Forum: HF, Funk und Felder 315/433 Mhz Transmitter - Reichweite erhöhen


von Pascal M. (pascalm)


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Hallo wie ich gelesen habe, ist bei uns Bürger Deutschlands die Nutzung 
der Frequenz 315Mhz verboten - wie sie viele Funk Zentralverriegelungen 
aus China zum Nachrüsten nutzen. Der technische Vorteil den ich 
mittlerweile selbst festgestellt habe, ist die höhere Reichweite.

Nun bin ich Besitzer einer Funk Zentralverriegelung zum Nachrüsten aus 
Deutschland, freilich mit erlaubter 433 Mhz Technik, bei diesem Typ aber 
ist die Reichweite nicht so toll.

Wofür ist denn der Trimmpoti, den man auf vielen Transmittern findet? 
Für die Feinsteinstellung der Frequenz ?! Oder kann man dort 
idealerweise die Empfangsleistung einstellen?

Ich denke, wenn das nicht zu trifft könnte man aber zumindest die 
Spannung für das Transmitter Modul etwas erhöhen, damit die Reichweite 
erhöht wird?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Pascal Mull schrieb:
> Hallo wie ich gelesen habe, ist bei uns Bürger Deutschlands die Nutzung
> der Frequenz 315Mhz verboten

Die ist nichtmal in China gestattet, denn das ist ein ISM-Band in
Amerika.

> - wie sie viele Funk Zentralverriegelungen
> aus China zum Nachrüsten nutzen. Der technische Vorteil den ich
> mittlerweile selbst festgestellt habe, ist die höhere Reichweite.

Gegenüber was?

Mit 10 mW kommt man auch auf 434 MHz ein ganzes Stück, sofern man
keine tauben Empfänger und eine sinnvolle Antenne benutzt, und sofern
man keinen der Primärnutzer in der Nähe hat – die dürfen da mit bis
zu 750 W senden …

> Wofür ist denn der Trimmpoti, den man auf vielen Transmittern findet?

Ich seh' da keins, nur eine Spule.  Die verstimmt dann irgendwas.

von Markus (Gast)


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Er kann die Empfangsantenne verbessern!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Markus schrieb:
> Er kann die Empfangsantenne verbessern!

Oder das Pendelaudion im Empfänger ersetzen …

von Thomas W. (Gast)


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Ein Blick in das Datenblatt des Empfängers sollte dir etwas über seine 
Empfindlichkeit verraten. Ohne vernünftige Antenne und eine freie 
Fresnelzone kann man allerdings sowieso keine Reichweitenrekorde 
erwarten.

von Pascal M. (pascalm)


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Die technischen Daten sind für mich sehr mau. Immerhin die Angabe 
Sendeleistung E.R.P <7mW.
Modell: JOM 7106 (2014)

Für was wird diese Spule wohl sein? Man sieht die sehr häufig an den 
Empfängern.

Ihr habt ja schon tolle Sachen genannt, Pendelaudion, noch nie gehört - 
scheint schwierig zu verbessern sein.

Antenne verbessern. Ich habe noch nicht nachgemessen, aber die 
Originalantenne ist keine 30cm lang. Denke 1/4 Lambda, 17,32cm. Sollte 
ich sie auf das vierfache verlängern?

Jörg Wunsch schrieb:
>> - wie sie viele Funk Zentralverriegelungen
>> aus China zum Nachrüsten nutzen. Der technische Vorteil den ich
>> mittlerweile selbst festgestellt habe, ist die höhere Reichweite.
>
> Gegenüber was?

Ich habe Fernbedienungssysteme für Zentrallveriegelungen in 315Mhz und 
433Mhz hier. Die mit 315Mhz haben eine weitere Reichweite.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Pascal Mull schrieb:
> Die technischen Daten sind für mich sehr mau.

Ja, sind sie.

> Für was wird diese Spule wohl sein?

Kann man ohne Schaltplan schlecht sagen.

> Man sieht die sehr häufig an den
> Empfängern.

Ich dachte, das wäre der Sender?

Bei einem Superhet-Empfänger werden solche Spulen als ZF-Filter
benutzt.

> Ihr habt ja schon tolle Sachen genannt, Pendelaudion, noch nie gehört -
> scheint schwierig zu verbessern sein.

Am ehesten durch Ersatz durch einen „richtigen“ Empfänger (Superhet).

> Ich habe noch nicht nachgemessen, aber die
> Originalantenne ist keine 30cm lang. Denke 1/4 Lambda, 17,32cm. Sollte
> ich sie auf das vierfache verlängern?

Nein, das bringt nichts.  Eine Antenne von lambda/2 (oder Vielfachen
davon) ist hochohmig, wenn man sie am Ende speist, während deine
lambda/4 niederohmig ist.  Das passt so nicht zusammen.

