Es gibt doch so schöne geräte die auf Magnetband Daten archivieren können. Früher hatte man mit der Datasette das bei C64 und co auch benutzt. Hier meine Frage: Was ist die theoretische, mit heutigen Algorithmen und DSP Verfahren erreichbare nutzbare Datenmenge auf einer 60min Kassette? Aufnahmekopf kann natürlich ein paar Änderungen vertragen, also mich interessiert eher die physikalische Speicherdichte des Kassetten-Tonbands.
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Martin G. schrieb: > Aufnahmekopf kann natürlich ein paar Änderungen vertragen, also mich > interessiert eher die physikalische Speicherdichte des > Kassetten-Tonbands. Die dürfte allein auf Grund der Partikelgrösse der Magnetteilchen ziemlich begrenzt sein.
Wenn man grob ein Telefon-Modem auf HiFi hochrechnet kann man eventuell zwischen 100-1000kbit/s erreichen. Das wären pro Kassette und Seite dann brutto zwischen 40 und 400MB. 600MB entspräche in etwa dem Inhalt einer CD.
Martin G. schrieb: > also mich interessiert eher die physikalische Speicherdichte des > Kassetten-Tonbands. Nicht das Band ist hier das primär begrenzende, sondern der Tonkopf und dessen Spaltbreite, und die Anzahl der Spuren auf dem Band (zwei je Richtung). Die Bandmenge in einer DAT-Kassette ist grob mit der in einer normalen Audio-Cassette vergleichbar, und dort wird mit einem Schrägspuraufzeichnungsverfahren (rotierender Kopf, wie im Videorecorder) gearbeitet. Natürlich ist dort auch das Magnetband "besser", aber der wesentliche Schritt der Kapazitätssteigerung liegt am Schrägspuraufzeichnungsverfahren. Aktuelle DAT-Bänder ("DAT72", 170m lang) haben eine Speicherkapazität von 36 GByte (ohne Kompression). Das Band in einer 90min-Audio-Cassette ist 128m lang (4.75cm/sec * 45 Minuten).
Naja, im Grunde genommen, gilt doch immer die Kanalkapazität: C = B * log_2 (1 + S/N) Hier wird zwischen 50 und 160 MB für eine optimierte Kassette angegeben: http://en.wikipedia.org/wiki/Compact_Cassette#Data_recording Grob geschätzt: B = 12 kHz, SNR = 60 dB macht 239 kBit/s = 861 Mbit/h = 107,6 MB/h kommt also hin. Die DCC kam auf bis zu 250 MB: https://en.wikipedia.org/wiki/Digital_Compact_Cassette
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Aktuelle DAT-Bänder ("DAT72", 170m lang) haben eine Speicherkapazität > von 36 GByte (ohne Kompression). DAT72 (DDS-5) ist schon deutlich über zehn Jahre alt. Die aktuelle Generation heißt DAT320 (DDS-7) und packt unkomprimiert 160GB auf ein 153m langes Band. Entsprechende Laufwerke sind seit 2010 auch tatsächlich erhältlich: http://www.quantum.com/serviceandsupport/softwareanddocumentationdownloads/dat320drives/index.aspx Die Standardisierungsgrupe, die sich um DDS kümmert, hat sich mitterweile offenbar aufgelöst. DDS-Kassetten weisen auch erhebliche mechanische Probleme auf und gelten daher als sehr unzuverlässig. Mittlerweile haben sich jedoch eher die LTO-Bandlaufwerke durchgesetzt. Viele andere Systeme sind ausgestorben oder stehen kurz davor. Bei LTO heißt die aktuell verfügbare Produktgeneration Ultrium 6 und bietet eine unkomprimierte Bandkapazität von 2,5 GB. Bereits spezifiziert ist aber auch schon Ultrium 10 mit 48 TB.
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Ich hatte mit DDS3 (oder war es 4?) aufgehört, zu versuchen, DAT-Bänder zur Datensicherung zu verwenden, daher bitte ich um Nachsicht, was den neuesten Stand des Wahnsinns angeht. Hingegen nutze ich (gelegentlich) einen LTO-2-Streamer, der mittlerweile auch völlig überholte 200 GB auf ein Band packt, das dafür aber zuverlässig. Wenn das Ding nur nicht so einen Lärm machen würde ...
