Hallo, ich überlege, wie schon viele vor mir, wie man ein Haus am besten automatisieren kann. Hierzu würde ich mich sehr freuen, wenn ich aus euren Erfahrungen lernen könnte. Ich will das System neben meinem Studium realisieren. Ich denke mal, dass ich noch ca. 3 Jahre studiere dh. ich habe noch etwas Zeit. Dementsprechend will ich nicht all zu viel von anderen Projekten übernehmen, aber wenn möglich daraus lernen und ein wenig abgucken :) Mich würden folgende Dinge interessieren: 1) Wie würdet ihr den Bus realisieren. Sprich I2C, CAN usw.? Was hat eurer Erfahrung nach gut geklappt und wovon würdet ihr abraten? 2) Sollte man jeden MCU direkt an den Hausbus klemmen oder ist es Sinnvoll, in jedem Raum einen "Haupt MCU" am Bus zu haben und dann ein paar andere MCU mit z.b. I2C oder SPI am "Haupt MCU" des Raum zu hängen? Sprich in jedem Raum sternförmig? 3) Welchen Hersteller für MCU empfehlt ihr? Ich habe bisher die meisten Erfahrungen mit Atmel Produkten sammeln können. Ich finde aber auch die STM sehr interessant. Habe beide verglichen und mit z.b. Integriertem CAN sind die STM ein wenig günstiger bei höherer Taktrate und 32Bit. (Ja, ich kenne den MCP2515 usw. ein einzelner MCU gefällt mir vom Platzbedarf aber besser :) ) Trotzdem weiß man nie was kommt und könnte vorsorglich auf die höher getakteten STM (von den preislich günstigsten) setzen... Was empfehlt ihr? 4) Gibt es irgendwo eine Sammlung an Automatisierungsmöglichkeiten? Sprich Vorschläge, was man in einem Haus alles steuern könnte. (Licht, jede Steckdose einzeln usw.) Ich versuche aktuell einen Überblick zu bekommen, was man alles so machen könnte um die Hardware entsprechend zu planen. Würde mich sehr freuen, wenn Ihr mich mit euren Erfahrungen bereichert. Schöne Grüße
Hallo Christian! Ich arbeite selber seit einigen Jahren an meiner eigenen Hausteuerung. Diesen Herbst wird sie dann endlich ins neue Haus eingebaut. Ich hoffe du weißt auf was du dich da einlässt. So eine Steuerung selber von Grund auf zu realisieren benötigt viel Zeit und Lernwille. Habe selber sicher 3 Konzepte nach der Testphase wieder verworfen. Würde ich aber wieder so machen, da man sehr viel lernt und wirklich eine Steuerung nach eigenen Vorstellungen machen kann. Zu deinen Fragen: 1) eindeutig CAN, da es hier einerseits viele Beispiele im Internet gibt, wo man sich was abschauen kann und CAN problemlos funktioniert. Die Übertragungsrate reicht für eine Haussteuerung auch bei weitem aus. 2) Ich würde dir ein zentrales System vorschlagen, wo du alle Aktoren und Taster in einen Schaltschrank zusammen führst und dort dann die gesamte Steuerung sitzt. Das hat den Vorteil, dass du die gesamte Steuerung mit geringem Aufwand austauschen kannst, falls sie nicht mehr so macht wie sie soll. 3) Ich selber habe die Steuerung mit mehrerer ATMEGA644 aufgebaut. Reicht meiner Meinung völlig. Es kommt eben immer auch darauf an was du machen willst. Wenn du auch einen eignen Webserver als Visualisierung magst, brauchst du vielleicht was größeres. 4) dazu gibt es bei den Artikeln einiges über Haussteuerungen. mfg Florian
Kann meinem Vorredner nur zustimmen. Ich würde auch CAN nehmen. Gibt es von NXP noch die LPC11C-Serie? Die hatte ich mir damals für was ähnliches(dezentrales) angeschaut. Wirklich schön die Teile. Wenn man den richtigen nimmt haben sie die Tranceiver schon integriert.
Hallo, danke für eure Antworten. Ich habe mich in den letzten Tagen genauer um geguckt und denke auch, dass CAN das ist, was ich brauche. Florian schrieb: > 2) Ich würde dir ein zentrales System vorschlagen, wo du alle Aktoren > und Taster in einen Schaltschrank zusammen führst und dort dann die > gesamte Steuerung sitzt. Das hat den Vorteil, dass du die gesamte > Steuerung mit geringem Aufwand austauschen kannst, falls sie nicht mehr > so macht wie sie soll. Das Zentrale System ist nicht ganz einfach, da ich z.B. jede Steckdose einzeln schalten will. Aber was Zentral machbar ist, würde ich auch Zentral schalten. Ich denke hier ist eine Mischung ganz sinnvoll. Gruß
Hei, ich habe auch jede einzelne Steckdose schaltbar und trotzdem alles zentral. Die größten Nachteile an solchen Bastellösungen: Wertminderung beim Verkauf und wer ausser dem Erbauer soll das Warten? (meine arme Frau, wenn ich mal aus dem Leben trete!) Daher lieber den geringen Mehraufwand beim Leerrohr verziehen und alles zentral. Ist nun noch alles halbwegs dokumentiert, kann man das Herz rausrupfen und ein neues einbauen... Grüße, Tom Ps: Licht ist bei mir DMX, Lichtschalter werden mal CAN, viele andere Sensoren sind per Modbus angebunden. Also schon drei unterschiedliche Busse... Enocean ist auch noch vorhanden.
