Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Projekt: RFID Türöffner || Verschlüsselung & Einschätzung


von JumpY (Gast)


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Hallo zusammen,
ich interessiere mich selber für eine Türöffnung per RFID, allerdings 
wurde ich jetzt beauftragt so etwas zu entwerfen oder eine passende 
fertige Lösung für jemanden zu finden. Die Lösung ist für ein Privathaus 
in einem ländlichen Gebiet. Türen sind alle mit Motorschlössern 
ausgerüstet.
Die Eckdaten die eingehalten werden müssen sind:

1) Drei Türen üer RFID absichern. Alle Chips bekommen gleiche 
Zugriffsberechtigung.
2) Nach Möglichkeit nur eine Auslese/Verarbeitungseinheit und 3 Antennen 
dorthin (von jeder Tür). Der maximale Leitungsabstand beträgt ungefähr 
12m.
3) Zutrittskontrolle belegbar, also jeder Zutritt soll dokumentiert 
werden.
4) Möglichst hohe Sicherheit, jedoch alles im Verhältnis!
5) Löschung von vorhandenen Chips (Verlust oder Defekt)
6) Implantierbarkeit des Chips

----------------------------

Nun komme ich ins Spiel.. Bislang habe ich mich sonderlich stark mit 
RFID auseinander gesetzt, habe mich aber schon etwas eingelesen und 
werde dies natürlich weiterhin tun. Von diesen ganzen Pollin Bastelkits 
halte ich garnichts, das läuft alles auf billigster Schiene. Wirklich 
brauchbare Systeme sind extrem teuer, da diese auf Anfrage nur für eine 
Tür funktionieren, müsste man davon 3 Stück kaufen, dass sprengt absolut 
den Rahmen. Abgesehen davon müsste man dann alle 3 unabhängig 
voneinander konfigurieren und bei einem neuen Chip wieder an jede Tür 
ran, dass möchte ich also auf keinen Fall.
Eigenbauten sind natürlich auf keinen Fall von der Versicherung 
abgedeckt, jedoch die meisten teuren Systeme ebenfalls nicht, darüber 
ist der Besitzer sich auch im klaren und einverstanden.

Nun kommt ihr bei der Sache ins Spiel: Hat inzwischen jemand so etwas 
funktionierend umgesetzt? Ich habe hier viele Threads dazu gefunden, 
jedoch alles nur auf Readonly Basis und ohne jegliche Verschlüsselungen. 
Einbrecher sind zwar noch nicht ausgerüstet, aber im Prinzip kann jeder 
Heini eine 0815 Karte in einer Minute clonen.
Ich suche also Read/Write Tags, die eine Verschlüsselung vorweisen 
können. Ansonsten bin ich auch gewollt eine "eigene" Verschlüsselung zu 
entwerfen, dafür habe ich mir allerdings noch nicht genug durchgelesen 
was welcher Chip wirklich kann. Aber generell einen festen 
Keybestandteil & einen variablen zu übermitteln, der bei jeder Nutzung 
neu generiert wird, in der Theorie zumindest in meinem Kopf vorhanden. 
Wichtig dabei wäre die oben angesprochene Implantierbarkeit, das ist 
allerdings natürlich der wenigste Teil (2-3 vllt.), der Rest geht über 
Karte oder Schlüsselanhänger.

Über eure Mithilfe oder Informationen zu dem Thema würde ich mich sehr 
freuen, auch gerne Produktbeispiele nahmhafter Hersteller, oder 
zumindest Tags die sich dazu eignen. Und: Nur weil der CCC die 
Verschlüsselungen knackt, kann der Einbrecher aus Fernost das noch lange 
nicht.

PS: Eine Backuplösung bleibt vorhanden, eine Tür ist per Schlüssel zu 
öffnen falls das System abschmiert oder der Strom weg ist.

