Forum: HF, Funk und Felder Funktechnik - Kanaele und Bandbreite


von Tighboy (Gast)


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Hallo,
hoffe das ich hier eine schnelle Antwort auf meine Fragen bekomme. Ich 
selber habe wie anhand der Fragen erkannt wird, wenig Ahnung von 
Funktechnik :).

Im 5GHz WLan Netz gibt es viele Kanäle die genutzt werden können, wenn 
diese freigegeben sind. Wenn auf einem Kanal mehrere Teilnehmer sind, 
teilen sich die Teilnehmer die 20 MHz Bandbreite auf? Sprich jeder 
Teilnehmer bekommt ein Stück der Bandbreite ab?

Was passiert wenn ein neuer Teilnehmer in diesem Kanal kommt? Dann 
müsste sich die Bandbreite der Teilnehmer sich ja anpassen. Was passiert 
aber wenn ein Teilnehmer gerade in seinem kleinen Frequenzband sendet, 
während ein neuer hinzukommt und sich die Bandbreite ändert? 
Funkabbruch? Weil die Frequenz jetzt jemand anderst hat?

Dann meine letzte Frage, wenn von ausen Störungen kommen sprich Radar 
(Wetter, Flug ect.), wird da der komplette Kanal gesperrt oder nur der 
Frequenzbereich in dem Frequenzband?

Danke schonmal für eure Antworten.

von tacheles13 (Gast)


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Hi Tighboy,

soweit ich das richtig verstanden habe, ist es so:
Jeder nutzt normalerweise immer die ganze WLAN-Bandbreite (mind. 20 
MHz).
Wenn zu viele Router bzw. zu viele Teilnehmer auf dem gleichen Kanal 
hängen, kommmt es zu Störungen und die Datenrate wird niedriger.

Radarpulse sind für gewöhnlich sehr kurz und haben eine große 
Bandbreite.
Ich unterstelle mal, dass aufgrund dieses relativ einfach gestrickten 
Störsignals, WLAN durchaus noch arbeitetet, möglicherweise mit 
niedrigerer Datenrate.
Wäre mal interessant das zu monitoren: Vielleicht erkennt man ja, dass 
der Router in Korrelation zur Radar-Rotation irgendwas anderes macht.

Wie Du das mit Kanal-Sperrung, Frequenzbereich und -band meinst, ist mir 
leider nicht so klar.
Die Signale überlagern sich halt und je nach Modulation, Fehlerschutz, 
etc. ist WLAN eben doch noch in der Lage die Information zu übermitteln.

von Tighboy (Gast)


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Also um es genauer zu Formulieren,ich habe Bsp. den Kanal 36 im 5 GHz 
Bereich (5180 MHz). Der nächste Kanal ist 40 (5200). Da habe ich doch 
eine Bandbreite von 20 MHz bis zum nächsten Kanal. Wenn ich jetzt 10 
Teilnehmer hätte, würden diese sich untereinander die 20 MHz aufteilen 
das jeder Teilnehmer eine Bandbreite von 2 MHz hätte? Sprich der erste 
Teilnehmer 5180 MHz - 5182 MHz der zweite 5182 - 5184 MHz usw.

von tacheles13 (Gast)


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Nein, so ist es definitiv nicht.
Der Router und auch die Endgeräte der Teilnehmer senden stets mit mind. 
20 MHz. Zum Teil auch mit noch größerer Bandbreite, sodass der 
Nachbarkanal teilweise mit belegt wird.

von Tighboy (Gast)


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Also das heist die Kanalbreite von 20 MHz (fachlich genau) wird nicht 
unter den Teilnehmer aufgeteilt. Sondern alle Teilnehmer nutzen 
gemeinsam die Kanalbreite aus ohne Aufteilung.

Aber was passiert dann wenn jetzt als Störquelle das Radar ins spiel 
kommt? Sperrt dieser ein Frequenzbereich oder gleich den kompletten 
Kanal?

von tacheles13 (Gast)


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Ja, keine Aufteilung im Frequenzbereich.
Sofern nicht alle im gleichen Moment auf den Router zugreifen, sondern 
nacheinander, ist das auch kein Problem.

So ein Radarpuls überlagert sich mit dem WLAN-Signal, aber das muss 
nicht unbedingt heißen, dass WLAN deswegen nicht mehr funktioniert. Im 
Moment des Radarpulses kann es z. B. sein, dass die WLAN-Datenrate 
niedriger wird. Wobei selbst das fraglich ist, das die Pulse ja nur so 
kurz einwirken.

