Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Selbstverlaufende Zement-Ausgleichsmasse herstellen


von Helge A. (besupreme)


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Folgendes Problem:

Zimmer, EG, mit gebrochenem und teilweise eingesunkenem Boden. Darunter 
Fels-Irgendwas mit spitzen Steinen, irgendein Spezialist hat damals 
Bitumenbahnen und Filz draufgelegt. Irgendwann ist der Estrich auf die 
Idee gekommen, sich langsam aufzulösen (kein Wunder bei dem 
Zementanteil) und einzusinken.

Alle fehlerhaften Stellen sind jetzt neu verfüllt mit Schnellestrich, 
Körnung 2-8. Das ist auch schon ausgehärtet, und ich hab ne Betonlunge 
:) Allerdings ist der gesamte Boden uneben, wahrscheinlich schon immer. 
Jedenfalls hab ich gesagt bekommen "In das Zimmer ging schon immer nur 
Teppich".. ich möchte aber gern was Staubmilbenfreies. Auszugleichen 
sind 0-12mm. Höher geht nit, dann muß die Tür kürzer ;)

Ein Bekannter aus dem Bauhandel sagte mir was von Ausgleichsmasse auf 
Zementbasis selber herstellen, ginge ganz einfach. Ich bräuchte 2-3 Sack 
Zement dafür. Jetzt sind die da, 3 Sack Portlandzement II/AL 42,5, und 
der Mensch ist im Urlaub verschwunden.. :/ Mir rennt die Zeit weg und 
die Hütte ist Baustelle. Stundenlanges Suchen in diversen Webseiten 
ergeben 1001 Ideen und Geht-nicht'se. Geht oder geht nicht? 
Experimentieren?

: Gesperrt durch Moderator
von Dario B. (Gast)


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die variante für die ganz harten: plan fräsen oder schleifen

-> http://www.mietverbund.com/de/mieten/gruppen/108436.betonfraesen.html

von Helge A. (besupreme)


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Hatte ich dran gedacht, soll aber einem Ritt auf einem wilden Bullen 
ähnlich sein..?

von Andreas (Gast)


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Morgen,

das mit dem Zement würde ich lassen. Bei der Stärke von 0-12mm wird Dir 
der Zement wieder brechen und außerdem hast Du bei Zement oder Estrich 
(was ja auch aus Zement und Kies mit einer sehr feinen Körnung besteht) 
immer wieder eine starken Abrieb zu kämpfen, was zur Folge hat, daß Du 
immer und überall mit dem feinen Zementstaub leben mußt und damit hast 
Du auch nichts gewonnen.

Im Baumarkt gibt es eine spezielle Fußbodenausgleichsmasse, die leider 
erheblich teurer als Zement ist. Hat aber den Vorteil, daß sie kaum 
Abrieb hat und in den Stärken, die Du benötigst, auch stabil ist. Dem 
Pulver sind kleine Kunststoff Fasern beigemischt, die u.a. für die 
nötige Stabilität bei dünnen Schichten sorgen.

Fazit: Laß am besten die Finger vom Zement, sonst mußt Du doppelt 
arbeiten.

P.S. In dem richtigen Forum, was mit Bauen im Haus zu tun hat, wirst Du 
sicherlich auch bessere Chancen auf erfahrende Aussagen haben.

von Parktikus (Gast)


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Hallo

so eine Fräse muss man aber auch anwenden können.
Irgendwie sehe ich die Gefahr das man sich sehr schnell Wellen in den 
Boden einfräst, oder sind moderne Fräsen so ausgestattet das sie durch 
irgendeine Automatik automatisch die Höhe und die Ebene Längs und Quer 
einhalten ?

Die Frage ist nicht ironisch gemeint (!) denn ich als Nichtprofi im 
Beton -Estrich usw. Bereich musste feststelle das ein wirklich ebener 
Boden sehr schwer herstellbar ist.
Fließestrich, Bodenausgleichsmasse und ähnliches ist leider dann doch 
nicht so problemfrei wie es versprochen wird , zumindest der welcher 
ohne große Maschinen in schon bestehenden und bewohnten EFH und 
Wohnungen typischer Weise verwendet wird.

Praktikus

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> "In das Zimmer ging schon immer nur Teppich".. ich möchte aber gern was
> Staubmilbenfreies. Auszugleichen sind 0-12mm. Höher geht nit, dann muß
> die Tür kürzer ;)

Ja, und? Du willst ja wohl keinen nackten Estrich in diesem Raum haben, 
sondern noch irgendwas draufpacken, also werden die 0-12mm eh' nicht 
ausreichen. Oder hast Du die Stärke Deines Aufbaus (Laminat, Parkett 
etc.) bereits abgezogen?