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Wenn das Ding nur nicht so einen Lärm machen würde ... Von nichts kommt nichts ;-)
Weil sie das primäre Problem von DAT-Streamern nicht haben, sprich: Hier kann Laufwerk A ein von Laufwerk B geschriebenes Band zuverlässig lesen, und das sogar herstellerübergreifend. Bei DAT ist das selbst bei identischen Laufwerken aufgrund von Abnutzung/Dejustage nicht gewährleistet, da ist eine gewisse Zuverlässigkeit nur gegegeben, wenn das selbe Laufwerk zum Lesen verwendet wird, das auch das Band beschrieben hat. Und das ist ein erhebliches Problem, weil beim Defekt des Laufwerks damit geschriebene Bänder automatisch ... heikel werden. Bei LTO gibt es das Problem nicht, hier gibt es nur Generationenkonflikte, da es unterschiedliche Generationen mit unterschiedlichen Kapazitäten gibt, und nicht jede neue Generation alle alten Varianten lesen oder gar beschreiben kann. Die Bänder, die das von mir erwähnte (alte) LTO-2-Laufwerk beschreibt, kann ein aktuelles Laufwerk nicht mehr lesen. Die letzte Laufwerksgeneration, die LTO-2 lesen kann, war LTO-4. Üblicherweise gilt: LTO-X kann LTO-(X-2) lesen und LTO-(X-1) schreiben. Ein weiterer Vorzug gegenüber DAT ist die erheblich größere Speicherkapazität und Geschwindigkeit. Das angesprochene LTO-2-Laufwerk (von 2003) speichert 200 GB auf einem Band und erreicht eine Übertragungsrate von 40 MB/sec. DAT-72 (technischer Stand von 2003) speichert 36 GB auf einem Band, und das mit einer Übertragungsrate von 3.2 MB/sec. Der letzte DAT-Standard, DAT-320, speichert 160 GB auf einem Band, und das mit 12 MB/sec. LTO-6 speichert 2.5 TB auf einem Band, und das mit 400 MB/sec. Übrigens wurde für DAT-160/320 das Bandformat mechanisch geändert; die Bänder sind jetzt nicht mehr knapp 4, sondern 8 mm breit. Die Laufwerke sollen aber trotzdem Bänder der Vorgängergeneration verarbeiten können.
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Martin G. schrieb: > Warum sind die LTO so viel besser? LTO verwendet keine Schrägspuraufzeichnung und hat eigene Servo-Spuren auf dem Band --> verträgt grössere Toleranzen und ist unempfindlicher gegen Beschädigungen vom Band.
Ein ebenfalls wichtiger Punkt ist die mechanische Konstruktion. DAT/DDS-Kassetten enthalten wie Audiokassetten zwei Spulen. Ähnlich wie bei Videorekordern muss das zwischen den Spulen befindliche Band aus der Kassette herausgezogen und um/an die Kopftrommel gelegt werden. Das ist jedoch eine sehr fehleranfällige Konstruktion. Welcher Videorekorderbenutzer kennt keinen Bandsalat? Bei LTO (und deren Vorgängern DEC TK50) wird hingegen das Bandende an einer Öse aus der Kassette herausgezogen, an den Köpfen vorbeigeführt und auf eine im Laufwerk befindliche Spule aufgewickelt. Dadurch hat man die ganze Situation ganz erheblich entschärft. Gelegentlich kommt es wohl vor, dass die Öse am Bandanfang ausreißen soll. Dies führt jedoch nicht zu einem Totalverlust des Bandes, sondern die Öse kann einfach ersetzt werden. Ich habe aber in vielen Jahren LTO-Benutzung noch keinen derartigen Defekt selbst erlebt. Ich finde es erstaunlich, dass es keine Bandlaufwerk gibt, die die mechanische Konstruktion des VCR-Systems übernommen haben, da hiermit eigentlich sehr hochwertige und kompakte Konstruktionen möglich gewesen wären. Vermutlich war das aber mit Patenten von Philips und Grundig belastet, wobei diese Unternehmen den Markt für Daten-Bandlaufwerke völlig unterschätzten. In einer frühen c't oder Elektor gab es eine Schaltung für eine Schnittstelle, um einen normalen (VHS, Video 2000, Betamax) Videorekorder als Datenspeicher verwendet zu können. Damit sollten 100MB pro Kassette möglich gewesen sein. Leider beschränkte sich der Artikel auf den Bau der Schnittstelle, aber es gab keine Backup-Software für hinreichend viele damals gebräuchliche Heim- und Bürorechner.
