Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Zwischen Bachelor und Master was nun?


von Chris (Gast)


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Hallo,

kurz zu meiner Situation:
Hatte letztes Jahr meinen Abschluss als Bsc[FH] (2,7) in Elektrotechnik 
(bin kein großer Fan von ewig langem Üben von Klausuren, mache aber 
meine Arbeit ziemlich gut, Chef ist sehr zufrieden mit der Leistung) und 
da ich auch früher schon in meiner Freizeit gern an Mikrocontrollern 
gebastelt hatte bin ich im Embedded Bereich gelandet. Nach dem Bsc bin 
ich direkt von der Firma in der ich schon mein Praktikum absolviert 
hatte übernommen worden und verdiene dort momentan ca. 47k inkl WG. 
Arbeitsumgebung ist i.O.. habe ein Zimmer mit einem anderen Kollegen und 
hätte auch die Möglichkeit mein eigenes Zimmer zu bekommen, mag es aber 
auch nicht allein zu sitzen. Kollegen sind etwas... introvertiert, viel 
Kommunikation ist da nicht drin (sehr schade). In diesem Jahr hatte ich 
vor meinen Master zu machen. Meine aktuelle Firma ist da sehr 
hilfsbereit (toller Chef), ich kann im Prinzip meine Stunden so 
aufteilen wie ich will und auch so viele Stunden neben dem Studium 
arbeiten wie ich will (bei gleichem Stundenlohn wie momentan).


Meine Ziele (5 Jahre):
- Gehalt über Beitragsbemessungsgrenze (liegt momentan bei 55k).
- Kollegen die es wenigstens schaffen mal "Hallo" und "Tschüss" zu 
sagen.
- Firma mit Kantine
- Arbeitsplatz in Großraumbüro (klingt komisch, ich mags aber)

Meine Ziele (10 Jahre):
- Teamleiter
- Gehalt über 60k
- Kollegen die ich auch neben der Arbeit gerne sehe


Jetzt habe ich mehrere Möglichkeiten dort anzukommen:

1) Bei jetziger Firma bleiben, auf Kollegen pfeifen, die sehr guten 
flexiblen Möglichkeiten der Firma nutzen. Nach dem Master neu bewerben, 
bzw. Eventuell auch schon das Pflichpraktikum des Masters nutzen um auf 
Risiko eine neue Firma zu suchen.

2) Direkt neu bewerben, hoffen dass man einen Arbeitgeber findet der 
mich in Teilzeit meinen Master machen lässt und bei dem ein besseres 
Arbeitsklima herrscht.

3) Direkt neu bewerben und gar keinen Master machen. Kann mir aber nicht 
vorstellen dass der 40 jährige Entwickler mit 15 Jahren Berufserfahrung 
und Diplom einen Bsc als Teamleiter akzeptiert.

4) Eins der Premaster-Angebote annehmen, die mickrige Entlohnung 
akzeptieren und in eins der sehr großen Unternehmen wechseln. Von 
Premaster-Angeboten habe ich, mal abgesehen von den 
Ausbeutungsvorwürfen, relativ viel positives gehört.



Was würdet ihr an meiner Stelle machen?

von Antimedial (Gast)


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Klingt so als möchtest du in einen Konzern. Dann musst du eigentlich 
Möglichkeit 4) in Betracht ziehen und die Möglichkeit nutzen, um 
Netzwerke zu knüpfen. Ansonsten ist Möglichkeit 2) eine gute 
Möglichkeit, weil man mit einem Teilzeitmaster oder Fernstudium noch 
zusätzliche Einsatzbereitschaft zeigt, die man später auch als 
Führungskraft benötigt.

von operator (Gast)


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Ich stehe zurzeit vor der selben Entscheidung und bin schon einmal zum 
Schluss gekommen, dass es sich finanziell nicht wirklich lohnt.
Der Lohnausfall beträgt 1.5 * 47k = 70.5k die erstmal wieder reinkommen 
müssten. Dabei nicht vergessen, dass das Lohnniveau beim B.sc auch nicht 
bei den 47k bleiben wird.

