Mir hat es heute meinen PC komplett zerlegt, alles war hinüber: MB, Festplatten, DVD-Laufwerk ... schuld war das Netzteil. Eine Spannungsmessung auf der 12V-Schiene ergab satte 34 Volt, auf der 5V-Schiene noch 14,3 Volt, belastbar mit mehreren Ampere (gemessen mit einer Scheinwerfer-Birne für's Auto). Wie kann so etwas sein, da ist wohl die Spannungsregelung komplett den Jordan runter gegangen. In Netzteil entstanden dann sehr schnell Rauchschwaden, mehrere Widerstände, Elkos und 2 IC's sind geplatzt.
wolfie schrieb: > schuld war das Netzteil Wäre zwar nur Statistik, aber könntest du den Hersteller nennen? Um deine Frage zu beantworten, könnte man anfangen zu recherchieren, welche Bauteile für die Disziplinierung der Ausgangsspannungen verantwortlich sind. Aber das würde wohl auch nur in statistischen Sphären enden, da es bereits passiert ist und eine Untersuchung der relevanten Bauteile nicht mehr möglich ist.
Mach einen Henkel dran. Der PC ist zu 99% Schrott. Ungünstig wäre, wenn eine angeschlossene Backup-HD auch an Überspannung gestorben ist. Solche Überspannungen sind möglich, wenn z.B. die Reglung sich irrt und zu viel nachregelt. Früher hatten ordentliche Netzteile hinten eine Crowbar, die bei gefährlicher Überspannung den Ausgang kurzschloss und die Sicherung auslöste. Bei PC-Netzteilen mit vielen Ausgangsspannungen ist das zu aufwändig. https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/crowbar.htm
oszi40 schrieb: > Bei PC-Netzteilen mit vielen Ausgangsspannungen ist das zu > aufwändig. Und zu Teuer. Oft sind die dinger (Auch die teuren) sehr sparsam aufgebaut.
oszi40 schrieb: > Früher hatten ordentliche Netzteile hinten eine Crowbar, die bei > gefährlicher Überspannung den Ausgang kurzschloss und die Sicherung > auslöste. Hat wohl auch was mit den Ausfallszenarien und deren Wahrscheinlichkeit zu tun. Diese früheren Netzteile waren oft Linearnetzteile und deren typisches Aufallszenario ist der verreckte Längstransistor, mit hoher Ausgangsspannung als Folge. Schaltnetzteile verrecken hingegen meistens harmlos auf der Primärseite. > Bei PC-Netzteilen mit vielen Ausgangsspannungen ist das zu > aufwändig. Eigentlich nicht. Crowbar auf 12V und sämtliche anderen Spannungen sind auch weg. Die sind ja nicht unabhängig.
Trotzdem, kannst du mal reinschauen, ob es die Standardausführung mit den zwei Transistoren auf der Primärseite ist, oder ob da nur ein FET ist. Ich tippe mal auf letzteres.
michael_ schrieb: > Trotzdem, kannst du mal reinschauen, ob es die Standardausführung mit > den zwei Transistoren auf der Primärseite ist, oder ob da nur ein FET > ist. Ich tippe mal auf letzteres. Da hinten noch was rauskommt sind die Schalter auf der Primärseite ok.
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A. K. schrieb: > Schaltnetzteile verrecken hingegen meistens > harmlos auf der Primärseite. Das hat wolfies Netzteil nicht gewußt ;)
Freitag schrieb: > Das hat wolfies Netzteil nicht gewußt ;) Doch. Aber das war eines, das schon aus Prinzip anders handelt, als es soll. Möglicherweise in der Pubertät.