Andreas Schweigstill schrieb: > um einen normalen (VHS, Video 2000, Betamax) > Videorekorder als Datenspeicher verwendet zu können Soweit ich mich da noch erinnern kann, waren die VHS (oder betamax) Systeme viel zu unzuverlässig für digitale Datenaufzeichnung - was eigentlich widersinnig klingt, aber beim Fernsehen übersieht man eine ausgefallene Zeile einfach. Einige Implemetationen, über die ich gelesen habe, haben das so gelöst, dass die Daten 2 oder mehrfach zeitlich verschachtelt in Blöcken aufgezeichnet wurden, damit man auch bei Banddefekten noch eine korrekte Version finden kann, aber das machte die Aufzeichnung natürlich ineffektiv und die Kapazitäten wenig interessant. Audiokassetten haben das gleiche Problem - sie sind nicht ausreichend auf fehlerhafte Stellen geprüft. DAT-Bänder waren einfach bessere Qualität, jedenfalls bei Lieferung. Georg
Zumindestens für die Amigas gabs eine erstaunlich stabile Lösung mit fehlerkorrigierender Reed-Solomon Codierung: http://www.hugolyppens.com/VBS.html http://bboah.amiga-resistance.info/cgi-bin/showhardware.cgi?HARDID=1432
Datensicherung auf DDS? da kann man die Daten auch gleich nach /dev/null kopieren... Zumindest so meine Erfahrungen bis Anfang der 2000er. DDS-3 zusammen mit einer Wechslermechanik (6-fach Wechsler von HP) und als Krönung ARCSERVE war so ziemlich das Maximum an Unzuverlässigkeit was man erreichen konnte :-) Nach einem kleinen Intermezzo von Tandberg (SLR) wurde auf DLT und später auf LTO umgebaut. LTO ist wohl immernoch Stand der Technik... Das mit der Aufzeichnung auf VHS hatte ich damals auch mal irgendwo gesehen, aber es war doch relativ langsam wimre...
Egal wie das Band heißt, der übliche mechanische Verschleiß (besonders am Bandanfang) setzt der Zuverlässigkeit eine natürliche Grenze. Nach ca. 60 Durchläufen sollte man das Band aussortieren wenn man sich Ärger ersparen möchte. Ausgeleierte Bänder führen regelmäßig zu Lesefehlern.
Andreas Schweigstill schrieb: > wohl vor, dass die Öse am Bandanfang ausreißen soll. Dies führt jedoch > nicht zu einem Totalverlust des Bandes, sondern die Öse kann einfach > ersetzt werden. Ich habe aber in vielen Jahren LTO-Benutzung noch keinen > derartigen Defekt selbst erlebt. Ich schon. Ist mit einem simplen Reparaturkit einfach reparierbar. > Ich finde es erstaunlich, dass es keine Bandlaufwerk gibt, die die > mechanische Konstruktion des VCR-Systems übernommen haben, Gab es von Exabyte und mündete in VXA. Orientierte sich an Video8. http://en.wikipedia.org/wiki/Data8
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oszi40 schrieb: > Ausgeleierte Bänder führen regelmäßig zu Lesefehlern. Auf welche Bandtypen beziehst du das?
Markus M. schrieb: > Zumindest so meine Erfahrungen bis Anfang der 2000er. DDS-3 zusammen mit > einer Wechslermechanik (6-fach Wechsler von HP) und als Krönung ARCSERVE > war so ziemlich das Maximum an Unzuverlässigkeit was man erreichen > konnte :-) ARCSERVE ließ sich in Sachen Unzuverlässigkeit LOCKER durch Arkeia übertreffen: 1. Beim Restaurieren stellte sich heraus, dass reproduzierbar ca. 0,1% der Dateien fehlten. Dies hatten wir beim Backup leider lange Zeit nicht bemerkt. 2. In Umgebungen mit gemischter Endianess (SPARC, x86) ließen sich "falsche" Bänder nicht einlesen. 3. Das Zusammenstellen der Dateilisten dauerte so lange, dass irgendwann kaum noch Zeit mehr fürs Backup selbst war. Da lagen wir bei ca. 18h Rechnen und 4h Backup. Mangels geeigneter Dateisysteme konnten wir damals einen konsistenten Stand nur gewährleisten, indem das Backup von einem "abgeklemmten" Spiegel der RAIDs gezogen wurde. Das anschließende Synchronisieren kostete dann den Rest des Tages.
