Hallo, welche Auswirkungen hat eigentlich die RoHS Richtlinie in der Elektronikentwicklung? Ich meine, muss man darauf achten, dass ALLE Bauteile auf der Leiterplatte eine RoHS Zertifikat haben (also jeder kleine Kondensator, Widerstand usw...)? In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, gibt es überhaupt noch Bauteile, die kein RoHS Zertifikat haben? Wie geht ihr generell vor, wenn ihr diese Richtlinie zu erfüllen habt? Danke, lG!
Also erstens haben wir diese Richtlinie zu erfuellen. Und zweitens sind fast alle Bauteile unproblematisch, wenn man den beim Einkauf drauf schaut. Und immer noch nicht RoHS konforme Bauteile wie einen CdS Photowiderstand, lassen wir den Kunden bestuecken, sofern's denn sein muss.
Natürlich müssen alle Bauteile RoHS haben und die allermeisten sind das auch. Man sammelt die Belege (Datenblatt mit Info und Lieferschein mit Bestellnummer) im CE Ordner und gut is.
OK Danke! Hatte es auch so geplant, einfach alle Datenblätter etc zu sammeln und gesammelt abzulegen, das gilt dann als Nachweis. Vielleicht passt das Thema noch dazu: Wie ist dies mit UL? geht man hier gleich vor bzw. müssen hier auch alle Bauteile UL zertifiziert sein, oder nur Teile, in denen Kunststoffe vorkommen? Danke!
RoHS Zertifikate sind teure aber sinnlose Dokumente die gerne von "Beratern" verkauft werden. Es gibt nach RoHS keine Zertifizierung, ausser der die sich die Beratungsbranche ausgedacht hat. Bauteile können nicht RoHS-konform sein (bzw. sind es grundsätzlich immer), da die RoHS keine Anforderungen an Bauteile, sondern an Geräte macht. Die Frage die man stellen muss ist, ob Bauteile kompatibel mit dem Einsatz in Geräten sind die unter die RoHS fallen. Die verbotenen Stoffe dürfen in einem Gerät nicht in der sogenannten "homogenen Masse" die Grenzwerte überschreiten. Die "homogene Masse" ist der kleinste Teil den man durch irgend eine mechanische Bearbeitung von einem Bauteil abtrennen kann. Notfalls also ein Splitter von der Beschriftung eines Widerstandes. UL ist eine komplett andere Kiste und hat nicht ansatzweise was mit RoHS zu tun. Wenn man sicher stellt, dass alle Komponenten ein UL-Zeichen haben geht man mit dem ganzen Konglomerat zur UL, lässt da dann immer noch einen Haufen Geld liegen und bekommt einen Prüfbericht. Der Geldhaufen wird größer wenn Teile nicht UL-zertifiziert sind. Bei UL sollte man vorher prüfen ob die Kunden das verlangen, es ist nicht verpflichtend und es gibt zu UL diverse Alternativen. UL ist nur eins von über 15 Labors die in den USA prüfen dürfen. Nur ist es die Entscheidung des Endkunden welche Zertifikate er anerkennt, oder ob er überhaupt welche verlangt.
UL ist in gewissen Industien verlangt, in anderen nicht. Der Einstiweg in UL Kompatibilitaet sollte gut ueberlegt sein. Ein Berater, der gerne vorbeikommt, um das UL Konzept zu erklaeren kostet schnell mal 1kEuro. Die Dokumente, die ins Detail gehen, gehen auch ins Geld. Um UL zu erfuellen, muessen alle Komponenten UL erfuellen. Natuerlich ist es nicht so einfach, denn es gibt jeweils verschiedene Klassen, und welche man nun erfuellen muss ist nicht immer trivial. Heisst, wenn man in dieser Industrie etwas anbieten will, muss man da durch. Aber fuer einfach mal schnell ein Projekt wuerd ich's nicht.
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