Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Glüh- und Anlaßfarben


von Mani W. (e-doc)


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Vielleicht haben hier im Forum einige Leute Interesse daran?

Schöne Grüsse
Mani

von Mani W. (e-doc)


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Copyright 1970 by ....

Sehr interessantes Lehrbuch!

Alles, was mit Metall und Kunststoffen zu tun hat, wird in diesem Buch
sehr gut vermittelt...


Schönen Gruß
Mani

von 0815 (Gast)


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Die Glühfarben sind ideal, um die Gehäusetemperaturen von ICs beim 
IR-Löten bestimmen zu können ;-)

Wer erkennt "Kirschrot" auch heller als "Hellkirschrot", und "Dunkelrot" 
noch als sauberes Braun?

von Mani W. (e-doc)


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Sind ja nur "Anhaltspunkte" und durch "elektronische Aufnahme und
Übermittlung sowie des Alters meines Lehrbuches können schon

"Abweichungen vom Normalbild"

auftreten, Farbänderungen incl.


0815 schrieb:
> Wer erkennt "Kirschrot" auch heller als "Hellkirschrot", und "Dunkelrot"
> noch als sauberes Braun?

Jeder hat eben seine "Farb-Toleranz"!

Was für mich rot ist, ist für Andere rosa oder orange, auch dunkel...

Trotzdem hier noch die Ansicht meines zweiten Lehrbuches über
Metallbearbeitung.

Wirklich empfehlenswert, meine Meinung!


Mani

von Peter X. (peter_x)


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Das Problem sind Farbnuancen der Abbildung mit der Realität. Was fehlt, 
sind Spectrometer, die jeder Farbe eine bestimmte Temperatur zuordnen. 
Oder gibt es da Empfehlungen? Sonst beibt das wahre Fachwissen auf der 
Strecke und damit alten Schmieden vorbehalten.

von rbcn (Gast)


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Aus eigener Schmiedeerfahrung (Feuerschweißen) kann ich sagen, dass man 
das eben gesehen haben muss. Da kommt es auf die Erfahrung an, auf das 
Umgebungslicht, etc. Die ersten Farben sieht man beim Glühen nur im 
Dunkeln.
Aus einem Buch ist es relativ schwierig, da das Buch ja nicht selbst 
leuchtet.

von Mani W. (e-doc)


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Wenn man das in der Praxis, bei einem Schmied oder anderen Berufen 
sieht,
was man mit Metallen und Wärme, Hitze, Glut mit diesen Materialien tun 
kann,
dann gäbe es schon eine Grundstellung im Bereich der Farb-Erkennung bei
erhitzten Eisen-Werkstoffen...

Mani

von 0815 (Gast)


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rbcn schrieb:
> Aus einem Buch ist es relativ schwierig, da das Buch ja nicht selbst
> leuchtet.

Direkt durch einen Monitor abgebldet, sollte sich das aber schon 
deutlich genauer machen lassen, als in nem Buch. Außer ab etwa 1000°, 
weil das real dann schnell deutlich heller strahlt als jeder Monitor.

von rbcn (Gast)


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Ja das mag sein, ich habe eine solche Übersicht mit kalibrierten Fotos 
und dazugehörigen Temperaturen aber nicht nicht gesehen. Vermutlich 
deshalb, weil IR Thermometer und Co heute verbreitet und billig sind. 
Sodass man auf diese Methode prozesstechnisch heute kaum noch 
zurückgreift.

von 0815 (Gast)


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rbcn schrieb:
> Vermutlich
> deshalb, weil IR Thermometer und Co heute verbreitet und billig sind.
> Sodass man auf diese Methode prozesstechnisch heute kaum noch
> zurückgreift.

Glaube nicht, daß irgendein Schmied ein IR-Thermometer benutzt...sowas 
ist doch Kickimicki, das hält in ner Schmiede keine drei Tage. Vom 
Messbereich her wirds bei billigen Geräten auch eng. Bei 
Metalloberflächen braucht man auch eines mit abstimmbarem 
Emissionsfaktor, das wird noch teurer.

Diese ganze Farb-Geschichte ist sowieso was für Anfänger, ein Schmied 
kennt die Farben nach spätestens 2 Wochen auswändig. Dem ist auch egal, 
ob der Stahl 850 oder 900° hat, er weiß lediglich, wie hell er sein 
muss, um wie lange und wofür bearbeitbar zu sein.

von Mani W. (e-doc)


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0815 schrieb:
> Glaube nicht, daß irgendein Schmied ein IR-Thermometer benutzt...