Gruß

von Jan B. (do9jhb)


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Die mifare classic chips sind beschreibbar und glaube auch per code 
schützbar.

von Chris S. (schris)


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Mifare Classic Crypto is public domain dank eines Bugs/ bzw Dummheit des
Herstellers. Mit 12-20 Responses kann man den Key rekonstruieren.
Es gibt schon eine magic Keykard dank CCC welche recht gut auch gei
Geaendertem Secret Key funktioniert.

von Bernd K. (bmk)


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Zwei derzeit 'unknackbare' Verfahren sind mifare DESFire EV1 und
Legic advant. Fachartikel hierzu:

https://www.pcs.com/uploads/media/RFID-Karten-Hack_Na-und_CD_Sicherheits-Management.pdf

Fragt sich nur, ob man das im Privatbereich wirklich braucht. Selbst bei
den 'knackbaren' wie z.B. mifare classic muss der Täter erstmal in den
Besitz eines Originals zu gelangen, um dann mit hohem Aufwand und
Fachwissen ein Duplikat zu erstellen. Da kann er gleich mit dem Original
'einbrechen'.

von JumpY (Gast)


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Hallo,
danke für die sofortigen Antworten und die Interesse an dem Thread.
Ganz genau, ich sehe die Sicherheit ebenfalls nicht so kritisch wie 
viele andere Leute das sehen. Ein geübter Einbrecher mit Spezialwerkzeug 
knackt die schneller dein Zylinderschloss in der Tür als alles andere.
Die Mifare Classics sind für den Privatgebrauch wohl ebenfalls 
vollkommen ausreichend, andererseits habe ich garkeinen Kostenüberblick 
bei den Sachen.

Hat jemand so etwas schon gekauft, evtl. ja sogar Implantierbare Chips 
und kennt dazu passende Shops? Oder generell Shops die allerlei sowas 
anbieten, bei den Mifare Sachen finde ich keinen einzigen 
Onlinevertrieb, oder ich suche einfach nur an der falschen Stelle.

Brauche ich für Mifare's auch ein besonderes Lesegerät vom Hersteller 
selber? Glaube ja kaum das andere Hard-/Software in der Lage ist mit der 
Verschlüsselung umzugehen, sonst wäre die Angriffsstelle ja relativ 
schnell ersichtlich oder?

Falls jemand noch was dazu hat, oder gerne auch einfach Lesematerial von 
entsprechenden Sachen würde ich mich sehr freuen. Sobald ich anfange zu 
bauen (wenn es denn dazu kommt dank eurer Hilfe), werde ich das ganze 
dokumentieren und auch hier kundtun. Ich denke ich bin nicht der einzige 
der daran Interesse hat.

Gruß

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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JumpY schrieb:
> aber im Prinzip kann jeder
> Heini eine 0815 Karte in einer Minute clonen.

 Ja, nur muß er dazu erst mal mithören oder die Karte klauen.

> Ich suche also Read/Write Tags, die eine Verschlüsselung vorweisen
> können. Ansonsten bin ich auch gewollt eine "eigene" Verschlüsselung zu

 Erstens: Das ist irgendwie "mit Kanonnen auf Spatzen schiessen".

 Zweitens: Verschlüsselung braucht man nur wenn die vorhandenen Daten
 auf der Karte nach außen gesichert geändert werden sollen. Sollte dein
 Heini die Karte klauen, nützt dir die ganze Verschlüsselung nichts, er
 hat ja die Karte, warum sollte er die nochmal clonen ?

 Es gibt sogar billige 125KHz TAGs von TEMIC die sind R/W, wenn du
 unbedingt irgendetwas auf die Karte schreiben willst.
 Also, 3 * R/W Modul und 3 * MEGA88 hinterher sind mehr als genug.
 Das Ganze über LAN oder CAN verbunden, da brauchst du dir über
 Kabellänge keine Sorgen zu machen - 12m Kabel bis zur Antenne sind
 ganz schön viel. Da kann man die richtige Karte als falsche lesen.

 Gesammtkosten für alles unter 100 Euro.

: Bearbeitet durch User
von JumpY (Gast)


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Naja, ich sehe die Gefahr eher nicht darin, dass eine Karte geklaut 
wird, diese könnte ich doch dann vollständig deaktivieren (im 
Heimgebrauch bekommt man das ja noch mit ob eine verloren geht) und 
derjenige kann damit nichtsmehr anfangen, wenn der Zugang dabei gesperrt 
ist.
Das größere Problem soll doch sein (so habe ich das zumindest 
verstanden), dass ein Zugriff von außen mitgelesen wird. Somit hat der 
Angreifer die ID die im Klartext übermittelt wurde (bei billigen 
Karten). Deswegen dachte ich, wenn ich dem jetzt jedes mal einen neuen 
Key aufschreibe & der Angreifer ein Tool deponieren würde und das einen 
Tag später mit nach Hause nimmt um einen Tag zu fälschen, der Key 
nichtmehr gültig ist. Das natürlich nur, wenn in der Zwischenzeit der 
Key nochmal eingelesen wurde und wieder geändert wurde. Somit würde ich 
das Zeitfenster nur so stark verkleinern, dass der Angreifer 
möglicherweise nicht rechtzeitig einen gefakten Chip hat.