Karrieretechnisch zweifle ich aber noch in wie weit der Master etwas 
bringt, besonders durch die Möglichkeit auch MAS oder MBA absolvieren zu 
können.
Bin aber auch noch auf weitere Meinungen gespannt.

von Udo S. (urschmitt)


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Chris schrieb:
> Meine Ziele (5 Jahre):
> - Gehalt über Beitragsbemessungsgrenze (liegt momentan bei 55k).
> - Kollegen die es wenigstens schaffen mal "Hallo" und "Tschüss" zu
> sagen.
> - Firma mit Kantine
> - Arbeitsplatz in Großraumbüro (klingt komisch, ich mags aber)
>
> Meine Ziele (10 Jahre):
> - Teamleiter
> - Gehalt über 60k
> - Kollegen die ich auch neben der Arbeit gerne sehe

Du solltest mal über deine Ziele nachdenken. Familie, Eigenheim, oder 
Auslandserfahrung vermisse ich komplett.
60k in 10 Jahren ist zu wenig, selbst ohne dass du Inflation 
dazurechnest.

Kantine? Warum Kantinenfraß? Ich esse mittags ne Kleinigkeit und dafür 
jeden Abend frisch gekochtes Abendessen mit der Familie.

Wenn du erst ein Jahr arbeitest macht es wenig Sinn jetzt schon zu 
wechseln. Mach dein Master da wo du jetzt bist wenn es so gut 
funktioniert.
In einen Konzern dann mit dem Master wechseln.
Wenn du meinst die Kollegen sind in einem Grossunternehmen besser, dann 
versuche es. Kollegen sind meistens nett, aber dafür hast du Hauen und 
stechen, Abteilungsdenken, 50% Meetings und 30% Mails und nur noch 20% 
für die eigentliche Arbeit. usw.
Spass macht das auch nicht jedem.

von Chris (Gast)


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Schätzt du die Bereitschaft eines Arbeitsgebers solchen 
Fortbildungswünschen der Mitarbeiter nachzukommen als eher hoch ein?
Kann man das auch im Vorstellungsgespräch zur Sprache bringen, oder 
schreckt das eher ab?
Der Abteilungsleiter will ja erstmal das beste für seine Abteilung. Wenn 
ich jetzt zu dem hingehe und sage: "Mein Praxissemester im Master würde 
ich dann aber gerne im Ausland machen" (würd ich nämlich schon gerne 
noch) sagt der sich dann eher "Super, das zeigt Engagement" oder eher 
"Toll, jetzt stell ich ihn ein, dann ist er nur halb da, dann sogar en 
halbes Jahr ganz weg und danach muss ich ihm dafür sogar noch mehr 
zahlen". Prinzipiell kann ich mir vorstellen dass es schwer wird den 
Abteilungsleiter so für mich zu begeistern dass er darauf einwillgt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Udo Schmitt schrieb:
> Du solltest mal über deine Ziele nachdenken. Familie, Eigenheim, oder
> Auslandserfahrung vermisse ich komplett.

Das ist doch nicht für jeden das Maß der Dinge.

> 60k in 10 Jahren ist zu wenig, selbst ohne dass du Inflation
> dazurechnest.
Das stimmt.

> Kantine? Warum Kantinenfraß? Ich esse mittags ne Kleinigkeit und dafür
> jeden Abend frisch gekochtes Abendessen mit der Familie.
Ach Gott. Nicht jeder will Biedermann und Übervater in Personalunion 
sein.
Mittags entspannt von der Kantine bekochen lassen und Abends ne Pizza 
bestellen ist doch super. Manche sind dann froh wenn keine Bälger und 
keine mäkelnde Frau durch die Wohnung toben.

