Forum: PC Hard- und Software Datenarchivierung auf Kassette


von Martin G. (Firma: http://www.gyurma.de) (martin_g)


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Es gibt doch so schöne geräte die auf Magnetband Daten archivieren 
können.
Früher hatte man mit der Datasette das bei C64 und co auch benutzt.

Hier meine Frage:
Was ist die theoretische, mit heutigen Algorithmen und DSP Verfahren 
erreichbare nutzbare Datenmenge auf einer 60min Kassette?

Aufnahmekopf kann natürlich ein paar Änderungen vertragen, also mich 
interessiert eher die physikalische Speicherdichte des 
Kassetten-Tonbands.

: Verschoben durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Martin G. schrieb:

> Aufnahmekopf kann natürlich ein paar Änderungen vertragen, also mich
> interessiert eher die physikalische Speicherdichte des
> Kassetten-Tonbands.

Die dürfte allein auf Grund der Partikelgrösse der Magnetteilchen
ziemlich begrenzt sein.

von rmu (Gast)


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Wenn man grob ein Telefon-Modem auf HiFi hochrechnet kann man eventuell 
zwischen 100-1000kbit/s erreichen. Das wären pro Kassette und Seite dann 
brutto zwischen 40 und 400MB. 600MB entspräche in etwa dem Inhalt einer 
CD.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Martin G. schrieb:
> also mich interessiert eher die physikalische Speicherdichte des
> Kassetten-Tonbands.

Nicht das Band ist hier das primär begrenzende, sondern der Tonkopf und 
dessen Spaltbreite, und die Anzahl der Spuren auf dem Band (zwei je 
Richtung).

Die Bandmenge in einer DAT-Kassette ist grob mit der in einer normalen 
Audio-Cassette vergleichbar, und dort wird mit einem 
Schrägspuraufzeichnungsverfahren (rotierender Kopf, wie im 
Videorecorder) gearbeitet.
Natürlich ist dort auch das Magnetband "besser", aber der wesentliche 
Schritt der Kapazitätssteigerung liegt am 
Schrägspuraufzeichnungsverfahren.

Aktuelle DAT-Bänder ("DAT72", 170m lang) haben eine Speicherkapazität 
von 36 GByte (ohne Kompression).

Das Band in einer 90min-Audio-Cassette ist 128m lang (4.75cm/sec * 45 
Minuten).

von M.N. (Gast)


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Naja, im Grunde genommen, gilt doch immer die Kanalkapazität:
C = B * log_2 (1 + S/N)
Hier wird zwischen 50 und 160 MB für eine optimierte Kassette angegeben: 
http://en.wikipedia.org/wiki/Compact_Cassette#Data_recording

Grob geschätzt: B = 12 kHz, SNR = 60 dB macht 239 kBit/s = 861 Mbit/h = 
107,6 MB/h kommt also hin.

Die DCC kam auf bis zu 250 MB: 
https://en.wikipedia.org/wiki/Digital_Compact_Cassette

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Aktuelle DAT-Bänder ("DAT72", 170m lang) haben eine Speicherkapazität
> von 36 GByte (ohne Kompression).

DAT72 (DDS-5) ist schon deutlich über zehn Jahre alt. Die aktuelle 
Generation heißt DAT320 (DDS-7) und packt unkomprimiert 160GB auf ein 
153m langes Band. Entsprechende Laufwerke sind seit 2010 auch 
tatsächlich erhältlich:

http://www.quantum.com/serviceandsupport/softwareanddocumentationdownloads/dat320drives/index.aspx

Die Standardisierungsgrupe, die sich um DDS kümmert, hat sich 
mitterweile offenbar aufgelöst. DDS-Kassetten weisen auch erhebliche 
mechanische Probleme auf und gelten daher als sehr unzuverlässig.

Mittlerweile haben sich jedoch eher die LTO-Bandlaufwerke durchgesetzt. 
Viele andere Systeme sind ausgestorben oder stehen kurz davor. Bei LTO 
heißt die aktuell verfügbare Produktgeneration Ultrium 6 und bietet eine 
unkomprimierte Bandkapazität von 2,5 GB. Bereits spezifiziert ist aber 
auch schon Ultrium 10 mit 48 TB.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ich hatte mit DDS3 (oder war es 4?) aufgehört, zu versuchen, DAT-Bänder 
zur Datensicherung zu verwenden, daher bitte ich um Nachsicht, was den 
neuesten Stand des Wahnsinns angeht.

Hingegen nutze ich (gelegentlich) einen LTO-2-Streamer, der mittlerweile 
auch völlig überholte 200 GB auf ein Band packt, das dafür aber 
zuverlässig.

Wenn das Ding nur nicht so einen Lärm machen würde ...

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Wenn das Ding nur nicht so einen Lärm machen würde ...