Ist nicht anzunehmen!

von Paul B. (paul_baumann)


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0815 schrieb:
> Glaube nicht, daß irgendein Schmied ein IR-Thermometer benutzt...

Nein, denn für einen Schmied ist alles nur warm

MfG Paul

von Hufschmied a.D. (Gast)


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Solange wies Ferd nich abfackelt is oK!

von Max M. (jens2001)


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Paul Baumann schrieb:
> für einen Schmied ist alles nur warm

Unser alter Schmiedemeister Heinrich sagte immer wenn jemand von heißem 
Eisen sprach
"Frauen und Stuten sind heiß, Eisen ist warm"

von rbcn (Gast)


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Ich meinte mit "prozesstechnisch" auch keinen Schmied. Wo gibt es denn 
heute noch einen klassischen Schmied? Genau, nirgends!
Allenfalls noch einen Hufschmied, dem geht es wirklich hauptsächlich um 
die Formbarkeit.
Handelt es sich aber etwa um einem Messerschmied, kommt es ihm sehr wohl 
auf die Temperaturen an. Er kennt nämlich das Eisen-Kohlenstoffdiagramm 
und auch Abkühldiagramme zum Härten.

Und dass in einer Kugellagerfertigung die Lagerringe nach Glühfarben 
vergütet werden, können Sie dem Osterhasen erzählen. Heute werden in der 
industriellen Fertigung einfach andere Messmethoden angewendet.

von Quietsch Boy (Gast)


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rbcn schrieb:
> Wo gibt es denn
> heute noch einen klassischen Schmied? Genau, nirgends!

Unbelegte Behauptung.

von Schreiber (Gast)


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rbcn schrieb:
> Wo gibt es denn
> heute noch einen klassischen Schmied? Genau, nirgends!

bei den Kunstschmieden? Für die Gartenzäune im Villenvirtel!

von lrep (Gast)


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Und das mit den Anlaßfarben geht auch bei Kupfer?
oder Messing ?
oder Aluminium?
oder rostfreiem Stahl?
...oder nur bei Hufeisen?

von Bernd F. (metallfunk)


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Quietsch Boy schrieb:
> rbcn schrieb:
>> Wo gibt es denn
>> heute noch einen klassischen Schmied? Genau, nirgends!
>
> Unbelegte Behauptung.

Komm mal vorbei.

Grüße Bernd
www.metallfunk.de

P.s. Obwohl Kaltschmiede in die Hölle kommen, verfestigen wir
auch mal Kupferscheiben für Rollenschweißmaschinen. ( Kalt).

Und dann gibt es tolle Filme im Netz über Kurbelwellen für
Schiffsdiesel. Das ist Schmieden!

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Paul Baumann schrieb:
> Nein, denn für einen Schmied ist alles nur warm

Schon, aber je nach Farbe und Auge des Schmieds entschied dieser
"Jetzt oder Nie" und härtete das Material oder beschlug es mit
Hammer und schwererem Gerät.

Der brauchte kein IR- Thermometer und keinen PC zur Auswertung...

Der gute Mann, manchmal auch Frauen, diese entschieden nach "Sehen"
und "Erfahrung" die sie von den "Alten" gelernt haben und sich auch
neue Techniken angewohnt haben...


L.G.
Mani

von Paul B. (paul_baumann)


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Mani W. schrieb:
> Der brauchte kein IR- Thermometer und keinen PC zur Auswertung...
>
> Der gute Mann, manchmal auch Frauen, diese entschieden nach "Sehen"
> und "Erfahrung" die sie von den "Alten" gelernt haben und sich auch
> neue Techniken angewohnt haben...

Ich habe nichts Anderes behauptet. Im Rahmen der Berufsausbildung haben 
wir auch eine Grundausbildung in der Schmiede gehabt und dort z.B. 
Zinken für Eggen geschmiedet oder auch ganze Zaunfelder mit Ornamenten 
versehen, die wir selbst herstellten.