Dazu muss man dann jeden Cent umdrehen aber man kann sich einreden dass 
man ja so viel Spass auf Arbeit hat. So mancher möchte eben lieber mehr 
Kohle machen und dafür entspannter leben und Hobbys haben. Wenn dafür 
nur Meetings und Exceltabellen schubsen angesagt ist, who cares?

Also nicht jedem deine kleine heile Weltsicht überstülpen. Wie wärs?

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ich sage dir was deine Probleme sind. Das willst du zwar nicht hören, 
aber einer muss es dir mal sagen.

Chris schrieb:
> (bin kein großer Fan von ewig langem Üben von Klausuren

Du hast keinen Bock hart zu arbeiten auch wenn die Arbeit langweilig ist 
und sinnlos erscheint. In den Zusammenhang sieht dieses Ziel-Rumgemache 
doppelt bescheuert aus. Nun ist es so, dass sicher 90% der zu machenden 
Arbeit, besonders in Führungspositionen, wo du hin willst, langweilig, 
sich wiederholend und ziemlich sinnlos ist. Als Beispiel: Sei erst mal 
Teamleiter und beschäftige dich mit den jährlichen Beurteilungen deiner 
Mitarbeiter oder nur der jährlichen Urlaubsplanung - in Abstimmung mit 
anderen Teams ...

> Meine Ziele (5 Jahre):

> Meine Ziele (10 Jahre):

Weiter fällt auf, du bist auf dieses lustige Ziel-Spiel hereingefallen. 
Das wird von manchen Karriere-Gurus und Lifestyle-Coaches stark 
propagiert. Richtig ist, dass ein Großteil deiner Karriere vom Zufall 
abhängen wird.

Natürlich haben erfolgreiche Leute Ziele. Die posaunen sie aber nicht 
heraus, an denen arbeiten sie. Und, ganz wichtig, sie ändern sie alle 
Nase lang und passen sie den Gegebenheiten an.

Dann scheinst du ein Problem mit Leuten zu haben. Zumindest hast du 
deine Kollegen schon ausreichend angepisst, das sie nicht mir dir reden 
wollen. Leute nicht mögen kann bei der Karriere hilfreich sein, ist es 
aber meistens nicht. Dabei geht es nicht darum, ob deine zukünftigen 
Mitarbeiter dich lieben, sondern ob das mit deinem Chef und deinen Peers 
- also denjenigen, die auf gleicher Stufe unter deinem Chef arbeiten - 
klar geht. Heute scheint es nicht gut mit deinen Peers zu laufen, warum 
glaubst du, dass du dich in Zukunft mit anderen Teamleitern auf gleicher 
Stufe gut vertragen wirst?

Also, zu diesem Ziel-Spiel: Kindlicher Schwachsinn.

Das die Kollegen nicht mir dir reden könnte übrigens daran liegen, dass 
sie die Nase voll von größmäuligen, unerfahrenen, kindlichen 
Bachelor-Ingenieuren haben.

Zur echten Frage, Master oder nicht: Master. Weil die Industrie nach und 
nach lernt, dass der Bachelor (den sie haben wollte), nicht das Wahre 
ist. Sie bekommen statt Ingenieuren nämlich ziemlich kindliche, halb 
ausgebildete Leute.

Zum Wohnen in einer WG: Wenn du den Master weiter machst OK, dann bist 
du formal Student, da geht das OK. Studenten müssen sparen.

Wenn du arbeitest und nicht den Master machst: Ausziehen. Du bist nicht 
auf Montage und es gehört zum Erwachsenwerden dazu, dass man alleine für 
sich Verantwortung übernimmt. Dann zieht man einen Schlussstrich unter 
das Studentenleben und macht ab dann sein eigenes Ding. Früher wurden 
die Leute eigentlich während des Studiums erwachsen. Heute scheint das 
irgendwie nicht mehr zu funktionieren, doch irgendwann muss es einfach 
mal klick machen.

