Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Vertrauensarbeitszeit out?


von Jörg (Gast)


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Hallo zusammen,

ich wollte man rumfragen, wie verbreitet eigentlich die 
Vertrauensarbeitszeit ist. In meinem Bekanntenkreis bin ich nämlich 
nahezu der einzige, der kein Stundenkonto hat (bin bei einem 
Mittelständler). Und genauso wie meine Kollegen empfinde ich das Modell 
als sehr negativ. Dummerweise überbieten sich die Kollegen regelrecht 
mit Überstunden. Vertraglich müsste jeder nur 37,5h arbeiten. Praktisch 
arbeitet aber keiner unter 40h bis 45h. Immerhin jeden Tag etwa eine 
Stunde, für die man nichts bekommt. Besonders ärgerlich ist es aber 
erst, wenn man mal ein paar Wochen wegen Termindruck 50h arbeiten muss. 
Theoretisch kann man ja all die Überstunden abfeiern, indem man mal 
früher geht, aber praktisch gehe ich einmal 2 Stunden früher dafür, dass 
ich 4 mal 3 Stunden länger da war.

Läuft das Modell in in anderen Firmen anders ab oder ist das normal? 
Sieht jemand auch irgendwelche Vorteile gegenüber der Zeiterfassung mit 
Kernarbeitszeit? Und wie verbreitet seht ihr das Modell? Was schätzt 
ihr, wie viel Prozent so arbeiten?

von Bernhard (Gast)


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Mach dir doch dein eigenes Stundenkonto, indem du deine Kommen- und 
Gehzeiten in eine Excel Datei schreibst und dort aufsummierst.

Ich sehe nur Vorteile bei der Zeiterfassung. Außer man ist Workaholic 
und fühlt sich durch die 10h Tagesarbeitszeitgrenze gegängelt :-)

Die meisten die ich kenne arbeiten mit Zeiterfassung. Ich würde drauf 
bestehen - notfalls eben mit eigener Excelliste.

von Joe S. (bubblejoe)


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Bekommst du Gehalt? Was steht in deinem Vertrag zu Überstunden? Auf 
jeden Fall immer Stundennachweis führen!

Falls du nicht sehr gut verdienst (über Beitragsbemessungsgrenze) steht 
dir Vergütung oder Abfeiern der Mehrarbeit zu (zumindest ab einer 
gewissen Anzahl), außer du bist leitender Angestellter.

von abc.def (Gast)


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Bernhard schrieb:
> notfalls eben mit eigener Excelliste

Formell hilft das, aber nicht wirklich. Ich war mal in einem Betrieb, da 
hat der Chef keine Vorschrift gemacht, aber die Kollegen fingen freitags 
schon so an: Wir sind morgen da. Und Du?
Also, wenn Du nicht mitziehst, bist Du der Depp. In Team-Projekten ist 
Deine SW dann montags umgewurstelt (es muß ja weitergehen).
"Vertrauensarbeitszeit" ist japanischer Stil, für mich mit Familie ein 
echter Nachteil.

von Cyblord -. (cyblord)


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abc.def schrieb:
> Bernhard schrieb:
>> notfalls eben mit eigener Excelliste
>
> Formell hilft das, aber nicht wirklich. Ich war mal in einem Betrieb, da
> hat der Chef keine Vorschrift gemacht, aber die Kollegen fingen freitags
> schon so an: Wir sind morgen da. Und Du?
Antwort: NEIN bin ich blöde oder was?

> Also, wenn Du nicht mitziehst, bist Du der Depp. In Team-Projekten ist
> Deine SW dann montags umgewurstelt (es muß ja weitergehen).

Was habt ihr für eine Definition von Teamarbeit? 5 Hansel wurschelt an 
einer Code-Datei? Also wenn da jemand an meinem Code rumpfuschen würde 
dann würde ich komplett am Rad drehen. Aber Hallo. Danach wärs sein Code 
aber für immer.
nene also Teamarbeit schön und gut, aber jeder hat sein Modul, seine 
Komponenten oder was auch immer. Alles andere ist doch quatsch.

von abc.def (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> Antwort: NEIN bin ich blöde oder was?

"Verantwortung, Projekt ist wichtig, blahblah" Das Interessante machen 
anschließend die Anderen. Ich denke, man kann im Team einiges erreichen, 
aber nicht gegen das Team. Oder man sucht sich ein passendes Team.
Ich habe "meinen Hut genommen" und bin gegangen.

von MirkoB (Gast)


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Bernhard schrieb:
> Die meisten die ich kenne arbeiten mit Zeiterfassung. Ich würde drauf
> bestehen - notfalls eben mit eigener Excelliste.


