur vertreibt, sondern sicherlich die 
Hälfte seiner Zeit Lösungen für konkrete Kundenprobleme vor Ort sucht 
und findet.

Den Erfahrungsschatz, den er über jetzt 40 Jahre in seinem Bereich 
aufgebaut hat, eben weil er immer an der "Front" als erster die Probleme 
der Kunden lösen musste, wird bspw. ein Chemieingenieur in seinem 
begrenzten Umfeld nie haben.

Dementsprechend ist der Marktwert dieses Vertrieblers. Eigentlich ist 
der Mann (arbeitet für einen Schweizer Chemiekonzern) unbezahlbar - und 
das wissen die im Konzern auch.

Ähnliches kann ich mir durchaus im E-Technikbereich vorstellen.

Ein guter Vertriebler ist die sehr wichtige Schnittstelle zwischen 
Kunden und Unternehmen und deswegen mMn einer der wichtigsten Leute im 
Unternehmen.

Aber natürlich gibt es da auch Pfeifen ... wie überall. Leider posaunen 
die es dann meist sehr laut heraus, dass sie keine Ahnung haben und 
wirklich nur Verkäufer sind :-)

von (prx) A. K. (prx)


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Richtig ist: Jemand, der über viele Jahre vertriebsbegleitend arbeitet, 
wird danach kein reiner Softwerker oder Elektronikentwickler mehr. Das 
heisst aber nicht, dass er deshalb die Zeit bis zur Rente weiterhin 
ständig auf Achse bleiben muss, da gibts durchaus auch andere Bereiche. 
Solche Leute bauen sich über die Jahre auch viele Kontakte zu Kunden auf 
und kennen auch die Leute der Konkurrenz. Beim einem Wechsel ist das 
kein Nachteil.

von X4U (Gast)


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Jetzt Nicht schrieb:
> Irgendwann hat man die Hotels gesehen. die sehen
> alle gleich aus.

und das ist in deinem Büro/Parkplatz/Kantine/Fahrweg anders?

Zwischen Amsterdam, New York, Kairo, Moskau, Bangkok,  Kuala Lumpur etc. 
pp. gibt es auch ein paar Dinge die nicht gleich aussehen ;-).


Antimedial schrieb:
> Es gibt sogar eine Bewegung, deren Mitglieder sich auf den
> Besitz von höchstens 100 Dingen beschränken,

Ich hab aber schon zehnmal so viele Widerstände 10k 0805. Darf ich 
trotzdem mitspielen?


Dirk K. schrieb:
> Die schwierigen Familienverhältnisse liegen doch auf der Hand, wenn man
> so wenig zu Hause ist, da genügt gesunder Menschenverstand.

In jedem Hafen eine Braut ist auch nicht schlecht.

von Antimedial (Gast)


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genervt schrieb im Beitrag #4027712:
> Anders herum: Was macht eine fachliche Pfeife sonst als Alternative?
> Blubbern sollte man dann allerdings schon können.

Projektleiter in der Entwicklung.

Gästchen schrieb:
> und um Wunschvorstellung dass
> Vertriebler nicht weniger weiß als ein Ingenier. Ingenieure haben solche
> Darstellungen nicht nötig weil sie über technische Kenntnisse verfügen,
> sie müssen nichts vorgauckeln.

Diese Selbstdarstellung gibt es aber auch bei den Entwicklern. Und in 
beiden Kategorien ist das eine Minderheit. Vertriebsingenieure mit 
umfangreichen technischen Kenntnissen (die auch gerne über die eines 
Entwicklungsingenieurs hinaus gehen) gibt es jedenfalls genug. Auch wenn 
das für den Kellernerd Blasphemie sein mag, es ist die Realität.

Gästchen schrieb:
> Vertriebler arbeitet habe ich übrigens nicht nachvollziehen können. Ich
> verdeutliche: als Entwickler arbeitest du mit deinen Kenntnissen aus dem
> Studium und erweiterst sie. Als Vertriebler bist du zu 90% kaufmännisch
> unterwegs und hast mit dem Programmieren nichts am Hut. Es ist mir ein
> Rätsel wie ein Vertriebler gleiches Know-How haben soll wie ein
> Entwickler?

Das liegt daran, dass du keine Ahnung hast, was Leute in den 
Applikationsabteilungen (die sehr oft dem Vertrieb zugeordnet sind) den 
ganzen Tag tun. Natürlich gibt es auch Vertriebler, die rein 
kaufmännisch arbeiten, aber das gilt genauso in der Entwicklung 
(Projektmanagement).

A. K. schrieb:
> Richtig ist: Jemand, der über viele Jahre vertriebsbegleitend arbeitet,
> wird danach kein reiner Softwerker oder Elektronikentwickler mehr.

Das ist schwierig, geht aber. Alles schon gesehen.

A. K. schrieb:
> dass er deshalb die Zeit bis zur Rente weiterhin
> ständig auf Achse bleiben muss, da gibts durchaus auch andere Bereiche.

Ständig auf Achse sind die meisten doch gar nicht. Man kann das durchaus 
auf 20-30 Kundenbesuche jährlich reduzieren, und die können alle in 
Tagesreichweite sein. Das kann man völlig problemlos bis ins hohe Alter 
machen, vor allem weil man einen Großteil der restlichen Zeit im 
Home-Office verbringen kann.