Zur Firma: Du willst doch Karriere machen? Also was soll dieses 
kindliche "Die Kollegen sind scheiße, ich will weg!"?  Nutze das Angebot 
bezahlt den Master zu machen. Karriere macht der, der skrupellos Chancen 
ergreift, auch wenn sie nicht mit Sahne und Zuckerguss kommen. Wenn du 
den Master hast kannst du dich aus gesicherter Position nach neuen 
Aufgaben umsehen.

von Chris (Gast)


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@Udo Schmitt.

Die 60k sind natürlich ohne Inflation und die Mindestmenge. 
Auslandserfahrung würde ich gerne im Masterstudium in der Masterarbeit 
sammeln. Ehrlich ob das jetzt Praxissemester, Bachelor- oder 
Masterarbeit heißt, im Endeffekt macht man überall das selbe nämlich 
arbeiten. Da habe ich mittlerweile für einen frischen Absolventen mehr 
als genug (demnächst 3 Jahre, habe immer nebenher gearbeitet), aber 
Auslandserfahrung würde mir echt noch was bringen.

Familie und Eigenheim sind nat. geplant. Meine bessere Hälfte hat gerade 
ihren Bachelor abgeschlossen und ist so gut dass sie dauernd von 
Großkonzernen (Facebook, IBM, SAP, Nokia...) zu Gesprächen eingeladen 
wird. Eigenheim sollten wir zu 2t also schon stemmen können.


Kantinenfraß ist so eine Sache. Ich mags, vor allem weil man mit seinen 
Kollegen mal auch etwas außerhalb der Büroräume kennenlernen kann.

von Christopher (Gast)


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Wenn es irgendwie geht bleibe bei der Firma und mache deinen Master. 
Danach kannst du dich ja umschauen.

Für Freizeit sind Freunde (und Familie) da. Suche dir Leute, mit denen 
du gerne deine Freizeit verbringst.

Und das mit den Kollegen, Frage einfach, warum sie nicht grüßen/reden. 
Vielleicht hast du ja was gemacht, oder einen Ruf, dessen du dir nicht 
bewusst bist.

von Udo S. (urschmitt)


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Christopher schrieb:
> Und das mit den Kollegen, Frage einfach, warum sie nicht grüßen/reden.
> Vielleicht hast du ja was gemacht, oder einen Ruf, dessen du dir nicht
> bewusst bist.

Die (älteren) Kollegen haben vieleicht noch ein TU oder Uni-Diplom 
gemacht. Für die ist ein Batchelor nicht viel mehr als ein erweitertes 
Vordiplom.

Wenn dann noch eine gewisse (jugendlich unbekümmerte) Vorlautheit 
dazukommt, (die von dem jungen Anfänger nicht böse gemeint ist) oder das 
Gefühl dass der Junge von dem Chef evt. bevorzugt wird, dann führt das 
schnell zu bösem Blut.
Die Älteren haben gelernt vorsichtig zu sein, das wird dir 
wahrscheinlich in 20 Jahren auch so gehen, also sei etwas zurückhaltend 
und zeige ihnen dass du etwas auf ihre Meinung gibst.

von Chris (Gast)


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@Hannes Jäger

Zu Punkt 1)
stimmt so nicht, habe meine Zeit lieber dazu genutzt neben her zu 
arbeiten. Sprich neben dem Studium 1 MT/Woche, während der 
Semesterferien Vollzeit. Ich hatte mich auf Prüfungen so vorbereitet 
dass ich das gelernte verstehe und anwenden kann, aber nicht bis ins 
letzte Detail. Das vergesse ich in 2 Jahren sowieso und ich muss es eh 
nachschlagen.

Ziele hatte ich nicht welchen irgendwelchen Karrieregurus hingeschrieben 
sondern als Hilfe für den Leser um besser verstehen zu können was ich 
will.