Von nichts kommt nichts ;-)

von Martin G. (Firma: http://www.gyurma.de) (martin_g)


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Warum sind die LTO so viel besser?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Weil sie das primäre Problem von DAT-Streamern nicht haben, sprich: Hier 
kann Laufwerk A ein von Laufwerk B geschriebenes Band zuverlässig 
lesen, und das sogar herstellerübergreifend.

Bei DAT ist das selbst bei identischen Laufwerken aufgrund von 
Abnutzung/Dejustage nicht gewährleistet, da ist eine gewisse 
Zuverlässigkeit nur gegegeben, wenn das selbe Laufwerk zum Lesen 
verwendet wird, das auch das Band beschrieben hat.

Und das ist ein erhebliches Problem, weil beim Defekt des Laufwerks 
damit geschriebene Bänder automatisch ... heikel werden.

Bei LTO gibt es das Problem nicht, hier gibt es nur 
Generationenkonflikte, da es unterschiedliche Generationen mit 
unterschiedlichen Kapazitäten gibt, und nicht jede neue Generation alle 
alten Varianten lesen oder gar beschreiben kann.

Die Bänder, die das von mir erwähnte (alte) LTO-2-Laufwerk beschreibt, 
kann ein aktuelles Laufwerk nicht mehr lesen.

Die letzte Laufwerksgeneration, die LTO-2 lesen kann, war LTO-4.

Üblicherweise gilt:

LTO-X kann LTO-(X-2) lesen und LTO-(X-1) schreiben.


Ein weiterer Vorzug gegenüber DAT ist die erheblich größere 
Speicherkapazität und Geschwindigkeit.

Das angesprochene LTO-2-Laufwerk (von 2003) speichert 200 GB auf einem 
Band und erreicht eine Übertragungsrate von 40 MB/sec.

DAT-72 (technischer Stand von 2003) speichert 36 GB auf einem Band, und 
das mit einer Übertragungsrate von 3.2 MB/sec.

Der letzte DAT-Standard, DAT-320, speichert 160 GB auf einem Band, und 
das mit 12 MB/sec. LTO-6 speichert 2.5 TB auf einem Band, und das mit 
400 MB/sec.

Übrigens wurde für DAT-160/320 das Bandformat mechanisch geändert; die 
Bänder sind jetzt nicht mehr knapp 4, sondern 8 mm breit. Die Laufwerke 
sollen aber trotzdem Bänder der Vorgängergeneration verarbeiten können.

: Bearbeitet durch User
von rmu (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Warum sind die LTO so viel besser?

LTO verwendet keine Schrägspuraufzeichnung und hat eigene Servo-Spuren 
auf dem Band --> verträgt grössere Toleranzen und ist unempfindlicher 
gegen Beschädigungen vom Band.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ein ebenfalls wichtiger Punkt ist die mechanische Konstruktion. 
DAT/DDS-Kassetten enthalten wie Audiokassetten zwei Spulen. Ähnlich wie 
bei Videorekordern muss das zwischen den Spulen befindliche Band aus der 
Kassette herausgezogen und um/an die Kopftrommel gelegt werden. Das ist 
jedoch eine sehr fehleranfällige Konstruktion. Welcher 
Videorekorderbenutzer kennt keinen Bandsalat?

Bei LTO (und deren Vorgängern DEC TK50) wird hingegen das Bandende an 
einer Öse aus der Kassette herausgezogen, an den Köpfen vorbeigeführt 
und auf eine im Laufwerk befindliche Spule aufgewickelt. Dadurch hat man 
die ganze Situation ganz erheblich entschärft. Gelegentlich kommt es 
wohl vor, dass die Öse am Bandanfang ausreißen soll. Dies führt jedoch 
nicht zu einem Totalverlust des Bandes, sondern die Öse kann einfach 
ersetzt werden. Ich habe aber in vielen Jahren LTO-Benutzung noch keinen 
derartigen Defekt selbst erlebt.

Ich finde es erstaunlich, dass es keine Bandlaufwerk gibt, die die 
mechanische Konstruktion des VCR-Systems übernommen haben, da hiermit 
eigentlich sehr hochwertige und kompakte Konstruktionen möglich gewesen 
wären. Vermutlich war das aber mit Patenten von Philips und Grundig 
belastet, wobei diese Unternehmen den Markt für Daten-Bandlaufwerke 
völlig unterschätzten.