Sofern man oben was stabiles draufpackt (z.B. Verlegeplatten als 
Unterbau einer Fertigparkett-/Laminatkonstruktion), kann man auch mit 
trockenen Mitteln arbeiten. Ich habe in einer ehemaligen Küche, die 
wegen eines Betonsockels einer abgebrochenen Kochmaschine 
Niveauunterschiede von bis zu 6cm hatte, einen Fertigparkettboden 
verlegt. Als Ausgleichsmaterial verwendete ich mit Bitumen benetzte 
Hanfschäben*, darauf kam eine Lage Wellpappe, darauf die Verlegeplatten, 
darauf eine Trittschalldämmungsfolie und darauf das Fertigparkett. 
Funktioniert gut, das Ausbringen der Hanfschäben in konstanter 
Packungsdichte erfordert allerdings etwas Übung (ich hab's deshalb 
zweimal gemacht, grr.).

Vorher hatten "meine" Handwerker, die den Raum renoviert haben, was von 
Fließestrich gemurmelt, ein paar Säcke verballert ... und die 6cm 
Höhenunterschied waren das Resultat. Davor wars wohl noch schlimmer. 
Allerdingt wiegt eine im Schnitt 3cm dicke Betonplatte auch einiges, was 
man auch statisch berücksichtigen muss, wenn man den Raum noch 
anderweitig nutzen will ... insofern gefiel mir die Schäbenmethode.

Naja, und so 'ne bekloppte Tür kann man auch absägen. Aushängen, auf 
zwei Böcke legen, Schiene drauf, Kreissäge an und ... hoffen, daß keine 
Nägel drinsind, wenn's 'ne alte Tür ist.

*) Geschredderte Pflanzenstengel.

von Helge A. (besupreme)


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Ich hab schon einen Fußbodenbelag bis zu 6mm einberechnet. Damit bin ich 
dann auf der Höhe vom Flur. Es soll ein halbwegs kostengünstiger, 
dauerhafter und einfach zu reinigender Belag drauf. Dafür sollen die 
bösesten Unebenheiten ausgeglichen werden. Die sind hauptsächlich (aber 
nit nur) an der Stelle, wo ein Schrank hin soll. Gleichzeitig erspare 
ich mir mit so einem Belag irgendwelchen Staubabrieb im Raum, den gabs 
mit Teppich vorher immer.

Aussagen diverser Verkäufer: Fertige Ausgleichsmassen aus dem Baumarkt 
erfordern eine Mindestschichtdicke von 4mm, sonst gibts Buckel und 
vorstehende Krümel. Angleichen an die Raummitte (eben) wird damit 
schwer.

Das Gewicht des Bodens ist hier ausnahmsweise nebensächlich, direkt 
drunter ist Felsgrund.

Ich hab mich einen Tag durch viele Bauforen durchgekämpft. Fazit: Da 
weiß jeder alles.. ;) Einzige durchgängige Warnung: Abfräsen hat keiner 
gescheit hinbekommen.

von MaWin (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ja, und? Du willst ja wohl keinen nackten Estrich in diesem Raum haben

Wie wäre es mit edlem Terazzo? Ist eine Deko-Zementschicht die dann 
plangeschliffen wird. 7mm reichen der.

von Franz B. (rcs)


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Ein ähnliches Problem hatte ich hier in meinem Schwimmbad,
welches ich zur Wohnung umbaue.

Laufen deine 0-12mm (Welch ein unglückliches Scheißmaß..) von einer Ecke 
zur anderen oder sind die buckelig?

Zur Ausgleichung kleinerer Stellen hatte ich hochvergüteten 
Fliesenkleber verstrichen. Da komme ich so auf 2-3mm, was für Laminat 
etc. ausreichend ist.

Wie gross ist der Raum eigentlich?

von Helge A. (besupreme)


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3,1 x 4,1m. In der Raummitte eben bis auf das eingebrochene Stück. Zur 
Tür hin um ca. 6mm etwas abfallend, eine andere Ecke 12mm tiefer als die 
Raummitte.

Kaufe einen Fußbodenbelag mit 3,1m oder 4,1m Breite.. *gg

Den Hinweis auf Fliesenkleber hatte ich auch schon irgendwo gelesen. 
Verläuft der?

