Hallo! Was haltet Ihr von folgender Idee? 2 MRF455(30MHz, hohe Leistung) die leider nicht gepaart sind, soll heissen, eine unterschiedliche Stromverstärkung haben, also etwa 40 und 75, sollen in zwei Darlingtonschaltungen bzw. Emitterfolgerschaltungen kommen, damit man den Ruhestrom mit einem einzelnen kleinen Strom bzw. Spannung bei beiden MRF455 auf den gleichen Wert bekommt. Man bildet also quasi 2 Darlingtontransistoren mit genau gleicher Stromverstärkung nach. Geregelt werden soll das mit einem Trimmer zwischen Emitter der jeweils ersten Transistoren und Masse bzw. einer Spannung etwas unterhalb von 0V. Für die jeweils ersten Transistoren kann ein HF-Typ mit hoher Grenzfrequenz verwendet werden. Hoffentlich war dies "Erklärungsschaltbild" verständlich... Müsste doch gehen, oder? Dann habe ich gedacht, eine frequenzabhängige Gegenkopplung wäre gut. Das spart man sich dann später an Tiefpassfiltern. Etwa so: Für eine bestimmte Frequenz senkt ein bestimmter Kondensator zwischen Ausgang und Eingang die Ausgangsspannung um z.B. 10-20 %, was dann zur vollen Leistung an Eingangsleistung wieder reinkommen müsste. Wie stark sind die Phasen am Eingang und Ausgang wohl gegeneinander verschoben? Am Eingang und Ausgang dieser Gegentakt-Senderendstufe sind jeweils Ringkerntrafos. Hier werden u.a. auch die Betriebsspannung angeschlossen und die beiden Halbwellen werden dort ein- bzw. ausgekoppelt. Vielen Dank für eure sachkundige Meinung. MfG Matthias
Matthias K.(DO4MKA) schrieb: > damit man den Ruhestrom mit einem einzelnen kleinen Strom bzw. > Spannung bei beiden MRF455 auf den gleichen Wert bekommt. > Man bildet also quasi 2 Darlingtontransistoren mit genau gleicher > Stromverstärkung nach. > Geregelt werden soll das mit einem Trimmer zwischen Emitter der jeweils > ersten Transistoren und Masse bzw. einer Spannung etwas unterhalb von > 0V. Erstens hatten wir das schon diskutiert: Beitrag "Bipolar, Stromverstärkung, Auswirkung" und zweitens geht das nicht. Du kannst nur an einer Stelle der Kennlinie den gleichen Strom einstellen, weil du da einfach einen rel. konstanten Strom zusätzlich fließen lässt. Du erzeugst damit einen Offset, der dazu führt, dass sich die unterschiedlichen Kennlinien in einem Punkt schneiden. Dein Problem ist aber eine unterschiedliche Kennliniensteigung. Bei anderen Arbeitspunkten (Aussteuerung durch Nutzsignal) bekommst du wieder unterschiedliche Ströme.
Hallo Ja wir hatten das schon. Da gab es aber noch keine gute Lösung für verschiedenes BetaHfe. Aber das es nicht gehen kann, sehe ich erstmal nicht ein. Ich bin bei meiner Betrachtung davon ausgegangen, das der Ruhestrom für eine lineare Verstärkung, also ohne Ein- und Ausklick beim Phasenwechsel, erforderlich ist, und das dann die Stromverstärkung im ansteigenden Strom wie beim Ruhestrom etwa gleich bleibt. Und zwar muss der Ruhestrom so hoch sein, das die Verstärkungskurve ab da etwa linear wird. Außerdem bei beiden Transistoren etwa gleich, weil man Strom sparen möchte. Das sich die Kennlinien dann überschneiden, ist ja logisch, wieso auch nicht?? Es soll eben nur im möglichst linearen Bereich sein. Ist das dann nicht linear, hat man noch die Möglichkeit, die Trafoabgriffe anzupassen. Trafomitte verschieben. Eine weitere Linearisierung ist über die genannte Gegenkopplung möglich, falls keine zu große Phasenverschiebung auftritt. Wenn ich mit diesen Transistoren eine Stufe ohne Gegentakt aufbauen wollte, dann müsste ich so eine Stufe mit einem einzelnen Transistor und hohem Ruhestrom bauen, Output nur max. 60W. Auch habe ich festgestellt, das viele Schaltungen im Netz irgendwelche Macken haben, also das es so nicht geht. MfG
Noch was Bei einem Darlington Transistor, aufgebaut mit 2 Transistoren, kann man die Stromverstärkung mit einem einstellbarem Widerstand zwischen Emitter des ersten Transistors und Masse einstellen.