Wenn du mir jetzt Tags sagst, die man nur Clonen kann wenn man den Tag 
einmal hat, dann wären mir diese natürlich ausreichend. Ich glaube aber, 
dass ein Angreifer beim Abhören immer daran kommen würde. Der Fall ist 
in diesem Einsatz bei ungefähr Null, aber nicht ausgeschlossen. Wenn ein 
Tag nur ein Bruchteil mehr kostet, dafür aber "Abhörsicher" durch z.B. 
immer neuen Key ist, dann würde ich diese Variante vorziehen. Du 
scheinst dich mit dem Thema aber ja auszukennen, deswegen lasse ich mich 
gerne eines besseren belehren.

Wenns 3 Leseeinheiten und 3 Megas sind, dann wäre es darüber auch 
möglich über eine "Mastereinheit" (entweder einer der Megas oder ein 
Pi), alle Keys auf einmal zu verwalten, oder nicht? Das mit dem Pi 
deswegen, weil ich ihm gerne so etwas empfehlen möchte, wo er es Lokal 
über eine kleine Software & Datenbank verwalten kann und den Zutrittslog 
per Smartphone abfragen (simple locale Homepage). Außerdem vermute ich, 
dass demnächst irgendwas dazu kommt und er könnte mit vorhandener 
Hardware noch was realisieren.

Gruß

von A. B. (funky)


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Also wofür genau brauchst du eine R/W Tag? In deinem Fall brauchst du 
das nicht wirklich, wenn du einen Raspi oder sonstigen Computer zum 
Speichern der Zutrittsbuchungen verwendest.

Desweiteren ist es bei moderneren Karten möglich, im Lesegerät einen 
Schlüssel zu hinterlegen, der mit den zu lesenden Karten gekoppelt ist. 
Nur wenn man diesen Schlüssel hat, kann man den Inhalt der Karte lesen.

Man muss bei den Karten auch unterscheiden: es gibt eine Seriennummer, 
die kann jeder auslesen(bei einigen Karten wird da auch jedesmal eine 
Zufallszahl generiert) und dann gibt es einen eigenen Datenbereich 
welcher geschützt werden kann und mit einer eigenen Ausweisnummer 
versehen werden kann. Nur so eine Ausweisnummer nimmt man dann natürlich 
für Zutrittsbuchungen, und nicht die UID der Karte, die jeder Hanz&Franz 
auslesen kann.

Sicherheit ist natürlich nicht zu vernachlässigen, aber bevor 
irgendjemand anfängt, deine RFID Karten zu clonen, hat er dir schon 
10mal einen Stein durchs Fenster geworfen und bricht darüber ein.

Desweiteren wirst du für jede Tür einen eigenen Leser 
benötigen...Antennenleitungen über 12m durchs Haus zu führen ist 
eher...unüblich.

Jeder Leser wird an die Zentraleinheit angeschlossen, welche die 
Zutrittsbuchungen verwaltet und dann die Relais schaltet. Bei günstigen 
Varianten sitzen die Schaltrelais direkt im Leser selber, davon ist aber 
eher abzuraten.

von JumpY (Gast)


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Hallo,
die Sache mit der Antennenleitung hatte der Vorredner ja schon gesagt, 
wird dann über eigene Auslesepunkte gemacht mit einer Zentralen 
Verarbeitung.
Was ich mit unsicher meinte, sind genau die Varianten mit der 
Seriennummer.

Aber: Wenn die Karte einen Schlüssel hat der im Lesegerät hinterlegt 
ist, muss ja bei jeder Kommunikation der Schlüssel übertragen werden, 
wenn dieser verschlüsselt oder gesichert ist dann eignet sich dieses 
System gerne für mich. Ich bin von der Sicherheit eigentlich auch 
überzeugt, jedes Fenster oder eine Balkontür ist in der Regel leichter 
zu öffnen als irgendwelche aufwendigen Ausleseversuche. (Im 
Privatbereich..)

