Forum: Haus & Smart Home 32A Schütz, so klein wie möglich, für Elektroladestation


von Matthias M. (Firma: privat) (quadraturencoder)


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Hallo. Ich hoffe, ich bin in diesem Forum nicht komplett falsch.

Ich lade mein Elektroauto zu Hause auf und möchte nun einen Adapter von 
CEE32 auf Typ 2 Stecker bauen. Dazu benötigt man ein paar Kleinteile und 
ein Schütz, dass nur dann 230V auf den Stecker gibt, wenn der Stecker 
wirklich im Fahrzeug steckt.

Mein Ziel ist, dies alles in ein möglichst kleines Steckergehäuse zu 
integrieren.

Meine Frage daher:
1
wer kennt ein möglichst kleines Relais oder Schütz, das 230V/32A als Dauerlast schalten kann?

Eine mechanisch Kopplung der 3 Phasen wäre bevorzugt, muss aber nicht 
sein. Hutschienenschütze sind definitiv zu gross.

von слюнотечение Тролль (Gast)


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Ich werd das nicht im Stecker haben wollen. Eher an der anderen Seite 
des Kabels. Dort kann man dann einen richtigen Schuetz nehmen.

von Matthias M. (Firma: privat) (quadraturencoder)


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слюнотечение Тролль schrieb:
> Ich werd das nicht im Stecker haben wollen. Eher an der anderen Seite
> des Kabels. Dort kann man dann einen richtigen Schuetz nehmen.

In welchem Stecker das passiert ist egal. Der Typ 2 Stecker bietet sich 
an, weil ich sonst zwei zusätzliche Leitungen für die Kommunikation im 
Kabel benötige.

Noch besser wäre, CEE32 und Typ 2 Dose in ein Gehäuse zu bauen, ähnlich 
wie hier, denn eine Typ 2 Verlängerung hat jeder E-Fahrer im Auto 
(natürlich mit allen nötigen Sicherungen):

http://www.elektro-scharpf.de/images/product_images/original_images/Art943.3020.jpg

Kabel mit einem "richtigen" Schütz gibt es bereits, aber die nehmen halt 
viel Platz im Kofferraum weg. Ich hätte lieber was kleines.

http://www.c-tek.de/156/c-ge-11kw-mobil-typ-2-cee-3x16a.jpg

von MaWin (Gast)


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Matthias Melcher schrieb:
> wer kennt ein möglichst kleines Relais oder Schütz, das 230V/32A als
> Dauerlast schalten kann?

Die Hutschienenschütze sind ja nicht ohne Grund so gross.

Sie isolieren nicht bloss 4000V (oder sogar 6000), nicht wie die kleinen 
KFZ Würfelrelais, sondern sie verkraften auch Kurzschlussströme von 
6000A, damit man sie nicht nach jedem Auslösen den 
Leitungsschutzschalters mit austauschen muss, während man Kleinrelaus 
("Kartenrelais") mit einer extra Feinsicherung vor zu hohen 
Kurzschlusströmen absichern muss (wie in Funksteckdosen).

Selbst wenn es also kleinere Schütze gäbe, vielleicht nur 2500V was im 
Kabel zulässig wäre, passen die trotzdem nicht in den Stecker.

Und verwendest du Relais mit weniger Kufzschlusstrom, musst du halt 
extra Feinsicherungen ins Kabel bauen.

Finder Serie 66 (isoliert sogar 6kV).

von Matthias M. (Firma: privat) (quadraturencoder)


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@MaWin: Danke, das hilft weiter. Bei der Serie 66 ist die Dauerlast 30A.

Beim Laden habe ich 32A/22kVA verteilt aus drei Phasen. Wäre die Serie 
67 da geeignet - auch wenn es sich "Solar"-Relais nennt? Hier ist die 
Schaltlast zwar "nur" 20kVA, aber hier soll ja auch per Definition nicht 
unter Last geschaltet werden (was sich bei einem defekten PKW unter 
Umständen nicht verhindern lässt). Ansonsten mit 50A Dauerstrom und drei 
mechanisch gekoppelten Schliessern eigentlich perfekt... .

http://de.farnell.com/finder/67-23-9-012-4300/relais-leistung-3pst-no-400v-50a/dp/2295784

von Panorama (Gast)


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Finder 67 gibt es nur als Printrelais mit DC Spule, lohnt sich der 
Aufwand?

von Matthias M. (Firma: privat) (quadraturencoder)


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Panorama schrieb:
> Finder 67 gibt es nur als Printrelais mit DC Spule, lohnt sich der
> Aufwand?

Das wäre zugegebenermassen meine nächste Frage gewesen. Wie handhabe ich 
32A auf einer Platine. Da muss ich ja bei 5mm Breite der Kontakte eine 
Leiterbahnstärke von fast 1mm erreichen, um dann in die 4-quadrat 
Leitungen zu kommen.