In einer frühen c't oder Elektor gab es eine Schaltung für eine 
Schnittstelle, um einen normalen (VHS, Video 2000, Betamax) 
Videorekorder als Datenspeicher verwendet zu können. Damit sollten 100MB 
pro Kassette möglich gewesen sein. Leider beschränkte sich der Artikel 
auf den Bau der Schnittstelle, aber es gab keine Backup-Software für 
hinreichend viele damals gebräuchliche Heim- und Bürorechner.

von Georg (Gast)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> um einen normalen (VHS, Video 2000, Betamax)
> Videorekorder als Datenspeicher verwendet zu können

Soweit ich mich da noch erinnern kann, waren die VHS (oder betamax) 
Systeme viel zu unzuverlässig für digitale Datenaufzeichnung - was 
eigentlich widersinnig klingt, aber beim Fernsehen übersieht man eine 
ausgefallene Zeile einfach. Einige Implemetationen, über die ich gelesen 
habe, haben das so gelöst, dass die Daten 2 oder mehrfach zeitlich 
verschachtelt in Blöcken aufgezeichnet wurden, damit man auch bei 
Banddefekten noch eine korrekte Version finden kann, aber das machte die 
Aufzeichnung natürlich ineffektiv und die Kapazitäten wenig interessant.

Audiokassetten haben das gleiche Problem - sie sind nicht ausreichend 
auf fehlerhafte Stellen geprüft. DAT-Bänder waren einfach bessere 
Qualität, jedenfalls bei Lieferung.

Georg

von Ralf D. (rad)


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Zumindestens für die Amigas gabs eine erstaunlich stabile Lösung mit 
fehlerkorrigierender Reed-Solomon Codierung:

http://www.hugolyppens.com/VBS.html
http://bboah.amiga-resistance.info/cgi-bin/showhardware.cgi?HARDID=1432

von Markus M. (adrock)


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Datensicherung auf DDS? da kann man die Daten auch gleich nach /dev/null 
kopieren...

Zumindest so meine Erfahrungen bis Anfang der 2000er. DDS-3 zusammen mit 
einer Wechslermechanik (6-fach Wechsler von HP) und als Krönung ARCSERVE 
war so ziemlich das Maximum an Unzuverlässigkeit was man erreichen 
konnte :-)

Nach einem kleinen Intermezzo von Tandberg (SLR) wurde auf DLT und 
später auf LTO umgebaut. LTO ist wohl immernoch Stand der Technik...

Das mit der Aufzeichnung auf VHS hatte ich damals auch mal irgendwo 
gesehen, aber es war doch relativ langsam wimre...

von oszi40 (Gast)


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Egal wie das Band heißt, der übliche mechanische Verschleiß (besonders 
am Bandanfang) setzt der Zuverlässigkeit eine natürliche Grenze. Nach 
ca. 60 Durchläufen sollte man das Band aussortieren wenn man sich Ärger 
ersparen möchte. Ausgeleierte Bänder führen regelmäßig zu Lesefehlern.

von (prx) A. K. (prx)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> wohl vor, dass die Öse am Bandanfang ausreißen soll. Dies führt jedoch
> nicht zu einem Totalverlust des Bandes, sondern die Öse kann einfach
> ersetzt werden. Ich habe aber in vielen Jahren LTO-Benutzung noch keinen
> derartigen Defekt selbst erlebt.

Ich schon. Ist mit einem simplen Reparaturkit einfach reparierbar.

> Ich finde es erstaunlich, dass es keine Bandlaufwerk gibt, die die
> mechanische Konstruktion des VCR-Systems übernommen haben,

Gab es von Exabyte und mündete in VXA. Orientierte sich an Video8.
http://en.wikipedia.org/wiki/Data8

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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oszi40 schrieb:
> Ausgeleierte Bänder führen regelmäßig zu Lesefehlern.

Auf welche Bandtypen beziehst du das?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Markus M. schrieb:
> Zumindest so meine Erfahrungen bis Anfang der 2000er. DDS-3 zusammen mit
> einer Wechslermechanik (6-fach Wechsler von HP) und als Krönung ARCSERVE
> war so ziemlich das Maximum an Unzuverlässigkeit was man erreichen
> konnte :-)

ARCSERVE ließ sich in Sachen Unzuverlässigkeit LOCKER durch Arkeia 
übertreffen:

1. Beim Restaurieren stellte sich heraus, dass reproduzierbar ca. 0,1% 
der Dateien fehlten. Dies hatten wir beim Backup leider lange Zeit nicht 
bemerkt.

2. In Umgebungen mit gemischter Endianess (SPARC, x86) ließen sich 
"falsche" Bänder nicht einlesen.

3. Das Zusammenstellen der Dateilisten dauerte so lange, dass irgendwann 
kaum noch Zeit mehr fürs Backup selbst war. Da lagen wir bei ca. 18h 
Rechnen und 4h Backup. Mangels geeigneter Dateisysteme konnten wir 
damals einen konsistenten Stand nur gewährleisten, indem das Backup von 
einem "abgeklemmten" Spiegel der RAIDs gezogen wurde. Das anschließende 
Synchronisieren kostete dann den Rest des Tages.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
>> Ich finde es erstaunlich, dass es keine Bandlaufwerk gibt, die die
>> mechanische Konstruktion des VCR-Systems übernommen haben,
>
> Gab es von Exabyte und mündete in VXA. Orientierte sich an Video8.

