Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Hilfe bei AVR-Wahl


von Jens Dürrholz (Gast)


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Hallo zusammen, als Einsteiger ist man oft erschlagen vom Angebot an
AVR's. Es geht mir um ein Projekt, bei dem ich viel über den MegaAVR
lernen kann. Dazu wollte ich mich schrittweise einarbeiten (auf
Lochrasterbasis) angefangen mit Lauflicht... LCD-Display... Tastatur...
Daten aufnehmen und in Eprom... auslesen des Eproms über die serielle
Schnittstelle... Schrittmotoren ansteuern... (so in etwa ist mein
Plan).
Weil (aus Erfahrung) ich nicht zum falschen Chip greifen möchte, bei
dem ich dann beim 3. Vorhaben hängen bleibe und neu bestellen muss
suche ich einen Chip der mir so viele Möglichkeiten wie möglich bietet
und lötbar (DIL,DIP) ist. Beim Durchlesen der Konfigurationen fiel mir
der ATMEGA 168 und 169 als geeignet auf. Wie steht es mit anderen
Typen? Hat jemand Hinweise für mich?

von Malte _. (malte) Benutzerseite


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Also der ATMEGA168 wäre nett. Hab gesehen dass es den endlich auch bei
Reichelt gibt. :-)
Aber für den Anfang reicht ein Controller mit 8KB Flash locker z.B.
ATMEGA8.  Oder ein ATMEGA16 wenns ein paar mehr Pins sein dürfen.
Wenn du anfängst dich ernsthaft mit Mikrocontrollern zu beschäftigen,
werden daraus eh mit der Zeit ganz viele, für jedes Projekt ein anderer
je nach Anforderung...
Den ATMEGA 169 gibt es nicht im DIL Gehäuse.

Viel Spaß

von Rolf Magnus (Gast)


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> Hallo zusammen, als Einsteiger ist man oft erschlagen vom Angebot
> an AVR's.

Ging mir auch so. Aber mit der Zeit bekommt man einen ganz guten
Überblick.

> Weil (aus Erfahrung) ich nicht zum falschen Chip greifen möchte,
> bei dem ich dann beim 3. Vorhaben hängen bleibe und neu bestellen
> muss suche ich einen Chip der mir so viele Möglichkeiten wie
> möglich bietetund lötbar (DIL,DIP) ist. Beim Durchlesen der
> Konfigurationen fiel mir der ATMEGA 168 und 169 als geeignet auf.

Den 169 gibt's aber nur in SMD.

 > Wie steht es mit anderen Typen? Hat jemand Hinweise für mich?

Der ATmega8535 ist auch nicht schlecht. Den gibt's nicht nur in DIL,
sondern auch im kleineren PLCC, für das es auch Sockel mit
2,54mm-Raster gibt. Hat weniger RAM und Flash, dafür mehr I/O als der
Mega168.
Den Mega32 gibt's auch noch in DIP. Der hat dann jede Menge Speicher.
Aber ich hab die Erfahrung gemacht, daß der Code recht kompakt ist und
man oft gar nicht so viel Flash braucht, solange man keine großen
Tabellen speichern will.

Zum weiteren Vergleichen empfehle ich:
http://www.avrfreaks.org/index.php?module=FreaksDevices&func=devCompare

Eine weitere Alternative könnte ein kleines Modul sein, wo der
Controller als SMD-Version schon inklusive Quarz fertig verlötet ist,
und das man dann auf seine Platine aufstecken kann.

von Jens D. (Gast)


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Hallo,
Ich kann nur aus Erfahrung sprechen..
Angefangen habe ich mit einem Mega8 und in ASM die ersten kleinen
Schritte gemacht.
Welche ich nicht mehr nehmen würde sind die AT90SXXX, diese sind zum
teil schon abgekündigt.
Wenn du schon bestellst schau evtl mal bei Ebay, da gibt es oft 5 Mega8
fuer 10EUR oder bestell dir 3 Mega8 und 2 Mega 16 / 32..
Bist du schon beim bestellen vergiss nicht die Quarze 4  8  12 /
16MHz zB. und den Uhrenquarz.
Als Programmiergerät kann ich den AVR ISP Empfehlen (wenn du dir kein
SRK500 kaufen möchtest) oder das Myevertool mit JTAG

Gruss Jens

von Jadeclaw (Gast)


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Und darauf achten, das der gewählte Controllertyp SRAM besitzt.
(Spalte SRAM,B in der AVRFreaks-Liste)
Die Programmierung wird dadurch sehr viel flexibler und der Code
merklich kompakter.
Ansonsten zum Einstieg gut geeignet sind der ATMega8 und 16.
Ziemlich komplett in der Ausstattung und im DIL-Gehäuse zu haben -->
Steckbrett und Lochrastertauglich.

Gruss
Jadeclaw

von cazy horse (Gast)


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"Hallo zusammen, als Einsteiger ist man oft erschlagen vom Angebot an
AVR's."

Dann geh mal zu Microchip und lass die eine Übersicht über alle PICs
zeigen...
Dann wirst du finden, dass Atmel in der Beziehung sehr sehr
übersichtlich ist :-)

von Hannes L. (hannes)


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Nunja, mit nur einem AVR-Typ kommt man nicht weit. Die
"Eierlegendewollmilchsau" gibt es nicht.
Bei den Preisen der AVRs ist das aber auch kein Problem.

Da du an serielle Verbindung zum PC denkst, solltest du keine Quarze
mit "glatten" Frequenzen nehmen, sondern Baudratenquarze. Schau dir
mal in den Datenblättern der AVRs das Kapitel zur U(S)ART an, besonders
die Tabellen für die Baudraten, dann weißt du was ich meine. Für
Experimente ohne A(S)ART reicht meist der bei den Megas und Tinys
vorhandene interne RC-Oszillator.
Ein gutes und preiswertes Angebot von Baudratenquarzen, AVRs und
anderem Zubehör findet man z.B. bei CSD. Dort sind bei kleinen
Aufträgen auch die Versandkosten human.

Für erste Experimente mit Registern, Timer, Interrupt und I/O empfiehlt
sich der Tiny15 (DIL8, ADC, 2 Timer...). Dann sind Tiny2313, Mega8,
Mega8535 (Mega16/Mega32) eine gute Wahl. Von der Achter-Reihe (Mega
48/88/168) halte ich nicht allzuviel, da wurde bei der Adressverteilung
der I/O-Register allerhand Murks verzapft.

Nicht vergessen, mit Lochraster und AVR ist es nicht getan. Man
benötigt auch noch ein ISP-Adapter als Programmiergerät. Da gab es
bisher auch viele Probleme, wie man hier im Forum nachlesen kann.

Beim Bestellen bitte unbedingt 'n Pack Keramik-Kondensatoren 100nF mit
bestellen, die braucht man als Abblock-Kondensator immer wieder. Beim
Experimentieren sind Spannungsregler 78L05 recht brauchbar, um den AVR
vor Überlast und Zerstörung zu schützen. Der Anschluss an das
PC-Netzteil ist die schlechteste Lösung.

...

von Jens Dürrholz (Gast)


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Erst einmal vielen Dank!!! Ich werde wohl zum ATmega16 greifen, da habe
ich ein paar günstige (im Vergleich zu Reichelt) gesehen.

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