Hallo Tom, danke für deinen Beitrag! Jede Steckdose einzeln Zentral schalten heißt ja, dass man für jede Steckdose ein Kabel bis zum Kasten ziehen muss. Auch jede Deckenlampe einzeln. Ist das vom Kabelaufwand sinnvoll? Auch will ich Temperatur, Licht und Luftfeuchtigkeit messen. Das Zentral zu tun, ist denk ich ein wenig viel Kabel. Ich denke, wenn man Steckdosen (Hier könnte man auch einige eher unwichtige dezentral Schalten), Licht und ein paar andere wirklich essentielle Dinge zentral und sowas wie Temperatur usw. Dezentral schaltet kommt man ganz gut weg. Also eine Mischung. Mal ganz davon abgesehen, dass Leerrohre wohl das aller Sinnvollste sind, wie du auch sagst :) Gruß
Christian S. schrieb: > Jede Steckdose einzeln Zentral schalten heißt ja, dass man für jede > Steckdose ein Kabel bis zum Kasten ziehen muss. Auch jede Deckenlampe > einzeln. Ist das vom Kabelaufwand sinnvoll? Ich habe das so gemacht. Wobei ich auch ein paar wenige Steckdosen auf Dauerstrom lege. Vor allem frage ich mich, wo Du die dezentralen Knoten unterbringen willst? In jedem Raum einen Verteilerschrank? Das halte ich für aufwendig. Hinter jede Steckdose? Das nenne ich sportlich... > Auch will ich Temperatur, Licht und Luftfeuchtigkeit messen. Das Zentral > zu tun, ist denk ich ein wenig viel Kabel. Das sind meiner Meinung nach unwichtige Dinge. Die werden bei mir auch "dezentral" erledigt. (z.B. Luftfeuchte, Temperatur, RFID usw. per Atmega328 und dann per Modbus über RS485 an die SPS geschickt. Vor allem, weil die Signalleitungen meist nicht so lang werden dürfen. Lichtschalter sind momentan noch Enocean bei mir, werden aber ausgetauscht. Dazu muss ich aber erst noch die richtigen Lichtschalter entwerfen. Diese werden dann wohl per CAN angebunden. Aber das schrieb ich bereits... Grüße, Tom
Christian S. schrieb: > Gibt es irgendwo eine Sammlung an Automatisierungsmöglichkeiten? Was würde denn ein modernes Haus haben neben Steckdosen und Licht ? Bewegungsmelder, Tür- und Fensterkontakte, regelbare Heizungsventile und Temperatursensoren, Rollläden/Jalousie/Markise und Hagel/Sturmsensoren, Video an der Haustür und zentralen Punkten, Türentriegelung und Garagentorfernbedienung. Du willst das Haus in Abwesenheit Licht an und ausschalten lassen, ggf. Radio und Fernseher, du willst bei Einbruch das Video retten und die Alarmsirene schalten können. Bewegungsmelder sollen Flurlicht selber schalten und deine Haustür soll entriegelt sein wenn du kommst. Bleibt die Überwachung des Schwimmbades: Pumpe und pH Wert, Alarm wenn ein Kind reinfällt. Die Waschmaschine soll sahen wenn sie fertig ist und das Smartphone soll sich ins DeCT System einbuchen wenn du kommst. Das einzige, was man für all das nicht braucht, ist I2C und CAN.
Hallo, danke für eure beiden Beiträge. Tom P. schrieb: > Vor allem frage ich mich, wo Du die dezentralen Knoten unterbringen > willst? > In jedem Raum einen Verteilerschrank? Das halte ich für aufwendig. > Hinter jede Steckdose? Das nenne ich sportlich... Ich denke hier gibt es wirklich viele Möglichkeiten. Man kann vieles durch Bilder, Regale usw. verdecken. Auch Hinter Steckdosen halte ich für kein so großes Problem, viel ist ja nicht drauf auf den Platinen... MaWin schrieb: > Das einzige, was man für all das nicht braucht, ist I2C und CAN. Kannst du deine Aussage begründen? Es gibt ja einige scheinbar erfolgreiche Projekte die mit I2C als auch CAN arbeiten. Gruß
Hei Christian, vergiss MaWin(Gast), der plaudert hier sehr viel, hat aber offensichtlich keine eigenen Erfahrungen zum Thema Hausbus. Ist so, wie wenn ein Tierarzt bei Organtransplantationen mitschnabeln will. Hört sich zwar alles interessant und manchmal sogar plausibel an, aber bei genauerer Betrachtung ist es nur Dampfplauderei. Mein Problem bei der Dezentralität: Man vergisst so schnell die Struktur und ein Fremder findet sich erst gar nicht zurecht. Woher soll man wissen, wo jetzt genau der Fehler liegt, wenn das Licht in der Wohnzimmerecke nicht geht? Liegt es an der Steckdose mit integrierter Elektronik, liegt es an der Verkabelung oder doch am Knoten, der hinter einem Bild versteckt ist? Welches Bild war es doch gleich wieder? Achnee, erstmal das Regal abbauen, damit man rankommt. Und dann lag der Fehler doch wo ganz wo anders... ;-) Und was sind die Vorteile des dezentralen Aufbaus? Mir fällt da nur der vermeintlich geringere Verkabelungsaufwand ein. Ich habe selbst versucht, eine 16fach Relaisplatine zu designen mit bistabilen Relais. Mir wurde dann sehr schnell klar, dass das so einfach nicht wird mit den ganze Dingen, die man beachten muss, damit es sicher wird. Leiterbahnabstände, Feinsicherungen, galvanische Trennung, und vieles mehr. Daher weiß ich, dass es sportlich wird, willst Du das alles hinter einer Steckdose integrieren. Da reicht eh schon nicht der Platz für eine vernünftige Verkabelung... (Diese Erfahrungen mache ich gerade :-P ) Jeder einzelne Knoten hat auch wieder nen Stromverbrauch. Daher liegt bei mir die DALI-Klemme für die SPS ungenutzt rum. Musste ich unbedingt haben, bis mir klar wurde, dass jedes Licht dann bis zu 3W Standby-Verluste haben kann. Überleg mal, wie hell man ein Zimmer schon mit 3W bekommt! Das reicht schon fast um lesen zu können... Wenn man nun gute 35 Lichter mit je 1,5W Standby Verbrauch hat, dann sind das schon 140€ Stromkosten im Jahr (30Cent/kWh) Steckdosen habe ich ca. 120 geschaltete... :-O Übrigens mit SSR. Was ich für mich als besten Kompromiss empfinde. Grüße, Tom
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hehe ich überlege mir auch schon seit ein paar Wochen wie ich einen Hausbus realisieren würde, dabei haben wir (noch) nicht mal ein Grundstück gefunden :) bisher bin ich auf dem stand, dass ich ebenfalls die Verkabelung für das Licht aus jedem zimmer in einen Zentralen Schaltschrank verlegen würde (Leerrohre) Zusätzlich gibt es für jeden Raum genau einen Lichtschalter direkt neben der Tür der ebenfalls eine "klassische" einfache Verkabelung zum zentralen Schaltschrank hat. Die Lichtaktoren müssten dann eine art StromStoßRelais sein mit zusätzlicher Steuerleitung. Denn sollte einfach mal das "Gehirn" einer solchen zentralen Steuerung mal abstürzen dann wäre man immer noch in der Lage mit je einem Schalter pro zimmer das Licht noch ganz klassisch an und aus zu schalten. Weitere Lichtschalter wären dann Batterie lose EnOcean Lichtschalter die man beliebig im Raum anbringen kann. Als Bussystem würde ich zusätzlich das grüne EIB/KNX kabel mit in die Leerrohre packen. FÜr KNX als BUssystem habe ich mich entschlossen weil ich heute nicht weiß wie viel Zeit/Muse ich in Zukunft haben werde. FÜr KNX gibt es bereits jetzt schon eine fülle von Aktoren und Sensoren. Sollte es an Zeit nicht Mangeln ist immer noch reichlich Raum um sich mit eigenen Sensoren/Akturen im haus auszutoben.
