Hallo, ich möchte für einen Röhrenverstärker drei Platinen ätzen. Über diesen Verstärker möchte ich auch meine Facharbeit in der Schule schreiben. Zwei in der Größe 160x100mm und eine 200x100mm. Ich habe schon kleine Platinen geätzt, welche ich mit Edding gezeichnet habe. Da der Aufbau etwas hochwertiger werden soll, habe ich mit EAGLE ein Layout gezeichnet. Ich möchte das Tonertransferverfahren verwenden und habe mir für kleines Geld auch einen passenden Laserdrucker (Brother HL-2140) gekauft. Ich drucke das Layout auf reichelt Papier aus und bügel es dann auf eine mit Nitroverdünner gereinigte und mit 1000er Schleifpapier angeschliffende Platine. Nach einer Bügelzeit von sieben Minuten habe ich die Platine kurz in lauwarmen Wasser abkühlen lassen und die "Papierfastern" dann mit dem Finger abgerubbelt. Leider löst sich bei dem Verfahren nicht nur das Papier. An manchen Stellen hält der Toner "bombenfest" und ist auch nur schwer wieder abzubekommen. An anderen Stellen wiederrum reißt man ihn beim abmachen einfach ab. Wo ist der Fehler? Ist eine Bügelzeit von sieben Minuten bei einer so großen Platine ausreichend? Sollte man die Platine vor dem Bügeln anschleifen? Habe statt reichelt Papier noch Pollin Papier, Geschenkpapier und Spiegel Papier probiert. Überall immer das gleiche. Auf dem unscharfen Handybild könnt ihr eine Platine sehen, wo sich auch der Toner gelöst hat. Ich hoffe Ihr könnt mir helfen!! Florian :)
Hallo Floriann, in sieben Minuten hat der Toner viel Zeit, sich mit dem Papier zu verbinden. Ich arbeite mit 2 bis 3 Minuten bei Baumwolle/Wolle :) Am besten machst du eine Testreihe mit verschiedenen Zeiten und Temperaturen, so findest du schnell die richtigen Werte für dein Equipment. Beitrag "Tonertransfer - so geht es!" Eine geeignete Unterlage vergrößert das Zeitfenster für brauchbare Resultate.. Beitrag "Tonertransfer, Silikonmatte als Unterlage" Viel Erfolg. Tom
Floriann Gump schrieb: > Wo ist der Fehler? Entweder die Platine ist nicht heiß genug geworden und/oder Das Kupfer war noch nicht 100% sauber und/oder Der Druck war nicht gleichmäßig. Tippe auf zu geringe Hitze/zu wenig Sauberkeit. Die zu geringe Temperatur kannst Du leicht ausschließen, indem Du die Platine so heiß bügelst, daß der Toner schon (teilweise) zerläuft. Bröselt es dann immer noch ab, ist ziemlich sicher das Basismaterial noch nicht ganz sauber. Mit hoher Temperatur kann man auch so einiges an Sauberkeit sparen, also der Toner haftet dann generell viel besser. Dafür kann man dann keine feinen Strukturen mehr machen, aber die brauchst Du ja hier wahrlich nicht.
Floriann Gump schrieb: > Nitroverdünner Der ist halt nur zum Reinigen von Pinseln gedacht. Nicht wenige solcher Verdünner, aber auch Alkohole, enthalten irgendwelche anderen Stoffe. Sieht man wunderbar, wenn man mal mit Spiritus, aber auch Isopropanol seine Autoscheiben von innen putzt. Kann man 100x machen, es bleiben immer Schlieren... Die Platine sieht übrigens schon im Bild nicht wirklich sauber aus. Mach mal nach dem Reinigen und vor dem Transfer den Wasser-Ablauftest. Ich wette, es perlt recht ordentlich...;-) Falls, und solange das so ist, brauchst Du den Transfer nicht angehen, besser gleich weiterschrubben/andere Mittelchen versuchen. TomA schrieb: > in sieben Minuten hat der Toner viel Zeit, sich mit dem Papier zu > verbinden Hi Tom! Beim Reicheltkatalog ist die Beschichtung tatsächlich so dünn, daß es vorstellbar wäre, daß der Toner bei entsprechender Bügelzeit bis an die Papierfasern vordringt. Bei vernünftigem beschichtetem Papier könnte man auch jahrelang bügeln, ohne daß das geschieht.
Ist der Toner nur am Platinenrand nicht richtig fest oder hast du da stärker das Papier abgerubbelt? Auf dem Bild sieht die Mitte ja gut aus. Kann es sein dass dir beim Aufbügeln am Rand das Bügeleisen über die Kante abkippt und der Druck dann nur noch auf die Kante selbst geht? Ich hatte mal das Problem dass ich gesägte Platinen am Rand nicht entgratet hatte, das minimal hochstehende Kupfer hat mich dann auch behindert auf die Umgebung richtig Druck auszuüben.