Ich könnte das heute nicht mehr, da mir sowohl die Übung als auch 
mittlerweile die Körperkraft dafür fehlt.
:-(

Mich störte das Gesumm der Fliegen.
Ich schlug Eine tot und blieb kraftlos liegen.
Denn wie sagte damals mein Vater schon:
"Mach Dich nur nicht kaputt, mein Sohn!"

MfG Paul

von Bernd F. (metallfunk)


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Paul Baumann schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Der brauchte kein IR- Thermometer und keinen PC zur Auswertung...
>>
>> Der gute Mann, manchmal auch Frauen, diese entschieden nach "Sehen"
>> und "Erfahrung" die sie von den "Alten" gelernt haben und sich auch
>> neue Techniken angewohnt haben...
>
> Ich habe nichts Anderes behauptet. Im Rahmen der Berufsausbildung haben
> wir auch eine Grundausbildung in der Schmiede gehabt und dort z.B.
> Zinken für Eggen geschmiedet oder auch ganze Zaunfelder mit Ornamenten
> versehen, die wir selbst herstellten.
>
> Ich könnte das heute nicht mehr, da mir sowohl die Übung als auch
> mittlerweile die Körperkraft dafür fehlt.
> :-(
>
> Mich störte das Gesumm der Fliegen.
> Ich schlug Eine tot und blieb kraftlos liegen.
> Denn wie sagte damals mein Vater schon:
> "Mach Dich nur nicht kaputt, mein Sohn!"
>
> MfG Paul

Paul, für die über 60ziger gibt es bei mir einen elektrischen
Schmiedehammer. :)

50 kg Bärgewicht, so fest können auch die " Jungen" nicht
kloppen.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Paul Baumann schrieb:
> Ich habe nichts Anderes behauptet.

Bernd Funk schrieb:
> 50 kg Bärgewicht, so fest können auch die " Jungen" nicht
> kloppen.

Sind wir uns jetzt einig?


Mani

von Mani W. (e-doc)


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Paul Baumann schrieb:
> Ich schlug Eine tot und blieb kraftlos liegen.

Na ja, mit einem 5 kg - Blutdruck - Gerät ist das leicht möglich.


Und die Fliege freute sich,
mit vollkommener Gesundheit,

auch über die Dummheit?




Schöne Grüsse

Mani

von michael_ (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Paul Baumann schrieb:
>> Ich schlug Eine tot und blieb kraftlos liegen.
>
> Na ja, mit einem 5 kg - Blutdruck - Gerät ist das leicht möglich.
>
> Und die Fliege freute sich,
> mit vollkommener Gesundheit,
>
> auch über die Dummheit?

Na, du hast den Sinn des Spruches von PB nicht begriffen.

von Mani W. (e-doc)


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michael_ schrieb:
> Na, du hast den Sinn des Spruches von PB nicht begriffen.

Doch! Habe ich begriffen und bin voll seiner Meinung!

Aber PB wird selbst entscheiden, ob ich ein Schurke bin oder nicht!


I have no Problem!
Mani

von Mani W. (e-doc)


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Mani W. schrieb:
> Na ja, mit einem 5 kg - Blutdruck - Gerät ist das leicht möglich.
>
> Und die Fliege freute sich,
> mit vollkommener Gesundheit,
>
> auch über die Dummheit?

Ich dachte, dass, wenn man mit einem 5 kg Hammer auf eine Fliege schlägt 
-
der Blutdruck steigt...

Und niemand wurde von mir bezichtigt, ein Dummer zu sein !!!


Schöne Ostergrüße
Mani

von Dieter J. (fossi)


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lrep schrieb:
> Und das mit den Anlaßfarben geht auch bei Kupfer?
> oder Messing ?
> oder Aluminium?
> oder rostfreiem Stahl?
> ...oder nur bei Hufeisen?