Dann ist es jetzt an der Zeit, entsprechende Chips zu kaufen und das 
ganze mal zu simulieren. Habt ihr Erfahrungen mit bestimmten Readern? 
Die Reichweite soll sich im Bereich von 3-10cm bewegen, ein bisschen 
Puffer wäre nicht schlecht, da die Implantate generell weniger 
Reichweite erreichen wie andere Bauformen.
Eine Empfehlung für eben die Chips, die entweder einen Schlüssel haben 
oder z.B. eine Zufallszahl wäre sehr hilfreich. Dann suche ich mir noch 
einen passenden Reader (oder den kennt auch jemand ;)) und dann werde 
ich das hier mal aufbauen.


Schaltrelais am Leser wird bei mir nicht geben, dann kann ich das 
Schloss aus der Tür auch ausbauen. Ich sehe es so vor, dass das Lesefeld 
außen angebracht ist, eine Leitung zur Auswerteeinheit nach Innnen geht 
und danach auch Innenliegend ein Relais angesteuert wird. So kann keiner 
durch Gewalt an irgendwelche Steuerleitungen und das Ding kurzschließen, 
dass sollte aber ja klar sein. (Ich weiß auch nicht wieso Hersteller 
sich überhaupt erlauben sowas zu vertreiben und unwissenden "maximale 
Sicherheit" zu versprechen).

von PeterF (Gast)


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Warum nicht eine Kombnation aus Code und Karte? Man muß die Karte an den 
Leser halten und über eine Tastatur noch einen Code eingeben.

Dann nutzt auch einen geklaute/gecklonte Karte nichts.

Nur so ein Gedanke.

von Cyblord -. (cyblord)


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PeterF schrieb:
> Warum nicht eine Kombnation aus Code und Karte? Man muß die Karte an den
> Leser halten und über eine Tastatur noch einen Code eingeben.

Die Tastatur nimmt auch gleich den Fingerabdruck. Danach noch schnell 
ein Netzhautscan und schon geht die Tür auf. Sofern das Kamerabild mit 
den Biometriedaten aus dem Reisepass übereinstimmt natürlich.

Aber mal zum TE:

Was hält dich ab einfach loszulegen. Warum muss hier erstmal wieder ein 
Quasselthread aufgemacht werden? RFID Leser für stinknormale Read-Only 
Tags gibts doch für wenig Geld, z:B. bei Pollin. Dahinter ne 
Controllerschaltung und alles ist in Butter. Bei mehreren Türen würde 
ich mehrere Lesegeräte und Motortreiber einsetzen welche alle mit einer 
Steuereinheit verbunden sind. Tags werden einmal eingelernt und können 
natürlich auch wieder gelöscht werden.

von JumpY (Gast)


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Hallo,
Code o.ä. kommt nicht in Frage.

@ Cyblord: Es hält mich nichtsmehr davon ab, allerdings habe ich mir 
nicht zugetraut einfach etwas zu bestellen und am Ende passt nichts 
zusammen. Deswegen auch die Nachfrage ob jemand ein funktionierendes 
System kennt, wozu es auch passende Implantate gibt (gibts noch lange 
nicht in jeder Art..). Das sollte kein Quasselthread werden, aber es 
soll ja wohl noch erlaubt sein etwas zu fragen bevor man loslegt. Es 
gibt meiner Meinung nach übrigens keinen Thread der genau diese Punkte 
zufriedenstellend beantwortet ;)

Ich setze mich heute/morgen hin & suche entsprechende Hardware raus. 
Diese werde ich dann auch noch einmal hier vorstellen und anschließend 
bestellen (vielleicht rät ja noch einer von Gerät XY ab). 
Erfahrungswerte sind nunmal mehr wert als ein Datenblatt aus China.

von PeterF (Gast)


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Danke für's ernst nehmen.

Such mal nach sTouch von Seburry. Die haben das fertig im Angebot. 
Denzentrale Leseeinheiten (mit Touchtastatur) und einer zentralen 
Auswerteeinheit.

Ist nicht so billig wie eine Selbstbaulösung - funktioniert aber auf 
Anhieb.

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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JumpY schrieb:
> Das größere Problem soll doch sein (so habe ich das zumindest
> verstanden), dass ein Zugriff von außen mitgelesen wird. Somit hat der

 Um mitzuhören, muß die Antenne irgendwo zwischen 5 und 20cm entfernt
 sein. Da es ja keine Riesengroße Antenne sein darf, werden es eher
 3-5cm sein. Wo soll der Heini die Antenne unbemerkt anbringen ?