Die Kollegen reden allgemein nicht. Da redet keiner wirklich 
miteinander. Finde ich super komisch. Hatte meine Bachelorarbeit in 
einer anderen Firma geschrieben. Dort wusste ich nach 2 Wochen was jeder 
gerne macht, konnte zu jedem hingehen und Smalltalk halten und hab 
teilweise mit den Kollegen auch gemeinsam Sport außerhalb der 
Firmenumgebung getrieben.

von WolleW (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Zur echten Frage, Master oder nicht: Master. Weil die Industrie nach und
> nach lernt, dass der Bachelor (den sie haben wollte), nicht das Wahre
> ist. Sie bekommen statt Ingenieuren nämlich ziemlich kindliche, halb
> ausgebildete Leute.

In Deinem Text kommt sehr ofr das Wort kindlich vor. Sag mal im Ernst: 
Wo lebst Du bitte? Diese pauschalen Aussagen von Dir sind ja mal sowas 
von pauschal daher geredet.
Glaubst Du im Ernst, dass ein "kindlicher" Bachelor mit +4 semestern im 
Master plötzlich alles "kindliche" Ablegt, und DER reife Ing. ist??

Lol? Gehts noch?

Geschweigen denn, dass vieles im Master keinen tech. Schwerpunkt hat, 
sondern eher blabla ist...

Und es gibt auch einige, die VORHER ne Ausbildung gemacht haben + 
Berufstätig waren und dann ihren B.Eng gemacht haben... Werf denen mal 
vor, kindlich zu sein....

Ich glaub es geht los!! (-.-)

von Horst (Gast)


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WolleW schrieb:
> Weil die Industrie nach und
>> nach lernt, dass der Bachelor (den sie haben wollte), nicht das Wahre
>> ist.

Man merkt ganz einfach, dass du ne Abneigung gegen den Bachelor hast, 
nix weiter.

Ab jetzt ist der Bachelor kindisch, der Master ist aber plötzlich mit 
voller Reife verbunden.

Ber Bachelor ist ja weniger wert, als das Vordiplom...



Warten wir noch 1 Jahr, dann wird der Bachelor mit dem Fachabi oder 
Realschulabschluss gleich gesetzt...

Ich frag mich langsam echt, wer diese Beiträge schreibt...ein Ing bist 
Du sicher nicht.

Und dieses Uni/TU Gedudel kann ich auch nicht mehr hören...9 Jahre oder 
mehr gebraucht, anfangs schön 4 gewinnt gespielt, um dann am Ende 
trotzdem noch mit 1,x rausgehen...hehe ja genau

Aber hauptsache jetzt vor den Bachelor-Absolventen den harten spielen! 
Richtig so!!! (Ironie)

von Chris (Gast)


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Jeder scheint da seine eigene Meinung zum Thema Bachelor/Master zu 
haben. Dazu kann man eigentlich nicht viel sagen. Ich fühle mich als 
"nur" Bachelor fachlich sehr wohl auf dem gleichen Level wie meine 
Kollegen.

Da einige geschrieben haben das mich die Kollgen nicht mögen etc.. Dem 
ist nicht so. Das kam evtl. etwas überspitzt rüber. Im Endeffekt kann 
ich mit jedem reden aber sobald es um Themen außerhalb der Arbeit geht, 
wird das Gespräch mir etwas zu zäh. Das kenne ich aus anderen Betrieben 
anderst und habe die Diskussionen dort immer sehr genossen.


Im Prinzip ist es so das es die Möglichkeit gibt in der jetzigen Firma 
zu bleiben oder zu wechseln.

Pro Firma:
- netter Chef
- sehr flexible Arbeitszeiten
- abwechslungsreiche Arbeit

Pro Wechseln:
- bessere Kollegen
- geregeltes Umfeld eines Konzerns (Kantine, betriebliche Fortbildungen 
etc.)
- mehr Chancen und Möglichkeiten


Wenn ich die Postings bisher etwas zusammentrage dann gibt es keine 
klare Empfehlung. Mein bisheriges Résumé wäre also: Bewerben und hoffen 
dass vielleicht etwas nettes dabei zustandekommt, ansonsten bleiben. Die 
bisherige Bezahlung ist für ein kleines Unternehmen als Bachelorand mit 
25 eigentlich erstmal in Ordnung. Aber es gibt ja immer Luft nach oben.