Ich persönlich würde aus mehreren Gründen auf KNX setzen: -) Klar ist es toll, seinen Hausbus von Scratch an selbst zu entwickeln. Aber es ist viel mehr Arbeit als du denkst. Daher besser auf etwas funktionierendem aufsetzen. -) Irgendwann wird alles langweilig. In 15 Jahren möchtest du wahrscheinlich nicht mehr an deinem Legacy-Bus herummurksen. -) Wenn du einmal wirklich keine Lust hast oder nicht mehr in der Lage bist das Ding zu warten, dann kann man alles neu machen. Mit KNX kommt auch Eli Normalo zurecht. -) Du kannst bei gleichem Zeitaufwand (ja, deine Zeit ist begrenzt) deutlich bessere und umfangreichere Funktionalitäten implementieren. -) Du bekommst auch hübsche fertige Module.
benwilliam schrieb: > Denn sollte einfach mal das "Gehirn" einer solchen zentralen Steuerung > mal abstürzen dann wäre man immer noch in der Lage mit je einem Schalter > pro zimmer das Licht noch ganz klassisch an und aus zu schalten. Das halte ich auch für das wichtigste einer Haussteuerung, dass sie die Bedienmöglichkeiten erweitert und nicht im Worst-case-fall ganz verunmöglicht. Aber wenn du schon Stromstoßrelais verwendest (würde ich auch), dann kannst du doch mehrere Taster anbringen und parallel dazu jeweils ein Relais als Aktor. Abfragen muss die Steuerung nur den Schaltzustand, dann kann sie mit einem kurzen Impuls umschalten, wenn nötig. Also gleich Stromstoßrelais mit zusätzlichem Kontakt verwenden.
Tom P. schrieb: > Und was sind die Vorteile des dezentralen Aufbaus? > > Mir fällt da nur der vermeintlich geringere Verkabelungsaufwand ein. Ich denke mal Ausfallsicherheit ist da auch ein Thema. Also kein Totalausfall wenn die Zentrale defekt ist.
Hei Jörg, hmm ja das stimmt... Allerdings wäre es mir lieber, es geht gar nichts mehr und der Schaden ist in unter einer Stunde behoben (Kompletter Austausch der Zentrale), als dass ich wahrscheinlich nen ganzen Tag in mehreren Räumen und Gewerken nach dem Fehler suchen darf. Wobei so selbst gezimmerte dezentrale Knoten auch bestimmt mit Ersatzteilen aus der Kruschkiste wieder repariert werden können. Ich kann meine SPS eigentlich nur wegschmeißen und eine neue einbauen. Allerdings hoffe ich darauf, dass meine SPS >20 Jahre ohne Ausfall arbeitet. Grüße, Tom
Aber wer hat schon eine komplette Zentrale "mal so" als Austausch liegen?
Do not try to re-invent the wheel! Ich habe auch einen KNX-Bus eingebaut. So ein Bussystem selbst zu basteln ist Unfug. KNX ist das einzig vernünftige. Gruß, thoern
thoern schrieb: > Do not try to re-invent the wheel! > > Ich habe auch einen KNX-Bus eingebaut. So ein Bussystem selbst zu > basteln ist Unfug. KNX ist das einzig vernünftige. > > Gruß, > thoern Hei, also dem möchte ich mal vehement widersprechen! Ohne Begründung ist Deine Aussage sowieso nichts wert. KNX mag gut sein, aber für mich war das eindeutig viel zu teuer und zu unflexibel. D.h. eine SPS hätte ich trotz KNX noch benötigt. Überlegt habe ich das, weil man KNX auch problemlos in die SPS integrieren könnte. Aber bis man sich in die Software eingearbeitet hat, hat man schon nen halben Bus entworfen. ;-) Grüße, Tom
thoern schrieb: > Ich habe auch einen KNX-Bus eingebaut. So ein Bussystem selbst zu > basteln ist Unfug. KNX ist das einzig vernünftige. Ich kenne hier einen Sack voll Elektriker im Umkreis. Die sind durch die Bank weg mit KNX genauso überfordert wie mit jeder anderen selbst gemachten Bus-Lösung. Wenn da noch 'ne SPS im Spiel ist wird es richtig lustig. Da kannst du dann 4stellige Beträge für eine Reparatur abdrücken, weil sich 3 Mann eine Woche in die Sache einarbeiten müssen. Egal wie der Bus realisiert ist, wenn die Logic dahinter nicht vernünftig dokumentiert ist, sucht sich jeder Fremde dumm und dämlich. KNX nimmt man auch nicht um nur mit einem Schalter eine Lampe eins zu eins zu schalten. Die Lösung mit den Stromstoßrelais halte ich auch für die sinnvollste. Da kann die Anlage auch bei einem Totalausfall der Elektronik noch die elementaren Dinge machen. Ich habe mir den Hausbus auch mit CAN aufgebaut. Da gehen aber nur die nicht lebensnotwendigen Sachen drüber. Die Steckdosen-, Lampen- und Schalterleitungen gehen alle in den Hauptverteiler. Die Schalter/Taster müssen ja nicht mit 1,5mm² in die Verteilung gehen. Da reicht auch dünnere mehradrige Steuerleitung die man durch die Dosen schleift. 2 Adern für einen CAN-Bus kriegt man da zusätzlich immer unter. Wenn die Baudrate niedrig genug ist spielt die Bus-Topologie auch keine große Rolle mehr. Und die Kosten fürs Kabel liegen bei der E-Installation in einem Neubau im niedrigen Prozentbereich.