A. K. schrieb: >> Ich finde es erstaunlich, dass es keine Bandlaufwerk gibt, die die >> mechanische Konstruktion des VCR-Systems übernommen haben, > > Gab es von Exabyte und mündete in VXA. Orientierte sich an Video8. Exabyte Mammoth usw. sind mir durchaus bekannt. Ich meinte mit VCR eher die Konstruktion mit zwei übereinander befindlichen Spulen. Nach Super Video (SVR) hat man davon nie wieder etwas gehört. http://de.wikipedia.org/wiki/VCR-System
Andreas Schweigstill schrieb: > Ich meinte mit VCR eher die Konstruktion mit zwei übereinander > befindlichen Spulen. Mir ist hier der Vorteil gegenüber zwei nebeneinanderliegenden Spulen nicht ersichtlich; aus der Kassette muss das Band auch da herausgezogen werden (denn auch VCR verwendete wie jeder andere Videorecorder Schrägspuraufzeichnung).
Systeme mit 2 Spulen in der Kassette haben naturgemäss eine schlechtere Bitdichte pro cm³ als jene mit einer Spule. Bei Einzellaufwerken ist das weniger relevant, aber bei Tape-Libraries spielt das schon eine Rolle.
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Klar; aber warum findet Andreas dann VCR interessant? Andreas Schweigstill schrieb: > Ich finde es erstaunlich, dass es keine Bandlaufwerk gibt, die die > mechanische Konstruktion des VCR-Systems übernommen haben, und das, nachdem er die Vorzüge des Ein-Spulen-Verfahrens von LTO dargelegt hat.
Andreas Schweigstill schrieb: > Ich meinte mit VCR eher > die Konstruktion mit zwei übereinander befindlichen Spulen. Kannte ich nicht, für mich stand der Begriff VCR für Videorekorder generell. Vorbehaltlos überzeugend klingt das System gemäss http://en.wikipedia.org/wiki/Video_Cassette_Recording allerdings nicht: "The 60-minute videocassettes proved very unreliable, suffering numerous snags and breakages due to the very thin video tape. The mechanically complicated recorders themselves also proved somewhat unreliable." So recht überzeugen kann mich auch die schiefe Belastung des Bandes nicht. Man sollte im Auge behalten, dass bei Datenanwendung recht viel stop-and-go mit kurzzeitiger Richtungsumkehr stattfinden kann, was die Bandbelastung gegenüber Videoanwendung deutlich erhöht.
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A. K. schrieb: >> Ausgeleierte Bänder führen regelmäßig zu Lesefehlern. > > Auf welche Bandtypen beziehst du das? Von 1/2" über DAT, DDS bis DLT usw. bleibt die Physik die selbe. Es wird immer vom Anfang an gespult und demzufolge ist der Verschleiß am Bandanfang immer am größten. Bei alten 1/2-Zoll-Bändern habe ich einfach einige Meter abgeschnitten, bei den folgenden Kassettenlösungen ist das nicht mehr so einfach.
oszi40 schrieb: > Von 1/2" über DAT, DDS bis DLT usw. bleibt die Physik die selbe. Es wird > immer vom Anfang an gespult Bei gut konstruierten Bandsystemen wird eben nicht so weit gefahren, bis das Band am Anschlag hängt, sondern das nahende Bandende wird bereits vorher an einer Markierung auf dem Band erkannt. Dadurch wird der Bandlauf sanft ohne besondere mechanische Belastung beendet. http://dlt.magnetbandmuseum.info/typo3temp/pics/30e25e5259.jpg In einer QIC Cartridge beispielsweise war das Band überhaupt nicht an den Spulen befestigt, sondern bloss draufgewickelt. Ohne Bandendemarkierung wäre das Band völlig abgewickelt worden.