Matthias K.(DO4MKA) schrieb: > und das dann die Stromverstärkung im > ansteigenden Strom wie beim Ruhestrom etwa gleich bleibt. Du machst den Fehler, gleichen Strom an einem Punkt der Kennlinie mit gleicher Stromverstärkung gleichzusetzen. Du erzwingst durch einen Offsetstrom an einer Stelle gleichen Strom. Aber deine Maßnahmen erzeugen keine gleichen Kennlinien. Wenn es so einfach wäre wie du denkst, würde sich keiner die Mühe der Paarung von Transistoren machen. Matthias K.(DO4MKA) schrieb: > Bei einem Darlington Transistor, aufgebaut mit 2 Transistoren, kann man > die Stromverstärkung mit einem einstellbarem Widerstand zwischen Emitter > des ersten Transistors und Masse einstellen. Nein, die Spannung an dem Widerstand ist rel. konstant (2Ube), daher ist auch der Strom durch den Widerstand konstant. Wenn du damit die Stromverstärkung einstellen willst, muss der Strom aber proportional zum Eingansstrom sein.
Vielleicht wird es mit dem angehängten Bild verständlicher. In der linken Schaltung sind 2 TIP3055 parallel geschaltet, um eine etwas andere Kennlinie zu erhalten. Der Widerstand wird zwischen 10Ohm und 10K variiert. Man erkennt, das sich zwar an einem Punkt der Kennlinien der gleiche Strom ergibt (Schnittpunkt der violetten Linie mit der jeweiligen Andersfarbigen), aber gleiche Kennlinie erreicht man nicht.
Ja, du hast Recht. Mit dem Widerstand am Emitter des ersten Transistors nach Masse kann ich aber immerhin den Ruhestrom bei zwei Transistoren angleichen. Dann bleibt noch die unterschiedliche Kennlinie.(AB Stufe mit Trafo) Da ist meine Hoffnung dann bei den Trafoabgriffen, oder bei einer Darlingtonschaltung könnte man auch mit Poti was machen, beide Halbwellen gleich groß einstellen, jetzt besser? MfG
Matthias K.(DO4MKA) schrieb: > sollen in zwei Darlingtonschaltungen bzw. Emitterfolgerschaltungen > kommen, Wie langsam soll das denn gehen? Du kannst die Transistoren in Basisschaltung betreiben, dann spielt die Stromverstärkung fast keine Rolle, aber die Leistungsverstärkung ist nicht berauschend.
auch wirst du keine robuste PA hinbekommen, man sollte wenigstens relativ gleiche transistoren haben, du kannst mit den MRF 2 einzelne PA´s aufbauen und diese Combinern, der Shuntwiderstand schluckt dann die differenz der Leistung. mit zwei MRF455 bekommst du bei 80-100W gerade so brauchbaren linear Betrieb bei IMD3 um -23 - -26db hin. -durch Gegenkopplung spart man nichts am LPF, diese trägt im gewissen Rahmen zur Linearisierung bei und man kann die Flatness beeinflussen, wenn du diese basteltransen überfährst, wie im CB bereich üblich, nützt dir auch keine Gegenkopplung was, Rechteck bleibt dann Rechteck...