Hallo Florian, ich muß nichts abrubbeln, das Papier löst sich leicht vom Toner. Nach dem Transfer lasse ich die Platine mit dem Papier etwas abkühlen und dann weiche ich sie für ein, zwei Minuten in Wasser ein, danach läßt sich das Papier ganz leicht abziehen. Ob der Transfer gut funktioniert hat, erkenne ich schon am Papier - es sind keine Tonerreste mehr darauf. Klebt Toner am Papier, so fehlt er an den entsprechenden Stellen der Platine. Ich verwende für die Versuche irgendwelche Platinenreste, da sind die Ränder nicht immer glatt. Es reichen kleine Unebenheiten, damit der Transfer an diesen Stellen nicht ordentlich ist. Gruß. Tom
bügel nicht zu lange und nicht zu heiß und eher mit einer ecke des Bügeleisens hoch und runter und hin und her zuletzt noch einmal komplett mit kleinen kreisenden Bewegungen bis jetzt haben die fehlversuche ja nicht viel gekostet, das wird bald benötigst nur ein wenig gefühl ich leg mir immer ein küchenbrett und ein ein stück küchenkrepp beim bügeln unter die platine als wärmepuffer und für gleichmäßigen druck über das transferpapier ein stück backpapier- das gleitet schön andere leute benutzen diese silikonmatten von muttis backzubehör also auf geht's weiter testen viel erfolg
Hallo, ich werde wohl aufgeben müssen :/ Ich habe eine neue! Platine mit Waschbenzin gereinigt und mit verschiedenen Papieren immer 2 Minuten, 3 Minuten, 4 Minuten und 7 Minuten bügeln ausprobiert. Das Bügeleisen auf max. eingestellt und Backpapier zum besseren Wärmeleiten verwendet. Der Toner hält an vielen Stellen einfach nicht... Beim Abmachen des Papieres werden immer wieder kleine Leiterbahnen durchbrochen oder reißen komplett ab. Villeicht ist mein Drucker nicht der richtige. Ich habe eure ganzen Tipps befolgt und mir auch schon viele Seiten im Internet angeschaut, der Toner will aber einfach nicht halten. Viele Grüße! Florian
Hallo Florian, versuche es doch mal mit weniger Hitze. Ich bügle mit einer Einstellung zwischen Wolle und Baumwolle, das sind nicht mal 75% vom Maximum meines Bügeleisens. Gruß. Tom
Habe eben mal eine Reichelt-Seite (2014) mit ner guten Lupe betrachtet...die ist zwar gestrichen, aber man sieht bereits die Fasern. Ideal ist anders, egal was man wie damit macht. Dennoch glaube ich viel eher an zu wenig Hitze (an der Platine, nicht unbedingt am Eisen selbst). Wenn mit genug Hitze auf eine (saubere) Platine transferiert wurde, ist es selbst mit Topfkratzern eine Sklavenarbeit, den Toner wieder vom Kupfer zu bekommen. Davon ist Deine Platine ja scheinbar noch weit entfernt. Vermutlich bröselt auch der transferierte Toner noch recht leicht ab. Bei sauberem Transfer kann man sogar mit normalem Kopierpapier einen sauberen Übertrag auf die Platine hinbekommen. Also der Toner bleibt vollständig am Kupfer. Nur hat man dann lauter Fasern im Toner, die das Ätzen fast unmöglich machen. Alles, wo von allein große Stücken des Toners abblättern, deutet eindeutig auf zu geringe Temperatur hin (sofern die Platine sauber war). Noch 10° weniger, und es hält dann überhaupt kein Toner mehr am Kupfer. 10° mehr können hingegen zu einem perfekten Ergebnis führen. Du hast ein grobes Layout und kannst daher hohe Temperaturen fahren, weil Dir egal ist, ob der Toner etwas zerläuft. Nutze diesen Vorteil, er macht den Transfer dann fast schon zum Kinderspiel. Floriann Gump schrieb: > habe eure ganzen Tipps befolgt Wie ist der Wasserablauftest gelaufen? Der sagt mehr als alles, was wir hier so schreiben. Das Wasser darf nicht abperlen, und muss eine gleichmäßige Schicht bilden, die erst beim Verdunsten verschwindet. Mit einer solchen, sauberen Platine beginnt alles. Perlt das Wasser ab, aber man versucht trotzdem den Transfer, so ist das Versagen am Start, bzw. ein sinnloser Rohrkrepierer. Hast Du mehr Hitze probiert, oder steht das Eisen die ganze Zeit sowieso auf max? Solange Du das obere Temperaturlimit nicht erreichst (erkennbar an zerlaufenem Toner), kann zu geringe Hitze nicht ausgeschlossen, und muss sogar angenommen werden.