A. K. schrieb: > bis das Band am Anschlag hängt Es ging nicht um den Anschlag. Jedes Band wird vom Anfang an beschrieben oder mehrfach wieder an den Anfang gespult. Demzufolge wird der Bandanfang immer öfter benutzt als z.B. das Band 89m später. Die Dehnung kommt natürlich hinzu, wenn irgendwo etwas anschlägt oder dauernd Start-Stop-Betrieb stattfand. https://de.wikipedia.org/wiki/Bandlaufwerk
oszi40 schrieb: > Jedes Band wird vom Anfang an beschrieben > oder mehrfach wieder an den Anfang gespult. Demzufolge wird der > Bandanfang immer öfter benutzt als z.B. das Band 89m später. Lineare Bandsysteme arbeiten nicht nur mit einer Spur, sondern mit ziemlich vielen. Egal mit wievielen davon parallel gearbeitet wird, es wird ziemlich oft das ganze Band hin und her durchgespult bis es voll ist. Folglich wird bei nicht nur homöopathischer Belegung das Band ziemlich gleichmässig abgenutzt. LTO Spezifikation: 260 full tape backups 20000 end to end passes 1000000 passes on any area of tape Ich weiss zufällig aus der Praxis einer Tape Library IBM 3584 mit anfangs LTO-1 und später LTO-3, dass die Abnutzung der Bänder kein systematisches Problem ist. Der IBM TSM neigt dazu, Bänder weit öfter umzukopieren als bei klassischen Verfahren (hat nichts mit Alter zu tun, sondern mit dem Arbeitsprinzip von TSM). Die Bänder werden also physisch gesehen recht intensiv genutzt und sind teilweise schon viele Jahre alt. Eine höhere Ausfallrate alter Bänder wäre mir aufgefallen. Bei einer Library mit automatischer Bandwahl und aufgrund des Arbeitsprinzips von TSM lässt sich die Bandnutzung ohnehin nicht mitzählen. Die Hinterbandkontrolle sortiert Bänder meist schon beim Schreiben aus. Bandverlust aufgrund Lesefehler ist selten.
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A. K. schrieb: > Eine höhere Ausfallrate alter Bänder wäre mir > aufgefallen. Fällt erst auf, wenn zu wenige Bänder wegen zu vieler Daten im Umlauf sind, da diese dann öfter im Zyklus dran sind. Wahrscheinlich ist Dein Vorrat an frischen Material noch ausreichend groß genung.
oszi40 schrieb: > Fällt erst auf, wenn zu wenige Bänder wegen zu vieler Daten im Umlauf > sind, da diese dann öfter im Zyklus dran sind. Wahrscheinlich ist Dein > Vorrat an frischen Material noch ausreichend groß genung. Unzutreffend, da die Bänder kunterbunt durcheinander genutzt werden, egal ob alt oder neu. TSM verwendet keine Backupzyklen wie bei klassischen Verfahren. Die Bänder sind sämtlich entweder in der Library oder als Offsite-Kopie ausgelagert, d.h. es gibt kein "frisches" Material, es sei denn bei Nachbeschaffung von Bändern. Banddefekte gibt es einerseits als Frühausfälle recht bald nach Bandbeschaffung, und danach recht selten, ohne System. Das hintere Ende der Badewannenkurve ist auch bei der ersten Charge offensichtlich noch nicht erreicht. Die Bänder werden zudem nicht nur geschrieben, sondern prinzipbedingt oft auch gelesen. Das würde also auffallen.
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Kleine Statistik für LTO-3: Die ersten Bänder sind von 2006. Seither wurden 4 Bänder von 400 als defekt ausgemustert, reklamierte Frühausfälle ausgenommen. Keines der defekten Bänder ist aus der Charge von 2006. Bei LTO-1 war die Ausfallrate höher.
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rmu schrieb: > Wenn man grob ein Telefon-Modem auf HiFi hochrechnet kann man eventuell > zwischen 100-1000kbit/s erreichen. Das wären pro Kassette und Seite dann > brutto zwischen 40 und 400MB. Allerdings dauert es eine Stunde, die Daten da drauf zu speichern. > 600MB entspräche in etwa dem Inhalt einer CD. Das ist aber dann die netto-Menge einer CD-ROM. Bei einer 74-Minuten-Audio-CD sind es schon eher 750 MB, auch netto. Brutto soweit ich weiß noch erheblich mehr.
A. K. schrieb: > wurden 4 Bänder von 400 als defekt ausgemustert Die interessante Frage ist aber: wieviele Male diese 4 benutzt wurden. Entweder sind sie als Frühausfälle mechanischen Sachen zum Opfer gefallen oder so oft gespielt worden, daß fast die Magnetschicht fehlte. z.B.: In meinen DLT-Fällen war die hohe Anzahl der Durchläufe mit den Jahren das Problem. Nach ca. 60 Durchläufen fing die Unzuverlässigkeit an, bis 100 waren sie noch hallwegs verwendbar, was aber den Nachteil hatte, daß manches Band ausgeworfen wurde od. 2x geschrieben wurde und leider deshalb mindestens die doppelte Backup-Zeit brauchte.
Ob es nicht eine bessere Alternative gibt, als sich die sündhaft teuren Bandlaufwerke + Bänder zu beschaffen? Die Idee mit dem Videoband + Amiga fand ich trotzdem ganz nett. Was ist eigenltich mit dem holografischen Zeugs geworden? Optware ist anscheinend vom Markt verschwunden. Samt HVD.