JumpY schrieb:
> . Deswegen auch die Nachfrage ob jemand ein funktionierendes
> System kennt, wozu es auch passende Implantate gibt

 Es ist ganz einfach nicht üblich, die Eingänge so abzusichern, wie
 du das vorhast. Wenn du auf Sicher gehen willst, nimm doch Finger-
 print Leser für die Hintertür, ganz normale Schlösser für die anderen.
 Wenn einer seinen Schlüssel vergessen hat, geht er zur Hintertür,
 ansonsten schliesst er mit Schlüssel auf.
 Auch unter 200 Euro.

 Edit:
 Dass es mit Ziegelstein oder Brechstange viel einfacher geht als mit
 clonen, ist dir doch klar ?
 Eine gute Alarmanlage (mit sichtbaren Aufklebern) ist sicher bessere
 Investition.

: Bearbeitet durch User
von Ben W. (ben_w)


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ohne wirkliche Erfahrung:
spontan würde ich mir die aktuellen NFC kits anschauen, die bekommt man 
zur Zeit hinterher geschmissen (z.B. bei ST oder TI).
Soweit ich weis wurde sich da auch einiges an Gedanken zum Thema 
security gemacht und evtl. lassen sich da auch die Smartphones mit 
einbinden, womit man wirklich "intelligente" tags hätte.

von A. B. (funky)


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Oben redet man noch vom Clonen und nun willst du dir einen Pollin Leser 
dahinhängen?
125kHz Transponder bieten überhaupt keine Sicherheitsfeatures. Da wird 
einfach die Seriennummer der Karte benutzt(zumindest bei den Pollin 
Lesern...ka ob das generell so ist)

Die PinCode Idee ist nett, aber mich würde es nerven. Im Endeffekt ist 
es doch wie ein normales Schloss mit Schlüssel...klaut dir da jemand den 
Schlüssel, kommt er auch rein. Nun klaut er dir halt deinen Transponder.
Beim Schloss würde aber auch niemand auf die Idee kommen, noch eine 
Pincodetastatur zu verbauen(zumindest im privatbereich)

Und in deinem ersten Post schreibst du:
"..., darüber ist der Besitzer sich auch im klaren und einverstanden."

Baust du das ganze für jemand anderen dahin?

von JumpY Μ. (jumpy)


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Marc Vesely schrieb:
> Um mitzuhören, muß die Antenne irgendwo zwischen 5 und 20cm entfernt
>  sein. Da es ja keine Riesengroße Antenne sein darf, werden es eher
>  3-5cm sein. Wo soll der Heini die Antenne unbemerkt anbringen ?

Das habe ich anders gelesen, stimme aber zu, dass das in diesem Fall 
kaum realisierbar ist.

Marc Vesely schrieb:
> Es ist ganz einfach nicht üblich, die Eingänge so abzusichern, wie
>  du das vorhast. Wenn du auf Sicher gehen willst, nimm doch Finger-
>  print Leser für die Hintertür, ganz normale Schlösser für die anderen.
>  Wenn einer seinen Schlüssel vergessen hat, geht er zur Hintertür,
>  ansonsten schliesst er mit Schlüssel auf.
>  Auch unter 200 Euro.
>
>  Edit:
>  Dass es mit Ziegelstein oder Brechstange viel einfacher geht als mit
>  clonen, ist dir doch klar ?
>  Eine gute Alarmanlage (mit sichtbaren Aufklebern) ist sicher bessere
>  Investition.

Unüblich glaube ich nicht, jeder macht sich Gedanken über die 
Sicherheit. Ich habe mich aber ja bereits belehren lassen und greife zu 
Testzwecken auf Standard EM4100/EM4102 zurück. Schlüssel geht nichtmehr, 
da die Schlösser ja bereits durch Motorschlösser ohne 
Schlüsselmöglichkeit umgerüstet wurden.
Und zum Sachen Fingerabdruck, dass wäre nun wirklich innerhalb kürzester 
Zeit "knackbar", siehe etliche CCC Anleitungen im Netz. (Selber getestet 
und auf Anhieb funktioniert ;))

Genau das ist auch mein Aspekt. Ich bin auch der Meinung, dass ein 
Einbrecher in einem Privathaus keine so große Mühe machen wird. Entweder 
geübtes Lockpicking am Zylinderschloss oder aufhebeln der 
Balkontür/Fenster. Wieso durch eine hochmoderne Haustür gehen, die mit 
etlichen Zapfen verriegelt. Trotzdem: Man weiß nicht wie der Stand in 
vielen Jahren ist, vielleicht sind die Banden dann elektronisch 
unterwegs. Aber darauf lassen wir es jetzt mal ankommen.