: Bearbeitet durch User
von Franzose (Gast)


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Wenn Du Ausgleichsmasse benutzt, spar nicht an der falschen Stelle und 
benutze eine passende Grundierung.
Sonst saugt dir der Untergrund das Wasser aus der Masse bevor diese 
richtig verlaufen ist.
Und bereite gleich mehrere Eimer auf einmal zu. Das muß sowieso ein paar 
Minuten stehen damit die beim Mischen entstandenen Lufteinschlüsse 
entweichen können.

von Franz B. (rcs)


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Helge A. schrieb:
> 3,1 x 4,1m. In der Raummitte eben bis auf das eingebrochene Stück. Zur
> Tür hin um ca. 6mm etwas abfallend, eine andere Ecke 12mm tiefer als die
> Raummitte.

Ok, die 6mm zur Tür hin sind Begangsspuren, völlig normal. Wenn Du das 
eingebrochene Stück in der Mitte abziehst und von dort nivellierst, hast 
ja einen guten Bezug zum Rest. Die 12 mm in der Ecke würde ich giessen, 
vorher grundieren! Zu den Wänden hin entkoppeln.

Die 6mm zur Tür hin einfach mit dem Fliesenkleber abspachteln. Es gibt 
0-12mm hochflexibelen Fliesenkleber. Auch hier ordentlich grundieren und 
den Kleber sämig ansetzten. Kleber nicht giessen! Das überlebt er nicht 
und bindet sich tot.

Zu guter Letzt noch mal schleifen, um Nasen und Pickelchen 
wegzubekommen.
Danach zum staubbinden und als Sperre einen Betonnitrolack verstreichen.
So "pumpst" Du dir keinen Staub unter dem Belag hervor.

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Ausgleichsmassen brauchen eine Mindestdicke von ein paar mm. Wenn es 
nur kleine Bereiche sind die höher sind, müsste man da ggf. Abschleifen 
/ Stemmen, oder einen dünneren Fußbodenbelag wählen. Terroazo wäre ggf. 
eine Möglichkeit - dürfte aber etwas für einen Profi sein, denn das 
Schleifen ist aufwändig, und man sieht auch einen ungleichen Aufbau.

Ausgleichsmasse wird eher nicht auf Zementbasis sein, denn der wird beim 
Aushärten schwinden und reißen, wenn man es so dünnflüssig anrührt dass 
es fließen kann. Mit dem Zement wird man also nicht viel anfangen 
können, höchstens noch mit dünnem Estrich die großen Vertiefungen 
verkleinern. 3 Sack Zement sind ja auch kein Wert. Fließenkleber darf 
man in der Regel auch nicht so flüssig anrühren dass er fließt, den 
müsste man verstreichen oder abziehen.

von Helge A. (besupreme)


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Ich hatte heut mittag unerwartet Hilfe bekommen. Bauarbeiter Senior kam 
mit Lehrling an: "Ich zeig dir jetzt, wie wir das früher gemacht 
haben.."

Zuerst wurde die gesamte Fläche naß gemacht, mit Zement bestäubt, und 
mit dem Besen behandelt. Dann kam der Ausgleich dran.

Zu dritt bekommt man das ganze grad so in ausreichender Geschwindigkeit 
angemischt und verteilt, daß keine Stöße entstehen. Die beiden haben 
einen angebrochenen Sack "irgendwas" (mit Staubschicht drauf) besorgt, 
sah aus wie winzige Perlen mit Flusen vermischt. Auf dem Sack stand 
handschriftlich "0-0,5 fertig" drauf. Mischung vermute ich ungefähr 
1:1:1 je Zement, Zuschlag, Wasser. Die gesamte Fläche ist behandelt 
worden, an der höchsten Stelle ca. 1mm dick. Ich bin immer nur gerannt 
Wasser holen und hab mich bemüht, nit im Weg zu stehn. Nach weniger als 
2h war alles fertig.

Anweisung vom Senior: Alle paar Stunden kontrollieren, ob sich Risse 
oder Unebenheiten bilden, und diese ausgleichen. Mit etwas Wasser alles 
bestäuben. Ich werd also eine schlaflose Nacht haben. Immerhin ist das 
ganze schon jetzt betretbar, wenn man sehr vorsichtig ist.

Wetter: 10°, hohe Luftfeuchtigkeit. Soll ideal sein.