Wenn noch jemand Erfahrungen oder Meinungen zum Thema hat bitte gern 
weiter posten, ich bleibe noch eine Weile in diesem Thread.

von Aus Stuttgart (Gast)


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Verstehe ich dich richtg: mittelfristig willst du zu einem größeren 
Unternehmen? Du bietest im Moment ein Bachelor mit 2,7. Ist das nicht 
etwas wenig, die bekommen sicher genug Bewerbungen von Leuten mit 1,x in 
Bachelor und Master. Was du für deine Zielkarriere vermutlich bräuchtest 
wäre der Einstieg als (techn.) Trainee. Die Anforderungen dafür sind 
aber hoch (guter bis sehr guter Abschluss in Regelstudienzeit, 
Auslandserfahrung, Master (eventuell reicht Bachelor+erste 
Berufserfahrung), Praktika/Werkstudententätigkeiten, vielleicht noch 
außeruniversitäres Engagement). Da musst du im Master grob noch ins 
Ausland und einen 1,x Schnitt erzielen. Viel Erfolg, aber warum bleibst 
du nicht erstmal bei deinem aktuellen Arbeitgeber und wechselst in 
2-5Jahren mit ausreichend Berufserfahrung die Stelle?

von Franz Eder (Gast)


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Chris schrieb:
> Eins der Premaster-Angebote annehmen, die mickrige Entlohnung
> akzeptieren und in eins der sehr großen Unternehmen wechseln. Von
> Premaster-Angeboten habe ich, mal abgesehen von den
> Ausbeutungsvorwürfen, relativ viel positives gehört.

Warum Ausbeutung, wenn das Programm gescheit ist, dann arbeitest du 
kaum.
D.h. du wirst eingearbeitet, lernst diverse Standorte in allen Ländern 
kennen, baust dir ein Netzwerk auf, etc.

Das da keine 60.000 drin ist, sollte klar sein.

von Herbert (Gast)


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Größere Unternehmen können sich die leute aussuchen. Die nehmen nur die 
richtig guten mit sehr guten noten oder super praktika oder längeren 
werksstudenten geschichten. Die trainee sachen sind seeeeehhr begehrt, 
weshalt da auch nur die besten ne chance haben. Ein Auszug: fliessendes 
englisch, super noren in regelzeit, werksstudent + ausland + höchst 
wahrscheinlich master. Können normalsterbliche knicken, nur so am rande

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Herbert schrieb:
> Können normalsterbliche knicken, nur so am rande

Ok, also suchen die Klingonen.

von Horst (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Ok, also suchen die Klingonen.

Was ich damit meine: super Noten + Regelzeit + langjährige 
Werksstudenten-Tätigkeit oder 1-2 super Praktika....muss man erstmal 
schaffen in nem MINT Fach an der "guten" Hochschule.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Horst schrieb:
> Was ich damit meine: super Noten + Regelzeit + langjährige
> Werksstudenten-Tätigkeit oder 1-2 super Praktika....muss man erstmal
> schaffen in nem MINT Fach an der "guten" Hochschule.

Sag ich doch, das schaffen nur Klingonen!

von MaWin (Gast)


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Herbert schrieb:
> Ein Auszug: fliessendes
> englisch, super noren in regelzeit, werksstudent + ausland + höchst
> wahrscheinlich master.