Ich habe 1999 mein Haus auch komplett mit KNX realisiert und bin damit hoch zufrieden Licht, Rolladen, Raumtemperaturregelung für Fussbodenheizung Da ich große offene Räume habe gibt es für Licht und Rolladen oft mehrere Bedienstellen einzelnen und in Gruppen. Für die erreichte Funktionalität war der Leitungsaufwand sehr gering und der Preis akzeptabel. In den fast 16 Jahren ist ein Tastsensor ausgefallen. Ersatzteil bestellt. Funktion zwischenzeitlich auf andere Taste gelegt Einbau und Programmierung war in 15 Minuten erledigt (mit auspacken) Alle verbauten Designelemente ( Tastsensoren, Raumtemperaturregler ..) sind immer noch erhältlich (Jung) Heute gibt es deutlich mehr Anbieter und die Preise sind deutlich gefallen. Alle paar Jahre mache ich eine Erweiterung und alle Komponenten von allen Herstellen funktionieren Problemlos zusammen. Installation und Programmierung ist schnelle erledigt. Spielereien und Visualisierung lauft mit OpenHab auf einen RaspberryPi. Momentan ersetze ich die eigenständige Solarthermiesteuerung durch KNX Elemente.
Na ich denke, als allererstes sollte man sich eine Liste erstellen, was man überhaupt mit dem Hausbus machen und erreichen will. Da hat wohl jeder seine eigenen Vorstellungen. Muß man denn jede Steckdose im Haus darüber schalten können? Also ich ganz sicher nicht. Man kann Fensterkontakte, Bewegungsmelder, Rauchmelder, weiß der Geier was alles vernetzen. Es muß Sinn machen und erweiterbar sein. Begrenzen tut das nur die Phantasie. Ausfallsicherung wurde ja schon genannt, deswegen würde ich eine "Zentrale" als Steuerung niemals nehmen. Wobei eine Zentrale zum Loggen (z.B. ein RasPi) und/oder als Zentrale für Firmwareupdates usw. schon gut ist. Der CAN-Bus kann aber bei Fehlern auch recht gut zur Diagnose herangezogen werden. Wenn mein Rauchmelder im Arbeitszimmer keine Daten mehr liefert: Ist der Controller denn noch erreichbar? Und schon kann man extrem eingrenzen.
Nachtrag wegen KNX als Argument der Austauschbarkeit: Wer das ernst meint, arbeitet sich mal etwas in CANOPEN ein.
Danke für eure Antworten! Grundsätzlich will ich mir KNX angucken. Es kommt mir aber in erster Linie bei dem Entwickeln darauf an, viel zu lernen. Daher werde ich, nach meinen in den letzten Wochen gefunden Informationen mit CAN arbeiten. Noch unsicher bin ich mir bei der Taktrate sowie dem Hersteller der MCU. Atmel bietet beispielsweise einen ATMEGA16M1, welcher ziemlich gut passen würde. ST hat natürlich auch was im Preissegment. Ich denke ich werde mal beide probeweise an den Bus hängen und ein wenig messen und experimentieren. Außerdem bietet Microchip ja passende Bausteine, die per SPI genutzt werden können. Kann hier jemand etwas berichten? Was ist weniger Aufwand? Fehleranfälliger? Grüße
LPC11C24. Da ist in einem einzigen Chip auch der Transceiver mit drin. Gibts hier fuer 2.45€+MwSt: http://de.futureelectronics.com/de/technologies/semiconductors/microcontrollers/32-bit/Seiten/5006541-LPC11C24FBD48-301,.aspx?IM=0 Für erste Versuche ist das Olimex Board sehr gut geeignet: https://www.olimex.com/Products/ARM/NXP/LPC-P11C24/ Preiswerter wird es mit einer 2 oder 3 Chip-Lösung sicher nicht. Freescale MKE06Z128 wäre für mich auch ein guter Kandidat da er auch mit 5V betrieben werden kann. Außerdem ist das Gehäuse besser von Hand lötbar. Mit AVR würde ich heute keine Neuentwicklung mehr anfangen.
temp schrieb: > Mit AVR würde ich heute keine Neuentwicklung mehr anfangen. Ich wollte zu Anfang auch erst AVR verwenden, weil ich die kannte. Aber mit CAN gabs da wenige und auch recht teuer. Ich verwende jetzt die PIC18F66K80-Serie. Die gibts in sechs Varianten mit unterschiedlicher Pinanzahl und Speichergröße. Und der kleine kostet auch nur ~2€.
temp schrieb: > Mit AVR würde ich heute keine Neuentwicklung mehr anfangen. Kannst du das begründen? Die reine Aussage bringt mir nicht viel. Bei den MCU kommts mir garnicht so arg auf den Preis an. Ich weiß ja nicht wie viele ihr so einsetzt, aber ob der jetzt 2 oder 3 EUR kostet macht den Bock auch nicht mehr all zu viel fetter :) Wichtiger ist mir das gesamte Projekt stromsparend zu bauen, da spart man mehr als wenn man den günstigsten MCU kauft. Werde mir aber eure beiden Vorschläge mal angucken. Danke für den Tipp. Mal eine andere Frage. Was für Relais habt ihr verwendet? Hier wurden schon mehrmals Stromstoßrelais genannt. Was setzt ihr ein? Was könnt ihr empfehlen? Was ist eher nicht sinnvoll? Denke hier sollte man nicht sparen. LGC
Klar kommts nicht auf 1€ beim uC an. Selbst wenn man 100 verbaut. Ich habs nicht mehr genau im Kopf... Ich meine ich hätte mir damals den AT90CAN angeschaut. Der lag dann aber bei 7-8€. Das ist dann schon ein Unterschied. Zu weiteren Familien kann ich nichts sagen. Ich verwende bisher nur AVR und die PICs. Da ich auch Programmer dazu habe werde ich auch nicht so bald auf was anderes umsteigen. Ich plane auch den Einsatz von SSS. Habe es allderdings noch nicht im Einsatz und kann somit keine Erfahrunge berichten. Ich habe mir jetzt mal welche von den Eltako S12-200-24 zusammen mit Schaltschrankdimmern bestellt. Parallel bastel ich eine Steuerung dafür. Ich denke der Einsatz von fertigen Komponenten im Schaltschrank macht schon Sinn. Hier wirst Du auch einige Treads darüber finden.