Problem bei der lambda/4 ist, dass sie senkrecht auf einer gut leitenden
Fläche von wenigstens lambda/2 Durchmesser stehen muss, ansonsten
werden ihre Daten ziemlich schlecht.  lambda/2 (Dipol) ist da besser,
aber du musst halt die hochohmige Antenne anpassen.  Das geht bspw.
mit einer so genannten Sperrtopfantenne.  Tante Gugel bringt dazu
viele Varianten, so wie diese hier:

http://der-bastelbunker.blogspot.de/2010/11/70cm-sperrtopfantenne-aus-einfachstem.html

>> Gegenüber was?
>
> Ich habe Fernbedienungssysteme für Zentrallveriegelungen in 315Mhz und
> 433Mhz hier. Die mit 315Mhz haben eine weitere Reichweite.

Das heißt aber nur, dass die Ami-Teile auf 315 MHz entweder mit
deutlich mehr Leistung arbeiten dürfen oder aber dass deren
Empfänger einfach mal besser ist.  An der Frequenz selbst liegt das
nicht, so unterschiedlich sind die beiden Werte sowieso nicht.

Ich habe gerade mal mit der Handfunke auf 430 MHz das örtliche Relais
benutzt.  Das geht selbst mit 50 mW und einer „Gummiwurst“ als
Antenne problemlos – über 5 km (!) Entfernung, keine komplett freie
Sicht bis dahin (die Funkwellen müssen über die Dächer der umstehenden
Häuser gebeugt werden, erst danach ist freie Sicht zum Relais).  Du
hast ein Achtel der Leistung, was knapp einem Drittel der Reichweite
entspricht: mit einem gleichermaßen empfindlichen Empfänger solltest
du also problemlos 1 km kommen können.

: Bearbeitet durch Moderator
von Pascal M. (pascalm)


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Hallo also ich komme nicht weiter.
Superhet ist doch extrem kompliziert und steht glaube ich zu keinem 
Verhältnis. Lambda/2 Dipol, das ginge vielleicht. Aber müsste ein 
richtig funktionierender Dipol nicht genau so weit vom Metall weg sein?

Die Originalantenne ist gemessen tatsächlich 34cm lang. Habe wohl kein 
so gutes Auge... :)

Am besten wäre es, wenn ich die Antenne verlängern könnte, am besten auf 
mindestens 5 Meter, sodass ich einmal von vorne nach hinten herum 
verlegen könnte, von der Fahrerseite und von der Kofferraumseite her, 
den Empfang zu verbessern.

Ich habe mal die VCC Spannung der verschiedenen FFB System gemessen, die 
China Teile arbeiten tatsächlich auch nur mit 4,92V, wie das deutsche 
433Mhz Produkt. Das habe ich ehrlich gesagt nicht erwartet.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Pascal Mull schrieb:

> Superhet ist doch extrem kompliziert und steht glaube ich zu keinem
> Verhältnis.

Warum nicht?  Jeder popelige RFM12-Funkmodul kann das, für wenige
Euro.

> Aber müsste ein
> richtig funktionierender Dipol nicht genau so weit vom Metall weg sein?

Kleine Metallelemente (kleiner lambda/10) stören in der Nähe nicht.

Oder meinst du die Karosserie?  Wenn du da einen Stab senkrecht
drauf montieren kannst, dann ist natürlich auch lambda/4 völlig OK.

> Am besten wäre es, wenn ich die Antenne verlängern könnte, am besten auf
> mindestens 5 Meter, sodass ich einmal von vorne nach hinten herum
> verlegen könnte, von der Fahrerseite und von der Kofferraumseite her,
> den Empfang zu verbessern.

Kann was bringen, muss nicht.  Viel hilft nicht immer viel, vor allem
bei UHF.  Aber experimentieren kannst du ja.  Antenne aus dem
Blechkäfig nach draußen verlagern ist ohnehin keine schlechte Idee,
aber gutes Kabel benutzen, damit die Kabeldämpfung nicht alles wieder
auffrisst.

von Pascal M. (pascalm)


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Ich habe testweise die Spannung des Empfängermoduls auf 6V erhöht, dies 
brachte aber nichts. Wahrscheinlich sind auf diesem Modul aber auch noch 
einmal Spannungsregler die das abfangen - keine Ahnung. Egal, denn 
daraufhin habe ich die Antenne entlötet und habe 4m 0,14mm² Litze dran 
gelötet, die um die Fahrerseite und die Rückseite geht.

Der Empfang ist nun wunderbar! Wer hätte das gedacht...

: Bearbeitet durch User
von Pascal M. (pascalm)


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Ich möchte das Thema noch mal aufgreifen. Ich müsste nur das 
Empfängermodul durch ein Modul mit SuperHet austauschen oder gehört da 
noch mehr zu?

Habe mal was beim Chinesen bestellt
http://s.click.aliexpress.com/e/YzzNfU3Bq?af=708400582

von Thomas W. (Gast)


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Pascal Mull schrieb:
> Ich müsste nur das Empfängermodul durch ein Modul mit SuperHet
> austauschen oder gehört da noch mehr zu?

Der Demodulator im Empfängermodul sollte schon gerne zur Modulationsart 
des Senders passen.

von oszi40 (Gast)


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Pascal Mull schrieb:
> oder gehört da noch mehr zu?

Ein gescheiter Einbauort. Selbst wenn Sender und Empfänger optimal sind, 
kann Einbauort und die Störer über den Erfolg entscheiden.

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