Exabyte Mammoth usw. sind mir durchaus bekannt. Ich meinte mit VCR eher 
die Konstruktion mit zwei übereinander befindlichen Spulen. Nach Super 
Video (SVR) hat man davon nie wieder etwas gehört.

http://de.wikipedia.org/wiki/VCR-System

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Ich meinte mit VCR eher die Konstruktion mit zwei übereinander
> befindlichen Spulen.

Mir ist hier der Vorteil gegenüber zwei nebeneinanderliegenden Spulen 
nicht ersichtlich; aus der Kassette muss das Band auch da herausgezogen 
werden (denn auch VCR verwendete wie jeder andere Videorecorder 
Schrägspuraufzeichnung).

von (prx) A. K. (prx)


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Systeme mit 2 Spulen in der Kassette haben naturgemäss eine schlechtere 
Bitdichte pro cm³ als jene mit einer Spule. Bei Einzellaufwerken ist das 
weniger relevant, aber bei Tape-Libraries spielt das schon eine Rolle.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Klar; aber warum findet Andreas dann VCR interessant?

Andreas Schweigstill schrieb:
> Ich finde es erstaunlich, dass es keine Bandlaufwerk gibt, die die
> mechanische Konstruktion des VCR-Systems übernommen haben,

und das, nachdem er die Vorzüge des Ein-Spulen-Verfahrens von LTO 
dargelegt hat.

von (prx) A. K. (prx)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Ich meinte mit VCR eher
> die Konstruktion mit zwei übereinander befindlichen Spulen.

Kannte ich nicht, für mich stand der Begriff VCR für Videorekorder 
generell. Vorbehaltlos überzeugend klingt das System gemäss
http://en.wikipedia.org/wiki/Video_Cassette_Recording
allerdings nicht: "The 60-minute videocassettes proved very unreliable, 
suffering numerous snags and breakages due to the very thin video tape. 
The mechanically complicated recorders themselves also proved somewhat 
unreliable."

So recht überzeugen kann mich auch die schiefe Belastung des Bandes 
nicht. Man sollte im Auge behalten, dass bei Datenanwendung recht viel 
stop-and-go mit kurzzeitiger Richtungsumkehr stattfinden kann, was die 
Bandbelastung gegenüber Videoanwendung deutlich erhöht.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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A. K. schrieb:
>> Ausgeleierte Bänder führen regelmäßig zu Lesefehlern.
>
> Auf welche Bandtypen beziehst du das?

Von 1/2" über DAT, DDS bis DLT usw. bleibt die Physik die selbe. Es wird 
immer vom Anfang an gespult und demzufolge ist der Verschleiß am 
Bandanfang immer am größten. Bei alten 1/2-Zoll-Bändern habe ich einfach 
einige Meter abgeschnitten, bei den folgenden Kassettenlösungen ist das 
nicht mehr so einfach.

von (prx) A. K. (prx)


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oszi40 schrieb:
> Von 1/2" über DAT, DDS bis DLT usw. bleibt die Physik die selbe. Es wird
> immer vom Anfang an gespult

Bei gut konstruierten Bandsystemen wird eben nicht so weit gefahren, 
bis das Band am Anschlag hängt, sondern das nahende Bandende wird 
bereits vorher an einer Markierung auf dem Band erkannt. Dadurch wird 
der Bandlauf sanft ohne besondere mechanische Belastung beendet.
http://dlt.magnetbandmuseum.info/typo3temp/pics/30e25e5259.jpg

In einer QIC Cartridge beispielsweise war das Band überhaupt nicht an 
den Spulen befestigt, sondern bloss draufgewickelt. Ohne 
Bandendemarkierung wäre das Band völlig abgewickelt worden.

von oszi40 (Gast)


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A. K. schrieb:
> bis das Band am Anschlag hängt

Es ging nicht um den Anschlag. Jedes Band wird vom Anfang an beschrieben 
oder mehrfach wieder an den Anfang gespult. Demzufolge wird der 
Bandanfang immer öfter benutzt als z.B. das Band 89m später. Die Dehnung 
kommt natürlich hinzu, wenn irgendwo etwas anschlägt oder dauernd 
Start-Stop-Betrieb stattfand. https://de.wikipedia.org/wiki/Bandlaufwerk

von (prx) A. K. (prx)


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oszi40 schrieb:
> Jedes Band wird vom Anfang an beschrieben
> oder mehrfach wieder an den Anfang gespult. Demzufolge wird der
> Bandanfang immer öfter benutzt als z.B. das Band 89m später.

Lineare Bandsysteme arbeiten nicht nur mit einer Spur, sondern mit 
ziemlich vielen. Egal mit wievielen davon parallel gearbeitet wird, es 
wird ziemlich oft das ganze Band hin und her durchgespult bis es voll 
ist. Folglich wird bei nicht nur homöopathischer Belegung das Band 
ziemlich gleichmässig abgenutzt.

