Forum: Haus & Smart Home Erweiterung Unterverteilung (speziell: Brücke/ Phasenschiene Neozed)


von Domenik (Gast)


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Hey,

ich plane gerade die Erweiterung eines Unterverteilung mit folgender 
Ausgangssituation:

Einspeisung aus Hauptverteilung geht direkt auf FI, von dort auf zwei 
dreifach Neozed-Blöcke(eine Ebende über dem FI) (zwei Leitungen im FI 
pro Phase). Nun möchte ich einen dritten Neozed-Block setzen und diesen 
ebenfalls hinter dem FI anklemmen. Dabei ergibt sich für mich nun die 
Frage des Anschlusses:

- dritte Leitung in FI (entfällt nicht zuletzt aus physikalischen 
Gründen)
- Brücken aller Neozeds A-B-C (bei 6mm² bzw 10mm² nicht unbedingt 
einfach)
- Verwendung Phasenschiene (wie wird diese gespeist, da ein bei Neozeds 
ja gewöhnlich keine gesonderte Aufnahme für eine solche vorhanden ist)
- Klemmblock (unschön)

Wie würdet ihr dies üblich machen?

von Kater brummt- alles wackelt! (Gast)


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Wenn die Neozed für Endstromkreise gedacht sind, mit 10q vom FI zu 
Neozed 1 und dann durchschleifen. Das ist kein Problem.
Denk an die Vorsicherung für den FI und die Leitung in der HV. Den FI 
idealerweise auf Inf (nein, das heißt nicht unendlich...) auslegen. 
Falls die Neozed wiederum  Vorsicherungen für je eine LS Gruppe sein 
sollen, ist ein FI zu wenig. Für alles weitere fehlt Information. Stell 
dich jetzt erst mal auf das einsetzende Fachkraftgeheul ein.

von Lars R. (lars_r48)


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Mach nal ein Bild und ein Plan wie es verdrahtet ist.

Jeder hersteller bietet ein unterschiedliches System an.

Abgesehen davon gibt es wenn du 3 Geräte parallel hast mindestens ein 
Ende wo nur eine Leitung drauf geht, an diesen macht man Doppel 
Aderendhülsen. Normalerweise kannst du beim RCD mit einem 
Gabelkabelschuh und mit einer Aderendhülse abgehen.
Eleganter sind natürlich RCD Stromschienen bzw DS Stromschienen.

von Domenik (Gast)


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Also das Ganze im Detail zu beschreiben überschreite glaube ich jedes 
Maß, aber in Kürze:

Die UV speist ein Nebengebäude eines Sporthauses, worin sich momentan 
eine CEE16A Dose befindet, welche auf CEE32A umgerüstet werden soll 
(Zuleitung passt). Nun ist die bisherige Leitung parallel zu den 230V16A 
Lastkreisen über 16A LSS abgesichert, welche selektiv jeweils pro Reihe 
(1 Phasenschiene) mit 32A Neozed vorgesichert sind.

IN-->RCD|->Neo32A-->RCD|->LSS16-->>...             fix
        |              |->LSS16-->>...             fix
        |              |->LSS16-->>...             fix
        |              ...                         fix
        |->Neo32A-->RCD|->LSS16-->>...             fix
        |              |->LSS16-->>...             fix
        |              |->LSS16-->>...             fix
        |              |->LSS16-->>Nebengebäude    entfall
        |              |->LSS16-->>Nebengebäude    entfall
        |              |->LSS16-->>Nebengebäude    entfall
        |              ...                         fix
        |->Neo32A---------------->>Nebengebäude    neu

Bis auf das beschriebene soll halt alles so bleiben wie es ist und 
nachher soll alles so aussehen, als wäre es immer schon so gewesen o.O 
Angedacht habe ich es jetzt so, die bestehenden Neos durch 3pol Neos mit 
Phasenschienentauglichkeit zu ersetzen, diese über eine Phasenschiene zu 
verbinden und dann mit jeweils eine Phase durch den RCD zu speisen.

Die gesetzliche Qualififikation besitze  ich nachweislich 
(Mechatroniker-Ausbildung, BScEE-Studium, demnächst noch 
Meister-Prüfung, falls ich es schaffe) es ging hier mehr um die 
Umsetzung.

von Deneriel (Gast)


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Einfach Von Trenner zu Trenner durch verdrahten.