Am Flughafen laufen die Hotspots ja auch problemlos weiter.

von Tighboy (Gast)


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Gilt das auch bei AP die dicht nebeneinander sind (was in der Industrie 
gängig ist) und alle den gleichen Kanal haben?

von tacheles13 (Gast)


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Wenn dicht nebeneinander montierte APs auf dem gleichen Kanal laufen, 
greifen sie auf die selbe Bandbreite zu. Du verlierst effektiv 
Kapazität, denn Du könntest die APs auch alle auf versch. Kanälen laufen 
lassen (so wird es praktisch auch bestimmt gehandhabt).

von Arno (Gast)


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Antworten auf so grundsätzliche Fragen erhält der Suchende tausendfach 
im Web. Ein Beispiel ist hier: http://s2p.de/Sysadmin/WlanGrundlagen

von Tighboy (Gast)


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Hmm, nein das ist leider nicht möglich und auch nicht frei gegeben. Alle 
APs haben den gleichen Kanal nur andere SSIDs. Das Problem ist das wir 
Funkabbrüche an den Werkzeugen haben.

@Arno Bei speziellen Fragen, findet man im Netz auch nichts.

von tacheles13 (Gast)


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Wäre interessant, wenn Du mal den kompletten Problemfall schilderst. 
Jetzt wo Du noch mit (funkbetriebenen?) Werkzeugen kommst, weiß ich 
nicht so richtig, wie ich da WLAN und Radar einordnen soll.

Verrätst Du denn um was für Router es sich handelt?

von Tighboy (Gast)


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Siemes Scalance W788-1Pro ist der AP, an diesem hängt ein 
Funkbetriebener/Wlan Werkzeug.

von Soul E. (Gast)


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Tighboy schrieb:

> Also das heist die Kanalbreite von 20 MHz (fachlich genau) wird nicht
> unter den Teilnehmer aufgeteilt. Sondern alle Teilnehmer nutzen
> gemeinsam die Kanalbreite aus ohne Aufteilung.

Jeder Teilnehmer schaut ob das Band frei ist, bevor er sendet. Frei 
heisst frei, d.h. es werden auch Telegramme von anderen Stationen 
abgewartet. D.h. je mehr WLANs auf dem gleichen Kanal sind, umso länger 
dauert es bis Du mal wieder dran bist. Folglich geht bei gleicher 
Brutto-Datenrate der Netto-Durchsatz runter und die Latenz nach oben.


> Aber was passiert dann wenn jetzt als Störquelle das Radar ins spiel
> kommt? Sperrt dieser ein Frequenzbereich oder gleich den kompletten
> Kanal?

Wenn das Radar nur stört (Polizei, Garagentor), wird gewartet bis das 
Band frei ist und dann neu gesendet.

Wenn das Radar Primärnutzer des Frequenzbandes ist (Wetterradar, 
Flughafen), dann stellt der Router die Aussendung für einen längeren 
Zeitraum ein. Das können Stunden oder Tage sein.

von Thomas Schildknecht (Gast)


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WLAN auch im 5 GHz Band IEEE 802.11a oder h verwendet 20MHz Bandbreite 
mit OFDM Modulation. Sind weitere WLAN Sender im gleichen Kanal aktiv, 
wird der Medienzugriff über CDMA/CA geregelt, das heisst der Sender 
schaut nach ob aktuell Energie auf dem Kanal gemessen wird und wartet 
mit dem Senden solange bis die gemessene Energie unter einen Schwellwert 
fällt und sendet erst dann. Das hat zur Folge dass der Sender längere 
Zeit blockiert sein kann. Das kann in der Anwendung dazu führen, daß die 
logische Datenverbindung abgebaut wird.
Prinzipiell ist es möglich dass sich mehrere Sender im gleichen Kanal 
koexistent verhalten und sich nicht beeinflussen, das liegt am Dury 
cycle der jeweiligen Sender, also wie lange sie senden und dann inaktiv 
sind.

Radar ist bei den indoor Kanälen (bis 200mW EIRP) im 5GHZ Band kaum ein 
Problem. Werden die Outdoor Kanäle verwendet (bis zu 1 Watt) dann kommt 
ein Radar detection Modus ins Spiel der den AP dazu zwingt sofort für 
mehrere Minuten nicht mehr auf dem Kanal zu senden.

Welche Softwareprotokolle werden verwendet?
TCP/IP ist unkritisch, Profinet ist dagegen sehr anfällig auf Busfehler 
wenn WLAN verwendet wird.

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