LTO Spezifikation:
260 full tape backups
20000 end to end passes
1000000 passes on any area of tape

Ich weiss zufällig aus der Praxis einer Tape Library IBM 3584 mit 
anfangs LTO-1 und später LTO-3, dass die Abnutzung der Bänder kein 
systematisches Problem ist. Der IBM TSM neigt dazu, Bänder weit öfter 
umzukopieren als bei klassischen Verfahren (hat nichts mit Alter zu tun, 
sondern mit dem Arbeitsprinzip von TSM). Die Bänder werden also physisch 
gesehen recht intensiv genutzt und sind teilweise schon viele Jahre alt. 
Eine höhere Ausfallrate alter Bänder wäre mir aufgefallen.

Bei einer Library mit automatischer Bandwahl und aufgrund des 
Arbeitsprinzips von TSM lässt sich die Bandnutzung ohnehin nicht 
mitzählen. Die Hinterbandkontrolle sortiert Bänder meist schon beim 
Schreiben aus. Bandverlust aufgrund Lesefehler ist selten.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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A. K. schrieb:
> Eine höhere Ausfallrate alter Bänder wäre mir
> aufgefallen.

Fällt erst auf, wenn zu wenige Bänder wegen zu vieler Daten im Umlauf 
sind, da diese dann öfter im Zyklus dran sind. Wahrscheinlich ist Dein 
Vorrat an frischen Material noch ausreichend groß genung.

von (prx) A. K. (prx)


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oszi40 schrieb:
> Fällt erst auf, wenn zu wenige Bänder wegen zu vieler Daten im Umlauf
> sind, da diese dann öfter im Zyklus dran sind. Wahrscheinlich ist Dein
> Vorrat an frischen Material noch ausreichend groß genung.

Unzutreffend, da die Bänder kunterbunt durcheinander genutzt werden, 
egal ob alt oder neu. TSM verwendet keine Backupzyklen wie bei 
klassischen Verfahren.

Die Bänder sind sämtlich entweder in der Library oder als Offsite-Kopie 
ausgelagert, d.h. es gibt kein "frisches" Material, es sei denn bei 
Nachbeschaffung von Bändern.

Banddefekte gibt es einerseits als Frühausfälle recht bald nach 
Bandbeschaffung, und danach recht selten, ohne System. Das hintere Ende 
der Badewannenkurve ist auch bei der ersten Charge offensichtlich noch 
nicht erreicht. Die Bänder werden zudem nicht nur geschrieben, sondern 
prinzipbedingt oft auch gelesen. Das würde also auffallen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Kleine Statistik für LTO-3: Die ersten Bänder sind von 2006. Seither 
wurden 4 Bänder von 400 als defekt ausgemustert, reklamierte 
Frühausfälle ausgenommen. Keines der defekten Bänder ist aus der Charge 
von 2006.

Bei LTO-1 war die Ausfallrate höher.

: Bearbeitet durch User
von Rolf Magnus (Gast)


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rmu schrieb:
> Wenn man grob ein Telefon-Modem auf HiFi hochrechnet kann man eventuell
> zwischen 100-1000kbit/s erreichen. Das wären pro Kassette und Seite dann
> brutto zwischen 40 und 400MB.

Allerdings dauert es eine Stunde, die Daten da drauf zu speichern.

> 600MB entspräche in etwa dem Inhalt einer CD.

Das ist aber dann die netto-Menge einer CD-ROM.
Bei einer 74-Minuten-Audio-CD sind es schon eher 750 MB, auch netto. 
Brutto soweit ich weiß noch erheblich mehr.

von oszi40 (Gast)


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A. K. schrieb:
> wurden 4 Bänder von 400 als defekt ausgemustert

Die interessante Frage ist aber: wieviele Male diese 4 benutzt wurden. 
Entweder sind sie als Frühausfälle mechanischen Sachen zum Opfer 
gefallen oder so oft gespielt worden, daß fast die Magnetschicht fehlte. 
z.B.: In meinen DLT-Fällen war die hohe Anzahl der Durchläufe mit den 
Jahren das Problem. Nach ca. 60 Durchläufen fing die Unzuverlässigkeit 
an, bis 100 waren sie noch hallwegs verwendbar, was aber den Nachteil 
hatte, daß manches Band ausgeworfen wurde od. 2x geschrieben wurde und 
leider deshalb mindestens die doppelte Backup-Zeit brauchte.

von Martin G. (Firma: http://www.gyurma.de) (martin_g)


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Ob es nicht eine bessere Alternative gibt, als sich die sündhaft teuren 
Bandlaufwerke + Bänder zu beschaffen?
Die Idee mit dem Videoband + Amiga fand ich trotzdem ganz nett.

Was ist eigenltich mit dem holografischen Zeugs geworden?
Optware ist anscheinend vom Markt verschwunden. Samt HVD.

von oszi40 (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Die Idee mit dem Videoband + Amiga fand ich trotzdem ganz nett.