Ich will nur mal auf §16 ArbZG
http://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/__16.html verweisen:

(2) Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die über die werktägliche 
Arbeitszeit des § 3 Satz 1 hinausgehende Arbeitszeit der Arbeitnehmer 
aufzuzeichnen[...]

...und was steht in §3?

§ 3 Arbeitszeit der Arbeitnehmer
Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht 
überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, 
wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im 
Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.

Anmerkung: Sonnabend gilt als Werktag! = 6*8h = 48h/Woche => 48/5 = 
9h36Min täglich. (weniger als die maximal erlaubten 10h)

37,5h ist natürlich gut: Sind bei 5 Arbeitstagen 7,5h pro Tag... :-/
...und damit theoretisch keine Pflicht zur Zeiterfassung...

Mirko

von Karl (Gast)


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MirkoB schrieb:
> 37,5h ist natürlich gut: Sind bei 5 Arbeitstagen 7,5h pro Tag... :-/
> ...und damit theoretisch keine Pflicht zur Zeiterfassung...

Theoretisch. Und Praktisch muss er alles über 8 h aufzeichnen! Wird 
leider nicht gemacht. Wie sehr die Unternehmen die mangelnde Kontrolle 
der Arbeitszeiten ausnutzen sieht man doch bei der Diskussion über die 
Dokumentationspflicht beim Mindestlohn. Ein Unternehmen, dass zu blöd 
ist die Arbeitszeit seiner Mitarbeiter zu erfassen gehört geschlossen! 
Ein Unternehmen, dass die Arbeitszeit seiner Mitarbeiter nicht 
dokumentiert, um die Zeche zu prellen gehört ebenfalls geschlossen! Was 
die CSU so betreibt ist schon ein Schauerspiel. Ich frage mich ob der 
Bayer tatsächlich so blöd ist, wie sich die CSU präsentiert.

von Usus (Gast)


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MirkoB schrieb:
> § 3 Arbeitszeit der Arbeitnehmer
> Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht
> überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden,
> wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im
> Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.

Ist aber nur theoretisch. In der Praxis kann man das kaum einklagen,
weil es dann heißt: Tschüss, wir können dich als Bremser nicht
gebrauchen. Ein paar Abmahnungen wegen Arbeitsverweigerung und
die Kündigung ist schnell geritzt.
Grund genug, bei einem Jobwechsel den Punkt der Zeiterfassung mal
gründlich auf den Zahn zu fühlen.
Wenn man bei Vertrauensarbeitszeit die Stunden bezahlt haben will,
muss man das notfalls im Streitfall auch beweisen können.
Überstunden können vom Arbeitgeber so oder so gewertet werden.
Einerseits zeugt das von Arbeitseifer, andererseits sind das auch
Zusatzkosten für den AG.

von Jörg (Gast)


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Bernhard schrieb:
> Mach dir doch dein eigenes Stundenkonto, indem du deine Kommen- und
> Gehzeiten in eine Excel Datei schreibst und dort aufsummierst.
Ich hatte bis vor kurzem extra ein Tool installiert, dass meine Stunden 
gezählt hat. Aber das interessiert ja keinen. Und wie schon gesagt 
wurde, kann ich das kaum einklagen. Zum einen bin ich meinen Job dann 
sicher bald los und zum anderen bin ich auch einfach nicht der Typ, der 
wegen sowas rumstreitet.

Joe S. schrieb:
> Bekommst du Gehalt? Was steht in deinem Vertrag zu Überstunden?
Ob ich Gehalt bekomme?? Vertraglich habe ich eine 35h Woche. Es wird 
aber von Überstunden ausgegangen, die mit einer Pauschale vergolten 
werden. Mit der Pauschale komme ich bei meinem Stundenlohn etwa auf die 
erwähnten 37,5h/Woche
"Der Mitarbeiter erhält unter Bezug auf §15.2 Manteltarifvertrag für die 
Beschäftigten der Metallindustrie anstelle der tariflichen Vergütung für 
Mehr- Spät-, Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie Reisezeit eine 
Pauschale von 300,--€ pro Monat (brutto). Die Höhe der oben genannten 
Pauschale kann aus gegebenem Anlass (z.B. Übernahme einer anderen 
Tätigkeit, wesentliche Unterschreitung bzw. Überschreitung der 
vereinbarten Ziele) verändert werden."
Ich könnte im nächsten Mitarbeitergespräch natürlich mal versuch an der 
Prämie etwas zu drehen, aber die Argumentation wird schwierig, da ich 
trotz Überstunden sicher noch eher weniger arbeite als die Kollegen. 
Außerdem geht es mir ja gar nicht um Geld sondern um Freizeit und/oder 
Verwirklichung. Ich bin eben Vertreter der Generation Y...