A. K. schrieb: > Eigentlich nicht. Crowbar auf 12V und sämtliche anderen Spannungen sind > auch weg. Die sind ja nicht unabhängig. Genau da ist der wunde Punkt! Wenn die Regelspannung aus der Summe der Ausgangsspannungen hinten nur über ein paar Widerstände zusammengeführt wurde, verschiebt sich dann die Gesamtspannung wenn EINE der Ausgangsspannungen unplanmäßig belastet wird. Also wenn z.B. die 12V in den Keller gehen, könnten die 5V gleichzeitig mit nachgeregelt werden und damit steigen solange es möglich ist!
oszi40 schrieb: > den Keller gehen, könnten die 5V gleichzeitig mit nachgeregelt werden > und damit steigen solange es möglich ist! Yep. Aber hier gehen ja alle hoch. Und m.W. haben aktuelle Netzteile schon eine Spannungsüberwachung. Aber die sitzt sekundär und kann auch nur hoffen, das jemand auf sie hört. Der beschriebene Effekt führte dazu, dass ich bei einem früheren Rechner trotz ungeregelter Lüfter die Rechenlast hören konnte, weil ein vorderer gedrosselter Gehäuselüfter sehr empfindlich auf Schwankungen auf 12V reagierte. Und die 12V gingen einige Zehntel hoch wenn die damals von 5V gespeiste CPU auf Vollgas lief.
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A. K. schrieb: > Aber hier gehen ja alle hoch. Stimmt. Mein Last-Beitrag bezog sich auf den Fall 12V wenn Deine Crowbar kurzgeschlossen hätte. HIER ist vermutlich die Reglung ausgefallen. Das Ende vom Lied war, daß nachgeregelt wurde bis zum bitteren Ende. Kaputter Optokoppler od. ein Widerstand in der Nähe scheint die Katastrophe ausgelöst zu haben? Diese Forschung ist aber relativ sinnlos, da kaum noch das Gehäuse brauchbar sein wird.
oszi40 schrieb: > Stimmt. Mein Last-Beitrag bezog sich auf den Fall 12V wenn Deine Crowbar > kurzgeschlossen hätte. Und was passiert dann? Liefert der Trafo auf den anderen Wicklungen wirklich genug Volt ab, um Schaden anzurichten, wenn die leistungsmässig mit Abstand dominante Wicklung kurzgeschlossen ist?
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Es könnTE natürlich auch sein, daß einer an dem kleinen roten Schalterchen 230-110V herumgespielt hat (falls es noch kein Mehrbereichsnetzteil ist). Dann ist auch ein hörbarer Knall und andere lustige Sachen möglich.
Auf alle Fälle ist auch der zulässige Strom hochgegangen. Deshalb meine Frage nach dem Konzept. Die klassische Schaltung mit den zwei Transistoren hat mehrere Schutzschaltungen gegen Überstrom und Überspannung.
A. K. schrieb: > Und was passiert dann? Liefert der Trafo auf den anderen Wicklungen > wirklich genug Volt ab, um Schaden anzurichten, wenn die leistungsmässig > mit Abstand dominante Wicklung kurzgeschlossen ist? Mit Crowbars hatte ich schon tolle Erlebnisse und fliegende Thyristoren bevor die Sicherung kam. Für jedes Netzteil würde ich hier auf Grund des verschieden Aufbaus meine Hand nicht ins Feuer legen. WELCHE Sicherung sollte Deine Crowbar überhaupt auslösen? Die 12V kurzschließen garantiert ja noch nicht daß der Überstromsensor des Schaltreglers richtig eingestellt ist und sofort abregelt. Bis eine Sicherung vorn am Gleichrichter kommt, wird noch etwas Rauch nötig sein.
Mein Beileid. Hatte ich vor einigen Jahren kurz hintereinander mit 2 Netzteilen der Weltfirma Seasonic. Bei beiden Netzteilen hatte der Standby Trafo Windungsschluss auf der Primärseite und der TOP247 (oder so) hat davon nichts mitgekriegt, da sich die Chinesen eine Regelung gespart haben und sich auf das Windungsverhältnis des Trafos verliessen. Resultat waren 15V auf der 5V Standby Schiene, die das MB gehimmelt haben - in dem Fall hatten allerdings wenigstens HDD, DVD usw. überlebt. Tastaturen und der Rast auf den 5V Stby waren natürlich kaputt.