Auch wenn nix verändert werden soll (soll es ja doch, die neue Dose): 
Welchen Zweck hat der FI hinter der Einspeisung wenn es noch zwei 
weitere gibt?

von temp (Gast)


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Das ist in der Regel ein selektiver (300mA?) RCD. So was wird seit 
längerem in verschiedenen Publikationen (z.B. ABB) empfohlen. Soll unter 
anderem dem  zusätzlicher Brandschutz dienen. Hier insbesondere der 
langen >=10mm² Leitung zum Nebengebäude. Sollte hier was anfangen zu 
schwelen, dann muss schon ordentlich was abgehen bevor die 
Vorsicherungen fallen. 300mA Fehlerstrom kommen wesentlich schneller zu 
Stande und können u.U. größeren Schaden verhindern. Natürlich wollen die 
Hersteller die das empfehlen auch was verdienen. Kann jeder selber 
abwägen ob ihm die zusätzliche Investition was bringt.

von Kater brummt- alles wackelt! (Gast)


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Domenik schrieb:
> Angedacht habe ich es jetzt so, die bestehenden Neos durch 3pol Neos mit
> Phasenschienentauglichkeit zu ersetzen, diese über eine Phasenschiene zu
> verbinden und dann mit jeweils eine Phase durch den RCD zu speisen.

In ein Standard 12 PLE Feld wirst Du keine 3 x 3p D0 Neozed bekommen.
Verteile sie besser auf 2 Reihen a 2 x 3p D0. Auch wegen der relativ 
hohen Verlustleistung der Neozed Elemente. Man sieht, daß sich die 
Kammschiene dann kaum lohnt. Wer unbedingt mit KS arbeiten will, kann 
vom 1. FI - wenn er drin bleiben muß(1)- zwei Leitungen abgehen lassen 
und diese mit dem ersten D0 Element der oberen bzw unteren KS verbinden. 
Zum nächsten D0 Element derselben Phase in der gleichen Reihe geht man 
dann mit einem Stück KS. Der D0 Block muß natürlich, wie erwähnt, für KS 
geeignet sein. Beispielsweise Hager LD046.

(1) Welcher Typ ist der 1. FI ? Ein konventioneller 30mA FI A an dieser 
Stelle wäre wirklich unglücklich. Irgendwo nur ein Fehlerströmlein, und 
die ganze Anlage ist spannungslos. Stromselektivität wie bei Sicherungen 
und LS gibt es bei Fehlerstromschutzschaltern im Übrigen nicht, 
höchstens Zeitselektivität mit Typ S. Liegt eine feuergefährdete 
Betriebsstätte vor ?

 Eben vergessen.. RRRR  =^..^=  RRRR   !!!!

von Flow (Gast)


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> In ein Standard 12 PLE Feld wirst Du keine 3 x 3p D0 Neozed bekommen.

Das geht schon.
Und zwar weil die Hutschienen breiter sind als die Abdeckhaubenschlitze.
Er muß deshalb die Aussparungen in der Abdeckhaube rechts und links 
breiter feilen.

von temp (Gast)


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Kater brummt- alles wackelt! schrieb:
> Stromselektivität wie bei Sicherungen
> und LS gibt es bei Fehlerstromschutzschaltern im Übrigen nicht,
> höchstens Zeitselektivität mit Typ S

Was soll man mit der Aussage anfangen. Ein 300mA RCD braucht den 
10fachen Fehlerstrom als ein 30mA zum Auslösen. Da ist die 
Stromselektivität eindeutig gegeben.
Für den Fall, dass der Fehlerstrom die 300mA überschreitet ist natürlich 
eine Zeitselektivität nötig, und dafür gibt es die wie du schriebst RCD 
mit Typ S.
Das ganze macht auch nicht nur in feuergefährdeten Umgebungen Sinn. In 
heutigen Eigenheiminstallationen findet man oft folgendes vor:
Da die LS in der Regel nicht selektiv sind und Schmelzsicherungen keiner 
mehr einbaut, gehen Steigleitungen zu Unterverteilungen direkt von der 
Hauptverteilerklemme nach dem Zähler ab und sind für den Strom der 
Zählervorsicherung bemessen. Wenigstens 5x10mm² oft mehr. Mit anderen 
Worten, es wird schon ein ordentliches Leitungsnetz verlegt das nur eine 
35A oder 50A Vorsicherung hat. Dazu kommt noch die Innenverdrahtung in 
der Haupt- bzw. Unterverteilung. Egal wo in diesem Netz im Fehlerfall 
etwas passiert, bevor eine 35A oder 50A Sicherung fällt, muss schon 
einiges passieren. Und das macht in der Regel sehr viel Wärme.  Ein 
kompletter Kurzschluss ist da kein Problem. Ein Nagel den jemand in so 
eine Steigleitung hämmert weil der 3. Eigentümer nicht mal weiß wo die 
Leitungen lang laufen ist da schon ein größeres Problem. Und in einem 
solchen Fall sind 300mA Fehlerstrom wesentlich schneller erreicht als 
35A oder 50A.

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