So wie es klingt, stehen die Chancen ja gut, dass mich bei einem 
Jobwechsel ein besseres Arbeitszeitmodell erwartet. Oder ich warte, bis 
ich mit einem eigenen Unternehmen durchstarte, dann ist es sowieso 
erstmal vorbei mit Freizeit aber ich fühle mich wenigstens von keinem 
ausgebeutet ;)

von Joe S. (bubblejoe)


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Jörg schrieb:
> Ob ich Gehalt bekomme?? Vertraglich habe ich eine 35h Woche. Es wird
> aber von Überstunden ausgegangen, die mit einer Pauschale vergolten
> werden. Mit der Pauschale komme ich bei meinem Stundenlohn etwa auf die
> erwähnten 37,5h/Woche
> "Der Mitarbeiter erhält unter Bezug auf §15.2 Manteltarifvertrag für die
> Beschäftigten der Metallindustrie anstelle der tariflichen Vergütung für
> Mehr- Spät-, Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie Reisezeit eine
> Pauschale von 300,--€ pro Monat (brutto). Die Höhe der oben genannten
> Pauschale kann aus gegebenem Anlass (z.B. Übernahme einer anderen
> Tätigkeit, wesentliche Unterschreitung bzw. Überschreitung der
> vereinbarten Ziele) verändert werden."

Das ist schon nicht rechtens, falls du, wie ich schrieb, nicht sehr gut 
bezahlt wirst (ca. >7000€ brutto / Monat) oder du leitender Angestellter 
bist.

Alle Mehrarbeit einfach mit einer Pauschale abgelten ist rechtens nicht 
zulässig. Da muss dabei stehen, wieviel (10 - 20% der regelmäßigen 
Arbeitszeit gilt noch als angemessen, wobei ich max. 10% zulassen würde, 
also z.B. 10h / Monat). Alles darüber hinaus muss bezahlt werden bzw. 
Freizeitausgleich gewährt werden.

Lasst euch doch bitte nicht immer so verarsc...!

: Bearbeitet durch User
von FelixW (Gast)


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Jörg schrieb:
> Ich bin eben Vertreter der Generation Y...

Dann fange doch an, Verantwortung für Dich zu übernehmen und dafür 
einzustehen. D.h. alles was mit 'die anderen' anfängt ist kein Argument 
für dich.
Wichtig ist, dich und deine Überzeugungen mitzuteilen und auch dahinter 
zu stehen. Erst dann wirst du respektiert.

http://www.zeit.de/2014/10/generation-y-glueck-geld

"Mir ist eine faire Arbeitszeitgestaltung wichtig, deshalb arbeite ich 
nach Arbeitsvertrag."

"Die Firma hat Zeitdruck? Ich bin dabei, bestehe aber auf den faire 
Arbeitszeiten und werde die Mehrarbeit mit freien Tagen ausgleichen."

"Ich gehe nächste Woche schon um 4, weil ich 7h länger gearbeitet habe. 
Gibt es Probleme, die dagegen sprechen?"

PS: Ich kenne bisher nur Gleitzeit mit aufschreiben und freie Tage nach 
Absprache.

Es grüßt ein Y

von genervt (Gast)


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Definition Vertrauensarbeitszeit: Der AG vertraut darauf, dass der AN 
deutlich länger arbeitet, als üblich.

Die einzigen, bei denen Vertrauensarbeitszeit Sinn macht, sind 
Geschäftsführer und Leitende Angestellte, alle anderen werden 
beschissen .

von Gonzo (Gast)


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Ich kenne nur die 35h-Woche, wo jede Zeit über den 7h täglich bis 
maximal 10h minutengenau erfasst wird. Klar, dass immer mal wieder eine 
Überstunde anfällt, wenn viel los ist. Aber das ist kein Problem, dann 
nimmt man eben mal zwischendurch für 7h vom Gleitzeitkonto einen ganzen 
Tag frei. Das ist neben den 30 Tagen Urlaub im Jahr immer wieder eine 
sehr gute Gelegenheit, um z.B. mal ein verlängertes Wochenende 
einzuplanen. Oder Mitten in der Woche frei ist auch ganz nett. ;-)

von D. I. (Gast)


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abc.def schrieb:
> Wir sind morgen da. Und Du?

Ich mach was mit meiner Freundin und genieße meine Freizeit.

abc.def schrieb:
> "Verantwortung, Projekt ist wichtig, blahblah"

Na dafür seid ihr ja da!