--

Betonlack ist eine gute Idee, werd ich mir noch besorgen.

von oszi40 (Gast)


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Wenn es in der Mitte schon mal eingebrochen war, wird es wohl in ein 
paar Jahren wieder einbrechen. Also nur Zeit geschunden mit den paar 
Millimetern Auflage. Entweder alles rauskloppen und einige cm Estrich 
mit Drahtmatte oder wie oben beschrieben Zeit schinden mit möglichst 
billger Auflage oder evtl. Trockenestrich wenn die Höhe dazu ausreicht. 
Mehr bei www.bau.net

von Helge A. (besupreme)


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Die eingebrochene Stelle hatte ich ja schon großzügig weggestemmt und 
mit Estrich aufgefüllt. Da war ein Hohlraum drunter.

von Schreiber (Gast)


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Helge A. schrieb:
> Ich hatte heut mittag unerwartet Hilfe bekommen. Bauarbeiter
> Senior kam
> mit Lehrling an: "Ich zeig dir jetzt, wie wir das früher gemacht
> haben.."
Schön dass alte Handwerkskunst noch gepflegt und erhalten wird.

Heutzutage nimmt man dazu ja meist selbstnivelierende Ausgleichsmasse: 
Anrühren, draufgießen, abwarten, fertig.

von Mani W. (e-doc)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> *) Geschredderte Pflanzenstengel.

Selbst erzeugt oder gekauft?

Und, fressen die Mäuse dann das Material bzw. wie lange hält das?

: Bearbeitet durch User
von Schreiber (Gast)


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Mani W. schrieb:
>> *) Geschredderte Pflanzenstengel.
>
> Selbst erzeugt oder gekauft?
>
> Und, fressen die Mäuse dann das Material bzw. wie lange hält das?

Üblicherweise gekauft und meist mit Bitumen imprägniert, gegen 
Feuchtigkeit und hungrige Mäuse.

von Joachim B. (jar)


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Helge A. schrieb:
> Die eingebrochene Stelle hatte ich ja schon großzügig weggestemmt und
> mit Estrich aufgefüllt.

eine gebrochene Estrichplatte an der Flurverengung habe quer über den 
Riss ich mit dem Trennschleifer eingeschlitzt, den Riss mit dem 
Trennschleifer etwas vergrößert, in die Querrillen Stahlnägel eingelegt 
und alles mit 2K Harz vergossen, hält seit Jahren, die Platte wackelt 
nicht mehr.

von oszi40 (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> in die Querrillen Stahlnägel eingelegt
> mit 2K Harz vergossen

Lange Schrauben wären auch ein gut haftender Ersatz für Moniereisen.

von Stephan (Gast)


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feiner Kies mit Harz wird auch für einen Ausgleich genommen.
Gibt es als fertige Gebinde zB. von STO. (Stopox)
Sonst eben doch Ausgleichmasse gießen. zB. von PCI Periplan
Für Beton ist die Dicke unzureichend.

von Udo S. (urschmitt)


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oszi40 schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> in die Querrillen Stahlnägel eingelegt
>> mit 2K Harz vergossen
>
> Lange Schrauben wären auch ein gut haftender Ersatz für Moniereisen.

V4A Gewindestangen :-), oder einfach Baustahlmatten und Stücke 
abschneiden.

von Udo S. (urschmitt)


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MaWin schrieb:
> Wie wäre es mit edlem Terazzo? Ist eine Deko-Zementschicht die dann
> plangeschliffen wird. 7mm reichen der.

Da sagen mir die Merkblätter der Betonhersteller aber was anderes:
Mindestdicke 30mm, bei kugelgestrahltem Untergrund und Haftbrücke in 
Ausnahmen auch mal 20mm.
Siehe z.B.: 
http://www.transportbeton.de/online/download.jsp?idDocument=4657&instance=4

von Joachim B. (jar)


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Udo Schmitt schrieb:
> V4A Gewindestangen :-)

lange Stahnägel lagen aber einfach so im Baumarkt rum und waren 
günstiger

klar wer Reste von Moniermatten oder Eisen hat oder V4A Gewindestangen 
kann diese verwerten.

von oszi40 (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Mindestdicke 30mm,

... und das ist noch geizig. Mein Fliesenleger hat noch ein Glasmatte 
unter die Fliesen gelegt. Diese hat später auch nicht alle 
Spannungsrisse verhindern können.

von Thomas (kosmos)


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Mit feinem Quarzsand anmischen das verläuft besser. Wenns trocken ist 
Tiefengrund drüber und dann staubt da auch nichts mehr.

von Manzula (Gast)


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Erstaunlich, daß das ein so umstrittenes Thema ist. Spätestens, wenn in 
einem Raum zum dritten oder gar vierten Mal Fliesen verlegt werden, 
müßte doch Bodenmaterial entfernt und anschließend nivelliert werden. 
Andernfalls würde der Raum ja immer niedriger werden?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Manzula schrieb:
> Andernfalls würde der Raum ja immer niedriger werden?