A. K. schrieb:
> Solche Leute bauen sich über die Jahre auch viele Kontakte zu Kunden auf
> und kennen auch die Leute der Konkurrenz. Beim einem Wechsel ist das
> kein Nachteil.

Es kommt durchaus mal vor, dass ein guter Vertriebler die Kunden zu 
seinem neuen Arbeitgeber mehr oder weniger mit nimmt.

von Konrad (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Vertriebsingenieure mit
> umfangreichen technischen Kenntnissen (die auch gerne über die eines
> Entwicklungsingenieurs hinaus gehen) gibt es jedenfalls genug. Auch wenn
> das für den Kellernerd Blasphemie sein mag, es ist die Realität.

Jetzt trägst du aber eindeutig zu dick auf. Nun hat der 
Vertriebsingenieur sogar gerne noch bessere technische Kenntnisse als 
ein Entwicklungsingenieur. Sag mal, geht's noch? Vertriebsingenieur sind 
doch üblicherweise die technischen Flachpfeifen, die in der Entwicklung 
nicht zu gebrauchen sind.

von Antimedial (Gast)


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Konrad schrieb:
> Vertriebsingenieur sind
> doch üblicherweise die technischen Flachpfeifen, die in der Entwicklung
> nicht zu gebrauchen sind.

Typisches arrogantes Entwickler-Nerd-Blabla. Technische Flachpfeifen 
gibt es in der Entwicklung genügend, in größeren Firmen rennen mehr 
"Projektmanager", bessere Sekretärinnen (die dann irgendwelche 
Statistiken machen) und Powerpointingenieure herum als echte Entwickler. 
Und die Entwickler haben selbst oft noch nie ein einziges Mal ihr 
Produkt in einer echten Anwendung gesehen.

von Kolophonium (Gast)


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>Vertriebsingenieur sind doch üblicherweise die technischen Flachpfeifen,
>die in der Entwicklung nicht zu gebrauchen sind.

Oder Dauer-Entwickler sind die Flachpfeifen, die weder für Vertrieb, 
Produktion, Marketing oder sonst was außerhalb des Kellers zu gebrauchen 
sind.

Dieser Typus braucht die Vertriebler, BWLer usw. um von dem eigenen 
Versagen nicht nur im Leben sondern auch bei technischen Problemen 
abzulenken.

von System erkennen (Gast)


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richtig. Hier meinte ja auch mal ein Informatiker "ieeeeeehhh mit dem 
Kunden telefonieren". Was nutzt ihm sein (angeblich) sehr hohes 
Entwicklungsknow-how, wenn es ihm niemand für einen angemessenen 
Gegenwert abkauft? übrigens genau der selbe Poster lässt sich von einem 
Subunternehmer eines Dienstleisters von einem Zulieferer kräftig 
finanziell übers Ohr hauen, statt das er mal den Mund aufmachen würde 
und sich was besseres sucht oder sogar sich nicht einfach selbständig 
machen würde und für den hohen Kurs für den ihn seine 2-3 
Zwischenvermittler Zuhälter weiter vermieten, arbeiten würde

ABER: Oh neeeein, da müsste man ja mit dem Kunden für kommunizieren 
können ...

von Konrad (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Ganz im Gegenteil, es geht mehr um übertriebene Selbstdarstellung der
> Vertriebler auf Facebook, Linkdin usw. und um Wunschvorstellung dass
> Vertriebler nicht weniger weiß als ein Ingenier. Ingenieure haben solche
> Darstellungen nicht nötig

Genau so ist es. Diejenigen, die viel Wirbel um sich machen 
(übertriebene Selbstdarstellung), sind meistens genau die Leute, die 
nichts auf der Pfanne haben und davon abzulenken versuchen. Das sind 
typischerweise Vertiebler und BWLer, außer als Schaumschläger und 
Blender viel heiße Luft zu produzieren kommt da meist nicht viel. Aber 
jeder hat halt so sein Talent. Die einen reden nur davon, die anderen 
haben das Know-how und machen es.

von System erkennen (Gast)


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Konrad schrieb:
> rbel um sich machen
> (übertriebene Selbstdarstellung), sind meistens genau die Leute, die
> nichts auf der Pfanne haben und davon abzulenken versuchen. Das sind
> typischerweise Vertiebler und BWLer, außer als Schaumschläger und
> Blender viel heiße Luft zu produzieren kommt da meist nicht viel. Aber
> jeder hat halt so sein Talent. Die einen reden nur davon, die anderen
> haben das Know-how und machen es.

der Vertriebler soll ja gut darin sein, Dinge gut zu verkaufen und 
vielleicht noch in ein etwas besseres Licht zu stellen. Das ist sein 
Job, von dem her ist es doch super, wenn er das auch bei sich selbst 
schafft. Manchem Entwickler würde das auch mal ganz gut tun beruflich. 
Es sind jedenfalls nicht die "Schaumschläger" wie sie hier genannt 
werden, die über Leiharbeit, schlechte Jobchancen und 
sinkende-stagnierende Gehälter berichten.

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