Tom P. schrieb: > KNX mag gut sein, aber für mich war das eindeutig viel zu teuer und zu > unflexibel. > D.h. eine SPS hätte ich trotz KNX noch benötigt. Überlegt habe ich das, > weil man KNX auch problemlos in die SPS integrieren könnte. Aber bis man > sich in die Software eingearbeitet hat, hat man schon nen halben Bus > entworfen. ;-) Fertigprodukte mit EK von Hühnerfutter zu vergleichen hinkt preislich ja schon ein wenig - dazu kommen dann noch die Stunden, die man in die "Entwicklung" investiert, die man auch zur Einkommenserzielung aufwenden könnte - ob KNX dann wirklich SO teuer ist? Die Einarbeitungszeit in ETS & APP halte ich für ziemlich überzogen - hast Du dich wirklich damit auseinandergesetzt oder vorzeitig abgebrochen? Sicher braucht man für manches mal eine zusätzliche Logik, aber die Geräte bringen schon einiges an Logik mit u. vieles wird nicht nötig, wenn man erstmal die Klickklack-Denke ablegt u. KNX so nutzt, wie man sollte: Szenarien (erspart viele Logiken). temp schrieb: > Ich kenne hier einen Sack voll Elektriker im Umkreis. Die sind durch die > Bank weg mit KNX genauso überfordert wie mit jeder anderen selbst > gemachten Bus-Lösung. Für KNX können sie sich wengistens noch Hilfe holen - bei Eigenentwicklung kann er es rausreissen. > Wenn da noch 'ne SPS im Spiel ist wird es richtig lustig. Käme auf die SPS an - nimmt man ein absolutes Nischenprodukt.... > Egal wie der Bus realisiert ist, wenn die Logic dahinter nicht > vernünftig dokumentiert ist, sucht sich jeder Fremde dumm und dämlich. > KNX nimmt man auch nicht um nur mit einem Schalter eine Lampe eins zu > eins zu schalten. Die ETS dokumentiert die Logik automatisch, da ALLE KNX-TLN in der Datenbank mit ihrem "Zusammenspiel" abgebildet sind. Da es so ein Netzwerkverwaltungstool bei Eigenbau-Bus nicht gibt, gilt die Aussage der schlechten Dokumentation bei Bus eher für diesen, aber nicht für KNX.
Hei GL, Du scheinst ja KNX verfallen zu sein! ;-) Ja ich habe mich mit KNX beschäftigt und sogar die ETS auf dem Rechner. In meiner Arbeit muss ich damit sogar was machen... Zum Glück nicht viel. Es ist mir einfach in vielen Faktoren unsympatisch. Aber die habe ich ja schon erwähnt. Darum gibt es ja auch unterschiedliche Systeme. Denn der Mensch ist bekanntlich auch unterschiedlich... Also wenn es Dir liegt, ist für Dich ja alles in Butter. Meins ist es auf jeden Fall nicht. Grob überschlagen hätte mich eine Ausstattung mit KNX in meinem Haus ca. 15-20k€ EXTRA gekostet. Also ja, dafür kann ich mich ziemlich lange auf meinen Hintern setzen und was Eigenes basteln. (Ich habe z.B. in meinem Schichtspeicher 70 Temperatursensoren um die Schichtung darstellen zu können. Das sind D18B20 im µSOP auf einer flexiblen Platine und das Ganze mit einem Atmel per Modbus an die SPS angebunden. Hat mich ca. 150 Euro gekostet. Kann man sowas auch per KNX machen?) Grüße, Tom
Tom P. schrieb: > Das sind D18B20 im µSOP auf einer > flexiblen Platine Wie hast du die (dauerhaft) wasserdicht bekommen? 70 Stück ist natürlich auch schon eine ganz schöne Latte. Für eine Forschung bezüglich Thermodynamik o.k., aber wer will privat sowas so genau wissen? Und wenn man es ernst meint, muß man vorher jeden einzelnen Sensor unter gleichen Bedingungen messen, um die Toleranzen später rausrechnen zu können. temp schrieb: > LPC11C24. Da ist in einem einzigen Chip auch der Transceiver mit drin. > Gibts hier fuer 2.45€+MwSt: > http://de.futureelectronics.com/de/technologies/semiconductors/microcontrollers/32-bit/Seiten/5006541-LPC11C24FBD48-301,.aspx?IM=0 > Für erste Versuche ist das Olimex Board sehr gut geeignet: > > https://www.olimex.com/Products/ARM/NXP/LPC-P11C24/ Die LPC11Cxx-Serie ist interessant. Gibt's mit und ohne CAN-Transceiver drauf. Die mit Transceiver brauchen aber immer auch 5 V! Also evtl. lieber die LPC11C12 oder 14 nehmen und einen 3,3 V Transceiver separat nehmen. Dann aber jeden Chip sehr kräftig abblocken, da die Transceiver doch schon ganz schön Strom ziehen. Dann wäre ein LPCXPresso-Board das Richtige. Hat den (auch separat nutzbaren) Debugger gleich mit drauf und man hat eine super (Eclipse-)IDE. Gibt's für knapp 20 €.
Christian S. schrieb: > Kannst du deine Aussage begründen? Es gibt ja einige scheinbar > erfolgreiche Projekte die mit I2C als auch CAN arbeiten. Beim besten Willen, auf jeden Hausbus den jemand mit I2C mal kurzfristig zum Laufen gebracht hat gibt es hunderte von Leuten bei denen das nicht funktioniert. I2C ist der Inter-IC Bus, der ist nicht dafür gedacht jemals ein Gehäuse zu verlassen. CAN ist jetzt auch nicht das was man sinnvollerweise verwenden würde, aber wenn man die Leitungen nach Norm verlegt und nicht zu viel verlangt, dann kann das wirklich funktionieren. Es ist zwar schwierig zu debuggen (CAN-Controller für den PC sind relativ teuer und benötigen Spezialsoftware) aber im Prinzip geht das. Wenn es billig sein soll, würde ich RS-485 und ein simples textbasiertes Protokoll verwenden. Sonst Ethernet und entweder Text über UDP oder einen simplen Webserver. Da gibt es dann sogar noch eine winzige Chance, dass Du auch in 5 Jahren noch bereit bist das zu warten.
Christian Berger schrieb: > CAN ist jetzt auch nicht das was man sinnvollerweise verwenden würde, > aber wenn man die Leitungen nach Norm verlegt und nicht zu viel > verlangt, dann kann das wirklich funktionieren. Es ist zwar schwierig zu > debuggen (CAN-Controller für den PC sind relativ teuer und benötigen > Spezialsoftware) aber im Prinzip geht das. Das würde ich jetzt so nicht unterschreiben. Klar gibts bei CAN die Einschänkung was Stichleitungen angeht. Aber sonst ist bei der Verkabelung auch nichts aufändiger als mit einem anderen System. Wenn man sich umschaut gibts für den PC auch günstige Lösungen. Ich habe mir den CAN-Debugger von Kreatives-Chaos nachgebaut. Komplett mit Gehäuse warens so ~40€. Funktioniert mit der CAN-Hacker Software einwandfrei. Und die kostet auch nichts. Über das Lawicel Protokoll habe ich den Debugger auch problemlos in eigene Software einbinden können.