Die Aufgabe hat die moderne Architektur schon übernommen, statt 
vernünftiger Raumhöhen von 3.60m werden jetzt Schuhkartons mit unter 
2.50m gebaut. LeCorbusier wollte sogar auf 2.26m herunter, das hat man 
ihm 1957 in Berlin aber nicht durchgehen lassen.

von Harald W. (wilhelms)


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Manzula schrieb:

> Andernfalls würde der Raum ja immer niedriger werden?

Den Raum nimmt man dann als Kinderzimmer. :-)

von Jay (Gast)


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Manzula schrieb:
> Erstaunlich, daß das ein so umstrittenes Thema ist.

Weil man da noch nicht das Richtige gefunden hat, bzw. die Fachleute 
alle Nase lang ihre Meinung ändern. So wurde für unebene Böden in 
Altbauten bis vor einiger Zeit Trockenschüttungen empfohlen. Angeblich 
"macht man das nicht mehr" (Standardspruch vom Handwerkern in allen 
Lebenslagen). "Heute macht man" gebundene Ausgleichsschüttungen. Bis der 
nächste Handwerker kommt und einem erzählt, "nein, heute macht man" 
gebundene Ausgleichsschüttungen erst ab X mm, ansonsten 
Trockenschüttungen.

> Spätestens, wenn in
> einem Raum zum dritten oder gar vierten Mal Fliesen verlegt werden,
> müßte doch Bodenmaterial entfernt und anschließend nivelliert werden.
> Andernfalls würde der Raum ja immer niedriger werden?

Beim TS ging es nicht um Fliesen, sondern um einen auf Fels gebauten 
Raum, in dem offensichtlich diverse Generationen schon alles mögliche 
und unmögliche an Zeug auf den Boden gekippt haben.

Bei Bodenfliesen habe ich schon gesehen, dass die neuen Fliesen einfach 
auf die alten Fliesen geklebt wurden, weil "das macht man heute so". 
Danach ist der Raum etwas niedriger und die Türen passen nicht mehr, 
tja. Spätestens bei der dritten Runde Fliesen sollte man wohl besser 
erst die zweite Schicht abklopfen.

von 0815 (Gast)


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Würde den Estrich mit sehr feinem Sand mit runder Kornstruktur ansetzen. 
Flusssand am Ende eines Flusses hat oft diese Eigenschaften.


Daß dünne Lagen Estrich leicht brechen, ist natürlich ne andere Sache...

von Helge A. (besupreme)


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Gegen das Brechen hatte der Zuschlag des Fachmanns vom Bau so "Fusseln" 
drin. Ist alles erfolgreich erledigt, der Boden ist gut geworden.

Der letzte Tiefschlag war die Verlegeware. 4,05m breit hätte nach 
Ausmessen funktionieren müssen - aber die Außenwand (halt vor ~200 
Jahren aus Felsblöcken zusammengestapelt) war 15cm schief. Mußte ich 
ansetzen. Glück im Unglück: am Ende blieb kaum noch Verschnitt übrig, 
und es hat genau ausgereicht :)

von Marc D. (Gast)


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Hallo,
um auf die Kernfrage des Themenerstellers zurück zukommen.
Kann man Ausgleichsmasse selbst herstellen?

Dazu habe ich mir ein Technisches Datenblatt angeschaut einer solchen 
Masse.

Inhaltsstoffe Ausgleichsmasse  Nivelliermasse  Fließspachtel:
Norm- und Spezialzement, Quarzsand, Kunststoffzusätze, Verlaufmittel, 
Entschäumer.

Da hier gesagt wurde nur Zement bzw, mit leichter Körnung würde abreiben 
und stauben (ja das stimmt, habe eine garage mit einem solchen boden aus 
ziemlich Körnigen Rohbeton) müssen diese oben erwähnten 
Kunststoffzusätze rein.
Hier habe ich an Fliesenkleber gedacht. Dieser alleine mit Wasser 
angemischt würde nicht fließen nach meiner Einschätzung. Daher würde ich 
Zement und Fliesenkleber mischen im Verhältnis 2:1.