Vorallem die Sache mit dem Auslandssemester und der Regelstudienzeit 
lassen sich super vereinbaren. Das Unternehmen solche Forderungen 
stellen ist dreist, leider aber ihr Recht und spricht dafür, wie gut es 
Unternehmen eigentlich in Bezug auf Anzahl der Bewerber geht.

von MaWin (Gast)


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Horst schrieb:
> Was ich damit meine: super Noten + Regelzeit + langjährige
> Werksstudenten-Tätigkeit oder 1-2 super Praktika....muss man erstmal
> schaffen in nem MINT Fach an der "guten" Hochschule.

Was du vergessen hast, ist außeruniversitäres Engagement. Da steht z.B. 
Daimler drauf. Also sowas wie, Skateboardcamps für sozial benachteiligte 
Jugendliche organisieren oder ehrenamtlicher Fußballtrainer. Außerdem am 
besten noch irgendeine "coole" Sportart als Hobby, z.B. Kitesurfen oder 
Ironman, aber nicht zu riskant, wie Speedclimbing, man will ja nicht, 
dass der Arbeitnehmer unfallbedingt ausfällt.

von Aus Stuttgart (Gast)


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Ja, aber es gibt außer Daimler noch viele andere (unbekanntere) Firmen. 
Laut dem Forum sucht z.B. Kathrein. So klein sind die doch auch nicht, 
zahlen laut Webseite nach IGM.
Hab mal deren Seite angeschaut, suchen halt schon Master oder Diplom 
TH/TU mit gutem Durchschnitt und HF-Kenntnissen.

von Gonzo (Gast)


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Aus Stuttgart schrieb:
> Laut dem Forum sucht z.B. Kathrein.
> So klein sind die doch auch
> nicht, zahlen laut Webseite nach IGM.

Das nützt dir aber nichts, wenn sie wie bei Kathrein für 35h nach Tarif 
bezahlen, du aber 42h arbeiten musst.

von starvin MaWin (Gast)


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Gonzo schrieb:

> Das nützt dir aber nichts, wenn sie wie bei Kathrein für 35h nach Tarif
> bezahlen, du aber 42h arbeiten musst.

Das ist auf Dauer ein Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz, §3 ArbZG um 
genau zu sein.

von Michael (Gast)


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starvin MaWin schrieb:
> Gonzo schrieb:
>
>> Das nützt dir aber nichts, wenn sie wie bei Kathrein für 35h nach Tarif
>> bezahlen, du aber 42h arbeiten musst.
>
> Das ist auf Dauer ein Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz, §3 ArbZG um
> genau zu sein.

Das nennt sich "freiwillige" Überstunden zum Wohle der Frima.

von Aus Stuttgart (Gast)


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Gonzo schrieb:
> Das nützt dir aber nichts, wenn sie wie bei Kathrein für 35h nach Tarif
> bezahlen, du aber 42h arbeiten musst.
Es sind 40h bezahlt, also 2h unbezahlt und nicht 7h. Außerdem werden 
auch die wohl passende Leute finden.

@Chris:
Aber dass ein 100.000 Mann Konzern mehr als genügend Top-Bewerber hat, 
ist wohl klar. Aber kannst dich ja bei einer kleineren 
Tochtergesellschaft bewerben (z.B. hat Airbus mehrere solcher 
Tochtergesellschaften: MBDA, Tesat ...). Deine Leistungen (2,7) dürften 
aber auch da eher knapp werden, also arbeite doch mal ein paar Jahre und 
bewirb dich mit Berufserfahrung. Immerhin gibt es doch bei 
Elektrotechnik weniger Konkurrenz als bei Maschinenbau (=> Maschinenbau 
hat das x-fache an Absolventen z.B.).

@MaWin:
Also Werkstudent für längere Zeit zu werden ist nicht so schwer (z.B. 
10h die Woche in der Vorlesungszeit und >20h in den Semesterferien). 1 
Praktika ist sowieso Pflicht und ein Auslandspraktikum geht doch auch 
bei geschicktem Timing mit minimaler Verlängerung. Aber wie gesagt, es 
gibt doch viele Firmen und nicht nur die Dax-Konzerne.

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