Lutz schrieb: > Tom P. schrieb: >> Das sind D18B20 im µSOP auf einer >> flexiblen Platine > > Wie hast du die (dauerhaft) wasserdicht bekommen? 70 Stück ist natürlich > auch schon eine ganz schöne Latte. Für eine Forschung bezüglich > Thermodynamik o.k., aber wer will privat sowas so genau wissen? Und wenn > man es ernst meint, muß man vorher jeden einzelnen Sensor unter gleichen > Bedingungen messen, um die Toleranzen später rausrechnen zu können. > Hei, die sitzen in einem Schrumpfschlauch. Dieser ist am Ende unten mit speziellem Kleber abgedichtet. Das alles sitzt in einem Rohr, das von oben bis unten durch den Schichtspeicher geht und oben aus dem Speicher herausragt. Ich will sowas privat wissen. Macht einfach Spaß, sich die genaue Schichtung im Speicher anzeigen zu lassen. Da sieht man echt interessante Effekte, wenn verschiedene Pumpen, Wärmequellen und Verbraucher laufen. So hat man z.B. sofort erkannt, dass die Pumpe der Frischwasserstation viel zu heftig ist und die komplette Schichtung zerstört. Mal schnell die Drehzahl angepasst und schon war das Problem beseitigt. Ohne das zu sehen, wundert man sich evtl. nur, warum der Schichtspeicher so lausig ist.. Wenn es Dich genauer interessiert: http://up.picr.de/11982790nm.jpg http://up.picr.de/11900028zy.jpg https://www.youtube.com/watch?v=-4rBRaiAmNc Zur Genauigkeit: Die Sensoren werden schon mit einer Genauigkeit von 0,5°C angegeben. In der Praxis scheint es so bei 0,2°C zu liegen. Aber da tut man sich schon echt schwer, 70 Sensoren auf gleiche Temperatur zu bringen. Allein wenn ein paar auf und ein paar unter dem Schreibtisch sind, haben die schon 1-2°C Unterschied. Ein Lufthauch sorgt auch sofort für Temperaturunterschiede. Also die Genauigkeit ist mehr als ausreichend. Aber wir kommen vom Thema ab. Grüße, Tom
Christian S. schrieb: >> Mit AVR würde ich heute keine Neuentwicklung mehr anfangen. > > Kannst du das begründen? Die reine Aussage bringt mir nicht viel. Ist ja auch nur meine persönliche Meinung. Für ein paar kleine Sachen nehme ich auch noch die ganz kleinen AVR's. Aber wenn man normalerweise für Cortexe entwickelt, ist der Schritt zurück wie Steinzeit. Das liegt für mich nicht daran ob der Chip nun besser ist oder nicht sondern hauptsächlich an der Flüssigkeit beim Entwickeln und Debuggen. Die AVR's mit CAN haben einfach nur ein grottiges Preis-Leistungsverhältnis. G. L. schrieb: > Fertigprodukte mit EK von Hühnerfutter zu vergleichen hinkt preislich ja > schon ein wenig - dazu kommen dann noch die Stunden, die man in die > "Entwicklung" investiert, die man auch zur Einkommenserzielung aufwenden > könnte - ob KNX dann wirklich SO teuer ist? die meisten die sich hier tummeln haben Spaß am Entwickeln und der Sache selbst. Da kommt es nicht auf die Stunde Zeit an. Es gibt zwar viele für die dreht sich die Welt nur ums Geld, es gibt aber auch die anderen... Tom P. schrieb: > (Ich habe z.B. in meinem Schichtspeicher 70 Temperatursensoren um die > Schichtung darstellen zu können. Das sind D18B20 im µSOP auf einer > flexiblen Platine und das Ganze mit einem Atmel per Modbus an die SPS > angebunden Das ist so ein schönes Beispiel. Sollte Tom mal unerwartet früh in die ewigen Jagdgründe eingehen, interessiert sich eh keine Sau mehr für die Temperaturverteilung seines Schichtspeichers. Das war sein Hobby und wenn er Spaß daran hatte ist es ok. Immer noch 1000mal besser als mit Bier und Zigarette vor der Glotze irgendwelchen Fußballgöttern hinterher zu gaffen. Bei mir würde sich auch keine Sau für Log-Daten von Heizung,Strom, Solaranlage, Wetter u.s.w. interessieren. Wichtig ist, dass das Licht noch angeht wenn man auf den Schalter drückt. Und das geht auch wenn ich den CAN-Bus kurzschließe. Eine komplette Neuanlage die ausschließlich über einen Bus geht ist eine andere Hausnummer. Wer das will und das Geld in 5stelliger Höhe für KNX und Co übrig hat, der soll damit glücklich werden. Aber zu Aussagen wie: "Das ist das einzig vernünftige" sollte man sich trotzdem nicht hinreißen lassen.
Christian Berger schrieb: > I2C ist der Inter-IC Bus, der ist nicht dafür gedacht > jemals ein Gehäuse zu verlassen. Was mag der Erfinder des I2C-Bus wohl für Gehäuse im Hinterkopf gehabt haben, als er die AN10658 verfaßt hat und dort von Buslängen bis 100 Meter schieb? http://www.nxp.com/documents/application_note/AN10658.pdf
Grundsätzlich ist es schon richtig, daß I2C für extrem kurze Entfernungen konzipiert wurde. Daß man das auch mit zusätzlichen Adern wie in der zitierten AN vergewaltigen kann, steht außer Frage. Man kann auch RS-232 auf die andere Erdhalbkugel übertragen. Kommt nur drauf an, wie man das erweitert und damit vom Standard abweicht. Und wie schon gesagt: Hausbus ist auch ein Hobby. Wenn ich die Hufe hebe ist es mir egal, wer danach damit wie zurecht kommt. Da bin ich doch ziemlich egoistisch.
Wolfgang schrieb: > Was mag der Erfinder des I2C-Bus wohl für Gehäuse im Hinterkopf gehabt > haben, als er die AN10658 verfaßt hat und dort von Buslängen bis 100 > Meter schieb? Das ist dann aber nicht mehr das nackte I2C, sondern nur das Protokoll. Der Aufwand für die Treiber ist auch nicht unerheblich. Da ist eine CAN-Lösung mit Standardbauteilen deutlich eleganter.