Ich hab zwar mal einen Fahrtenregler für ein Elektroauto gebaut, aber da 
war der Bus auch eine Kupferschiene, die zwischen die FETs gelötet 
wurde, und die Leitungen waren Schweissgerätlitze (144V, 300A).

Ob sich das lohnt? Entsprechende Boxen kosten ab 600 Euro aufwärts. Ja, 
ich denke das lohnt sich.

von Schreiber (Gast)


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Matthias Melcher schrieb:
> Mein Ziel ist, dies alles in ein möglichst kleines Steckergehäuse zu
> integrieren.

das wird sicher nicht gelingen. Ein Relais für 3*32A braucht etwas 
Platz, auch die übrige Elektronik braucht welchen. Dazu muss noch ein FI 
und etwas Kleinkram ins Gehäuse.

Einen Bastelvorschlag für das ganze gibts als "Open EVSE" im Internet.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Matthias Melcher schrieb:
> Wie handhabe ich 32A auf einer Platine.

Würth hat da was Nettes namens Wirelaid, dürfte für ein Einzelstück aber 
zu teuer werden.
Statt Leiterplatte würde in der Serienproduktion ggf. ein Stanzgitter 
zum Einsatz kommen. Stanzen ist natürlich für Stückzahl 1 keine Option, 
aber du könntest dir ein entsprechendes Cu-Blech lasern lassen (z.B. bei 
Lasercut24). Damit die einzelnen Leiterbahnen nicht auseinanderfallen, 
am Rand einen Steg stehen lassen und nach Montage mit dem Dremel 
entfernen.

Max

von Matthias M. (Firma: privat) (quadraturencoder)


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> Wirelaid

Ist das abgefahren! Vor allem, die Option, die Platine zu brechen und 90 
Grad hochzubiegen, wobei die Drähte dem Ganzen den Halt geben.

> Cu-Blech lasern lassen

Das ist wohl die bessere Option. Ich habe da noch passende 
Hochstromklemmen gefunden, die auch auf eine Platine gelötet werden. 
Dazwischen ein Kupferstab (2*3mm) aufgelötet wäre vielleicht auch eine 
Möglichkeit. Und dann bei 32A intensiv mit der Wärmebildkamera 
anstarren.

Ok, ok, so langsam sehe ich ein dass das wohl nichts wird. Zumal dieses 
Relais plus Stromklemmen nun schon fast so gross ist wie ein einfaches 
Hutschienen-Schütz. Ich hätte also nichts gewonnen.

Danke für die vielen Hilfestellungen!

von Andrew T. (marsufant)


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Matthias Melcher schrieb:
> Ok, ok, so langsam sehe ich ein dass das wohl nichts wird. Zumal dieses
> Relais plus Stromklemmen nun schon fast so gross ist wie ein einfaches
> Hutschienen-Schütz. Ich hätte also nichts gewonnen.

Falls 25A eine denkbare Alternative wären, kannst Du ja mal die XR Serie 
von Eltako ansehen. Ist aber auch nicht winzig .-)

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Wenn du es dir zutraust, kannst du auch auf Halbleiterbasis arbeiten. 
Dann solltest du allerdings sicher sein, dass du das Gate schnell und 
zuverlässig ein- und ausräumen kannst. Ein paar µs im linearen Bereich, 
und der magic smoke ist raus.
Optimal wäre, den Die direkt aufs Kupfer zu löten. Ist aber eher nichts 
für die Hobbywerkstatt. Wenn die Verluste gering sein sollen, brauchst 
du FETs statt Thyristoren; dann wird die Ansteuerung allerdings ziemlich 
spannend. Rohm SCH2080KEC wäre eine Option, ganz modern mit SiC.

Danke für die zusätzlichen Hinweise zum Wirelaid, ich hatte da nur mal 
kursorisch drübergelesen. Bei mir sind aktuell 100 mA schon viel...

Max

: Bearbeitet durch User
von Matthias M. (Firma: privat) (quadraturencoder)


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Ich hatte mal bei fertig aufgebauten Halbleiterschützen geschaut, die 
selbstständig im Nulldurchgang schalten. Die Leistung ist wohl sehr gut 
möglich, aber es scheint ab 20A doch genug Abwärme anzufallen, also ein 
ordentlicher Kühlkörper nötig zu werden. Siehe 77.45.x.xxx.8250 von 
Finder.

http://gfinder.findernet.com//assets/Series/387/S77DE.pdf

Auf Seite 9 unten rechts ist die Belastbarkeit mit und ohne Kühlkörper 
zu finden.

Ob ich das selbst in Einzelkomponenten besser hinbekomme, bezweifele 
ich. Ausserdem bräuchte ich beim SCH2080KEC ja sechs Stück und die 
liegen zwischen 20 und 30 Euro. Da ist das Solar-Relais vielleicht doch 
nicht so dumm.

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