Floriann Gump schrieb: > mit Waschbenzin Waschbenzin hinterlässt in der Regel einen öligen Film, auf diesem dürfte der Toner erst recht nicht halten.
Versuche es einmal mit der Haushaltsmethode: entfernen des alten Toners mit Fingernagellack - entferner. Reinigen der Platinen im Geschirrspüler Druck auf Backpapier Deine Leiterplatten sehen sehr gut aus, nur am linken und rechten Rand fehlt etwas. Kippelt dort das Bügeleisen weg und liegt nicht gleichmäßig auf?
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Ich habe auch immer nur sehr unbefriedigende Resultate erzielt, wenn ich das Papier direkt auf die Platine gebügelt habe. Problem sind die Unebenheiten von Platine und Bügeleisen. Abhilfe: "von hinten bügeln" mit softer Unterlage wie oben im verlinkten Silikonmattenbeitrag. Alternativ ein dünnes Stofftuch zwischen Bügeleisen und Transferpapier legen. Parameter wie Temperatur, Druck und Zeit spielen bei mir eine untergeordnete Rolle. YMMV.
Hallo, vielen Dank für eure vielen Antworten :) Selbst nach 7 Minuten "bügeln" auf der höchsten Stufe (2000W) ließ sich der Toner leicht lösen. Der Wasserablauftest hat ergeben, dass das Wasser auf der Platine abperlt und keine durchlaufende Bahn bildet. Die Platine ist neu und wurde lediglich mit ein wenig Feuerzeug-Benzin gereinigt. Durch das reinigen hat sich sicher ein Fettfilm gebildet. Das dürfte doch sicher der Fehler sein oder? Wäre es sinnvoll die Platine vorher abzuschmirgeln? Oder gibt das nur unschöne Strukturen auf den Leiterbahnen? Noch einen schönen Abend Florian :)
Floriann Gump schrieb: > Selbst nach 7 Minuten "bügeln" auf der höchsten Stufe (2000W) ließ sich > der Toner leicht lösen. > > Der Wasserablauftest hat ergeben, dass das Wasser auf der Platine > abperlt und keine durchlaufende Bahn bildet. Also doch beides, zu wenig Hitze, Platine fettig. Nicht schlimm, geht fast jedem anfangs so. Für mehr Hitze versuche nicht das Eisen zu pimpen, sondern lege UNTER die Platine irgendwas Weiches, schlecht Wärmeleitendes. Z.B. 50 -in Worten: fünfzig - Lagen Küchenkrepp oder so. 100 sind noch besser, denn der Stapel wird beim Bügeln deutlich kleiner. Auf diesen Stapel legst Du den Ausdruck, darauf die Platine, auf die Platine evtl. nochmal ein Krepp, und dann vielleicht 3 Minuten Bügeln. Brauchst nicht wie wild drauf rumreiten, eigentlich reicht es schon, das Eisen ruhig aufzudrücken. Das weiche Krepp verteilt den Druck weit besser als es der beste Bügler mit dem Eisen hinbekäme. Du baust Dir so auch eine Art Isolierkammer für die Platine, und nur so erreicht sie auch halbwegs die Temperatur des Eisens. Wundere Dich nicht, wenn Du dann plötzlich verlaufenen Toner hast. Ggf. musst Du nur kürzer bügeln, oder die Temp. etwas runterfahren. Bleib aber an der Grenze, bei der der Toner schon zu verlaufen anfängt, das geht bei Deinem großen Layout und für den Anfang. Bei dieser hohen Platinentemperatur kann man den Transfer fast auf völlig ungereinigtem Material machen, so gut hält der Toner. Natürlich ist es besser, wenn das Kupfer sauber ist, insbesondere, da Dein Papier suboptimal ist, und beim starken Abrubbeln gleich wieder hart am Toner zieht. Man sieht ja oben in den Bildern schon, wie schwer das Papier abging. Also die Platine muss in diesem Fall leider auch sehr sauber sein, und Fett ist natürlich immer ganz extrem unschön. Hole Dir REINEN Alkohol z.B. bei Ihbey. Oder (besser) den Polibloc beim bekannten, früher großen Elektronikversender, zu dem heute praktisch nur noch Millionäre gehen, die mit leeren Händen wieder nach Hause kommen wollen. Das Kupfer der Platine logischerweise während/nach dem Reinigen NICHT EIN MAL mit den Fingern berühren...Gleiches gilt natürlich auch für den Ausdruck. Floriann Gump schrieb: > Wäre es sinnvoll die Platine vorher abzuschmirgeln? Oder gibt das nur > unschöne Strukturen auf den Leiterbahnen? Nur bei feinen Strukturen problematisch. Schau mal im Bild oben, mittig die dünne Trennlinie zwischen den beiden Layouts. Die ist an mehreren Stellen genau da abgegangen, wo "tiefere" Kratzer im Kupfer waren.