Ben W. schrieb:
> spontan würde ich mir die aktuellen NFC kits anschauen

NFC war ebenfalls mein Vorschlag in Hinsicht auf Smartphones die jeder 
hat. Da keine Möglichkeit eines Implantates besteht, fällt das leider 
raus..

A. B. schrieb:
> 125kHz Transponder bieten überhaupt keine Sicherheitsfeatures. Da wird
einfach die Seriennummer der Karte benutzt(zumindest bei den Pollin
Lesern...ka ob das generell so ist)

Das werde ich ausgiebig testen, sobald das Chinakit hier ist. Die 
Auslesesache baue ich selber, ich greife nicht auf irgendwelche 
Publicsoftware zurück. (also kein Kit von Pollin o.ä.)
Wenn es "leicht" auszulesen ist, setze ich die Reichweite der Antenne 
auf ein minimum zurück, damit die Leute es möglichst schwer hätten. Wenn 
der Chip geklaut wird, muss man diesen natürlich zügig deaktivieren. Da 
ich das alles benutzerfreundlich aufbauen werde, sollte das relativ 
zügig von überall machbar sein.

A. B. schrieb:
> Baust du das ganze für jemand anderen dahin?

Korrekt. Allerdings nur dann, wenn das System so zufriedenstellend 
funktioniert, dass ich mir das hier selber aufbauen würde. (Was ich dann 
im Anschluss auch machen werde)
Diese Person ist kein klassischer Kunde, sondern eine befreundete Person 
die ich auch ehrlich über alles aufklären werde.


Aktuell heißt es für mich also warten. Ausleseeinheit ist bestellt, laut 
Hersteller funktionabel mit EM4100/EM4102, wobei neuere Tags auch 
möglich sind durch leichte Veränderungen. Antenne ist seperat und wird 
außen angebracht, Auswerteeinheit innen. Datenübertragung per UART 
Schnittstelle werde ich testen wie weit das Störungsfrei funktioniert, 
ansonsten wird da noch etwas zwischengeschaltet. Zentral wird der Zugang 
dann über einen Pi gesteuert und geloggt. Ich halte euch auf dem 
laufenden ;)

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Simon Will schrieb:
> Und zum Sachen Fingerabdruck, dass wäre nun wirklich innerhalb kürzester
> Zeit "knackbar", siehe etliche CCC Anleitungen im Netz. (Selber getestet
> und auf Anhieb funktioniert ;))

 Und woher soll sich der Heini deinen Fingerabdruck beschaffen ?

 Kein vernünftiger Einbrecher macht sich die Muhe, in ein mit
 Alarmanlage und Videoüberwachung gesichertes Haus einzubrechen.
 Ein Bewegungsmelder, der automatisch Licht vor der Tür einschaltet,
 eine Dummy-Videokamera sichtbar angebracht, richtige Kamera gut
 versteckt und abgesichert, eine gute Alarmanlage im Haus und du kannst
 dir den ganzen Kram mit RFID sparen.

von JumpY Μ. (jumpy)


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Hallo,
ich habe nie gesagt, dass sich jemand die Mühe macht, aber ein 
Fingerabdruck ist so ziemlich die schlechteste Empfehlung die es halt 
gibt. Bitte lest euch dazu mal die Sachen durch und sprecht dafür 
niemals eine Empfehlung aus für jemanden der einen Zutritt absichern 
möchte..
Den Fingerabdruck bekommt man im übrigen von der Türklinke, passend 
oder? ;)

Da die ganze Sache langsam ausartet bitte keine weiteren Diskussionen, 
das hilft keinem weiter. Die Sache mit dem RFID soll übrigens nicht die 
Sicherheit des Hauses erhöhen sondern lediglich die lästigen Schlüssel 
abschaffen.

von Nosnibor (Gast)


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Marc Vesely schrieb:
> Zweitens: Verschlüsselung braucht man nur wenn die vorhandenen Daten
>  auf der Karte nach außen gesichert geändert werden sollen. Sollte dein
>  Heini die Karte klauen, nützt dir die ganze Verschlüsselung nichts, er
>  hat ja die Karte, warum sollte er die nochmal clonen ?