Inhaltsstoffe Fliesenkleber / Flexkleber:
Normzement, Quarzsand, calcitische Füllstoffe, Kunststoffzusätze, 
Abbinderegulatoren, Entschäumer.

Wie gesagt aufgrund der Eigenschaft das Fliesenkleber eigentlich cremig 
angemacht wird und auch schnell anzieht würde ich diesen als Zusatz in 
dem Zement geben, damit die Kunststoffzusätze die gewisse flexibilität 
geben können.
Es fehlt soweit nur Verlaufmittel, aber hier könnte man 
Betonverflüssiger einsetzen.

So könnte man mit 2 Sack Zement a 30 kg (ca. 2,50 - 3,00) und einem Sack 
Fliesenkleber 25 kg (ca. 10 Euro, billiger Kleber) Ausgleichsmasse für 
ca. 16 Euro pro 28,33 kg (0,56 Euro / kg) herstellen. Mit 
Betonverflüsiger entsprechend teurer, nur da ich damit noch nie 
gearbeitet habe kann ich mir nicht vorstellen wie viel man da nehmen 
könnte...
Der günstigeste Fließspachtel Sack 30 kg kostet 23,99 Euro (0,80 Euro / 
kg) und den nimmt man wenn es nicht 100% werden muss, weil man danach 
Fliesen legt oder dergleichen, ansonsten wird Nivelliermasse genommen, 
soll wohl noch besser sein.

Ich werde es in meiner Garage ca. 50 m2 ausprobieren. Da kommt bei 3 - 5 
mm schon ne Menge Material zusammen. Die genaue Höhe muss ich noch 
ermitteln.

von oszi40 (Gast)


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1.Ein ganzes Jahr zu spät!
2.Lese ich richtig 3 Säcke f. 50m²?? Die Menge kannst Du ja mit dem 
Kaffeelöffel verteilen?

von Der Andere (Gast)


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Marc D. schrieb:
> Ich werde es in meiner Garage ca. 50 m2 ausprobieren. Da kommt bei 3 - 5
> mm schon ne Menge Material zusammen.

Du willst deine Garage von 50qm wegen 2mm Bodenunebenheit ausgleichen?

Kopfschüttel

von julli (Gast)


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Wir haben ne Wohnung, da sind die Unebenheiten größer als 0..12mm.
(Altbau)
Es wurde jetzt ein Vinylboden reingelegt. Die gibt es in recht schönen 
Holzdielen-Optiken.

google Bildersuche "vinylboden". Vielleicht wäre das was.

von A. H. (ah8)


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Der Thread ist zwar schon über ein Jahr alt, aber beim Lesen blieb mir 
fast die Luft weg. Wir reden hier offenbar nicht über eine Geschossdecke 
oder ähnliches, sondern über einen Fußboden auf gewachsenem oder 
aufgeschüttetem Boden. Der scheint aber weder über die nötige 
Tragfähigkeit (sonst wäre er nicht eingebrochen), noch über eine 
Feuchtigkeitssperrschicht (spätestens nach den Einbrüchen nicht mehr) 
oder eine Wärmedämmung zu verfügen. Ich bin zwar kein Bauingenieur, aber 
ich könnte mir gut vorstellen, dass ein derartiger Aufbau heute nicht 
einmal mehr für einen Stall zulässig wäre, geschweige denn für 
irgendetwas, wo Menschen leben oder arbeiten. Da wird es mit ein 
bisschen Ausgleichsmasse nicht getan sein. Ich würde sagen, der 
„Fußboden“ muss komplett raus. Die Wände sind doch hoffentlich bis zur 
Frosteindringtiefe gegründet, oder? Dann muss auf jeden Fall ein 
entsprechend tragfähiger Untergrund eingebracht werden. Auf eine 
kapillarbrechende Schicht und eine Feuchtigkeitssperre kann bei 
entsprechenden örtlichen Gegebenheiten angeblich auch mal verzichtet 
werden, was hier aber nicht der Fall zu sein scheint, und ohne 
Wärmedämmung dürfte die nächste Blasenentzündung auch vorprogrammiert 
sein (zumindest, wenn man in dem Zimmer wohnen möchte). Alles in allem 
dürfte das einen Aushub von locker einem halben Meter bedeuten, bei 
Außenwänden (siehe die schon erwähnte Frosteindringtiefe) gerne auch 
mehr. Auf ein paar Zentimeter für eine Ausgleichsschicht kommt es da 
wirklich nicht mehr an.

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