Und tschüß.

Sorry Leute, manche verdienen es nicht anders als in den Arsch getreten 
zu werden, bei so einer Jammerlappenmentalität ohne Rückgrat. Als Chef 
würde ich solche Waschlappen auch bluten lassen bis zur bedingungslosen 
Kapitulation.

Bis jetzt lese ich von sowas immer nur hier oder im SPON-Forum, aber im 
direkten Arbeitsumfeld ist mir noch kein solches Gebahren untergekommen. 
Nur die Standardjammerei, dass man mal gejammert hat aber nichts 
ernstzunehmendes.

von Franz Eder (Gast)


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Da kann man wieder den Schulterschluss zur Karriere ziehen...
Wer nicht jede Woche 45h arbeitet für 37,5h oder am Sa. fehlt, der 
könnte ja einen Nachteil haben.

von D. I. (Gast)


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Franz Eder schrieb:
> Da kann man wieder den Schulterschluss zur Karriere ziehen...
> Wer nicht jede Woche 45h arbeitet für 37,5h oder am Sa. fehlt, der
> könnte ja einen Nachteil haben.

Dass man beim jährlichen Mitarbeitergespräch dann um seinen 
Inflationsausgleich gebracht wird? :D
Solche Leute steigen genau an dem Tag in der Karriereleiter nennenswert 
auf, sobald "beste Freunde" bei ihrem heimlichen Schwarm zum Stich 
kommen...

von Gonzo (Gast)


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D. I. schrieb:
> abc.def schrieb:
>> Wir sind morgen da. Und Du?
>
> Ich mach was mit meiner Freundin und genieße meine Freizeit.
>
> abc.def schrieb:
>> "Verantwortung, Projekt ist wichtig, blahblah"
>
> Na dafür seid ihr ja da!
>
> Und tschüß.

So sieht's aus, das ist die richtige Reaktion auf solche dummen Sprüche.
Übrigens schön, dass man nach längerer Zeit hier auch mal wieder was von 
dir liest, D.I.! Du schreibst immer sehr vernünftige Sachen.

von genervt (Gast)


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D. I. schrieb:
> Dass man beim jährlichen Mitarbeitergespräch dann um seinen
> Inflationsausgleich gebracht wird? :D

Das Mitarbeitergespräch lagert man in den Fall an eine "externe Firma" 
aus, mit allen damit verbundenen Konsequenzen. ;)

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Franz Eder schrieb:
> Da kann man wieder den Schulterschluss zur Karriere ziehen...
> Wer nicht jede Woche 45h arbeitet für 37,5h oder am Sa. fehlt, der
> könnte ja einen Nachteil haben.

Dafür gibt es höchstens eine Karriere in den Burnout Kliniken. Lange 
arbeiten gehört zu einer Karriere dazu, NUR lange arbeiten hat noch nie 
jemandem zum Aufstieg verholfen. Das verlieren leider viele aus den 
Augen.

von selber schuld (Gast)


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genervt schrieb:
> Die einzigen, bei denen Vertrauensarbeitszeit Sinn macht, sind
> Geschäftsführer und Leitende Angestellte, alle anderen werden
> beschissen .

richtig, das sagen nämlich sämtliche Untersuchungen zu dem Thema. Bei 
uns gibt es aber Vertrauensarbeitszeit, zum Glück aber auch Home Office. 
Nur manchmal ist Home office im warsten Sinne des Wortes beschissen. Ich 
hatte heute mittag eine Telefonkonferenz die sehr wichtig war, wo 
diverse höhere Führungskräfte dran teilgenommen haben. Während meines 
Redebeitrages in der Telefonkonferenz vom home office aus bekam ich ganz 
schlimme Blähungen. Ich konnte das aber unterdrücken, direkt als ich 
fertig gesprochen hatte, ging ich auf meine Toilette und nahm mein 
schnurloses Telefon mit um weiterhin mit zu hören. In der Eile hatte ich 
aber vergessen es auf stumm zu schalten. Nach meiner Bläh Salve hörte 
ich  teils ein Gelächter, teils extrem mahnende Worte ... ca. 10 Leute 
sassen um eine Telefonspinne in einem Konferenzraum, ca. 10 weitere 
waren an ihren Telefonhöhrern und haben leider alle Klohgeräusche inkl. 
Furzen, kacken, "oh ist das nen dicker flotter Otto"- Gelaber mit 
bekommen ... ich traue mich morgen gar nicht ins Büro ...

von Volker S. (vso)


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Moin,

ein kleines Hinweis bzgl. "Leitende Angestellte": damit ist nicht der 
Teamleiter, Gruppenleiter und i.d.R. auch nicht der Abteilungsleiter 
gemeint. Da gelten schon etwas höhere Anforderungen und die sind auch 
gesetzlich definiert.

von klausi (Gast)


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selber schuld schrieb:
> eine Telefonspinne in einem Konferenzraum, ca. 10 weitere waren an ihren
> Telefonhöhrern und haben leider alle Klohgeräusche inkl. Furzen, kacken,
> "oh ist das nen dicker flotter Otto"- Gelaber mit bekommen ... ich traue
> mich morgen gar nicht ins Büro ...