Weil er dann das Original zurückgeben kann, so daß der Diebstahl 
unbemerkt bleibt. Dann wird die (zeitweilig) geklaute Karte nicht 
gesperrt, und der Einbruch kann zu einem beliebigen günstigen Zeitpunkt 
stattfinden.
Macht man bei mechanischen Schlüsseln ja genauso (Kopieren statt 
dauerhaft klauen/behalten).

von JumpY Μ. (jumpy)


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Das habe ich mir extra verkniffen, sonst heißt es wieder sowas wird 
niemals praktiziert und wäre viel zu viel Aufwand... ;)

von Axel (Gast)


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Hi,

ich plane derzeit auch ein ähnliches System für unsere Firma. Wir haben 
bereits eine RFID basierte Schließanlage, die auf Mifare DESFIRE EV1 
(recht preiswert und volle Verschlüsselung) Karten aufsetzt. Um weitere 
Innentüren mit den Karten öffnen zu können, haben wir ein Türsystem auf 
Basis eines Beaglebone Black und eines PN532 (es gibt jede Menge 
Eval-Boards mit dem Chip) aufgebaut. Jede Tür wird über Ethernet mit 
einem Server verbunden, so dass die Schließinformationen zentral 
verwaltet werden können.
Softwareseitig läuft Linux als Betriebssystem und einige verfügbare 
Bibliotheken (bspw. libnfc bzw. libfreefare) zur Kommunikation mit den 
RFID Karten.
Die Hardware als solche funktioniert auch, wir planen aktuell den 
Testbetrieb an einer ersten Tür. Bislang hielt sich der Aufwand 
einigermaßen in Grenzen.

Gruß

Axel

von Rüdiger S. (rued)


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Hallo jumpy,

gibt es schon erste Erfahrungen und eine Materialiste?

Gruß Rüd

von ;o) (Gast)


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Die normal erhältlichen Fingerabdruckscanner der unteren und mittleren 
Preisklasse die ich mir bis jetzt angeschaut habe sind alles andere als 
sicher.

Der Fingerabdruckscanner verarbeitet den Abdruck intern und gibt die 
Daten UNVERSCHLÜSSELT an die Steuerung weiter.

Mit wenig knew how kann man die also nach dem Abnehmen der Abdeckung 
sich als beliebige Person freischalten.

Dass Fingerabdruckscanner relativ leicht ausgetrixt werden können ist 
eine andere Sache.


Abgesehen davon dass ein Fingerabdruckscanner nicht wirklich sicher ist, 
reicht es schon sich in den Finger zu schneiden oder kurz vorher eine 
Dusche damit der Scanner den Abdruck nicht mehr erkennt.

Bis jetzt ist jeder den ich kenne der einen Fingerabdruckscanner hat 
damit unzufrieden und würde ihn nicht noch einmal einbauen lassen.

von Nil (nilsnilss)


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Und wenn man nur den Scanner nach außen legt und den Rest der Steuerung 
sicher woanders hin? Also der "Auswertungs-Teil" kommt ins Haus und der 
Teil wo man den Finger ablegt kommt an die Tür.
Klar kann man so den Fingerabdruck immer noch fälschen, aber das Signal 
abgreifen bzw. manipulieren ist nun schwerer.

von Christian B. (luckyfu)


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RFID ist, imho, schon eine sichere Sache, vermutlich sicherer als ein 
normaler Schlüssel. Ich habe auch ein RFID System an der Tür, das 
Auslesen der Chips stelle ich mir als ziemlich unmöglich vor. Es gibt 
prinzipiell 2 Möglichkeiten, wie so etwas passieren kann: Entweder mit 
einer 2. Antenne in Türnähe, das würde jedoch leicht auffallen und ist 
somit nahezu auszuschließen. Die 2. Variante ist: Während dem 
vorbeigehen den Schlüsselbund, der zumeisst in der Hosentasche ist, zu 
scannen. Das ist kein Problem. Wenn man aber einen 2. Transponder (z.B. 
einen Autoschlüssel) ebenfalls an diesem Schlüsselbund trägt ist das, 
was ausgelesen wird ein Mischmasch aus beiden Transpondern. Ich hab das 
durch Zufall entdeckt, da meine Schwiegermutter ab und an die Tür nicht 
öffnen konnte. Fehler war, daß sie einen Transponder für ihre Mülltonne 
direkt neben dem für die Tür am Schlüsselbund hatte und die Tür somit 
immer beide einlas. (Ähnliches passiert mir manchmal auf Arbeit mit der 
RFID Zeiterfassungskarte, wenn die zu nahe an meinem Portemonaie liegt, 
welches eine Karte für meine Tür enthält. Es ist also kein 
Alleinstellungsmerkmal des Schlosses an meiner Tür.) Durch geschicktes 
Halten ist das nun kein Problem mehr.