Kommt ganz darauf an, wie wertvoll Deine Daten sind. Deine 
Hochzeitsbilder kannst Du ja wiederholen falls der Anzug noch passt, die 
letzte Sonnenfinsternis kaum.

von (prx) A. K. (prx)


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Martin G. schrieb:
> Ob es nicht eine bessere Alternative gibt, als sich die sündhaft teuren
> Bandlaufwerke + Bänder zu beschaffen?

Dieses Ungeheuer, also Audio/Videomedien für Backups zu nutzen, taucht 
häufiger auf als Nessie, hat aber über viele Jahrzehnte keine 
lebensfähigen Eier gelegt. Lasst das Viech endlich sterben.

Wenn du deinen etliche Terabytes umfassenden Heimserver auf solche 
Backup-Medien sichern willst, dann wirst du sehr bald feststellen, was 
billig ist und was teuer. Weil die vielen Medien nebst Lagerstätte auch 
nicht kostenlos sind. Und ob es wirklich praktisch ist, Nacht für Nacht 
jede Stunde aufzustehen, um das Band vom Rekorder zu wechseln?

Und wenn du diese Daten dann doch tatsächlich mal benötigen solltest, 
dann wirst du wahrscheinlich feststellen, dass die ganze Aktion für den 
Allerwertesten war.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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PS: Das einzig teure an LTO ist das Laufwerk. Die Medien sind es nicht.

von Martin G. (Firma: http://www.gyurma.de) (martin_g)


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A. K. schrieb:
> PS: Das einzig teure an LTO ist das Laufwerk. Die Medien sind es nicht.

Eben. Und der Preis schreckt so manchen Heimnutzer ab.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß das nicht schon preislich beim Preis 
der DVD Laufwerke sein könnte.

von (prx) A. K. (prx)


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Martin G. schrieb:
>> PS: Das einzig teure an LTO ist das Laufwerk. Die Medien sind es nicht.
>
> Eben. Und der Preis schreckt so manchen Heimnutzer ab.
> Ich kann mir nicht vorstellen, daß das nicht schon preislich beim Preis
> der DVD Laufwerke sein könnte.

3TB Datensicherung auf DVD-R sind 750 Rohlinge pro Komplettsicherung, 
bei 20€/100 Stück macht das 150€ pro Sicherung. Schmerzensgeld für das 
arme Schwein, das diese 750 Stück wechselt, nicht mitgerechnet.

DVD-RW kostet pro Mediensatz ca. 450€. Und vierfaches Schmerzensgeld für 
das Schwein, weil Tempo x4 statt x16.

3TB bei LTO-5 sind 2 Medien à 20€, also 40€. Wiederverwendbar. 
Komprimierung durch das Laufwerk nicht mitgerechnet.

Hmm. Was ist abschreckender?

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Martin G. schrieb:
> Ich kann mir nicht vorstellen, daß das nicht schon preislich beim Preis
> der DVD Laufwerke sein könnte.

Naja, da ist schon etwas mehr Mechanik vorhanden, als daß es möglich 
sein dürfte, so etwas für 20 EUR zu produzieren ... vor allem Mechanik 
für den harten Dauereinsatz.

Wenn LTO-Laufwerke mit den, äh, "Haltbarkeitsvorstellungen" von 
DVD-Laufwerken konstruiert würden ... nee, das will ich mir nicht 
vorstellen.

Null-Devices muss man nicht in Hardware konstruieren, die gibts auch so.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Klar; aber warum findet Andreas dann VCR interessant?

Ich finde VCR nicht interessant, sondern habe nur versucht, eine 
historische Einordnung vorzunehmen. Wie wir sehen, haben ja andere 
Hersteller Systeme mit zwei Bandspulen (DDS, Data8/Mammoth, QIC, Travan) 
auf den Markt gebracht. Mein Hinweis bezog sich also wirklich darauf, 
dass Philips und Grundig den Markt damals nicht hinreichend interessant 
fanden.

A. K. schrieb:
> Kannte ich nicht, für mich stand der Begriff VCR für Videorekorder
> generell. Vorbehaltlos überzeugend klingt das System gemäss
> http://en.wikipedia.org/wiki/Video_Cassette_Recording
> allerdings nicht:

Die Bandprobleme traten wohl ausschließlich bei 60-Minuten-Kassetten 
auf, aber das Bandschlaufenproblem dürfte wohl längenunabhängig gewesen 
sein.

Natürlich müssen wir berücksichtigen, dass es sich damals um die ersten 
Experimente mit Videokassetten handelte, und zwar zu einer Zeit, als der 
Computermarkt noch von Firmen wie IBM oder Nixdorf dominiert wurde. Die 
Heimcomputerbastler der allerersten Stunde hatten sich an Audiokassetten 
versucht, was angesichts der RAM-Ausstattungen auch völlig ausreichend 
war.

von oszi40 (Gast)


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A. K. schrieb:
> 3TB Datensicherung auf DVD-R sind 750 Rohlinge

oder  LTO-6 ab 1.726,63 € + Medium
Da wird der Heimwerker lieber ein paar (17) zusätzliche HDs in den 
Schrank legen, die ein derzeit übliches USB Interface haben.