Aus eigener Erfahrung geht das mit den Anlaßfarben bei Aluminium und 
Messing nicht. Versuch mal Messing autogen zu schweißen, nicht 
hartlöten! Du bekommst nur Löcher, da das Messing die Farbe beim 
erhitzen nicht ändert.Wird dann Zusatzmaterial an der Oberfläche 
zugeführt, so wird schlagartig die Oberflächenspannung der Schmelze 
überwunden und das flüssige Messing fällt nach unten - Loch. D.h. 
optisch, anhand von Farbe, kann man den Übergang vom festen in den 
flüssigen Übergang nicht erkennen.

von Mani W. (e-doc)


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Gilt nur für Eisen (Stahl)


Mani

von Bernd F. (metallfunk)


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Dieter J. schrieb:
> lrep schrieb:
>> Und das mit den Anlaßfarben geht auch bei Kupfer?
>> oder Messing ?
>> oder Aluminium?
>> oder rostfreiem Stahl?
>> ...oder nur bei Hufeisen?
>
> Aus eigener Erfahrung geht das mit den Anlaßfarben bei Aluminium und
> Messing nicht. Versuch mal Messing autogen zu schweißen, nicht
> hartlöten! Du bekommst nur Löcher, da das Messing die Farbe beim
> erhitzen nicht ändert.Wird dann Zusatzmaterial an der Oberfläche
> zugeführt, so wird schlagartig die Oberflächenspannung der Schmelze
> überwunden und das flüssige Messing fällt nach unten - Loch. D.h.
> optisch, anhand von Farbe, kann man den Übergang vom festen in den
> flüssigen Übergang nicht erkennen.

Das lässt sich so pauschal nicht sagen.

Wir schmieden Messing ( Kein Problem bei möglichst wenig Licht),
Die Glühfarben lassen sich nur schlecht bestimmen, ein wenig zu warm,
dann ist es hin.

Autogenschweißen geht sogar auch, dazu verwenden wir die Flussmittel
gefüllten Lötstäbe. Ist eine sehr dampfige Geschichte und es ist
kaum was zu sehen.

Wir schmieden auch Alu. Die Glühfarbe sieht man durchaus im Dunkeln,
aber das helle Feuer der Schmiedeesse oder des Brenners überstrahlt
das. Bis sich das Auge angepasst hat, ist das Teil kalt.

Bei Alu hilft nur der uralte Trick mit dem Fichtenholzspan.
Wenn ich mit dem Span (ähnlich einem Bleistift ) irgendwas auf
mein Material kritzel, und es bleibt ein satter schwarzer Strich,
dann ist es butterweich. Jetzt noch ein Zacken mehr erhitzen
und ich habe Pulver.

Messing oder Alu im glühenden Zustand zu bearbeiten ist also äußerst 
schwierig. Da kommt noch erschwerend dazu: Das Material ist
" warmbrüchig", das heißt kurz nach Glühen ist es spröde.

Dann lieber ausglühen, abkühlen lassen und draufrumhämmern.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Schreiber (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Bei Alu hilft nur der uralte Trick mit dem Fichtenholzspan.

...oder der neuere Trick mit dem Infrarotthermometer.

...oder ein großer Ofen mit Thermostat (Schutzgas nicht vergessen) und 
genug Zeit

Bernd Funk schrieb:
> Autogenschweißen geht sogar auch, dazu verwenden wir die Flussmittel
> gefüllten Lötstäbe.

Löten oder Schweißen mit Lötstäben?

von Bernd F. (metallfunk)


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Material mit artgleichem Zusatz zu verschmelzen, hat mit
Löten nichts zu tun.

Das Flussmittel hält hier aber den Sauerstoff ab.

Grüße Bernd

von Schreiber (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Das Flussmittel hält hier aber den Sauerstoff ab.

ok, also so ähnlich wie beim Autogenschweißen von Aluminium, nur dass 
bei Messing das Flussmittel im Schweißdraht steckt und nicht außen 
aufgepinselt werden muss?

Kannte für Messing bislang nur Hartlöten mit dem Autogenschweißgerät, 
daher die Nachfrage.

von Bernd F. (metallfunk)


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Schreiber schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Das Flussmittel hält hier aber den Sauerstoff ab.
>
> ok, also so ähnlich wie beim Autogenschweißen von Aluminium, nur dass
> bei Messing das Flussmittel im Schweißdraht steckt und nicht außen
> aufgepinselt werden muss?
>
> Kannte für Messing bislang nur Hartlöten mit dem Autogenschweißgerät,
> daher die Nachfrage.

Das funktioniert genauso wie beim Alu. Das Schmelzbad muss begrenzt 
werden,
am besten mit Hitzeschutzplatten aus dem Ofenbau, sonst läuft
die Soße unkontrolliert weg.

Im Gegensatz zu einer WIG- Schweißung lässt sich derart verbundenes
Messing rotglühend schmieden, ohne zu brechen.

Grüße Bernd

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