Martin G. schrieb: > Die Idee mit dem Videoband + Amiga fand ich trotzdem ganz nett. Kommt ganz darauf an, wie wertvoll Deine Daten sind. Deine Hochzeitsbilder kannst Du ja wiederholen falls der Anzug noch passt, die letzte Sonnenfinsternis kaum.
Martin G. schrieb: > Ob es nicht eine bessere Alternative gibt, als sich die sündhaft teuren > Bandlaufwerke + Bänder zu beschaffen? Dieses Ungeheuer, also Audio/Videomedien für Backups zu nutzen, taucht häufiger auf als Nessie, hat aber über viele Jahrzehnte keine lebensfähigen Eier gelegt. Lasst das Viech endlich sterben. Wenn du deinen etliche Terabytes umfassenden Heimserver auf solche Backup-Medien sichern willst, dann wirst du sehr bald feststellen, was billig ist und was teuer. Weil die vielen Medien nebst Lagerstätte auch nicht kostenlos sind. Und ob es wirklich praktisch ist, Nacht für Nacht jede Stunde aufzustehen, um das Band vom Rekorder zu wechseln? Und wenn du diese Daten dann doch tatsächlich mal benötigen solltest, dann wirst du wahrscheinlich feststellen, dass die ganze Aktion für den Allerwertesten war.
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PS: Das einzig teure an LTO ist das Laufwerk. Die Medien sind es nicht.
A. K. schrieb: > PS: Das einzig teure an LTO ist das Laufwerk. Die Medien sind es nicht. Eben. Und der Preis schreckt so manchen Heimnutzer ab. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das nicht schon preislich beim Preis der DVD Laufwerke sein könnte.
Martin G. schrieb: >> PS: Das einzig teure an LTO ist das Laufwerk. Die Medien sind es nicht. > > Eben. Und der Preis schreckt so manchen Heimnutzer ab. > Ich kann mir nicht vorstellen, daß das nicht schon preislich beim Preis > der DVD Laufwerke sein könnte. 3TB Datensicherung auf DVD-R sind 750 Rohlinge pro Komplettsicherung, bei 20€/100 Stück macht das 150€ pro Sicherung. Schmerzensgeld für das arme Schwein, das diese 750 Stück wechselt, nicht mitgerechnet. DVD-RW kostet pro Mediensatz ca. 450€. Und vierfaches Schmerzensgeld für das Schwein, weil Tempo x4 statt x16. 3TB bei LTO-5 sind 2 Medien à 20€, also 40€. Wiederverwendbar. Komprimierung durch das Laufwerk nicht mitgerechnet. Hmm. Was ist abschreckender?
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Martin G. schrieb: > Ich kann mir nicht vorstellen, daß das nicht schon preislich beim Preis > der DVD Laufwerke sein könnte. Naja, da ist schon etwas mehr Mechanik vorhanden, als daß es möglich sein dürfte, so etwas für 20 EUR zu produzieren ... vor allem Mechanik für den harten Dauereinsatz. Wenn LTO-Laufwerke mit den, äh, "Haltbarkeitsvorstellungen" von DVD-Laufwerken konstruiert würden ... nee, das will ich mir nicht vorstellen. Null-Devices muss man nicht in Hardware konstruieren, die gibts auch so.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Klar; aber warum findet Andreas dann VCR interessant? Ich finde VCR nicht interessant, sondern habe nur versucht, eine historische Einordnung vorzunehmen. Wie wir sehen, haben ja andere Hersteller Systeme mit zwei Bandspulen (DDS, Data8/Mammoth, QIC, Travan) auf den Markt gebracht. Mein Hinweis bezog sich also wirklich darauf, dass Philips und Grundig den Markt damals nicht hinreichend interessant fanden. A. K. schrieb: > Kannte ich nicht, für mich stand der Begriff VCR für Videorekorder > generell. Vorbehaltlos überzeugend klingt das System gemäss > http://en.wikipedia.org/wiki/Video_Cassette_Recording > allerdings nicht: Die Bandprobleme traten wohl ausschließlich bei 60-Minuten-Kassetten auf, aber das Bandschlaufenproblem dürfte wohl längenunabhängig gewesen sein. Natürlich müssen wir berücksichtigen, dass es sich damals um die ersten Experimente mit Videokassetten handelte, und zwar zu einer Zeit, als der Computermarkt noch von Firmen wie IBM oder Nixdorf dominiert wurde. Die Heimcomputerbastler der allerersten Stunde hatten sich an Audiokassetten versucht, was angesichts der RAM-Ausstattungen auch völlig ausreichend war.