Hallo, ich habe mir heute reines Aceton gekauft und die Platine gereinigt. Zum Transfer habe ich mir noch Overhead Folien gekauft. Ergebniss nach 5 Minuten bügeln auf höchster Stufe: der Toner verläuft auf der Folie, haftet aber nicht auf der Platine :// Auch bei einer komplett neuen Platine das gleiche Ergebniss. Wie kann das bitte sein? Florian
Floriann Gump schrieb: > der Toner verläuft > auf der Folie, haftet aber nicht auf der Platine Also wenn die Platine wirklich 100% sauber ist, kann das eigentlich nur noch zwei Gründe haben. Entweder, nur die Folie wird heiß, aber die Platine bleibt noch immer zu kalt. Oder (und das wäre die Vermutung), die Folie schmilzt teilweise, so daß sich der Toner wirklich unablösbar mit ihr verbindet. Was Ähnliches kennen wir vom Bestückungsdruck auf Epoxyd, diesen bereits transferierten und völlig in die Platine eingeschmolzenen Toner könnte man auch beim besten Willen kein zweites Mal transferieren. Probiere das mit der weichen, wärmeisolierenden Unterlage nochmal mit einer Seite aus dem Katalog. Also bleibe zunächst bei Papier, das Du nach dem Transfer abweichen kannst.
Hallo, ich werde es jetzt mit belichten probieren. Habe schon so ein paar Ideen gesammelt :) melde mich dann in den kommenden Tagen mit Ergebnissen. Florian
Du kannst dir auch ein Laminiergerät holen und die Platine statt bügeln da durchlaufen lassen. Ich verwende den OLYMPIA LA3116 von Reichelt für unter 20€: http://www.reichelt.de/index.html?ARTICLE=118452 Zutaten: -Drucker: HP Laserjet4000 -Reicheltpapier (Silikonisiertes Papier ist noch besser für den Transfer aber da hält der Druck nur bei mir nur in den seltensten Fällen) -Olympia LA3116 (original, nicht modifiziert. Allerdings bisher nur Platinen bis max. 5cm breite getestet) -Aceton Mein Vorgehen: 1. Platine mit Scheuermilch reinigen (danach bei Bedarf mit Aceton reinigen, wobei es bei mir mit der Scheuermilch alleine reicht) 2. Papier auf Platine und ab durch den Lami (5-10x) 3. Heiße Platine in kaltes Wasser mit etwas Seife 4. Kurz warten und vorsichtig anfangen abzurubbeln 5. Platine >15min. in Acetongampf hängen um den Toner zu verdichten (z.B. Marmeladenglas mit wenig Aceton unten drin und Platine reinstellen - aufpassen, dass kein Aceton auf den Toner direkt kommt, dann kann man wieder bei 1 anfangen ;) ) 6. Ätzen in Natriumpersulfat > 40°C Hab mal eine Platine angehängt zur Beurteilung. Grüße Felix
Brother Drucker funktionieren für Tonertransfer generell nicht gut. Ich habe auch mit so einem versucht und aufgegeben. Evtl enthält der Toner zuwenig Kunststoff? Ich bin auf einen HP gegangen, HP scheint auch Favorit für Tonertransfer zu sein.
Hallo zusammen, ein kleines Update von mir. Ich habe mir ein paar UV LEDs bestellt und aus einem alten Scanner und einem Stuhl ein Belichtungsgerät gebaut. Die LEDs haben eine Aufnahme von 11W an 12V und erzeugen das perfekte Licht zum belichten. Die besten Ergebisse erziehlt man mit einer Belichtungszeit von 8. Minuten. Jetzt muss ich noch das Basismaterial für meinen Röhrenverstärker bestellen. Viele Grüße Florian :)
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Hallo, heute ist meine Bestellung von OCTAMEX angekommen. Alle fünf Platinen weisen extreme Gebrauchsspuren auf. Ich hatte mich jetzt so aufs belichten gefreut, die sehen aber einfach sch***** aus. Kann man das was retten? Florian
Floriann Gump schrieb: > Kann man das was retten? Bei Bungard Basismaterial sind IMMER beide Seiten mit Photolack beschichtet. Sieht so aus, als ob diese Schicht zerkratzt ist. Damit es Kratzer im FR4 gibt, ist ja schon rohe Gewalt nötig. Versuch mal die Rückseite mit Aceton zu reinigen, pass aber auf die Vorderseite auf!
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