Guten Abend! Bei Verwendung eines 32.768-kHz-Uhrenquarzes am ATtiny45 werden laut Datenblatt (S. 29) intern zwei Kondensatoren dazu geschaltet, was die äussere Beschaltung ohne zusätzliche Kondensatoren erlauben soll: 16pF an XTAL1 und 6pF an XTAL2. In der AppNote AVR042 gibt es ein entsprechendes Schaltbild (circ.png). Dort wird auch beschrieben, wie sich die Lastkapazität für den Quarz errechnet (equa.png). Mit CL1=16pF, CL2=6pF und angenommenen Streukapazitäten CL1S und CL2S von je 7pF, errechnet sich eine Lastkapazität von rund 8.3pF. Der mir zur Verfügung stehende Quarz (MH32768C) wurde auf eine Lastkapazität von 12.5pF abgestimmt, also merklich höher. Wie problematisch ist das? Wie stark würde die Zielfrequenz in etwa abweichen (+/-ppm)? Ist das Einschwingen dennoch jederzeit sichergestellt? Falls nicht: da sich die internen Kondensatoren nicht deaktivieren lassen (CKOPT-Fuse gibt es beim ATtiny45 nicht), würde ich auf die Idee kommen, zu CL2 an XTAL2 einen 10pF-Kondensator parallel zu schalten (nach GND). Rechnerisch (CL2neu=CL2+CL2extern) ergäbe das eine Lastkapazität von 11.5pF, was dem Zielwert des Quarzes ja ziemlich nahe kommt. Allerdings ist da noch der Widerstand Rb. Für diesen fehlt eine Wertangabe, was weitere Überlegungen eigentlich überflüssig macht. Aber wäre das der richtige Weg? Lässt sich mit einem externen Kondensator die "interne" Kapazität in der Art korrigieren? Es scheint mir nicht gerade üblich, aber kann man das so machen (Hobby-Bereich)? Schon einmal danke und einen schönen Abend!
Nico schrieb: > Lässt sich mit einem externen Kondensator die "interne" Kapazität in der > Art korrigieren? Ja. > Es scheint mir nicht gerade üblich Es lohnt den Aufwand nicht... > aber kann man das so machen (Hobby-Bereich)? Ja. Aber wie gesagt: es lohnt den Aufwand nicht (oder bestenfalls, wenn du auch eine konstante Temperatur bereitstellst). Denn du hast in deiner 0,5pF genauen Rechnung einfach die parasitären Kapazitäten der Leiterplatte vernachlässigt...
So ganz grobe Faustformel - mit falschen Quarzen gibt es maximal 10 Sekunden pro Tag Abweichung. Ob es zuverlässig anschwingt kann dir ein Astrologe wahrscheinlich besser vorhersagen. Im Zweifellfall einfach auf der Platine 2 Plätze für Trimmer vorsehen und durchprobieren.
> Ja. Aber wie gesagt: es lohnt den Aufwand nicht
Ich habe ähnliche Quarze, auch 12.5 pF, an ATmega16(A) direkt
angeschlossen. Sie laufen problemlos, aber bei den ca. 700 Uhren hatte
ich von -2 bis +2 s/d alles dabei - wird per Software abgeglichen.
S. Landolt schrieb: > ...auch 12.5 pF, an ATmega16(A) direkt > angeschlossen. Der ATmega16(A) hat offenbar interne Kondensatoren mit je 36pF. Damit liegt die Last merklich höher, als es der Quarz gern hätte. Interessant, dass es dennoch sowohl positive als auch negative Abweichungen gibt. So oder so, den Abgleich werde ich bei Bedarf auch über die Software machen. Vielen Dank für eure Tipps und Erfahrungen!
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