A. K. schrieb: > 3TB Datensicherung auf DVD-R sind 750 Rohlinge oder LTO-6 ab 1.726,63 € + Medium Da wird der Heimwerker lieber ein paar (17) zusätzliche HDs in den Schrank legen, die ein derzeit übliches USB Interface haben. Der Profi wird das Geld aufbringen, sich aber fragen, wie er diese Daten in den nächsten 30 Jahren wieder lesen kann. Programme, Schnittstellen und Geräte sind vergänglicher, je spezieller sie sind.
Martin G. schrieb: > Ob es nicht eine bessere Alternative gibt, als sich die sündhaft teuren > Bandlaufwerke + Bänder zu beschaffen? Eigene Festplatte(n) für Backups. Die kosten ab 30€/TB, sind schneller als ein Band, vor allem beim Restaurieren, nutzen sich weniger schnell ab, und sollten auch einige Jahre halten. Als Software z.B. BackupPC.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Naja, da ist schon etwas mehr Mechanik vorhanden, als daß es möglich > sein dürfte, so etwas für 20 EUR zu produzieren ... vor allem Mechanik > für den harten Dauereinsatz. > > Wenn LTO-Laufwerke mit den, äh, "Haltbarkeitsvorstellungen" von > DVD-Laufwerken konstruiert würden ... nee, das will ich mir nicht > vorstellen. > > Null-Devices muss man nicht in Hardware konstruieren, die gibts auch so. Wie wärs mit BD? Die Optik-Mechanik ist ein Wahnsinn herzustellen, ist aber automatisierbar. Das Datensignal ist auf der Disk super, da physikalisch korrekt implementiert (Nicht so ein Murks wie er auf einer HD-DVD war. Das war richtig grausam. Damals konnte ohne PRML nicht mal der originaldekoder auskommen :P Ich danke Gott daß die damals verloren haben!) Die Disk hat auch eine Schutzschicht gegen Kratzer. Das sind 25GB pro Platte. (Die Dual Layer BD Typen rate ich erst mal niemandem) 3 TB sind da 120 Stück. Das dauert alles ewig und die Rohlinge kosten so auch zu viel (75€ / 3TB). Für das Geld kauft man sich eine Festplatte. Marktlücke: Preiswerte Elektronik mit tauschbaren billigen elektroniklosen Medien die verlässlich wieder lesbar sind, auch noch nach 20 Jahren, und die Medien sollen so 1...5TB speichern können.
rmu schrieb: > Martin G. schrieb: >> Ob es nicht eine bessere Alternative gibt, als sich die sündhaft teuren >> Bandlaufwerke + Bänder zu beschaffen? > > Eigene Festplatte(n) für Backups. Die kosten ab 30€/TB, sind schneller > als ein Band, vor allem beim Restaurieren, nutzen sich weniger schnell > ab, und sollten auch einige Jahre halten. > > Als Software z.B. BackupPC. Ist halt Elektronik drin, die auch kaputtgehen kann. Hab letztens eine HDD in der Hand gehabt, wo sich der Lesekopf vom Lesearm verabschiedet hat. Da sind keine Daten mehr zu holen, außer mit Hilfe von der Kürt AG. Ich hab da so eine Halbwertszeit von Festplatten von ca 3 Jahren. Langsam wirds wieder Zeit, daß sich eine meiner Raid platten verabschiedet. Sagen wir mal so, es ist alles ein Murks! Druckt eure Familienfotos aus, und die habt ihr dann sicher in der Hand. Alles andere existiert nicht.
Martin G. schrieb: > Wie wärs mit BD? Lächerliche Kapazität. Was sind schon 25 GB? Martin G. schrieb: > Ich hab da so eine Halbwertszeit von Festplatten von ca 3 Jahren. Dann gehst Du sehr ... merkwürdig damit um.