Der Profi wird das Geld aufbringen, sich aber fragen, wie er diese Daten 
in den nächsten 30 Jahren wieder lesen kann. Programme, Schnittstellen 
und Geräte sind vergänglicher, je spezieller sie sind.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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> vergänglicher, je spezieller
Bilder sagen mehr als Worte.

von rmu (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Ob es nicht eine bessere Alternative gibt, als sich die sündhaft teuren
> Bandlaufwerke + Bänder zu beschaffen?

Eigene Festplatte(n) für Backups. Die kosten ab 30€/TB, sind schneller 
als ein Band, vor allem beim Restaurieren, nutzen sich weniger schnell 
ab, und sollten auch einige Jahre halten.

Als Software z.B. BackupPC.

von Martin G. (Firma: http://www.gyurma.de) (martin_g)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Naja, da ist schon etwas mehr Mechanik vorhanden, als daß es möglich
> sein dürfte, so etwas für 20 EUR zu produzieren ... vor allem Mechanik
> für den harten Dauereinsatz.
>
> Wenn LTO-Laufwerke mit den, äh, "Haltbarkeitsvorstellungen" von
> DVD-Laufwerken konstruiert würden ... nee, das will ich mir nicht
> vorstellen.
>
> Null-Devices muss man nicht in Hardware konstruieren, die gibts auch so.

Wie wärs mit BD?
Die Optik-Mechanik ist ein Wahnsinn herzustellen, ist aber 
automatisierbar. Das Datensignal ist auf der Disk super, da physikalisch 
korrekt implementiert (Nicht so ein Murks wie er auf einer HD-DVD war. 
Das war richtig grausam. Damals konnte ohne PRML nicht mal der 
originaldekoder auskommen :P Ich danke Gott daß die damals verloren 
haben!) Die Disk hat auch eine Schutzschicht gegen Kratzer.
Das sind 25GB pro Platte. (Die Dual Layer BD Typen rate ich erst mal 
niemandem) 3 TB sind da 120 Stück. Das dauert alles ewig und die 
Rohlinge kosten so auch zu viel (75€ / 3TB). Für das Geld kauft man sich 
eine Festplatte.
Marktlücke: Preiswerte Elektronik mit tauschbaren billigen 
elektroniklosen Medien die verlässlich wieder lesbar sind, auch noch 
nach 20 Jahren, und die Medien sollen so 1...5TB speichern können.

von Martin G. (Firma: http://www.gyurma.de) (martin_g)


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rmu schrieb:
> Martin G. schrieb:
>> Ob es nicht eine bessere Alternative gibt, als sich die sündhaft teuren
>> Bandlaufwerke + Bänder zu beschaffen?
>
> Eigene Festplatte(n) für Backups. Die kosten ab 30€/TB, sind schneller
> als ein Band, vor allem beim Restaurieren, nutzen sich weniger schnell
> ab, und sollten auch einige Jahre halten.
>
> Als Software z.B. BackupPC.

Ist halt Elektronik drin, die auch kaputtgehen kann.
Hab letztens eine HDD in der Hand gehabt, wo sich der Lesekopf vom 
Lesearm verabschiedet hat. Da sind keine Daten mehr zu holen, außer mit 
Hilfe von der Kürt AG.
Ich hab da so eine Halbwertszeit von Festplatten von ca 3 Jahren.
Langsam wirds wieder Zeit, daß sich eine meiner Raid platten 
verabschiedet.

Sagen wir mal so, es ist alles ein Murks!
Druckt eure Familienfotos aus, und die habt ihr dann sicher in der Hand. 
Alles andere existiert nicht.

von Martin G. (Firma: http://www.gyurma.de) (martin_g)


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Papier ist geduldig, und lesbar mit allem möglichem:
http://ollydbg.de/Paperbak/

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Martin G. schrieb:
> Wie wärs mit BD?

Lächerliche Kapazität. Was sind schon 25 GB?

Martin G. schrieb:
> Ich hab da so eine Halbwertszeit von Festplatten von ca 3 Jahren.

Dann gehst Du sehr ... merkwürdig damit um.

von Rolf M. (rmagnus)


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Martin G. schrieb:
> Ob es nicht eine bessere Alternative gibt, als sich die sündhaft teuren
> Bandlaufwerke + Bänder zu beschaffen?
> Die Idee mit dem Videoband + Amiga fand ich trotzdem ganz nett.
>
> Was ist eigenltich mit dem holografischen Zeugs geworden?
> Optware ist anscheinend vom Markt verschwunden. Samt HVD.