Tom P. schrieb: > Du scheinst ja KNX verfallen zu sein! ;-) Verfallen? Nein, aber schon seit 20Jahren damit zu tun. > Darum gibt es ja auch unterschiedliche Systeme. Denn der Mensch ist > bekanntlich auch unterschiedlich... Also wenn es Dir liegt, ist für > Dich ja alles in Butter. Meins ist es auf jeden Fall nicht. Einerseits habe ich mit verschiedenen Systemen zu tun (nicht nur KNX), andereseits ist dir deine Meinung natürlich vergönnt. Es geht aber eher um die Sinnhaftigkeit in einem EFH einen Eigenbau-Installationsbus zu implementieren. > Grob überschlagen hätte mich eine Ausstattung mit KNX in meinem Haus ca. > 15-20k€ EXTRA gekostet. Seltsam, dass man immer wieder mit dieser unspezifizierten Aussage konfrontiert wird. Vergleicht man die "Wunschliste" an KNX u. die dann tatsächlich umgesetzte Lösung könnte das Ergebnis lauten: "Der Mercedes hätte soviel mehr gekostet, als meine Eigenbauseifenkiste." Beispiele sind die guten teueren Beschattungsmotoren zu KNX reinnehmen u. bei der Billigheimerlösung auf Baumarktantriebe zurückgreifen - Unterschied im typ. EFH >2300,-- Euro die KNX "angekreidet" werden, obwohl das überhaupt nichts damit zu tun hat (man hat Äpfel mit Birnen verglichen). Bei KNX-Tastern werden die absoluten Prestigeprodukte genommen, bei der Bastellösung spielt Optik/Haptik/Qualtät auf einmal keine Rolle mehr - klar, dass man hier hohe Preisunterschiede generieren kann. Aktorik bei KNX nur mit den allerfeinsten Funktionen/Eigenschaften einkalkulieren, bei der Bastellösung werden die Anforderungen drastisch nach unten geschraubt - auch hier riesige Preisunterschiede im Ergebnis. Keiner sagt, dass KNX umsonst ist, aber ohne Spezifikationsvergleiche ist eine Preisaussage alleine höchstens Stimmungsmache, aber keine fundierte Aussage. > (Ich habe z.B. in meinem Schichtspeicher 70 Temperatursensoren um die > Schichtung darstellen zu können. Das sind D18B20 im µSOP auf einer > flexiblen Platine und das Ganze mit einem Atmel per Modbus an die SPS > angebunden. Hat mich ca. 150 Euro gekostet. Kann man sowas auch per KNX > machen?) Deine SPS-Lösung konnte diese Aufgabenstellung nicht für 150,-- Euro realisieren, aber bei KNX würde es erwartet? Geht man davon aus, dass deine SPS als Logikengine ein paar Euro gekostet hat, darf man diese auch gegenrechnen - u. dann bekomme ich für keinen Aufpreis ein entsprechendes GW, das noch VPN-Zugang, Logikengine, Visualisierung, Emailversand, Loggingfunktionen,... bietet - dazu noch mit Garantie, Herstellerunterstützung uvm. Beiden Varianten gemein ist, dass sie die selben günstigen Temperaturfühler verwenden würden.
Christian Berger schrieb: > Beim besten Willen, auf jeden Hausbus den jemand mit I2C mal kurzfristig > zum Laufen gebracht hat gibt es hunderte von Leuten bei denen das nicht > funktioniert. I2C ist der Inter-IC Bus, der ist nicht dafür gedacht > jemals ein Gehäuse zu verlassen. Milliarden DVI, VGA und HDMI Verbindungen (in denen I2C drin ist) sagen was anderes.
Bad Urban schrieb: > Wenn man sich umschaut gibts für den PC auch günstige Lösungen. Ich habe > mir den CAN-Debugger von Kreatives-Chaos nachgebaut. Komplett mit > Gehäuse warens so ~40€. Funktioniert mit der CAN-Hacker Software > einwandfrei. Und die kostet auch nichts. Über das Lawicel Protokoll habe > ich den Debugger auch problemlos in eigene Software einbinden können. Die Frage ist, wirst Du das in 5 oder 10 Jahren noch nutzen wollen, oder wirst Du da dann sagen "Ach ne, die alte Windowskiste hole ich jetzt nicht vom Dachboden um die neue Lampe einzubinden". CAN hat halt viel zu kleine Pakete um ein selbst dokumentierendes Protokoll zu machen. Du kannst bei CAN keinen "help"-Befehl machen, der Dir dann einen Text ausgibt der das Protokoll erklärt, weil Du nur 64 Bit Nutzdaten hast. Du musst immer Binärprotokolle verwenden, die Du nur mit spezieller Software vernünftig verwerten kannst. Ethernet wirst Du so oder so in einem Haus verlegen. Zum einen als Kabel, zum anderen per Funk. Da ist es kein großer Aufwand gleich ein VLAN für die Heimautomatisierung vorzusehen.
Tom P. schrieb: > Grob überschlagen hätte mich eine Ausstattung mit KNX in meinem Haus ca. > 15-20k€ EXTRA gekostet. Ohne Spezifikation kann man ja schlecht kalkulieren, aber mal ein Auszug für ein EFH ohne Spielerei 2 8-fach Jalousie 300 600 4 20-fach Schaltaktor 600 2400 2 8-fach Heizungsaktor 230 460 2 16-fach Binäreingang 350 700 1 Spannungsversorgung 250 250 20 6-fach Taster 120 2400 Da ist man von 20kE noch ein Stückchen weg ;-)
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Christian Berger schrieb: > Die Frage ist, wirst Du das in 5 oder 10 Jahren noch nutzen wollen, oder > wirst Du da dann sagen "Ach ne, die alte Windowskiste hole ich jetzt > nicht vom Dachboden um die neue Lampe einzubinden"... Das ganze Projekt ist ja nichts was man fertig hat und dann Jahre nicht mehr anschaut. Viel eher wird man viele Jahre dran basteln und sich immer wieder was neues überlegen. Ausserdem geht es ja grade darum etwas selbst zu machen. Nicht dass man denkt, man könne es selber besser oder billiger. Wenns mir nicht ums Entwickeln oder Basteln ginge würde ich mir wahrscheinlich überhaupt keine großen Gedanken um die HA machen. Bei den Nutzdaten für CAN hab ich noch keine Einschränkung feststellen können. Bei meinen bisherigen Knoten habe ich max. 32 Bit für Daten gebraucht. Das meiste sind ja kurze Sensornachrichten oder Messwerte, die ja auch nicht alle paar ms gesendet werden. Aber es gehen durchaus längere NAchrichten. Ich habe während der Entwicklung beispielsweise Debugnachrichten als String mit Messwerten die ich einfach per printf sende. Das PC-Programm erkennt die ID ald Debug und zeigt den Klartext an. Natürlich muss so ein Projekt oder Protokoll anständig dokumentiert sein. Dass man auch was nachlesen kann, was schon länger her ist. Da hast du völlig reht.