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Das war ein bequiet, ca 2-3 J alt, 500 Watt. Gestern beim Wertstoffhof entsorgt, die Elkos haben eine ziemliche Sauerei veranstaltet, da konnte man nichts mehr ausbauen. Ich habe mich mal über Netzteile eingelesen, da war wohl die Rückkoppelung der Regelung hin. Am Montag kommt wohl das neue :)
Hallo wolfie Ggf. kannst du deine Daten aber noch retten. Einige PC-Komponenten (Festplatten) haben eigene Spannungsschutzmechanismen. Vermutlich in Form einer Diode die jetzt dauerhaft auf Kurzschluss steht um die Elektronik dahinter zu schuetzen. Wenn du diese Diode tauschst oder zumindest ausbaust (Achtung, dann aber kein Ueberspannungsschutz mehr in Zukunft!) duerfte die Platte wieder anlaufen. MfG
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Stephan B. schrieb: > Wenn du diese Diode tauschst oder zumindest ausbaust (Achtung, dann aber > kein Ueberspannungsschutz mehr in Zukunft!) duerfte die Platte wieder > anlaufen. Mit der Vorhersage wär ich vorsichtig. Ein 500W PC-Netzteil mit defekter Abschaltung hat mehr Schmackes dahinter als das übliche 19V Laptop-Teil.
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A. K. schrieb: > Mit der Vorhersage wär ich vorsichtig. Ich mein ja auch nur, das es einen Versuch wert waere. Ein Funken Hoffnung sozusagen. MfG
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wolfie schrieb: > Das war ein bequiet, ca 2-3 J alt, 500 Watt. Ich habe auch keine guten Erfahrungen mit Netzteilen dieser Firma: Viel Schrott für viel Geld. Die Dinger waren mit Heißkleber vollgeschüttet, so daß die Bauelemente ihre Wärme nicht losbekamen. Der Aufbau ist sehr wartungs- und reparaturunfreundlich. MfG Paul
> Ggf. kannst du deine Daten aber noch retten. > Einige PC-Komponenten (Festplatten) haben eigene > Spannungsschutzmechanismen. Danke für Euer Mitgefühl und Tipps. 1. Habe ich ein Backup meiner Daten, mache ich (fast) jeden Tag, ich bin selbständig, da wäre ein Datenverlust eine Katastrophe. 2. War bei beiden HDDs tatsächlich nur die Schutzdiode hin, die gingen danach wieder ohne Fehler, neue sind in der Bestellung natürlich drin.
wolfie schrieb: > Wie kann so etwas sein, da ist wohl die Spannungsregelung komplett den > Jordan runter gegangen. In Netzteil entstanden dann sehr schnell > Rauchschwaden, mehrere Widerstände, Elkos und 2 IC's sind geplatzt. Da muss nur im Feedback-Spannungsteiler der obere Widerstand aufmachen. Habe ich schon oft erlebt bei Netzteilen, die ein Poti zur Feinjustage der Ausgangsspannung haben. Schleifer hebt ab, Null Volt am Feedback, PWM-Regler dreht Spannung auf Anschlag. Den Fehler erkennt man am rhythmischen "zing-zing-zing", wenn die Crowbar zuschlägt, dem Regler den Saft abdreht, und dieser dann neu anläuft. Aber eben diese Schutzschaltung scheint man bei Dir ja eingespart zu haben...
soul eye schrieb: > Den Fehler erkennt man am rhythmischen "zing-zing-zing", wenn die > Crowbar zuschlägt, dem Regler den Saft abdreht, und dieser dann neu > anläuft. Aber eben diese Schutzschaltung scheint man bei Dir ja > eingespart zu haben... Das Ding heisst immerhin "be quiet". Wo käme man hin, wenn man permanent einen solchen Radau produzierte? ;-) Denke aber nicht, dass da sonst eine Crowbar drin steckt. Eher sowas wie hier, eine Crowbar gibts da nur im Standby-Zweig: http://www.smpspowersupply.com/atx-power-supply.html
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