Oder der Tesa-ROM?
https://de.wikipedia.org/wiki/Tesa#Tesa_als_Datenspeicher

Martin G. schrieb:
> Papier ist geduldig, und lesbar mit allem möglichem:
> http://ollydbg.de/Paperbak/

So geduldig ist das auch nicht, wenn man einen Tintenpisser hat. Und 
2000000 Seiten pro TB brauchen sicher auch etwas Zeit zum drucken und 
nacher zum scannen. ;-)

von mhh (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Wie wärs mit BD?

Zu spät.

Die letzten etwas taugenden Medien wurden 2011 hergestellt (MEI). Alles 
danach ist ein viel zu großes Ausfallrisiko als Archivmedium.

von Martin G. (Firma: http://www.gyurma.de) (martin_g)


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mhh schrieb:
> Martin G. schrieb:
>> Wie wärs mit BD?
>
> Zu spät.
>
> Die letzten etwas taugenden Medien wurden 2011 hergestellt (MEI). Alles
> danach ist ein viel zu großes Ausfallrisiko als Archivmedium.

Wieso, was hat sich da geändert?

von mhh (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Wieso, was hat sich da geändert?

Die Produktqualität.

Panasonic hat die Produktion der Medien in japan eingestellt und kauft 
nur noch ein (MBI, Made in China etc.) wie fast alle aufgedruckten 
Namensgeber. Das betraf dann natürlich auch z.B. Sony und Verbatim, die 
stellenweise dieselben Rohlinge unter eigenem Label vertrieben.

Die Fehlerraten nach dem brennen sind nun recht unterirdisch, von sofort 
nicht lesbar bis erste Ausfälle nach kurzer Zeit alles erlebbar. Wie 
eine Lotterie oder ein optischer Zufallsgenerator sozusagen.

von Georg (Gast)


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mhh schrieb:
> Panasonic hat die Produktion der Medien in japan eingestellt

Die optischen Medien haben den Anschluss an die Kapazitäten der 
Festplatten deutlich verloren, und es gibt auch keine berechtigte 
Aussicht dass sich das durch neue Technologien ändert. Das kriegen 
natürlich auch alle Hersteller mit, meiner Meinung nach ist die weitere 
Entwicklung optischer Speicher praktisch eingestellt worden - BD ist ja 
auch schon alt und mehr ist wohl nicht realisierbar. Vielleicht gibts ja 
mal den Holowürfel, aber nicht so schnell.

Georg

von Sven (Gast)


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Ich bin seit einigen Wochen Besitzer eines Lto3. Das Scsi Bandlaufwerk 
Incl Controller hat auf Ebay keine 20€ Gekostet. 20 Gebrauchte Bänder 
für rund 50€. 8Tb Für 50€ finde ich sehr Ok.
Bänder Bekommt man öfters auf Ebay günstig. Zur Technologie ich denke 
Lto Laufwerke gibt es noch einige. Wenn eines sterben sollte bekommt man 
Ersatz.
Da Diese Abwärtskompatibel sind kann man die 3er auch mit einem 5er 
Laufwerk noch lesen.
Software Linux ohne Anbindung an das Internet. Sollte also auch Laufen 
bis die Hardware verrottet.
Besonders gut finde ich das man die Bänder problemlos auslagern kann. 
Und wenn soein Band mal runter fällt na und macht doch nix.

von Wolle R. (Gast)


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Georg schrieb:
> Die optischen Medien haben den Anschluss an die Kapazitäten der
> Festplatten deutlich verloren

Kommt darauf an. Ich gehöre nicht zu dem Durchschnitt der 
PC-Nutzerschaft, bei der es mir so vorkommt, dass sie permanent FullHD 
Filme aus dem Netz ziehen...

wenn man produktiv einen PC einsetzt, komme ich auf vielleicht 200MB 
Nutzdaten pro Monat (Excel-Tabellen und Eagle etc). Da reicht sogar eine 
DVD gut aus.

LTO ist eine gute Sache, ein Bekannter von mir nutzt das. Aber ich bin 
(als Mac-User) sowieso davon ausgeschlossen, neben dem sehr teuren 
Laufwerk bräuchte ich noch einen Adapter von Thunderbolt zu SAS. Gibt 
es, für schlappe 800.- Euro

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wolle R. schrieb:
> Aber ich bin (als Mac-User) sowieso davon ausgeschlossen, neben dem sehr
> teuren Laufwerk bräuchte ich noch einen Adapter von Thunderbolt zu SAS.
> Gibt es, für schlappe 800.- Euro

Ich habe in meinen Mac einen SCSI-Controller gesteckt, und betreibe das 
irgendwo weiter oben erwähnte LTO-2-Laufwerk daran.

Oh, hoppla, der "Mac" ist keiner, sondern ein "Hackintosh". Der hat PCI- 
und PCIe-Slots.

(Nein, wir müssen hier keine Diskussion um die verquere Hardwarepolitik 
der Firma Apple führen ...)

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