Martin G. schrieb: > Ob es nicht eine bessere Alternative gibt, als sich die sündhaft teuren > Bandlaufwerke + Bänder zu beschaffen? > Die Idee mit dem Videoband + Amiga fand ich trotzdem ganz nett. > > Was ist eigenltich mit dem holografischen Zeugs geworden? > Optware ist anscheinend vom Markt verschwunden. Samt HVD. Oder der Tesa-ROM? https://de.wikipedia.org/wiki/Tesa#Tesa_als_Datenspeicher Martin G. schrieb: > Papier ist geduldig, und lesbar mit allem möglichem: > http://ollydbg.de/Paperbak/ So geduldig ist das auch nicht, wenn man einen Tintenpisser hat. Und 2000000 Seiten pro TB brauchen sicher auch etwas Zeit zum drucken und nacher zum scannen. ;-)
Martin G. schrieb: > Wie wärs mit BD? Zu spät. Die letzten etwas taugenden Medien wurden 2011 hergestellt (MEI). Alles danach ist ein viel zu großes Ausfallrisiko als Archivmedium.
mhh schrieb: > Martin G. schrieb: >> Wie wärs mit BD? > > Zu spät. > > Die letzten etwas taugenden Medien wurden 2011 hergestellt (MEI). Alles > danach ist ein viel zu großes Ausfallrisiko als Archivmedium. Wieso, was hat sich da geändert?
Martin G. schrieb: > Wieso, was hat sich da geändert? Die Produktqualität. Panasonic hat die Produktion der Medien in japan eingestellt und kauft nur noch ein (MBI, Made in China etc.) wie fast alle aufgedruckten Namensgeber. Das betraf dann natürlich auch z.B. Sony und Verbatim, die stellenweise dieselben Rohlinge unter eigenem Label vertrieben. Die Fehlerraten nach dem brennen sind nun recht unterirdisch, von sofort nicht lesbar bis erste Ausfälle nach kurzer Zeit alles erlebbar. Wie eine Lotterie oder ein optischer Zufallsgenerator sozusagen.
mhh schrieb: > Panasonic hat die Produktion der Medien in japan eingestellt Die optischen Medien haben den Anschluss an die Kapazitäten der Festplatten deutlich verloren, und es gibt auch keine berechtigte Aussicht dass sich das durch neue Technologien ändert. Das kriegen natürlich auch alle Hersteller mit, meiner Meinung nach ist die weitere Entwicklung optischer Speicher praktisch eingestellt worden - BD ist ja auch schon alt und mehr ist wohl nicht realisierbar. Vielleicht gibts ja mal den Holowürfel, aber nicht so schnell. Georg
Ich bin seit einigen Wochen Besitzer eines Lto3. Das Scsi Bandlaufwerk Incl Controller hat auf Ebay keine 20€ Gekostet. 20 Gebrauchte Bänder für rund 50€. 8Tb Für 50€ finde ich sehr Ok. Bänder Bekommt man öfters auf Ebay günstig. Zur Technologie ich denke Lto Laufwerke gibt es noch einige. Wenn eines sterben sollte bekommt man Ersatz. Da Diese Abwärtskompatibel sind kann man die 3er auch mit einem 5er Laufwerk noch lesen. Software Linux ohne Anbindung an das Internet. Sollte also auch Laufen bis die Hardware verrottet. Besonders gut finde ich das man die Bänder problemlos auslagern kann. Und wenn soein Band mal runter fällt na und macht doch nix.
Georg schrieb: > Die optischen Medien haben den Anschluss an die Kapazitäten der > Festplatten deutlich verloren Kommt darauf an. Ich gehöre nicht zu dem Durchschnitt der PC-Nutzerschaft, bei der es mir so vorkommt, dass sie permanent FullHD Filme aus dem Netz ziehen... wenn man produktiv einen PC einsetzt, komme ich auf vielleicht 200MB Nutzdaten pro Monat (Excel-Tabellen und Eagle etc). Da reicht sogar eine DVD gut aus. LTO ist eine gute Sache, ein Bekannter von mir nutzt das. Aber ich bin (als Mac-User) sowieso davon ausgeschlossen, neben dem sehr teuren Laufwerk bräuchte ich noch einen Adapter von Thunderbolt zu SAS. Gibt es, für schlappe 800.- Euro
Wolle R. schrieb: > Aber ich bin (als Mac-User) sowieso davon ausgeschlossen, neben dem sehr > teuren Laufwerk bräuchte ich noch einen Adapter von Thunderbolt zu SAS. > Gibt es, für schlappe 800.- Euro Ich habe in meinen Mac einen SCSI-Controller gesteckt, und betreibe das irgendwo weiter oben erwähnte LTO-2-Laufwerk daran. Oh, hoppla, der "Mac" ist keiner, sondern ein "Hackintosh". Der hat PCI- und PCIe-Slots. (Nein, wir müssen hier keine Diskussion um die verquere Hardwarepolitik der Firma Apple führen ...)
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