Der große Vorteil von RFID ist, daß, wenn man mal einen Transponder 
verliert, man den relativ einfach löschen kann und der Materielle 
Verlust in meinem Fall 50ct ist. Bei einem Schlüssel, den man verliert 
müsste man das ganze Schloss austauschen um die gleiche Sicherheit zu 
haben, incl. zugehöriger Schlüssel wird das schnell teuer. Außerdem ist 
es einfach komfortabler, da man den Schlüssel nicht ins Schlüsselloch 
fädeln muss sondern nur den Transponder grob an die Tür hält um sie 
öffnen zu können. Das geht auch mit schlafendem Kind auf dem Arm oder 
mit einer Einkaufskiste in den Händen bei Dunkelheit problemlos.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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99% aller Einbrecher sind keine HiTech-Freaks, sondern dumme Brutalos, 
die kommen mit Brecheisen oder Vorschlaghammer - die interessiert ein 
"abgesichertes Schließsystem" einen Scheissdreck. Wir sind hier nicht im 
Film. Der Rest ist Statistik.

Ich bin auch wirklich über alle Maßen technikverliebt und finde sowas 
als Schlüsselersatz im normalen Tagesgeschäft richtig cool. Als 
spezielle "Einbruchs-Erschwernis" ist das dagegen vollkommen gaga ...

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Solche Systeme gibt es seit Jahren kaufbar, zB von KABA. Aber wie schon 
gesagt, das Problem stellt sich nur bei Haeusern, wo die Schluessel ein 
Problem darstellen. zB einer Firma. Man kann zB einen Schluesselverlust 
mit 300 euro dem Arbeitnehmer belasten. Und dann die betroffenen 
Schloesser und Schluessel auswechseln. zB bei 3 Tueren und 5 
Mitarbeitern. Irgendwann ist der administrative und finanzielle Aufwand 
zu gewaltig, sodass sich so ein System lohnt. Wuerd ich aber kaufen, 
denn dann hat man jemanden der sich bewegt wenn ein Problem da ist. Und 
nicht : Hihi .. unser Programmierer ist 4 Wochen in den Ferien, wir 
kommen nicht mehr in die Firma ... das war's dann mit dem Job, denn die 
Firma ist in 4 Wochen eh Pleite.

Und fuer zuhause ... wuerd ich sowieso kaufen, denn die Frau wird 
ausflippen wenn sie nicht mehr reinkommt.

: Bearbeitet durch User
von Anton S. (antonschegg)


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Axel schrieb:
> ich plane derzeit auch ein ähnliches System für unsere Firma. Wir haben
> bereits eine RFID basierte Schließanlage, die auf Mifare DESFIRE EV1
> (recht preiswert und volle Verschlüsselung) Karten aufsetzt. Um weitere
> Innentüren mit den Karten öffnen zu können, haben wir ein Türsystem auf
> Basis eines Beaglebone Black und eines PN532 (es gibt jede Menge

Hi Axel,
ich bin auch gerade dabei so ein System zu implementieren (auf dem 
Raspberry PI) - auch Mifare Desfire und PN532.
Nun überlege ich gerade wie der Ablauf der Authorisierung aussehen kann:
1) Die Karten enthalten die UID und jeweils einen geheimen Schlüssel, 
der nicht ausgelesen werden kann und für jede Karte unterschiedlich ist
2) Karte wird an den Kartenleser gehalten -> Raspi liest UID
3) Zufallszahl wird am Raspi generiert und an die Karte gesendet
4) Karte verschlüsselt die Zahl und Raspi erhält sie zurück
5) Raspi verschlüsselt mit dem selben Key und Algorithmus die 
Zufallszahl und vergleicht das Ergebnis mit dem von der Karte -> gleich 
-> Türe kann geöffnet werden
6) Raspi generiert einen neuen Schlüssel, speichert ihn zusammen mit der 
UID ab und sendet diesen Schlüssel auch an die Karte -> beim nächsten 
Mal wird der neue Schlüssel verwendet

ich bin mir nicht sicher ob ich das mit den Mifare Desfire Karten 
hinbekomme.

Könntest du den Ablauf bei deiner Lösung beschreiben?

Grüße,
Anton

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