lrep schrieb: > Matthias K.(DO4MKA) schrieb: >> sollen in zwei Darlingtonschaltungen bzw. Emitterfolgerschaltungen >> kommen, > > Wie langsam soll das denn gehen? Das soll natürlich nicht "langsam gehen". Das war meine erste Idee, um den Ruhestrom gleich und die Verstärkung bzw. Ausgangsspannung beider Halbwellen gleich einstellen zu können. Meinst Du, man braucht das gar nicht erst probieren? Könnte UKW oder VHF Transistoren vorschalten. > Du kannst die Transistoren in Basisschaltung betreiben, dann spielt die > Stromverstärkung fast keine Rolle, aber die Leistungsverstärkung ist > nicht berauschend. Das halte ich auch für eine praktizierbare Lösung. Allerdings ist dann die Betriebsspannung bzw. Uec etwas kleiner, so das die Leistung etwas geringer wird. Eingangsleistung wäre genug da. An Nono: Diese Transistoren halten übrigens nicht viel Spannung an E-C aus, welche über die Betriebsspannung ansteigt, wenn der jeweils andere Transistor leitet. Die Trafowindung legt eine extra Spannung an. Man muss da den Reststrom besonders klein halten, sonst wird die maximal zulässige Spannung C-E überschritten. Was ich auch für den Grund halte, das diese Typen angeblich so leicht kaputt gehen. Jetzt(also wenn ich mal Zeit hab) werde ich entweder die Emitterfolgerschaltung ausprobieren, oder die Basisschaltung nehmen. Bei beiden kann ich anscheinend Ruhestrom und Verstärkung bzw. Ausgangsspannung besser einstellen, als bei ungleichem Paar in Emitterschaltung. Vielen Dank auch für die Hinweise. Matthias
Matthias K.(DO4MKA) schrieb: > Könnte UKW oder VHF > Transistoren vorschalten. Und wie bekommst du die Basis des Leistungstransistors entladen? Was ist mit der Miller-Kapazität? Einschalten kannst du eine Darlington-Anordnug ziemlich schnell, wenn genug Treiberstrom zu Verfügung steht. Problematisch ist das Ausschalten.
Die Miller Kapazität kenn ich wohl. Sie dürfte in jedem Fall die Verstärkung mindern und das Hauptproblem sein. Die Frage ist dann nur, wie stark. Diese neueren HF-Typen werden allerdings oft in Emitterschaltung betrieben, während es früher HF-Schaltungen meist nur in Basisschaltung gab. Aber der Arbeitspunkt und die Entladung der Kapazität an Basis sollte schon stimmen, insbesondere um den Reststrom bei "Aus" niedrig zu halten. Dafür kann man den Emitter des ersten Transistors anders beschalten. Zum Beispiel mit Widerstand gegen Masse oder sogar gegen negativerer Spannung als Masse. Außerdem ist mir noch eingefallen, das man mit einer Darlington Schaltung die Verstärkung doch mit einem Potentiometer ändern kann, wenn man die Schaltung an der Basis des zweiten Transistors etwas erweitert, den Strom auf 2 Zweige aufteilt. Hinweis: Meine Kenntnisse sind teilweise spekulativer Art. Deswegen ziehe ich auch LTSpice in Betracht. Es gibt nur wahrscheinlich keine passenden Modelle. MfG Matthias
Matthias K.(DO4MKA) schrieb: > während es früher HF-Schaltungen meist nur in Basisschaltung gab. Das lag daran, dass damals die Transitfrequenzen der Transistoren noch vergleichsweise klein waren. Mit einer Basisschaltung konnte man näher an der Transitfrequenz arbeiten als mit einer Emitterschaltung.
Jörg Wunsch schrieb: > Matthias K.(DO4MKA) schrieb: >> während es früher HF-Schaltungen meist nur in Basisschaltung gab. > > Das lag daran, dass damals die Transitfrequenzen der Transistoren > noch vergleichsweise klein waren. ....und an der Rückwirkungsarmut der Basisschaltung. Eine andere Möglichkeit einer Gegentaktschaltung, bei der die Stromverstärkungen eine untergeordnete Rolle spielen, ist das Long-Tailed-Pair, wie es in der Eingangsstufe von Operationsverstärkern verwendet wird. Den Konstantstromtransistor wird man dann natürlich durch eine hochohmige HF-Drossel ersetzen. Viel Spaß beim Simulieren! Generell muß man bei HF-Leistungsverstärkern darauf achten die schädliche Induktivität der Emitterleitung so gering wie irgend möglich zu machen.
lrep schrieb: > Eine andere Möglichkeit einer Gegentaktschaltung, bei der die > Stromverstärkungen eine untergeordnete Rolle spielen, ist das > Long-Tailed-Pair, wie es in der Eingangsstufe von Operationsverstärkern > verwendet wird. Das glaub ich eher nicht, denn man möchte dort eine gute Symmetrie haben.
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