Tom P. schrieb: > > (Ich habe z.B. in meinem Schichtspeicher 70 Temperatursensoren um die > Schichtung darstellen zu können. Das sind D18B20 im µSOP auf einer > flexiblen Platine und das Ganze mit einem Atmel per Modbus an die SPS > angebunden. Hat mich ca. 150 Euro gekostet. Kann man sowas auch per KNX > machen?) Das sind aber Äpfel und Birnen, oder besser, ein Apfel und ein Steak. Ich könnte mir gut vorstellen das man die SPS einspart und stattdessen der Controller deren Aufgaben übernimmt. Oder ist die SPS in den 150.- inbegriffen? In jedem Fall ist die SPS teil des Speichers und der Steuerung, KNX oder sonstwas, kommt letztlich erst jenseits der SPS. Also ist die eigentliche Frage: mit wem kommuniziert die SPS? bye uwe
Kann man denn nicht einfach was basteln, das KNX kompatibel ist? Wie strikt ist da die Lizenz/Spec von KNX? Bringt ja nichts, wenn sich jeder sein eigenes Süppchen kocht...
Da gabs wohl Versuche wie ich hier mal gelesen habe. Scheint aber nicht ganz einfach zu sein. Es ist wohl so, dass wenn man nur bestehende KNX Geräte nachbauen kann. Aber nix eigenes, da die Steuerung die Teile dann nicht kennt. Aber mit KNX kenn ich mich jetzt auch zu wenig aus. Da wissen andere hier sicher mehr.
tk schrieb: > Kann man denn nicht einfach was basteln, das KNX kompatibel ist? Kann man - nennt sich z.B. Freebus. > Wie strikt ist da die Lizenz/Spec von KNX? Ziemlich strikt - u. das ist gut so. Diese Strikheit sorgt z.b. dafür, dass man mit der allerneuesten ETS auch Projekt von anne dunnemals bearbeiten kann - über 20 Jahre Rückwartskompatibilität über mehrere Hersteller. Auch gewährleistet sie das Zusammenspiel über Generationen u. zwischen den Herstellern.
Hei, die SPS hat alle Funktionen on board, die man so braucht. Visualisierung auf dem internen Web-Server, Emailversand, SMS-Versand, Modbus, Can, KNX :-P, DMX, Dali und noch ewig viele andere Busse, Zugriff per APP auch kein Problem. Die SPS benötigt also keinen Rechner, der zusätzlich läuft. Stromverbrauch unter 15W inkl. der ganzen Klemmen... Hätte ich KNX, dann würde ich das auch über die SPS laufen lassen. Mal als Anhaltspunkt: Ich habe 150 SolidStateRelais. Diese schalten z.B. fast alle Steckdosen und Lampen. Pumpen werden damit per Wellenpaket drehzahlgesteuert. SSR kommt auf ca. 3,20€ und der dazu notwendige digitale Ausgang der SPS auf 4,40€. Noch ein größeres Alublech als Kühlkörper, ne Stunde auf der CNC, damit man alle 400 Löcher gebohrt und mit Gewinde geschnitten bekommt. Dann schraubt man da pro Platte mal eben 64 Relais drauf. Bisschen Kabel und Steckerkleinmaterial... D.h. ich komme auf ca. 10 Euro pro Kanal. Bei KNX liegt man glaube ich so bei 20€ für einen Kanal? (Hab nur schnell mal danach gegoogelt) Aber mit den KNX Aktoren kann ich noch keine Wellenpaketsteuerung machen... Klarstellung: Ich finde KNX super für die jenigen, die eine erprobte und funktionierende Lösung haben wollen. Für Leute wie mich, die wohl ein wenig an masochistischem Bastelwahn leiden ;-) ist das einfach nicht befriedigend! Umgekehrt wird eine Bastellösung den anderen wahrscheinlich in den Wahnsinn treiben! hrhr Grüße, Tom
Tom P. schrieb: > Hei, > > die SPS hat alle Funktionen on board, die man so braucht. > Visualisierung auf dem internen Web-Server, > Emailversand, SMS-Versand, Modbus, Can, KNX :-P, DMX, Dali und noch ewig > viele andere Busse, Zugriff per APP auch kein Problem. > > Die SPS benötigt also keinen Rechner, der zusätzlich läuft. > Stromverbrauch unter 15W inkl. der ganzen Klemmen... > Hätte ich KNX, dann würde ich das auch über die SPS laufen lassen. Darauf will ich hinaus, die SPS ist sowieso gegeben. Ganz am Rande interessant: Welche SPS ist es denn nun eigentlich? > Mal als Anhaltspunkt: > Ich habe 150 SolidStateRelais. > Diese schalten z.B. fast alle Steckdosen und Lampen. > Pumpen werden damit per Wellenpaket drehzahlgesteuert. > > SSR kommt auf ca. 3,20€ und der dazu notwendige digitale Ausgang der SPS > auf 4,40€. Noch ein größeres Alublech als Kühlkörper, ne Stunde auf der Hmm, der Bastler eben ;o)) Das haste richtig durchgezogen, respekt! > D.h. ich komme auf ca. 10 Euro pro Kanal. Bei KNX liegt man glaube ich > so bei 20€ für einen Kanal? (Hab nur schnell mal danach gegoogelt) > Aber mit den KNX Aktoren kann ich noch keine Wellenpaketsteuerung > machen... Da liegt aber der Hase im Pfeffer, für dich waren es Kosten von 10,-/Kanal an eingekauften Komponenten. Die Fertigungszeit auf der Fräse (als Beispiel) ist da sicher nciht inbegriffen. Das kannste nicht allgemein mit einem fertigen Aktor vergleichen. Was nicht heissen soll KNX-Komponenten wären kostengünstig, das kann man einfach nicht vergleichen. > Klarstellung: Ich finde KNX super für die jenigen, die eine erprobte und > funktionierende Lösung haben wollen. Für Leute wie mich, die wohl ein > wenig an masochistischem Bastelwahn leiden ;-) ist das einfach nicht > befriedigend! > Umgekehrt wird eine Bastellösung den anderen wahrscheinlich in den > Wahnsinn treiben! Ja, insbesondere wenn es jemand anderes einbauen soll ;o)) bye uwe
Uwe R. schrieb: > Ganz am Rande interessant: > Welche SPS ist es denn nun eigentlich? Hallo Uwe, es ist ne Wago PFC200. Grüße, Tom
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