So ein blöder Fake, so doof kann man gar nicht sein ;-)

Ich habe mal neben ner Skypekonferenz die sehr langweilig war, mir ein 
Video auf P0rnhub reingezogen und dort natürlich nicht auf stumm 
geschaltet, das Gelächter war groß ;-)
Chef meinte nur damit ich keine Schwielen an den Händen bekomme, solle 
ich doch Gleitgel oder Nivea benutzen.

von genervt (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Moin,
>
> ein kleines Hinweis bzgl. "Leitende Angestellte": damit ist nicht der
> Teamleiter, Gruppenleiter und i.d.R. auch nicht der Abteilungsleiter
> gemeint. Da gelten schon etwas höhere Anforderungen und die sind auch
> gesetzlich definiert.

Die entsprechende Klausel im Vertrag lautet dann auf "...stellt seine 
ganze Arbeitskraft in den Dienst des Unternehmens" und somit wäre 
Zeiterfassung überfällig.

Die Details sind hier zu finden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Leitender_Angestellter#Leitender_Angestellter_nach_Betriebsverfassungsgesetz

von D. I. (Gast)


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genervt schrieb:
> D. I. schrieb:
>> Dass man beim jährlichen Mitarbeitergespräch dann um seinen
>> Inflationsausgleich gebracht wird? :D
>
> Das Mitarbeitergespräch lagert man in den Fall an eine "externe Firma"
> aus, mit allen damit verbundenen Konsequenzen. ;)

Du meinst dann beim Jobcenter? Nun ja aber jetzt mal ernsthaft, wofür 
soll man gekickt werden wenn man seinen Vertragssoll abliefert?

Aber mal andersrum gedacht: Will ich wirklich jemanden, der zu allem Ja 
und Amen sagt und sich blindlings über den Tisch ziehen lässt 
irgendwelche Verhandlungs- oder Leitungsaufgaben übertragen?

Ich hab mir nun auch meine ersten Berufssporen verdient und entweder 
habe ich eine absolut Bombenfirma erwischt oder die Wirklichkeit sieht 
doch ein bisschen differenzierter aus im Vergleich zu dem was hier immer 
schwarzgemalert wird. Sicher gibt es bestimmt auch Drecksbuden, aber 
wenn man nur ein bisschen was kann und bissl Rückgrat hat bleibt man 
doch bei so ner Bude nicht sondern sucht sich was neues.

Jedenfalls, gekocht wird hier überall nur mit Wasser...

von genervt (Gast)


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D. I. schrieb:
> Du meinst dann beim Jobcenter? Nun ja aber jetzt mal ernsthaft, wofür
> soll man gekickt werden wenn man seinen Vertragssoll abliefert?

Nö, man bewirbt sich bei einer andern Firma, die hoffentlich bessere 
Vertragskonditionen anbietet.

von D. I. (Gast)


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genervt schrieb:
> D. I. schrieb:
>> Du meinst dann beim Jobcenter? Nun ja aber jetzt mal ernsthaft, wofür
>> soll man gekickt werden wenn man seinen Vertragssoll abliefert?
>
> Nö, man bewirbt sich bei einer andern Firma, die hoffentlich bessere
> Vertragskonditionen anbietet.

Ja klar, so würde ich das zumindest machen, wenns mir in meiner Firma 
nicht taugt und auch keine Aussicht auf Besserung bestünde.

von Usus (Gast)


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Wenn man euch lässt. Über den Lebenslauf/Arbeitszeugnis kann
man euch u.U. schnell die Suppe versalzen. Macht ihr strategisch
eine Lücke wird euch das auch nicht helfen, weil man dann annimmt,
dass ihr was zu verbergen habt. In der hiesigen Arbeits-/Sklavenwelt
kommt nur der voran, der sauber von Arbeitgeber/Sklavenhalter zu
Arbeitgeber/Sklavenhalter weiter gereicht wird. So funktioniert
das.

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